Beiträge von President

    Im ersten Jahr ist es sicherlich stressig gewesen, wobei das immer darauf ankommt, wie sehr einen das alles stresst. Ich habe am Anfang so manches Mal auch mal eine ausgedehnet Gruppenarbeit angesetzt, bei der gar nicht so viel rüberkam, dafür hatte ich mal ein paar Stunden Luft. Inwzischen geht es mir wie Hermine. Ich habe die gesamte nächste Woche gestern innerhalb von 3 Stunden vorbereitet, insofern arbeitet man zwar am Anfang oft sehr viel und bereitet viel vor, aber inwzischen hat sich das alles relativiert. Man muss einfach den Anfang überstehen, dann wird es besser. Und man muss sich gerade am Anfang davon verabschieden, alles toll und richtig machen zu wollen.

    Dann hast du es dir ja schon selbst beantwortet.


    Meistens kommt man an Schulen schneller an neue Positionen, als einem lieb ist, auch wenn ich dich verstehen kann, dass du ungern gehst, da du interessante Aufgaben hast. Wie gesagt, wenn du aus Spaß an der Freude noch ein Fach machen willst, dann verstehe ich das, habe ja selbst drei Fächer, momentan könnte ich mir den Weg zurück an die Uni nicht mehr vorstellen, aber wenn man seine Traumfächer am Anfang nicht gleich nehmen konnte, ist das bestimmt was anderes...

    Also ich würde mich so schnell wie möglich auf eine Stelle bewerben und zwar dort, wo ich hin will. Warum man freiwillig noch ein weiteres Fach studiert, wenn man wo anders eine gut bezahlte Beamtenstelle haben kann verstehe ich nur begrenzt.
    Ich würde sagen: Wenn du unbedingt aus Interesse noch ein neues Fach studieren möchtest, dann tu' das. Wenn dir das wichtiger ist als eine Beamtenstelle, dann warte noch ein paar Jahre, bevor du dich weg bewirbst.


    Wenn es euch aber wichtig ist, mit Sicherheit in ein paar Jahren am Wunschort feste Stellen zu haben, dann würde ich mich jetzt darauf bewerben.


    Kurzum: Du musst erstmal Prioritäten setzen, was du eigentlich willst: Noch vier Jahre Berlin? Anderes Fach? Beamtenstelle in der Heimat? Was dir davon am wichtigsten ist, kannst nur du wissen...

    Lieber Krümel,


    ein Start in ein neues Leben wäre schon mal ein anderer Nutzername - sieh dich selbst doch nicht nur als "Krümel", am Ende glaubst du das noch. Wenn schon dann sei bitte ein Keks ;)


    Ich sehe keinen Grund, warum du den Job an den Nagel hängen solltest, du analysierst doch recht differenziert und glaubst auch selbst nicht an Verschwörungstheorien von Kollegen oder Schülern, sondern weißt, dass du einfach etwas unsicher bist. Das legt sich irgendwann von selbst, nämlich dann, wenn du alles 2-3 Mal unterricht hast und du in blöde Situationen nicht mehr so oft reinkommst oder sie besser überspielen kannst. Bis dahin: Versuche eine andere Einstellung zu gewinnen. Wenn ein Schüler z.B. erkennt, dass du einen Flüchtigkeitsfehler gemacht hast, dass nimm das dankbar an, ändere es, sei froh, dass es bemerkt wurde und mach weiter im Text. Wenn du anfängst darüber länger nachzudenken, sag dir immer wieder: Ich bin nicht perfekt, keiner erwartet das, Unterricht ist nur dann gut, wenn alle aufpassen, gut, dass ich Schüler habe, die das machen.


    Die Sache mit dem Aufsätzekorrigieren ist schwierig, nach ein paar Jahren wird es leichter. Leg dir die von dir beschriebenen Zweifelsfälle beim Korrigieren zur Seite, bearbeite erst die, die dir klar sind. Setze dich dann einmal intensiv mit den Zweifelsfällen auseinander und notiere dir deine Linie, z.B. "Mir ist es wichtig, dass Gedanken schlüssig ausgeführt werden. Wenn ein Schüler das nicht macht, dann kann er auch keine Notenstufe 2 erhalten." Definiere dir Notengrenzen. Was muss man für 11, 8 und 5 Punkte tun. Bsp: Tolle Ideen sind gut, aber in Deutsch kommt es auch auf die Methode an. Heißt, wenn das Methodische nicht gut ist, dass wirds eben nur eine 3. Das sind alles nur Beispiele.


