Beiträge von chemie77

    @ Bear: Danke! Sehr interessant und hilfreich!


    Ich weiß, dass viele hier beengte Verhältnisse im Lehrerzimmer gewohnt sind. Ich will auch nicht zu sehr jammern ;-)!
    Ich bin eben immer davon ausgegangen, dass zu kleine Lehrerzimmer eben im Laufe der Veränderungen so "entstanden" sind und es hat mich befremdet, dass von vorne herein so geplant und gebaut wird.


    Ich werde es sicher überleben - mit meinen Fächern habe ich ja immer eine Sammlung / einen Vorbereitungsraum zur Verfügung, wo ich mich ausbreiten kann. Als Personalrat werde ich aber auch sehen, was sich da noch machen lässt :-).

    Es nervt, aber irgendwie bekommt man es organisiert, es arbeiten ja nie alle
    gleichzeitig.

    Ja klar werden wir es irgendwie hinbekommen, wie so vieles sonst auch. Aber es ist doch nicht fair, dass die Ansprüche an unseren Berufsstand ständig steigen und die Aufgaben mehr werden, aber die passenden Bedingungen um das alles erfüllen zu können, bekommt man nicht. Es ist auch eine Frage der Wertschätzung unserer Arbeit.

    Ich finde es gelinde gesagt eine Frechheit, wie mit den Lehrpersonen umgegangen wird - überall anders stünde wohl schon längst das Arbeitsinspektorat auf der Matte - selbst Legehennen bekommen einen größeren "Arbeitsplatz" zuerkannt.

    Danke für die Worte! Genau darum ging es mir nämlich (Wir haben tatsächlich ausgerechnet, dass jeder Kollege nur wenig mehr als 1 Quadratmeter zur Verfügung haben wird ;) )

    Auch wenn ich aufgrund der eindeutigen Zahlen und Informationen hier erkannt merden könnte, ist mir das in dem Fall nicht so wichtig und ich habe eine Frage, die uns im Moment im Kollegium alle beschäftigt.


    Folgende Situation: Durch Schulzusammenlegung und den Ausbau des Ganztagsbereiches wird bei uns ein Neubau nötig, der gerade in Planung ist. Zusätzlich zu Mensa und Aufenthaltsräumen für die Nachmittagsbetreuung wird dieser auch einen komplett neuen Verwaltungstrakt mit Lehrerzimmer bekommen (das alte Lehrerzimmer wird zu anderen Fachräumen umgebaut). Das neue Lehrerzimmer soll 35 Plätze haben... Dumm nur, dass wir über 70 Kollegen sind!


    Wir dachten erst, es muss sich um einen Fehler oder Irrtum handeln, als uns diese Planung bei der DB vorgestellt wurde. Dem ist aber nicht so! Es liegt folgender Berechnungsschlüssel zugrunde: Anzahl der benötigten Unterrichtsstunden auf Basis der Schülerzahl dividiert durch Stundenanzahl einer Vollzeitkehrkraft. Das ergibt, dass auf dem Papier an unserer Schule 35 Vollzeitkräfte arbeiten und danach richtet sich die Planung!


    Aber auch die Teilzeitkräfte müssen ja irgendwo sitzen können, ja unter umständen sogar arbeiten können. Wir sprechen ja hier nicht von Arbeitsplätzen, sondern von einfachen Sitzplätzen, die so schon zu schmal sind um dort ernsthaft was erledigen zu können. Gerade mit dem jetzt immer stärker kommenden Ganztag muss man sich doch als lehrer irgendwo aufhalten können? Ich glaube ihr könnt nachvollziehen, was uns hier sorgt.


