Beiträge von President

    Ich würde ein klärendes Gespräch führen. Das steht ja in gar keinem Verhältnis, die rechtliche Grundlage kann ich schon nachvollziehen. Wo kommen wir hin, wenn in einer Klasse zum Beispiel 3-4 Teilzeitbeschäftigte sind und bei Konferenzen dann ständig mal der eine, mal der andere fehlt. Schon klar, dass man dem gesetzlich einen Riegel vorschieben will. Bei 2 (!) Stunde allerdings finde ich das tatsächlich verhältnislos. Abgeordnete Kollgene nehmen ja auch nicht an allen Konferenzen beider Schulen teil. Ich würde mir ernsthaft überlegen, die Stelle mit 2 Stunden zu kündigen. Was hast du davon, wenn du in Wirklichkeit sehr viel mehr arbeitest.

    Und wie kann man nachweisen, dass es der Mittelpunkt ist? Ist das bei Lehrern grundsätzlich ausgeschlossen oder kann man hier sinnvoll argumentieren?


    Zu den Fortbildungen: Wenn du alles erstattet bekommen hast, dann kannst du es doch nicht mehr absetzen, oder? Dir sind ja dann gar keine Kosten entstanden. Für Klassenfahren bekommen wir eine Erstattung vom Schulamt.


    PS: Es wäre sinnvoller, finde ich, für unterschiedliche Steuerfragen jeweils einen neuen Thread zu starten. Die Frage zum Arbeitszimmer ist ja nicht die gleiche wie die zu den Fortbildungen. Wenn auf beides geantwortet wird, ensteht Durcheinander...

    So schlimm finde ich das nicht, hatte schon öfter mehr als 20 Prüfungen im Abi, das ist machbar. Überlege frühezeitig Aufgaben, dann geht das schon. Wenn man auf den letzten Drücker arbeitet, kann es natürlich hart werden. Tausche mit Kollegen von anderen Schulen Aufgaben aus, das spart Arbeit. Der andere LK ist ja erst im Jahr danach im Abitur und eine Klassenleitung finde ich normale Härte. Dass in Zeiten des Doppeljahrgangs einfach mal mehr Oberstufe ansteht, ist oft nicht zu ändern. Wenn du das Gefühl hast, als einzige Lehrkraft solche Bedingungen zu haben, dann kannst du ja mal mit dem PR sprechen. Bei uns wäre das in einigen Fächern nicht so ungewöhnlích. Frühzeitig vorbereiten und nicht verrückt machen!

    Habe mal bei der GEW geschaut:



    Es gibt doch die Regelung, dass man, wenn man frühzeitig zurüclkkehrt, die erstatteten Umzugskosten zurückzahlen muss. Diese Regelung würde es ja nicht geben, wenn man nicht vorzeitig abbrechen könnte, oder? Ruf doch einfach mal bei der Zentalstelle für Auslandschulwesen an, vermute mal, du bist in Südamerika, wärst zumindest nicht die Erste, die da nicht klar kommt.

    Finde das auch völlig normal. Schüler, die in ihrer Freizeit englische Bücher lesen, haben auch oft bessere Noten in Englisch als andere, Schüler, die viel Sport machen, erhalten gute Noten in Sport. Ich kann aber aus meinen Klassen sagen, dass hier nicht die Vereinsporter immer die guten Noten haben, denn meine Fußballjungs sind nicht automatisch auch gut, wenn es ums Turnen oder Badmintonspielen geht. Das von Bolzbold beschriebene Problem entsteht allerdings, wenn Sportlehrer fast ausschließlich ihre Lieblingsdisziplinen unterrichten. So kenne ich das von früher, von meinen Kollegen kan ich aber nicht behaupten, dass sie das heute noch tun würden.

    Engagment drückt sich für mich darin aus, ob Schüler mitarbeiten, bereit sind Ergebnisse vorzutragen usw. Mit Engagemnt ist natürlich nicht gemeint, dass jemand zu Hause lernt und trotzdem eine schlechte Note screibt, von mir dann aber belohnt wird. Und ist es schon ein Unterschied, ob eine Schüler einfach nur nichts tut oder jemand aktiv am Unterricht teilnimmt. In Sport ist das ähnlch. Auch da gibt es doch längst Reflexionsphasen, Theoriephasen...Und auch da sehe ich einen Unterschied zwischen einem unsportlichen Schüler, der aber aktiv an Spielen teilnimmt und sich für die Gruppe einsetzt, und solchen, die sich in ihrer Unsportlichkeit weiden. Ich war immer sehr schlecht in Sport und daran auch selbst schuld, meine schlechte Note fand ich auch als Schülerin vollkommen in Ordnung. Heute spiele ich begeistert Tennis und kann mein früheres Verhalten nicht mehr nachvollziehen. Als Schülerin war ich aber auch politisch völlig desinteressiert, kann ich heute auch nicht mehr verstehen! Aber schlechte Noten führen doch nciht automatisch zu lebenslangem Desinteresse.


