Beiträge von Alhimari

    Hallo Fujitsu,


    ich bin der Meinung, dass die Kopfrechenphase direkt auf den Unterrichtsinhalt hinführen sollte. Da könntest du doch auch schon Prozentrechnen miteinbringen. 10% von 89 Euro sind 8,90 Euro etc. Erweitert, bei einfachen Aufgaben auch, wieviel gezahlt werden müsste.
    Also: 10 % von 50 Euro sind 5 Euro. Dann sind 20% von 50 Euro 10 Euro. Wenn die Schuhe 50 Euro kosten und man 20% erhält zahlt man somit 10 Euro weniger und das sind 40 Euro.


    Ansonsten finde ich die Idee rund und passend.


    Viel Erfolg!!

    Für welche Jahrgangsstufe fragst du?
    Ich bringe in den Alltag öfters die Mathematik mithinein. Also genau umgekehrt. Wir rechnen im Sachunterricht oder auch mal schnell im Morgenkreis.
    Da ich eine sehr kleine Klasse habe und diese auch auf das Leben vorbereiten soll, kommt es oft bei lebenspraktischen Dingen zum Mathematikunterricht. Beispiele sind Kochen, Backen, Größe von Kunstwerken (wie groß sind 60x80 cm, was ist ein Vergleichsmaßstab?), Bundesjugendspiele (Lange, Zeit, ...), Kosten der Klassenfahrt etc.
    Ansonsten versuche ich handlungsorientiert zu unterrichten und einen Bezug zur Lebenswelt herzustellen.


    Einige meiner Stunden beginnen auch mit Sachsituationen aus meiner Lebenswelt.
    Beispiel Einkaufssituation: Ich habe x für Preis y gekauft, a für Preis b usw. und hatte den Gesamtpreis im Kopf überschlagen und einen 10 (20, 50) Euroschein in der Hand. Die Schüler ermitteln dann eine passende Frage und rechnen.
    Verbunden mit dem Deutschunterricht müssen sie auch eigene, sinnvolle Sachsituationen schreiben und lösen.


    Alltagssituationen wirken sehr motivierend auf meine Schüler.


    Gerne lasse ich Schüler auch schätzen. Wie viele Gummibärchen sind in der Tüte? Wie viele davon sind gelb? Wie schwer ist ein Päckchen Papier? Wie viele Blätter sind es? Wie lange dauert eine Minute (Schüler heben nach einer gefühlten Minute die Hand)?

    Mach es! Unbedingt!


    Das Ref ist anfangs noch nicht so stressig. Der Urlaub verhilft dir etwas Abstand zu bekommen, die neuen Eindrücke zu verarbeiten und einzuordnen.
    Ich habe mir während des Refs damals fast alles was Spaß macht verkniffen, weil ich ja noch die Zeit zum Vorbereiten bräuchte. Schlussendlich war ich nicht effektiver als diejenigen, die gereist sind und abgeschaltet haben. Nur genervter!


    Ganz klar: mach es!!

    Ellah, bei uns ist ganz klar: der Lehrplan ist zweitrangig und die emotionale und soziale Stabilisierung wichtiger. In den Zeugnissen steht, dass die Schüler nach "ausgewählten" Inhalten des Lehrplans der Grundschule, der Hauptschule, unterrichtet werden.
    Meine Schulleitung hat mir ganz deutlich und mehrfach gesagt, dass ich bitte lieber nicht in den Lehrplan schauen soll, sondern das unterrichten soll, was möglich ist oder ich für bildungswirksam halte.
    Was du beschreibst ist das Dilemma unter Druck den Lehrplan durchdrücken zu müssen.... und das möglichst ohne Druck auf die Schüler. ... Ist das vernünftig machbar?
    Ich schließe mich dir an. Den Blog habe ich gestern auch lange gelesen. Ich bewundere die Frau, die es schafft, mit Elan und einer ständing wechselnden, schwierigsten Schülerschaft zu arbeiten. Wenn diese Kinder dann entlassen werden, landen sie bei uns. Da frage ich mich was wichtiger ist: Stabilität oder Lerninhalte??


    Und klar hast du recht, dass es mal "High Life" in der Klasse geben kann. Das ist nur dann für mich schwierig, wenn ich die Uhr ticken sehen würde und ich berechnen müsste, wieviel Unterrichtszeit es mich kostet. Durch meine Schulleitung become ich signalisiert, dass es eben jetzt Zeit für "High Life" ist ...
    und morgen ist ein neuer Tag. Wenn heute nichts geht, dann vielleicht morgen...


    Musst du den gesamten GS-Stoff durchbekommen? In jahrgangsgemischten Klassen? Das ist ja einen extreme Belastung.

    Lupa, schau mal in deinen Posteingang.


