Beiträge von Ute

    Hallo,


    generell finde ich Belohnungssysteme besser als Strafsysteme, bei denen Kinder an den Pranger gestellt werden, wenn was schief gelaufen ist. Überall ist von positiver Motivation die Rede, damit die Kinder angespornt werden, sich weiter zu verbessern. Juditka, du bist also auf dem besten Weg.
    In unserer Grundschulklasse ist es so, dass die Kinder sich selbst etwas wünschen dürfen.
    Ein Kind, dass oft aus der Rolle fiel durfte dann z.B. mal 15 Minuten selbst Lehrer spielen und Hausaufgaben geben. Das war ein toller Anreiz, und auch nach Einlösen der Belohnung ist das alte Verhalten nicht wieder aufgetreten.
    Das geht natürlich nur mit einzelnen Kindern, aber auch mit der ganzen Klasse kann man sicherlich eine Belohnung absprechen, wenn es besonders gut gelaufen ist.


    Grüße
    Ute

    Hallo Tanja,


    welche meinst du?
    Wir wohnen in Niedersachsen und mußten im September vor der Einschulung zur Anmeldung und zum Sprachtest.
    Dabei sollte das Kind zeigen, dass es sich altersgemäß in der deutschen Sprache verständlich machen konnte. Es wurde also etwas zu unserer Familie und seinen Hobbies befragt, sollte eine Bildergeschichte erzählen und ich mußte etwas zur sprachlichen Entwicklung sagen.
    Im Februar war dann die Schuluntersuchung mit kurzem Seh- und Hörtest, etwas malen, Reihenfolgen vervollständigen (zeichnerisch, verbal), einige Übungen zum Gleichgewicht und Körperkoordination, eine Bildergeschichte aus dem Kopf nacherzählen, etwas Feinmotorik...


    Grüße
    Ute

    Hallo Juditka,


    hast du schon mal mit den Eltern gesprochen, ob weitere Auffälligkeiten bestehen?
    Spielt er Ball, spricht er gut, wie ist die Motorik? Sieht und hört er richtig, wie sieht's mit der allgemeinen Aufmerksamkeit aus?


    Vielleicht findest du hier noch etwas, dass Licht in die Sache bringt:
    http://www.pi-tirol.at/lrs/Vortrag%20Gudrun%20Kesper.doc
    http://www.lcch.co.uk/hypnosisarticles/dyslexia.htm (englisch)


    Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, jeden Fehler anzustreichen, denn das ist bei Schwierigkeiten in dem geschilderten Ausmaß nicht das eigentliche Problem.
    Verständnis, Geduld und Stärkung des Selbstbewußtseins ist erstmal wichtiger.


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    Eure Beschreibungen von "wegrutschenden Augen" erinnern mich an die Winkelfehlsichtigkeit meines Sohnes. In ihrer Lieblingsstellung fixieren beide Augen verschiedene Punkte (etwas horizontal und vertikal versetzt). Nur durch größere Anstrengung kann das kompensiert werden, bei Übermüdung, Stress, o.ä. funktioniert es nicht mehr. Dann schaltet das Gehirn entweder ein Augen oder wechselweise beide ab, mit der Konsequenz, dass das räumliche Sehen verloren geht oder z.B. beim Lesen die Buchstaben wackeln, da sie aus wechselnden Richtungen betrachtet werden.
    Die Auge-Hand-Koordination ist in den meisten Fällen ebenfalls eingeschränkt. Fliegende Bälle o.ä. werden auch nicht rechtzeitig erkannt, weil die Augen sich nicht schnell genug darauf einstellen können. Mein Sohn hat sich noch nie für Bälle interessiert, und wenn er einen hat, läßt er ihn nicht wieder los. An Zusammenspiel ist nicht zu denken.


    Eine geringe Winkelfehlsichtigkeit haben 80% aller Menschen, aber die meisten können es ausgleichen, nur wenn andere Probleme dazu kommen, wird's manchmal schwierig.
    Helfen kann man mit Prismenbrillen. Leider untersuchen die meisten Augenärzte nur jedes Auge für sich, aber nicht das Zusammenarbeiten, so dass das Problem oft unerkannt bleibt. Eine Diagnose bekommt man über speziell ausgebildete Optiker.
    Seit mein Sohn eine Prismenbrille hat, hat er deutliche Fortschritte im Lesen gemacht und auch kurze Zeit Fußball gespielt, bis er aus anderen Gründen wieder aufgab. In manchen Fällen ist Winkelfehlsichtigkeit eine Legasthenie-Ursache.
    Aber wie überall gibt es natürlich verschiedene Ausprägungen der Geschichte.