    Wurde in euren Schulen auch bei eventuellen Neubauten so komisch gerechnet? Kann man irgendwo dagegen angehen? Die Schulleitung haben wir völlig auf unserer Seite, aber sie meint, dass man da nicht viel machen kann, da es eben diesen Berechnungsschlüssel gibt...
    (Das glaubt einem wieder kein Mensch, der nicht mit Schule zu tun hat :autsch: )

    Soweit ich das verstanden habe (Bundesland Niedersachsen allerdings) ist das Problem, dass die Lehrerstunden, die die Schule bekommt, von den Schülerzahlen und nicht von den Klassenzahlen abhängen. Die Schulleitung kann so viele Klassen bilden, wie sie will, nur sind dann eben nicht genug Lehrerstunden da, um die Klassen getrennt zu unterrichten. Wenn die Schulleitung die Stunden irgendwie locker machen kann (durch Einsparung woanders) dann kann auch geteilt werden, die Schulbehörde hat dagegen strenge Vorgaben und wird kaum für Argumente empfänglich sein. (Das ist die Info, die uns unsere Schulleiterin gegeben hat, da wir das gleiche Problem mit der Bildung unserer 5. Klassen haben, aber eben anderes Bundesland)

    Bei mir war es damals auch so, ich hatte 6 Wochen zu überbrücken und habe mich gar nicht erst arbeitslos gemeldet. Hartz 4 hätte ich sowieso nicht bekommen (nicht ganz altes Auto und so) und da habe ich mir den Papierkrieg erspart. Mit meinen Ersparnissen und ein paar Gelegenheitsjobs ging das ganz gut. Ist glaube ich auch besser für die Nerven. Ich kenne Fälle wo das Arbeitsamt ziemlich anstrengend war (zu irgendwelchen Maßnahmen schicken wollte usw.)
    Das ist zwar alles nochmal ziemlich nervig und echt ungeschickt geregelt, dafür hat man nachher ein relativ sorgenfreies Leben, also Kopf hoch!

    Ich finde, dass man auch "trotzigen", unverschämten Tonfall bestrafen kann, auch wenn keine Beleidigungen wörtlich gefallen sind. Ich verstehe deine Bedenken, mache das aber inzwischen und habe dabei die Erfahrung gemacht, dass die Schüler (ja auch alle anderen, unbeteiligten, im Raum) sehr gut verstehen, was daran jetzt nicht ok war und das gut akzeptieren. Einfach einmal ein Gespräch nach dem Motto:" WIr wissen beide, was du mit diesem Tonfall sagen möchtest - ich finde das unverschämt und möchte es nicht mehr hören - bitte achte auf einen angemessenen Tonfall..." Beim nächsten mal hast du dann Handhabe für eine Sanktion.
    Ich finde nicht nicht, dass man einen "leck mich am A." - Tonfall dulden muss und das kann auch mit Schülern eingeübt werden. Wir sprechen doch auch höflich und angemessen mit den Schülern, egal was gerade wieder vorgefallen ist, und ich möchte mir nicht ausmalen was wieder los wäre, wenn wir es nicht täten (aber das wollen wir ja gar nicht)
    ;)

    Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit von "Kollektivstrafen": SEHR umstritten, aber m. E, wirksam,

    Mir wurde einmal ein Kolletivstrafensystem von einer Sozialpädagogin in einem Sozialtraining "aufgedrückt". Zuerst war ich eher dagegen, aber sie hat gesagt (und das unterstreiche ich inzwischen in einigen Klassen), dass die Rolle derjenigen, die zwar nicht auffällig / laut stören, aber dennoch das Chaos und den nicht stattfindenden Unterricht geniesßen, nicht zu unterschätzen ist. Durch Kollektivstrafen nehmen die stillen Mitläufer ihre Möglichkeiten stärker wahr, den Störern zu sagen "Halt! SO einen Unterricht wollen wir nicht und wir finden euch auch so nicht cool!" Zahlenmäßig sind diese nämlich in der Regel in der Überzahl!Erzieht man dabei nicht auch in die Richtung, kollektive Verantwortung in einer Gruppe zu übernehmen?
    Bei meiner Klasse damals (Hauptschule Kl 6) hat es ganz gute Erfolge gebracht.