    Friesin, zu deiner Frage: Ja, verhaltensauffällige Schüler sind meiner Meinung nach einfacher zu motivieren als eine Hauptschulklasse.
    Das hat mehrere Gründe. Zum einen ist die Klasse kleiner. In so einer Klasse arbeitet jeder an seinen eigenen Zielen. Wird einer auffällig, reagiert der Rest der Klasse in der Regel nicht. Auffälligkeiten können gleich angegangen werden und der Wind wird so aus den Segeln genommen.
    Da der Lehrplandruck nicht da ist, kann man auch an den Interessen der Schüler anknüpfen oder auch mal ein Thema, dass weniger motivierend ist dann anbringen, wenn die Klasse insgesamt motiviert arbeitet. Oder auch Themen aufgreifen, die gerade interessant sind.
    Motivation wird nicht nur durch die Inhalte geschaffen, sondern auch durch erreichbare Aufgabenstellungen, die individuell zusammengestellt werden. Und wenn gar nichts geht, weil die Schüler einfach durch den Wind sind, backt man eben einen Kuchen gemeinsam, spielt oder macht einen Ausflug. Auch so lassen sich Lerninhalte verpacken und es stärkt die persönliche Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Da die Atmosphäre insgesamt entspannter ist, steigt auch die Motivation, die Leistungsfähigkeit und schlussendlich auch die Leistungsbereitschaft. Fehler werden zugelassen und keiner lacht. Auch das wirkt motivierend.
    Hinter den Störungen des Verhaltens steckt ja eine enorme Belastung des Einzelnen und meist auch die daraus resultierende Überforderung mit dem System Schule. Kann man da Entlastungen schaffen, stärkt es den Schüler.
    Das ganze Peer-Gehabe der Hauptschule ist auch nicht gegeben, durch den hohen Personalschlüssel. Der Personalschlüssel führt auch dazu, dass der Lehrer entspannter ist, was sich wieder auf die Klassenatmosphäre auswirkt und für alle motivierend wirkt.

    In Bayern sind diese Schulen alle den Förderschulen unterstellt, die händeringend Leute suchen, da keine Sonderpädagogen mehr auf dem Markt sind. Gerade im Bereich der Lernbehinderten Pädagogik und Pädagogik bei Verhaltensstörungen (in diesen Bereich tendierst du ja) werden Leute gesucht. Allerdings auch in Haupt- und Mittelschulen. Da weiß ich leider nicht, ob sie dich so schnell gehen lassen.
    Meine (geringe) Erfahrung mit der "Schule für Kranke" ist, dass die Kollegen dort häufig Teilzeit arbeiten und die Schüler, zumindest die, die ich von dort bekommen habe, oft nur zwischen 2 bis 4 Stunden unterrichtet werden.
    Mir macht es grundsätzlich wesentlich mehr Spaß an einem Förderzentrum zu arbeiten, da ich hier mehr Freiheiten habe, dadurch auch die Schüler motivieren kann und vor allem eine kleine Klasse habe. Der persönliche Bezug ist da und man kann auch mal Lehrplan Lehrplan sein lassen.
    Mein Rat: Ruf doch mal bei der Regierung (Förderschulen!) an und frag nach, ob und welche offenen Stellen es gibt.

    Hallo Uli.


    grundsätzlich musst du dir bewusst sein, dass du auf bisherigem Wege den Schüler zur Unselbstständigkeit erziehst. Ich denke, diesen Schritt bist du schon gegangen.
    Was hilft also? Ich würde Fragen nur beantworten, wenn sich der Schüler vorweg eine Lösungsstrategie (oder auch mehrere) überlegt hat.
    Also anstelle zu sagen, dass der Schüler hier die Zahlen addieren soll, sollte er dir sagen, dass er denkt, dass er diese addieren soll. Wenn er eine Lösungsstrategie entwickelt hat (also vermutet, dass er addieren soll), kannst du das bejahen oder falls falsch noch einen stummen Impuls hinterher schicken (Deuten auf das Minuszeichen, bei Subraktion).
    Ich würde viel auf nonverbale Signale setzen und wenig auf Aufmerksamkeit durch Zeit. Sonst erlernt der Schüler Unselbstständigkeit. Bewerte das Richtige durch Sticker, Lob, Lächeln, etc.


    Beim Schreiben lernen würde ich das Mantra "jeder macht Fehler und das ist normal" wiederholen. Hinweis an den Schüler: Du probierst erst, dann kannst du verbessern, wenn nötig/notwendig. Eine positive Rückmeldung, dass du alles/vieles Lesen kannst ist auch hilfreich. Irgendetwas von der Aufgabenstelleung kann er alleine erledigen. Spüre das heraus und fordere es ein, bevor du Hilfestellung gibst.


    Unsere Psychologen sagen mir auch bei gleicher Fragestellung, aber älteren Schülern, immer wieder: "Gib ihnen Zeit! Die kleinen Schritte zählen auch! Erst Selbstvertrauen aufbauen, dann an die inhaltlichen Dinge gehen!"

