Ich kann deine Situation und deine Wünsche nachvollziehen und möchte noch ein paar weitere Impulse weitergeben. Da du auch nicht mehr "taufrisch" bist, verstehe ich gut, dass du deine Vorstellungen jetzt, in einer kritischen Phase des Lebens, schnell umsetzen willst. Denn, wer weiß, ob.... und wie ... ?
Ich hoffe, du kannst meine drei Impulse für dich gut einordnen. Ich mache gerade eine Fortbildung im traumatherapeutischen Bereich und habe deshalb eine Sichtweise, die nicht rein schulbezogen ist. Schulbezogene Anteile wurden bereits von anderen genannt, da mag ich nichts wiederholen.
Mein erster Impuls ist dir ebenfalls (die Empfehlung steht bereits auf Seite 1) eine Schreiambulanz zu empfehlen. Der Träger meiner Schule hat viele Abteilungen im sozialen Spektrum, unter anderem eine Schreiambulanz. Direkt dorthin verwiesen habe ich vier Mütter, die alle (okay, vier ist keine repräsentative Zahl) nach bis zu drei Sitzungen eine enorme Erleichterung erfahren haben. Probiere es aus, du kannst nur gewinnen.
Mein zweiter Impuls ist, dass dein Baby jetzt bereits unter starkem Stress steht und besonders die frühe Kindheit sehr prägend ist. Insbesondere die Zeit, bevor die Kleinkinder sprechen können ist besonders vulnerabel, auch, da sie ihre Erfahrungen (z.B. nächstelanges Schreien aus Gründen, die nicht befriedigt werden) nicht einordnen und verstehen können.
Mein dritter Impuls betrifft das neue Baby. Aus der Epigentik ist bekannt, dass Stress genetisch an Kinder weitergeben wird/werden kann (v.a. Traumata). Auch wird bereits pränatal Stress an Kinder weitergeben, da jede Aufregung auch einen Hormonmix mit sich zieht, wie auch jede plötzliche starke Verzweiflung. Im Gehirn des Fötus werden neuronale Netzwerke angelegt und (vereinfacht gesprochen) durch jede Stressreaktion deinerseits angebahnt, begangen und ausgebreitet....
Ich wünsche dir von Herzen eine Möglichkeit die Situation zu entspannen!!
Und noch ein schulischer Kommentar: Wenn ich in meiner Klasse (reine Klasse mit Schülern mit Verhaltensstörungen) nicht 99%ig präsent bin, fliegt mir schnell alles -evtl auch nicht mehr das AB, sondern auch der Tisch, um die Ohren. Ich will damit sagen, dass sich bei euch möglicherweise gerade alles aufschaukelt: Schule und Stress, und Stress und Kind, und Kind und Kinderwunsch, und Schlafmangel und Schule, etc pp.
Für dich wäre es wichtig, dass du zunächst eine Stellschraube verstellst, um zur Ruhe zu kommen, um wieder irgendwo präsent zu sein. Aktuell siehst du die Stellschraube im Beschäftigungsverbot. Das kann ich völlig nachvollziehen, ist aber vielleicht nicht zu Ende gedacht. Überlege dir aber, ob das auch in den anderen Bereichen ausreicht!
Alles Gute für die Zukunkt.