Liebe Hanuta,
Du hast schon viele gute Tipps erhalten.
Ich habe noch weitere Anregungen und Ideen für dich:
1. Vielleicht kann der Soz-päd. auch eine vermittelnde Rolle zwischen den Fronten sein, wenn die Schulleitung nicht einspringt, bzw. wenn es noch eines weiteren Pädagogen bei den Gesprächen bedarf?
2. Lara würde ich auch "heruntergebrochene" Ziele für einen gewissen Zeitraum geben, die kannst du dann ja auswerten und am Ende der Woche der Mutter mitteilen.
Fiktives Beispiel, das vielleicht für dich denkbar ist:
1. und 2. Woche: Ziel: Lara hat ihr Arbeitsmaterial vollständig dabei. Die Auswertung dann in einer Tabelle mit Plus - Minus - Kreis am Ende der Stunde/des Tages. Das kannst du der Mutter dann zukommen lassen.
3. und 4. Woche: Ziel: Lara hat ihr Arbeitsmaterial vollständig dabei. Lara meldet sich. Die Auswertung wieder wie oben an die Mutter.
5. und 6. Woche: Lara hat ihr Arbeitsmaterial dabei. Lara meldet sich. Lara beleidigt niemanden. ....
Die Ziele würde ich ihr vorgeben, sie diese aufschreiben lassen und entweder auf ihrem Tisch fixieren oder auf einem Blatt. Der Vorteil der Fixierung am Tisch ist, dass sie das/die Ziel(e) vor Augen hat und du nonverbal darauf zurückgreifen kannst. Der Vorteil eines Blatts ist, dass du hierauf direkt deine Rückmeldung festhalten kannst und es bei dir hast. Vielleicht ist auch eine Koppelung möglich.
Es wäre mir wichtig, dass sie das Ziel selbst schreibt, damit sie es einerseits selbst anerkennt, du es andererseits der Mutter aber auch zeigen kannst.
3. Die Mutter-Kind-Beziehung ist symbiotisch. Kann da der Sozpäd in eine Elternarbeit einsteigen? Er hätte eine bessere Möglichkeit als du oder irgendein Lehrer/Schulleiter/Schulmensch um der Mutter klar zu machen, dass sie Lara zu einer unmündigen Person erzieht. Das geht aber nur mit ganz vielen, kleinschrittigen Gesprächen. Oder aber er ist nach ein paar Gesprächen in der Lage der Mutter aufzuzeigen, dass sie sich von außen (Erziehungsberatungsstellen etc pp) Hilfe suchen sollen.
4. Du schreibst, dass Lara in der 8. Klasse ist. Ist es bei euch nicht auch so, dass das Jahreszeugnis entscheidend für eine Bewerbung für eine Ausbildungsstelle nach der 9. Klasse ist? Insgesamt muss der Mutter klar gemacht werden, dass Lara sich sehr bald angemessen in einem Ausbildungsbetrieb verhalten muss und sie bei euch gerade noch ein Lernfeld hat, das entsprechende Verhalten zu zeigen und zu verfestigen.
5. Nochmals die Wiederholung von meinen Vorschreibern: Zieh dir den Schuh nicht an. Distanziere dich. Du bist nicht in der Bringschuld. Hole dir Rückendeckung. Und leite Ordnungsmaßnahmen ein.
Ich wünsche dir viel Erfolg und lass dich nicht auf den Kampf der Mutter ein, sondern betrachte ihn von außen. Das strengt kaum noch an.
Liebe Grüße, A.