Neben diesen Vorschlägen hilft zusätzlich klare Erwartungshaltungen zu äußern. Beispielweise: Ihr schafft es, diese Station jetzt (nachdem diese durchgesprochen wurde) in xy Minuten aufzubauen. Ich brauche x Schüler für die Matten. Das übernimmt ... (da kannst du auch Schüler nehmen, die sich nicht melden)... den Kasten holt xz heraus ... . Dann diejenigen benennen, die es gut gemacht haben. Das spornt an. Lob wollen die meisten.
Überlege dir auch, ob du zuviel sprichst. Dann schalten viele Schüler ab. (Der erklärt es doch eh nochmal!). Möglicherweise helfen dir Piktogramme.
Apropos sprechen: Ich würde nur dann sprechen, wenn alle leise sind und so sitzen, wie sie sollen. Da helfen dann bei den 5ern auch die Grundschulsprüche, wie: "Ich kann Julian loben, der sitzt leise im Halbkreis. Kevin, gut! Jetzt sitzen schon 10 Schüler leise ..." Nimm Blickkontakt zu diesen Schülern auf und nicke lobend. Wenn es unruhig wird, wirst du ganz leise oder still. Dann wachen meist doch noch einige auf und konzentrieren sich wieder.
Du musst damit im Reinen sein, dass du notfalls eben nur das Auf- und Abbauen übst. Ich merke das an mir, dass ich unzufrieden werde, wenn ich nicht das mit den Schülern durchführe, was ich mir vorgenommen habe. Aber anscheinend müssen sie eben erst den Umgang mit Aufbau der Geräte üben. Nimm sie doch dabei Ernst!
Einzelne Störenfriede dürfen nicht der Grund sein, dass andere nicht Turnen können. Da sie es nicht auf die Reihe bekommen, benötigen sie eine andere Beschäftigung. Da du durch den Unterricht gebunden bist, kannst du also nicht diktieren. Deshalb würde ich empfehlen sie ein Protokoll schreiben zu lassen. So haben sie die Chance doch alles theoretisch zu lernen, was sie praktisch noch nicht zeigen können. Das Protokoll kannst du dann inhaltlich auf Vollständigkeit prüfen und so eine Note erhalten, die die anderen eben praktisch beweisen.
Blätter und Stifte hast du natürlich parat. Mehr als drei Mal würde ich keinen Schüler in der Turnhalle abmahnen. Dann der stumme Impuls mit Stift und Blatt und Fingerzeig auf den Arbeitsplatz. Das zweite Protokoll kannst du grundsätzlich an den Klassenlehrer zur Kenntnisnahme weiterleiten. Das dritte geht dann, selbstverständlich mit dem Vermerk, dass es das dritte ist, zur Kenntnisnahme an die Eltern. Da musst du aber konsequent sein.
Auch würde ich auf die Sprechchöre in der Umkleide am Anfang der nächsten Stunde eingehen und den Schülern mitteilen, dass du es gehört hast, es sich aber nichts daran ändern wird, dass ihr gemeinsam Sportunterricht habt und zwar bis zum Ende des Schuljahres. Diese Zeit können sie angenehm gestalten oder eben auch nicht. Die Entscheidung liegt bei ihnen, aber sie tragen die Konsequenzen.