Tafelschwamm, du fragst nach den Vorbereitungen im Vorfeld. Hmm, ich muss sagen, dass ich mich in den Sommerferien sehr unvorbereitet gefühlt habe. Kein schönes Gefühl. Ich hatte mir bei einem weiteren Termin mit dem Schulleiter einfach mal alle Schulbücher für die verschiedenen Jahrgangsstufen geben lassen, hatte versucht die neuen Kollegen zu erreichen und habe mich quer durchs Internet gelesen und auf allen interessanten Seiten Lesezeichen gesetzt.
Der Schulalltag ist sehr fordernd. Deshalb bin ich für diese Lesezeichen sehr dankbar, da ich so schnell mal etwas für den Unterricht am nächsten Tag finde.
Ich rate dir auch noch im Vorfeld abzuklären wieviel Zeit für Konferenzen, Gespräche mit Kollegen, etc. wöchentlich anfallen. Da du im Förderbereich ja kein Einzelkämpfer bist, falllen ständig Gespräche, Fallbesprechungen, Konferenzen an, die sehr zeitintensiv sind.
Was mir wirklich geholfen hat, war ein Buch, dass ich vor Jahren einmal gelesen hatte. Auf Deutsch heißt es "Mäusestrategie für Manager" von Spencer Johnson (Engl. Original: "Who moved my cheese?"). In einer Fabel wird erzählt, wie man sich an ständige Veränderungen gewöhnt und positiv damit umgeht. Jeder Schultag erinnert mich mehrfach an das Buch, denn das Lehren im Förderschulbereich fordert ein ständiges Umdenken und Flexibilität. Auch ich unterrichte komplett fachfremd, wachse aber jeden Tag mehr hinein.
Es hilft auch die Einstellung, dass jeder Tag ein Neustart ist, sowohl für die Schüler als auch die Lehrer.
Am ersten Schultag und auch den ersten Wochen war ich komplett überfordert, da ich erst Strukturen verstehen und Schüler und Kollegium kennenlernen musste. Nach den ersten Schulstunden war ich fast nicht mehr aufnahmefähig, weil ich eben sehr unvorbereitet eingestiegen bin. Lese dich schlau über die Schule, damit du zu Beginn diesen Teil schon nicht mehr lernen musst.
Interessant und befreiend empfand ich, dass wir nach dem LP unterrichten, aber nur eben einen Teil erfüllen können. Das nimmt enorm viel Druck.