    Grüße
    Ute

    Nach Auskunft unserer Ergotherapeutin kommt das in der ersten Klasse gar nicht so selten vor, sollte sich aber bis ca. Weihnachten gegeben haben. Wenn sonst keine Auffälligkeiten sind und es mehr "Flüchtigkeitsfehler" als reproduzierbare Fehler sind, wurde ja oben schon angesprochen, würde ich erstmal nichts machen. Sollten noch andere Probleme dazukommen, ist wirklich über Raumlageorientierung usw. nachzudenken.
    Mein Sohn macht das heute noch (2. Klasse), bei ihm hängt es mit schlechtem Gleichgewichtssinn, ... zusammen. Er hatte lange Zeit Schwierigkeiten mit rechts und links, usw.
    Wir haben mal reihenweise Zahlen nach Diktat geschrieben und hinterher die schönsten 1en, 2en, usw. prämiert. Das wirkt besser als auf falschen Zahlen herumzureiten.


    Grüße
    Ute

    Die derzeitige Version von Outlook kann das.


    Bearbeiten - Beschriften wählen, und du kannst dir die Farben aussuchen.


    Ich verwende noch lieber die automatischen Farben, damit ich z.B. die Termine meiner Kinder auf einen Blick erkenne, wenn der Name enthalten ist:
    Bearbeiten - Autom. Formatierung wählen, dann kannst du entsprechende Regel basteln.


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    das Verdrehen von Zahlen und Buchstaben deutet auf Probleme mit der Raum-Lage-Orientierung hin.
    Und Abschreiben von der Tafel gibt oft Probleme, wenn die Kinder nicht fähig sind, von nah auf fern umzuschalten und mit den Augen zu fixieren.


    Der Vorschlag, auf Wesentliches zu konzentrieren ist sicherlich gut, aber Falsches durchzustreichen bringt meiner Meinung nach nur größere Demotivation mit sich, weil das Kind bei jedem Wort sofort seine Fehler angekreidet bekommt. Es ist sich des Problems sicherlich schon so bewußt und nicht glücklich damit, zumal du schreibst, dass es seine eigenen Sachen nicht lesen kann.
    Ich weiss, dass die Kinder zu selbständiger Arbeit erzogen werden müssen, aber in diesem Fall würde ich es für sinnvoller halten, dem Kind die Hausaufgaben auf einem Zettel zu überreichen, damit es wenigstens die Chance hat, sich mit der tatsächlichen Hausaufgabe zu beschäftigen. Stures Üben und auf den Fehlern herumreiten wird nichts bringen, solange die Ursachen nicht geklärt und behandelt sind.
    Und ansonsten würde ich das komplette Programm der Wahrnehmungsfunktionen testen lassen.


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    zum Zitat von Melosine:

    Zitat

    "Ritalin lehnt ihr alle ab?"


    als Mutter eines ADHS-Kindes kann ich nachvollziehen, dass man sich häufig wünscht, dass "das Kind endlich dieses Zeug" bekommt.
    Es gibt Phasen in denen kein Tag ohne Beschwerden und Miserfolge vergeht, das Kind läuft von morgens bis abends auf Hochtouren. Oft dreht sich alles nur noch darum und das restliche Familienleben kommt hoffnungslos zu kurz. An Erziehung ist nicht zu denken, weil ständig irgendwelches Unheil abgeblockt werden muss. Und dann ist man selbst am Ende.


    Generell denke ich, dass man, wenn man sich für Ritalin entscheidet, früh damit anfangen sollte, nämlich bevor das Kind ernsthafte psychische Störungen erlitten hat. Denn von diesen Problemen hat es länger was, auch wenn die anderen Methoden irgendwann wirksam werden sollten. (Damit meine ich aber nicht, dass schon Kindergartenkinder medikamentös behandelt werden müssen, der Druck beginnt meistens erst in der Schule)
    Eine bekannte Mutter, selbst ADS betroffen, hat es mal "unterlassene Hilfeleistung" genannt, Stimulantien zu verweigern.