    Nur so am Rande ;)

    Zitat
    Meines Erachtens muss man sich durchaus fragen, warum der Bildungsplan das Thema 'Sexualität' so in den Mittelpunkt rückt.

    Ich glaube das ist genau eines der Hauptmissverständnisse an der Sache: Dieses Aufhängen an dem Wortteil Homosexualität!
    Es geht doch in WIrklichkeit nicht hauptsächlich um den sexuellen Part, sondern um Liebe und Zusammenleben, nur eben mit gleichgeschlechtlichen Partnern. Es sollen doch nicht Sexualpraktiken besprochen werden (zumindest nicht in erster Linie), aber genau das scheinen die Gegner des Bildungsplanes zu denken.
    Betroffene Personen möchten einfach, dass es akzeptiert und als normal erachtet wird, sich in einen gleichgeschlechtlichen Partner zu verlieben und mit ihm / ihr das Leben zu teilen so wie es andere Menschen auch tun. SIe möchten nicht, dass es ständig Thema ist, was sie wohl im Schlafzimmer tun!

    Je nach Bundesland besteht für den Lehrer eine "Holschuld" (zumindest in Klassen unterhalb der Oberstufe). Das heißt, ich muss den Schuler aufrufen und darf ihn nicht schlecht(er) bewerten, weil er sich nicht freiwillig gemeldet hat. Für geringe aktive Mitarbeit gibt es dann eine entsprechende Zeugnisbemerkung, aber die Note soll das widerspiegeln, was der Schüler sagt (sei es auf Aufforderung oder nicht). Nachdem hier vorwiegend Kollegen / Kolleginnen aus NRW schreiben - gibt es diese Regelung in NRW nicht?

    Das ist ja interessant! In Niedersachsen ist das definitiv nicht so! Da wird die Quantität und die Freiwilligkeit in den Definitionen der mündlichen Noten erwähnt.


    In dem Fall finde ich, dass man auch bedenken muss, wie sehr ein Muttersprachler den Unterricht mit Beiträgen voranbringen könnte. Alleine schon, dass die anderen Schüler gutes Englisch hören können. Bei uns ist "Voranbringen des Unterrichts" ein Punkt, der bei der Bewertung der mündlichen Mitarbeit eine Rolle spielt. Damit ist zwar wohl eher mehr die Qualitätder Beiträge gemeint, aber ich finde schon, dass man das durchaus so interpretieren kann...

    Zitat von »chemie77«
    schließlich hält jemand anders das Seminar und man selbst ist Teilnehmer. Ich weiß nicht, ob das in anderen Bereichen als zu bezahlende Arbeit gelten würde.



    War das bei euch so, das ist sehr traurig, bei uns war das nicht so, viel wurde gemeinsam erarbeitet, teilweise haben die Referendare die Semianre vorbereitet und gehalten (mit praktischer Arbeit für die restlichen Referendare) usw.
    Also so wie in der Uni in Vorlesungen z.T., dass man sich einfach berieseln lassen kann, war das sicherlich nicht.
    Und wie gesagt, Berufsschule wird ja auch als Arbeitszeit voll bezahlt!


    Natürlich haben wir auch selbst Dinge erarbeitet, deswegen ist man ja trotzdem Teilnehmer. Deine Schüler nehmen ja auch an dem von dir angebotenen Unterricht teil, auch wenn sie selbstständig Dinge erarbeiten. Deswegen würdest du ja auch nicht sagen, dass die Schüler den Unterricht gehalten haben.
    Ich bleibe bei der Meinung, dass die Seminare in der Ref Zeit Fortbildungsveranstaltungen sind und ich habe da auch viel gelernt!


    Wie immer bleibt eben vieles Einstellungssache. Ich war bis zum Schluss begeistert, dass ich meine Kilometer zu den Seminaren (meiner Ausbildung!) abrechnen konnte...