    @ Hawkeye: Ziel meines Unterrichts ist nicht das Notengeben, das trifft sicherlich auf die meisten zu, aber es ist doch logisch, dass man in einem Thread zum Thema "Noten" eben auch über Noten schreibt.

    So wirklich kann ich die große Aufregung hier nicht verstehen. Auch bei einem guten Mathelehrer lernen´nicht alle Schüler auch gut Mathe. Die Nachhilfeinstitute sind voll mit ihnen, Schüler investieren in diesen Fächern teilweise viel Zeit, um ordentliche Noten zu bekommen. Wenn nun ein Schüler in Sport seine "Hausaufgaben" macht, also immer schön zu Hause Seil springt oder läuft, dann wird er auch seine Sportnote verbessern. Viele Schüler sind aber auch unsportlich oder nicht fit, tun zu Hause nichts und erwarten dann aber, dass sie in Sport noch eine 3 bekommen. Ich finde das ebenfalls nicht richtig. Eine solche Seilspringnote würde ich mal als genauso punktuell ansehen wie das Abfragen von Vokabeln und genauso wenig zählt die Note ja auch. Wenn die allgemeine Mitarbeit und das Engagment des Schülers sowie seine Entwicklung - wie in jedem anderen Fach auch - berücksichtigt werden, wir kaum ein Schüler, der sich Mühe gibt, sitzenbleiben. Eine 5 auf eine Seilspringübung wird ja aber wohl jeder verkraften. Schüler überleben solche Noten ja auch in anderen Fächern.

    Was gibt es da zu kritisieren? Es liegt doch auf der Hand, dass man besser lernt, wenn man individuell an der Stelle arbeitet, an der man steht. Gerne würde ich so arbeiten, es scheitert nur an einer Tatsache: Ich habe keine Zeit, das vorzubereiten!


    Die Osterferien über saß ich an den Abiturklausuren. Die Wochen davor bestanden auch nur aus Klausuren und Klassenarbeiten. Wenn man - wie ich - 4x in der Woche Nachmittagsunterricht hat, sich dann um 17 Uhr noch ans Korrigieren setzt und danach den Unterricht vorbereitet, sieht das notgedrungen folgendermaßen aus: Lehrbuch auf, was kommt als nächstes dran? Natürlich wäre es schöner, wenn ich noch differenzierte Zugänge und Arbeitsblätter erstellen würde, dann säße ich aber bis 2 Uhr nachts am Schreibtisch! Und da bin ich dann einfach pragmatisch...Ich weiß, dass viele Grundschullehrer so arbeiten und bewundere das. Während diese in der Ferien zum Beispiel dieses Material vorbereiten, schreibe ich Abiturgutachten, die irgendwo im Aktenschrank verschwinden.


    Ich wiederhole: Ich finde das hier vorgeschlagene Arbeiten überzeugend, habe auch schon einige Texte über Modellschulen gelesen. Nur ist leider nicht alles das mit dem Arbeitsalltag vereinbar, den wir haben. Darum denke ich nicht, dass Ablehnung (immer) aus Angst vor Neuem entsteht. Sie entsteht eher aus Angst vor neuen Belastungen. Wenn es endlich Lehrwerke geben würde, die differenziertes Material anbieten, wäre das alles schon leichter. Denn wir müssen uns einfach mal vor Augen halten, dass auch Lehrer keine 60-Stundenwoche arbeiten sollten.


    Wenn mir jemand Tipps geben könnte, wie man das ohne größeren Vorbereitungsaufwand umsetzt, wenn man kein entsprechendes Lehrwerk hat, wäre das hilfreich. Auch bin ich relativ ideenlos, wie ich zum Beispiel Faust so aufbereite, dass ich auf unterschiedlichen Leveln arbeite. Klar, man kann auch sehr guten Grundkursschülern mal einen schwirigeren Sekundärtexte zu einer Szene geben, während andere sich die einfachn Inhalte erschließen. Aber am Ende müssen doch alle die gleichen Szenen analysieren können. Und so viele Zugänge fallen mir da auch gar nicht ein? Zumal ich ja hinterher, wenn ich im mdl Abitur Aufgaben stelle, erwarten muss, dass alle den gleichen Stand haben. Vielleicht habt ihr ja Ideen! In den Klassen 5-7 kann ich mir das noch sehr gut vorstellen, in den höheren Klassen bin ich ideenloser!