    Andererseits kenne ich auch eine Mutter, die ihr Kind lediglich auf Legasthenie testen lassen wollte, ansonsten lagen keine Auffälligkeiten vor. Nun bekommt das Kind Ritalin, es erfolgen erste schulische Erfolge und die Mutter ist begeistert. Von begleitenden Therapien habe ich bisher nichts gehört und die Mutter strebt weiterhin die Anerkennung des Kindes als Legastheniker an, um bis zur 6. Klasse von Rechtschreibnoten befreit zu werden. Und dann?


    Wie überall, gibt es also auch hier schwarz und weiß. Jeder muss für sich die Lösung suchen, hinter der er/sie längerfristig steht und mit der er/sie, die Familie und vor allem das Kind am besten leben können.


    Grüße
    Ute


    PS: Es ist ja bekannt, dass ich mich gegen Ritalin entschieden habe, es bisher nicht bereue, und auch mein Sohn inzwischen merkt, dass er aus eigener Kraft etwas verbessern kann.

    Britta: ich stimme dir vollkommen zu, es ist schade, dass es nicht bei sachlichen Diskussionen bleibt, sondern eskaliert.


    Justus Jonas:
    "Vielmehr hatte ich den Eindruck, dass sich die Diskussionen im Kreis drehten oder von einzelnen Usern mit Betonkopf dafür gesorgt wurde, dass sich nichts weiterentwickelte... "
    Das ist der Punkt, wo ich denke, dass sich die Sache ohne Einmischung von selbst tot laufen wird.
    Wie macht man Feuersymbole, bzw wie macht man sie weg?


    Melosine: Mag sein, dass Widerwillen hervorgerufen wird, ich will auch nicht immer wieder die gleichen Streitigkeiten lesen, aber trotzdem kommen immer wieder Threads zu bestimmten Themen auf, bestimmt sind auch neue User dabei, und daher muss auch die wiederholte gleichartige Antwort erlaubt sein. Die Gegenmeinung wird ja auch wiederholt.


    @alle:
    Vielleicht ist die Einführung von Hinweisen sinnvoll, wenn die Sache aus dem Ruder läuft. Etwa in der Richtung: "Dies ist das Thema, und weitere Äußerungen bitte nur dazu." oder "Bitte auf der sachlichen Ebene bleiben".
    Bestimmt gibt's andere Möglichkeiten. Das fände ich gegenüber den Beteiligten fairer, wenn es ausgewogen stattfindet, da bei mir wirklich der Eindruck von Zensur aufgekommen ist. Nach drei Hinweisen kann man immer noch schließen.
    Außerdem geschieht es in jedem Forum, dass der Inhalt eines Threads sich weiterentwickelt. Trotzdem ist es nicht überall üblich eine Diskussion einfach abzubrechen.
    Natürlich hat jeder zu jedem Thema irgendwann seine Meinung und nimmt die Gegenmeinung als Provokation wahr. Das geht mir genauso, wenn von der anderen Seite keine sachlich neuen Inputs kommen.
    Vergeßt bitte auch nicht die emotionale Verwicklung der betroffenen Eltern in die Sache, und wieviel sie in diesem Zusammenhang schon persönlich ertragen mußten, bis sie endlich eine Lösung für sich gefunden hatten.


    Grüße
    Ute

    Mir fällt zunehmend auf, dass Threads geschlossen werden, wenn auf Hintergründe für bestimmte Auffälligkeiten hingewiesen wird.
    Warum ist es so schlimm, an mögliche körperliche Ursachen für bestimmte Probleme zu denken? Ich sehe natürlich ein, dass es einfacher ist, Eltern pauschal zu verteufeln, die Kinder als unwillig darzustellen und selbst ja nur ein Opfer der heute herrschenden mangelnden Erziehung der Kinder zu sein.


    Kann ich das also im Bereich Zensur verbuchen, oder hat es andere Gründe?


    Offen gesagt finde ich es eine Freiheit, Threads mit bestimmten Themen regelmäßig zu schließen. Denn offensichtlich besteht ja Interesse an den Themen, sonst würden nicht immer wieder neue Threads dazu auftauchen.