    Mit Kind wirst du ja bestimmt nicht gleich die volle Stundenzahl machen. Vielleicht siehst du bis dahin auch alles viel gelassener, darüber mach dir Gedanken, wenn du wieder in die Schule gehst.


    Alles Gute und Kopf hoch!!

    Aktenklammer: So geht es mir auch, zumindest bei größeren Unterfangen in dieser Art, leider.
    Flavia: Gerade in der Gelehrtentragödie eignen sich die filmischen Versionen sehr gut, lass die Schüler ein eigenes Bühnebild kreieren, das zum Inhalt passen soll und mit den Verfilmungen vergleichen, analysiere mit ihnen Fausts "Krankheitsbild", erarbeite mit ihnen seinen Selbstmordwunsch und die Gründe dafür im Vergleich zu anderen Selbstmödern, lass sie den Pakt aufsetzen, Wald und Höhle eignet sich für eine klassische Analyse, arbeite mit Sekundärtexten und lass sie mit dieser Szene vergleichen, betrachte die Szene Kerker vor dem Hintergrund der Kindsmordthematik, lass die Schüler Kontaktantzeigen von Faust und Gretchen schreiben und sie im Vergleich feststellen, ob die beiden zueinander passen. So viel ganz spontan...

    "Die Geister, die ich rief..." - das ist aber Goethes "Zauberlehrling" und nicht der Faust, die Folge von Technik ist nun auch nicht gerade der Kern der Fausttragödie, die Erkenntnisproblematik gibt viel her, aber wer glaubt, dass man damit nun mal eben einfach eine motivierende Faust-Einheit gestaltet, hat Faust noch nie unterrichtet. Das Werk hat es gerade für schwächere Schüler in sich, sie müssen ja erst einmal den Text verstehen, bevor man zu tollen Gegenwartbezügen kommen kann, und je jünger die Schüler (Stichwort: Klasse 11), desto schwerer wird das. Das Problem des Textverständnisses stellt sich in jeder Szene aufs neue (bei Gretchen wird es dann aber besser), weswegen man immer wieder überlegen muss, wie man es anstellt, dass die Schüler gerne am Ball bleiben. Gerade in einem schwächeren Grundkurs kann das schwierig sein. Trotzdem unterrichte ich ihn gerne, auch wegen seiner Aktualität, das ist aber auch das Ergebnis von 10 Jahren Faust-non-stop. Wenn Flavia also mal sagen könnte, an welcher Stelle sie konkret ist, könnte man ihr auch helfen.

    Auch ich weiß nicht recht, wie ich dir helfen soll. Um deine Frage zu beantworten, müsste man ja hier schon seine ganze Reihenplanung darstellen - dafür bin ich zu faul. Ich finde nicht, dass ein Germanistikstudium einen automatisch befähigt, Schülern "Faust" gut zu vermitteln, ein Schulbuch enthält meist viele Themen und keines in der Tiefe, die Materialien zum "Faust" sind sehr langweilig...Trotzdem wäre es gut, wenn du mal sagen würdest, an welcher Szene du hängst, was du schon gemacht hast und was noch kommt...Ansonsten ist die Fragestellung leider so offen, dass sich hier kaum sinnvolle Antworten wiederfinden werden.

    Mir geht es wie Nele. Durch das Arbeitszimmer kann man auch besser eine Trennung zwischen Arbeit und Wohnen herstellen; die räumliche Abgrenzung ist mir wichtig. Natürlich ist das aber bei sehr hohen Mietpreisen oder im Ref. oft nicht möglich. Dann würde ich versuchen, wenigstens vielleicht im Flur ein Regal aufzustellen für die Schulbücher, damit die nicht auch noch im Wohnzimmer stehen. Ich könnte meine Bücher unmöglich im Keller lagern, dann müsste ich ja nach jeder Einheit die Bücher austauschen gehen...