    Hm, nicht, dass ich mich nicht auch gefreut hätte, im Ref mehr Geld bekommen zu haben, aber die Rechnung mit 40 Std. pro Woche würde ich so nicht anstellen. Die Seminarveranstaltungen sind zwar für viele eine lästige Pflicht, aber doch eher als Fortbildung denn als Arbeitszeit zu sehen (schließlich hält jemand anders das Seminar und man selbst ist Teilnehmer. Ich weiß nicht, ob das in anderen Bereichen als zu bezahlende Arbeit gelten würde).
    Natürlich hat man studiert, ist Akademiker und hat es verdient, angemessen entlohnt zu werden, aber in wie vielen Akademischen Berufen ist es denn so, dass erst einmal diverse (unbezahlte?) Praktika absolviert werden, bevor man eine CHance auf dem Arbeitsmarkt hat.
    Ich möchte im Nachhinein nicht klagen, bin gut ausgekommen und wenn ich mehr gebraucht habe, habe ich mir was dazu verdient, teils genehmigt und teils einfach darüber hinaus (das merkt keiner!) und hinterher ist man stolz, wie viel man mit Anstrengung auf die Beine gestellt hat :-)...

    Super, dass das mal jemand fragt. Ich frage mich das nämlich auch schon lange!
    Wochenende ist bei uns nicht so das Thema, eher Abends. Schülerdicso bis 22 Uhr und Lehrer müssen Aufsicht führen... Und Eine Fortbildung Freitag Nachmittag gar es auch schon mal - 3 Wochen vorher angekündigt!- da habe ich mich auch gefragt, was man machen soll, wenn man da ein Wellnesswochenende gebucht hat, oder auch nur Theaterkarten...
    Zum Glück war es bei uns bis jetzt immer so, dass wenn sich genug Freiwillige gefunden haben für Aufsicht, niemand gezwungen wurde und mit unserer Schulleitung kann man auch eigentlich gut reden, wenn man wirklich Gründe hat, daher war das für mich bis jetzt noch nie wirklich ein Problem. Aber interessieren würde es mich schon mal, was da meine Rechte sind, wenn es einmal hart auf hart kommt. Und ich kann mir einfach nicht vorstellen, das es da so gar keine Bestimmungen gibt...
    Also den einen Tag bis 22 Uhr AUfsicht führen und am nächsten Tag um 7:35 auf der Matte zu stehen kommt mir schon etwas heikel vor. Gibt es dahingehend vielleicht Bestimmungen (wie viele Stunden pro Tag max. oder wie viele Stunden Pause zwischen den "Einsätzen"?)

    Da muss ich sofort wieder an das Buch von Manfred Lütz denken ("Irre"), das ich mit Begeisterung gelesen habe. Darin geht es nicht um ADHS sondern um psychische Krankheiten im Allgemeinen. Es enthält aber ein sehr interessantes Kapitel über den Sinn und Unsinn von Diagnosen. Er sagt (sinngemäß), dass der Sinn einer Diagnose immer nur der sein kann, daraus eine Behandlungsmöglichkeit abzuleiten und dass es eine Unart ist, Menschen mit Diagnosen zu belegen, wenn deren Folge keine Behandlung ist!


    Und das ist für mich genau der Punkt bei diesen ADHS-Diagnosen. Ich bin absolut skeptisch, die Kinder gleich mit Medikamenten zuzuballern, aber dass nach der Diagnose NICHTS passiert (außer:"aber SIe wissen doch, dass er ADHS hat, damit müssten Sie als Lehrer jetzt auch langsam mal umgehen können), kann es doch auch nicht sein. Wenn eine Diagnose erfolgt und man sich entscheidet, keine Medikamente zu geben, müsste man sich doch andere Behandlungsmethoden (Verhaltenstherapie oder mindestens Veränderungen im Umfeld) überlegen und kann nicht einfach sagen:"Der hat halt ADHS, das ist jetzt eben so!" Schließlich haben die Kinder ja auch selbst einen Leidensdruck (auch wenn vielleicht nur mittelbar durch das Nichterreichen gesteckter Ziele), und es sollte ihnen ein Weg eröffnet werden, die Krankheitssymptome loszuwerden.


