Allerdings lehne ich sie in der Definition - erwachsen in einer virtuellen Realität - von Hüther, Hauser und Precht als pädagogisches Allheilmittel ganz entschieden ab. Denn hier wird suggeriert, dass man den SuS nur das Richtige anbieten müsse und der Rest regelte sich schon von selbst.
Hm, ich bin mir nicht sicher, ob Hüther und ich kann jetzt nur von ihm sprechen es so sieht, dass man sich aus allem zurück ziehen sollte. Wäre es vielleicht möglich, dass einige das aus seinen Worten heraushören, weil er sie kritisiert und ihnen nicht die Wertschätzung entgegenbringt, die manche Lehrer insgeheim erhoffen. Ich habe in den letzten Monaten mehrer Bücher von ihm gelesen, bei youtube etliche Videos gesehen, war auch auf einem Vortrag von ihm, aber einen laissez-faire Unterricht propagiert er nicht.
A propos Führung. Kennst du die Führungslehre des Unterrichts?
'Die rein menschliche Gesinnung kann in allen erzogen werden. Und die 'Führungslehre des Unterrichts' zeigt dafür Wege auf. Diese sind in hundertfacher Praxis abgelauscht, dann aus ihr in neuer Forschung, mit den Mitteln der 'Pädagogischen Tatsachenforschung' gewonnen. Die Erziehungswissenschaft kann nicht nur aufzeigen, wie man Militaristen, Bürger mit Untertanengesinnung, wie man Individualisten, mit höchster Wahrscheinlichkeit erfolgreich, heranbildet, sondern ebenso zuverlässig, wie Menschen mit echt sittlichem Verantwortungsgefühl, mit selbständigem Denken und guten Sitten, kurz, wie Menschen wahrhaft zu Menschen erzogen werden.'
Das Buch musste ich damals noch in der Uni lesen, was ich anfangs mit etwas Skepsis, später mit wachsender Begeisterung tat.