    Stimme meinen Vorrednern zu, ich lasse die Werke vorher ganz lesen, steige meist mit dem Erzählanfang ein und gehe dann nach thematischen Punkten vor. Ausnahmen gibt es natürlich, beim Faust gehe ich oft über längere Strecken chronologisch vor, weil der den Schülern oft schwer fällt.

    Also, mein Freund und ich sind wirklich nicht gerade Steuerexperten, aber wir kamen ohne weitere Unterweisung damit klar...Alle nötigen Informationen sind auch gleich dabei, alles auch digital, du kannst also Schlagwörter suchen usw. Im Grunde braucht man nicht unbedingt jedes Jahr eine neue, wenn es dir nur um die Infos geht, denn das Wesentliche ändert sich ja nicht. Man kann aber die Erklärung dann auch gleich über das Programm zum Finanzamt schicken, Elster ist da irgendwie integriert, sodass bei einer alten Version ja dann auch das Elster nicht aktuell wäre. Du kannst das Programm bei der Steuer ja gleich wieder mitabsetzen und wenn man bedenkt, wieviel ein Steuerberater teilweise will, dann sind doch um die 40€ noch recht wenig. Wir teilen sie uns hier zu Hause und geben sie immer noch einem Freund von uns. Dann wird es billiger...

    Wie der Amtsarzt, der dich untersuchen wird, reagieren wird, kann sowieso keiner vorhersagen - klar, aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass mir kein vernünftiger Grund einfällt, wie das zur Nichtverbeamtung führen könnte - das wäre ja skandalös. Es geht doch bei der Verbeamtung darum, ob du vorzeitig dienstunfähig wirst - warum sollte das der Fall sein? Die OP ist doch schon Jahre her und du hast gesundheitlich doch kein Folgeschäden, im Gegenteil, dir geht es psychisch jetzt gut.
    Ich kann verstehen, dass du ungerne die ganze Sache in deinem neuen Umfeld diskutieren willst, aber ich würde selbstbewusst dem Amtsarzt gegenüber treten, wenn er dich darauf anspricht. Gegebenenfalls würde ich sogar schon einmal ein Gutachten von einem früheren Arzt mitbringen, dass die OP für dein persönliches Lebensglück entscheidend war. Und das ist doch nur gut, denn so zufrieden wie du jetzt bist, kannst du dem Staat ja noch viiiiieeeele Jahre dienen. Ansonsten bin ich mir sicher, dass du spätestens auf dem Rechtsweg durchkommst, glaube aber nicht, dass es dazu kommt.
    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Amtsarzt, wenn es etwas tröstet, auch ich - vollkommen gesund - habe mir vor diesem Besuch sonstwas ausgemalt...

    Nein, meine Formulierung würde ich auch nicht wählen, dann könnte man ja auch gleich schreiben C2 nach GER ;) Ging davon aus, dass du bestimmt viel geübter darin bist, das auszudrücken, als ich. Dein Vorschlag hört sich doch schon gut an, könntest ja auch schreiben, dass die anderen viel von dem Kind lernen können und es ein gutes Vorbild ist.

    Also das Sprechen zählt bei uns in die Sonstigen Leistungen, welche es neben den Klassenarbeiten gibt. Wir vergeben 2-3 „mündliche Noten“, die den Zwischenstand innerhalb des Halbjahres zeigen, wie aktiv hat sich jemand eingebracht, Hausaufgaben gemacht, Referat gehalten usw. Am Ende des Halbjahres hat man dann also schon ein paar Noten stehen. Ich schreiben mir manchmal nach jeder Stunde meinen Eindruck auf, manchmal auch am Ende der Woche. Ich weiß nicht, ob dir das hilft, denn ich verstehe auch nicht so ganz, wie du es machst. Warum hat man bei einem Gedichtvortrag mit 6 insgesamt eine 3,6?? Und bewertet ihr nicht die alltägliche Mitarbeit?

    Habe gute Erfahrungen damit gemacht, weil diese Softwares eben genau auf unser Berufsbild abgestimmt sind und man plötzlich auf Ideen kommt, die man sonst nicht gehabt hätte. Und bei Lehrern ist eben doch einiges anders als bei anderen Berufen: Geschäftsessen, Zeitungsabo usw. Das kann man sich bestimmt auch alles zusammengoogeln, das wäre mir aber zu viel Arbeit!

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