    Soweit noch einmal ein etwas anderer Aspekt zur Thematik (über das Existieren oder Nichtexistieren einer Krankheit erlaube ich mir kein Urteil)

    Ich verstehe nicht, wie jemand ernsthaft gegen ein Handy-Verbot sein kann. Es mag ja sein, dass ein Schüler der Gymnasialen Oberstufe sein smartphone in der Pause sinnvoll nutzen kann, sich bei Musik entspannt und dann in der nächsten Stunde wieder dem Unterricht folgt.
    In der Hauptschule ist das unmöglich! Würden die Schüler da in den Pausen (vom Unterricht spreche ich jetzt einmal nicht, da ja hier vorausgesetzt wird, dass man ein herumspielen im Unterricht durch lehrerliche Autorität verhindern kann) Musik hören und ihr permanentes Mobbing filmen bzw. sich entsprechende Filmchen zeigen / weiter schicken (und ich bin absolut sicher, dass das die Folge wäre), dann bekommt man die nach der Pause nicht mehr herunter gefahren! Die Schüler verbringen so viel Zeit des Tages mit ihrer gesammelten Technik, dass die Förderung einer normalen zwischenmenschlichen Kommunikation auch in den Pausen zu unseren Aufgaben gehören muss!


    Sollte es da tatsächlich rechtliche Zweifel geben, muss die Konsequenz sein, diese zu beseitigen und nicht, Handys einfach zu erlauben!
    ( Und ja, ich finde auch, dass es überhand nimmt, dass Schüler ständig auf ihre Rechte pochen und ihre Pflichten dabei völlig außer Acht lassen, genauso wie die Rechte der Lehrer!)

    Bei uns sind die ersten Tage des Schuljahres immer "Methodentage" wofür wir dankenswerter Weise ein fertiges Konzept haben, welche Methode mit welcher Klassenstufe erarbeitet wird. Aber das kriegst du bestimmt auch alleine schnell vorbereitet und ich habe das Gefühl es lohnt sich schon, wenn man mal etwas mehr Zeit hat, auf eine Methode einzugehen und dann im laufenden Schuljahr darauf zurück greifen kann. Themen wären dann quasi Gruppenarbeit, Mindmapping, Präsentationstechniken, ... passend zur Klassenstufe eben (oder was du gerne in deinem Unterricht benutzt und dann im Ernstfall nicht stundenlang erklären willst ;) ). Unser Material hält sich eng an die Bücher "Lernkompetenz I - III" von Realschule Enger. Da muss man dann nicht so sehr viel vorbereiten :-).
    Viel Erfolg!

    Ich habe mir noch nie Bücher gekauft (außer natürlich ich wollte sie gerne, als Ergänzung und Privatvergnügen, haben) sondern habe immer eines der Leihbücher genommen, genau wie die Schüler (natürlich ohne zu zahlen). Gefragt habe ich da nie sondern einfach aus dem Schrank genommen, den Schlüssel hat man ja, weil mir das einfach logisch vorkam... Von den Arbeitsheften war auch immer was in dem jeweiligen Fachschrank vorhanden, was ich dann auch genommen und natürlich nach dem Schuljahr zurück gelegt habe.
    Mir ist es doch egal ob mir das Buch gehört oder ich es nur benutze. Reinschreiben muss ich nicht unbedingt was, da nehme ich Post-its und das ist auch besser, falls man daraus mal etwas für Schüler kopieren will.
    Selber kaufen würde ich allerdings nichts, wenn es so weit käme würde ich halt viel viel kopieren :-P.