    Ich sehe das auch so wie Eliah. Ich wurde genauso gut augebildet wie die Magisterstudenten - ist auch nicht nur eine Behauptung, ein schlichter Vergleich der Studienordnungen zeigte damals zumindest, dass Lehramt und Magister in meinen Fächern sich nur insofern unterschieden, dass ich mehr fachwissenschaftliche Scheine machen musste als die Magisterleute :huh: . Fachdidaktische Scheine hatte ich kaum zu machen, sodass ich mich nach 12 Semestern Lehramt fachwissenschaftlich gut ausgebildet fühlte, fachdidaktisch oder päd. nicht. Es stimmt, dass ich das ohne Probleme in einem Crashkurs hätte nachholen können! Und ich fand das auch gar nicht schlimm. Entgegen der Meinung einiger, die meinen, ein Lehrer brauche mehr Didaktik als Fachwissenschaft, sehe ich das für meine Fächer am Gymnasium nicht so. Ich brauche das, was ich an der Uni in meinen Fächern gelernt habe, durchaus - ohne ein fundiertes Hintergrundwissen kann man Oberstudenschülern irgendwann nicht mehr vormachen, dass man es fachlich drauf hat. Bei unseren Referendaren kommen die, welche an der Uni schlecht abgeschnitten haben, auch oft nicht gut klar (natürlich gibt es Ausnhamen). Umgekehrt gilt das natürlich nicht. Das Referndariat und die Arbeitspraxis haben ausgereicht, mir und zahlreichen meiner Mitreferendar das notwendige praktische Wissen zu vermitteln. Ich fand es auch viel interessanter, mich mit did. und päd. Fragestellungen zu befassen, als ich echte Schüler und wirklich eigene Lerngruppen vor mir hatte. Alles andere ist doch teilweise Trockenschwimmen und viele Studenten wissen doch trotz Praktika gar nicht, wie das Schulleben wirklich aussieht.


    Vielleicht werden durch dieses Seiteneinsteigertum Leute ins "sichere Lehramt" gelockt, mag sein. Aber ehrlich gesagt, als ich mein Studium aufgenommen habe, wollte ich einfach meine Fächer studieren und habe auch aus Sicherheitsgründen Lehramt gewählt. Was ist daran so schlimm, solange man hinterher seinen Job gut macht?

    Hört sich noch etwas schwammig an. Welche Kompetenzen sollen denn gefördert werden? Sollen die Schüler etwas über Gedichtformen lernen? Oder sollen sie bestimmte Motive festigen. Das eigene Produzieren ist ja nur eine Herangehensweise an Unterricht - was sind die übergeordneten Ziele?

    Kommt darauf an, bin sehr "rhythmisiert";-) Wenn ich ans frühe Aufstehen gewöhnt bin, wache ich auch am Wochenende früh auf. Wenn ich mich in den Ferien erst an einen anderen Rhythmus gewöhnt habe, schlafe ich auch gerne lang.


    Hast du Ostereier gefärbt?

    Das kann ich gut verstehen, Liselotte. Man muss sich doch fragen, warum ein funktionierendes System einfach so auseinandergenommen wird und das liegt mit Sicherheit nicht am Gleichberechtigungsgedanken! Aber über die wahren Gründe haben wir hier genug spekulirt! Ich habe eine gute Freundin, die in den USA Lehrerin ist. Sie sagt, dass bei ihnen zwar auch behinderte Kinder unterrichtet werden, aber in gesonderten Klassen (ich meine natürlich geistig, nicht körprlich behinderte...) und von speziell ausgebildeten Lehrern. Nur weil sie das gleiche Gebäude nutzen, ist das noch lange nicht mehr Inklusion als hier.

    Realistisch ist es, daran zu zweifeln, dass wir die Rahmenbedingungen erhalten werden....Und darauf aufbauend wird gemauert. Bei allen Neueinführungen der letzten Jahre ging es auf Kosten von Kollegen und deren Gesundheit. Dazu sind viele einfach nicht mehr bereit. Das muss man einfach auch mal akzeptieren können.

    An Förderschulen (zumindest von denen, von denen ich weiß) gibt es für verhaltensauffällige Kinder Personal, Räume für Auszeit usw. Dies wird man an einem Gymnasium nicht für 2-3 Kinder von 1300 einrichten lassen mit dem Ergebnis, dass die Unterrichtsqualität für alle anderen 30 Kinder leiden wird, weil man unbedingt Inklusion betreiben möchte. Und den verhaltensauffälligen Kind wird sich auch keiner so widmen können, wie dieses das bräucht. Kommt noch hinzu, dass Gymnasiallehrer einfach nicht dafür ausgebildet sind, sich angemessen mit solchen Schülern zu befassen. Wenn es so leicht wäre, dann könnte man das Förderschullehramt ja auch streichen...Ist es aber nicht! Ich sehe mich weder als Förderschullehrerin, noch als Psychologin oder Sozialarbeiterin. Professionalität heißt, Dinge abgeben können und Folgen abschätzen zu können. Meine Professionalität sagt mir darum dass auch ich - wie es auch im Titel heißt - "Inklusion nicht kann." Ich habe auch keine Zeit für extreme Binnendifferenzierung. Ich weiß, dass Grundschullehrer den Sek II Lehrern da um einiges voraus sind, ich finde das auch super, aber die Zeit, die meine Korrekturen in der Sek II brauchen, investieren diese dann eben in besseres Material. Irgendwann ist bei mir mal Schluss mit Beruf. Wenn meine Tagesarbeitszeit um ist, dann ist sie um und dann werde ich nicht auf persönliche Kosten eizelne Kinder durchschleifen, die an einer anderen Schule besser aufgehoben wären, damit Deutschland sich mit Inklusion brüstet.

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