    Mich würden sehr die Argumente für unliniertes Papier interessieren. Da fallen mir nämlich gar keine ein.


    Sämtliche Prüfungen, die ich schrieb, hatten linierte oder karierte Bögen. Die Schüler sollen sich doch in der Prüfung auf die Frage und Beantwortung dieser konzentrieren und nicht auf ein ordentliches Schreiben auf ungewohntem Papier.


    Unsere Abschlussprüfungen werden auch auf liniertes Papier geschrieben. Mathe natürlich auf kariertes.


    Außerdem ist somit der Korrekturrand fest vorgegeben.


    Bei Abschlussprüfungen gibt es bei uns ein "Schmierpapier". Das ist ein Blankopapier, das abgegeben werden muss.

    Unterrichtsgang mit Karte, Schnitzeljagd, Konzentrations- bzw. Aufmerksamkeitsübungen, Fensterbilder gestalten, Somawürfel für die Klasse aus Holz herstellen, Tangram, Kooperationsspiele draußen, HSU: das Leben im alten Rom, Film gucken, Comics (nach)zeichnen, draußen den Frühling suchen, Farben mischen, die Länder Europas, Münzen aus anderen Ländern (auch alte).....

    Die wichtigsten Themen findest du im Lehrplan.
    Ansonsten kannst du die wenigsten Lehrerhandbücher ohne Schulstempel kaufen. Auf Amazon, Ebay, etc. findest du wenige Exemplare. Alternativ kannst du dir auch die Schülerbücher besorgen oder in der Schule ausleihen. Zu spezifischen Themen findest du Stunden im Internet.

    Meine 5. und 6. Klässler mussten heute einen Text richtig abschreiben. Arbeitsauftrag war, den Text (DinA 4 in Schrift) richtig abzuschreiben und ordentlich abzuschreiben. Keiner der diagnostizierten Legatheniker (also nicht nur LRS) hatte mehr als 3 Fehler. ... Folglich können Legatheniker durchaus richtig abschreiben, wenn es durch die Aufgabenstellung gegeben ist. Bei dir handelt es sich nur um einzelne Worte. Das schafft jeder Legastheniker, wenn er sich nicht auf der Diagnose ausruht (mit entsprechendem Hinweis auf die Bewertung des richtigen Schreibens).
    Dir hätte ich jetzt noch geraten, dass du nur einen halben Punkt abziehst. Aber das hast du ja gemacht.

    Geometrische Körper basteln macht den meisten auch großen Spaß. Beispielsweise einen Dodekaeder. Bastelanleitungen findest du im Netz. Wenn man diese noch auf farbigen Papier ausdruckt, macht es doppelt Spaß. Ein Mobile daraus wäre auch eine Option.

    Hm, dann kann ich deine eigentliche Frage nicht beantworten. Ich würde dem Kind einfach noch ein formloses Zeugnis mit Noten geben, wenn du denkst, dass es wichtig für das Kind ist. Wenn eure Schülerakte auch noch einen sonderpädagogischen Bereich hat, würde ich dort eine Kopie abheften.

    Die Berichtszeugnisse sind ja sehr umfangreich. Hast du dafür ein extra Zeugnisformular? Meine sind mindestens zweiseitig und somit habe ich für jedes Fach bzw. Fächergruppe in etwa 10 Zeilen um die Leistungen zu beschreiben. Da kann man sehr deutlich zum Ausdruck bringen, was die Kinder können. Z.B. Das Kind bringt im Bereich Rechtschreiben gute Leistungen und kann alle erlernten Rechtschreibstrategien, wie Beispiel 1, Beispiel 2 usw. sicher anwenden.
    Aus solchen Formulierungen erliest man ja, dass es mit der Klassengemeinschaft mithalten kann.

    Zum Reduzieren der Stunden:
    Meine Freundin hat nach dem Referendariat (Gymn. Bayern) zunächst etwas reduziert, dann ein Kind bekommen, nach der Elternzeit hat sie nur 9 Stunden unterrichtet und ist nach nicht vollen zwei Jahren des Unterrichtens, in der Elternzeit mit dem zweiten Kind, verbeamtet worden.


    Das Reduzieren wirkt sich also sicher nicht auf die Verbeamtung aus.


    Zum Arbeitsaufwand:
    Bei mir wurde im zweiten Jahr nach den Referendariat alles wesentlich entspannter. Vor allem ab dem Zeitpunkt, wo ich mich innerlich davon lösen konnte, jede Stunde perfekt vorzubereiten und mehr Selbstsicherheit gewonnen hatte. Auch ich kann bestätigen, dass gerade mal kaum vorbereitete Stunden besonders gut laufen, da man sich weniger verkrampft an seinen Plan hält, sondern eher auf die Schüler eingeht.

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