    Ich unterrichte Chemie (auch sehr beliebt) in allen Klassenstufen und ich glaube man muss sich bis zu einem gewissen Grad damit abfinden, dass die Schüler in Klasse 8 (teilw. auch schon 7) kaum was interessiert. Zusätzlich zur Pubertät, in der einfach das Gehirn oft woanders ist, sind das ja die Klassenstufen, wo der Stoff plötzlich schwerer wird (zumindest in Chemie, ich glaube Physik aber auch) und die Themen einfach plötzlich phänomenologisch weniger hergeben und in ihrer Tiefe nicht mehr ausschließlich spielerisch behandelt werden können. Natürlich versucht man ja trotzdem alles so motivieren, anschaulich und praktisch wie möglich zu machen, aber ich glaube trotzdem, dass man diesen Effekt als Lehrperson nicht völlig ausgleichen kann.


    Damit will ich nicht sagen, dass es sich nicht lohnt, Bemühungen dahingehend anzustellen (um Gottes Willen :engel: ) . Aber sei einfach nicht zu streng mit dir :) .

    Zur Arbeitszeit nochmal, und da ganz speziell die Zeit zur Unterrichtsvorbereitung:
    Ich verstehe auch immer nicht, wie irgend jemand zu der Annahme kommen kann, dass man irgendwann nicht mehr vorbereiten muss... Vielleicht bin ich auch nur noch so weit weg von diesem Zustand, dass ich mir das nicht vorstellen kann. Aber es ist doch so: AUch wenn ich davon ausgehe, in meinen Fächern schon lauter fertige Stunden für alle Klassenstufen im Ordner zu haben, muss ich doch mindestens am nachmittag 1.) zurückblicken, wie weit ich in der letzten Stunde gekommen bin und ob noch etwas fertig gemacht werden muss (meist schon letzte Woche bei meinen Kurzfächern), 2.) die richtigen Blätter aus dem Ordner nehmen und kopieren bzw. mir die Buchseite aufschreiben,3.) Überlegen wie weit ich in der nächsten Stunde kommen möchte und was gemacht wird, falls wir doch schneller sind. Sogar wenn ich NUR SO vorbereiten würde, sind das schon mal 10 min. pro Stunde des nächsten Tages. Bei einem 6 Stunden Tag also schon eine Zeitstunde Vorbereitung, obwohl ich schon alles fertig habe und nichts vorbereiten muss. :aufgepasst:
    In der Praxis sind doch die Klassen so unterschiedlich, dass ich nie ein und die selbe Stunde exakt zwei mal halten kann. Nicht jede Methode passt zu jeder Klasse und das Tempo kann auch sehr unterschiedlich sein. Außerdem wechselt ca alle 3 - 5 Jahre das Lehrwerk, also kann ich dann schon mal per se nicht die selben Materialien verwenden und muss zumindest schauen, ob die Inhalte der Buchseiten mit meinen "seit 10 Jahren fertigen" Blättern übereinstimmen und ggf. anpassen. Manches an Material geht auch einfach mal kaputt (laminierter Kram aus dem Ref ...) oder verloren (wenn man statt der letzten Kopie das Original austeilt ;) ) und muss neu gemacht werden. Differenzierung mal ganz außen vor gelassen, denn was das betrifft unterscheiden sich die Klassen ja noch viel mehr! Und dann habe ich immer noch nichts eingesammelt und korrigiert. Und keiner kann mir erzählen, dass er außer der Klassenarbeit nichts absammelt!
    Und von dem eigenen Anspruch, nicht 20 Jahre die gleichen Stunden zu halten rede ich jetzt überhaupt gar nicht, bestimmt sind es ja nur ganz wenige von uns, die Lust haben, Neues aus Fachzeitschriften einmal in ihrem Unterricht umzusetzen. :pfeifen:
    Also falls es unter euch den Lehrer gibt "der nichts mehr vorbereiten muss" dann bitte melden - es würde ich sehr interessieren, wie er das macht!
    :engel:

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