    Dreht ihr euch auch auf dem Absatz um, wenn im täglichen Leben jemand anderer Meinung ist? Wenn das Thema erledigt ist, wird es sich schon von alleine auslaufen, aber so schürt ihr nur die Eskalation der Sache und irgendwannn ist zwischen den Beteiligten überhaupt kein sachliches Gespräch mehr möglich.

    Hallo Mia,


    du hattest folgendes angemerkt:

    Zitat

    Mia schrieb am 23.09.2005 17:45:
    BTW: Es gibt hier eine Buchecke. Da gewisse Bücher von immer den gleichen Usern derartig häufig genannt werden, dass ich bereits Ansätze von Werbung entdecken kann, möchte ich euch bitten, eure Lieblingsbücher einmal in der Buchecke einzustellen. Ein penetrantes und ausdauerndes Hinweisen auf einzelne Titel ist dann nicht mehr notwendig.


    Wie verträgt sich damit, dass es einige Threads von dir gibt, die ausschließlich aus konkreten Angaben zu Titeln, Verlag, ISBN ... bestehen und durch einen Link zu Amazone oder buch24.de ergänzt werden?
    Hier wünsche ich mir, dass gleiches Recht für alle besteht.


    Grüße
    Ute

    Hallo Mia,


    die Idee mit der Buchvorstellung ist gut und ich werde mich dran machen, sowie ich mein eigenes Exemplar, welches laufend im Bekanntenkreis unterwegs ist, wieder in Händen habe.
    Dass die Bücher so oft genannt werden liegt einfach daran, dass sie die Kindesentwicklung ausführlich und allgemein verständlich beschreiben. Ebenso auch die Abweichungen, zu denen es kommen kann und deren Auswirkungen und Therapiemöglichkeiten.
    Dazu gibt es eine großartige Liste mit Grundlagen und weiterführender Literatur.
    Beigel gibt noch Tips für den Alltag im Elternhaus, Kindergarten und Schule, Goddard beschreibt zusätzlich einige Tests auf frühkindliche Reflexe.
    Ich habe jedenfalls viel daraus gelernt. Und jedesmal, wenn die Bücher wieder bei mir sind, lese ich sie und entdecke noch etwas Neues darin.


    Ich hatte zuerst vor, hier Links auf Rezensionen beim Buchversand anzugeben, nehme aber mit Hinblick auf das Stichwort "Werbung" davon Abstand. Das ist ohne jeden Unterton gemeint. Wer sich dafür interessiert, wird es schon selbst finden.


    Im übrigen gibt es die Möglichkeit, Bücher in Büchereien auszuleihen (mit der heute üblichen Fernleihe ist das überhaupt kein Problem mehr, auch wenn sie nicht vor Ort stehen), so dass man sie nicht kaufen muss, um sie zu lesen.


    Wer Erikas Beiträge liest, weiss aber auch schon eine ganze Menge.


    Erika: hast du irgendwo eine Liste mit allen deinen Linktips?
    Wenn nicht, dann hätte ich eine Seite, wo man alles mal zusammenfassen könnte.


    Grüße
    Ute

    Hallo Melosine,


    ja, die Mutter muss sich auf die Suche machen. Ob ein Arzt allerdings die beste Lösung ist, weiss ich nicht, denn die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung kommen noch nicht in der Ausbildung der jetzt praktizierenden Mediziner vor.
    Leider ist es so, dass die Eltern die wirksamen Methoden selbst zahlen müssen. Und ganz wichtig ist meiner Meinung nach, sich selbst zu informieren, damit man die Aussagen der "Fachleute" einschätzen kann um rechtzeitig zu merken, dass ein Wechsel angezeigt ist.
    Ich kann die Gabe von Ritalin auch nachvollziehen. In manchen Fällen ist es vielleicht eine vorübergehende Lösung bis die anderen Methoden greifen.
    Aber ich werde nie den Stolz in den Augen meines Sohnes vergessen, als er bei der INPP-Überprüfung bemerkte, dass die täglichen Übungen Erfolg hatten, dass er also selbst für die Verbesserungen verantwortlich war.


    Grüße
    Ute

    Hallo Melosine,


    bei meinem Sohn war es ähnlich. Ich habe die Geschichte zwar kürzlich erst in einem anderen Thread geschrieben, aber trotzdem hier nochmal:
    Die auf meine Initiative angestrebete ADHS-Diagnose brachte für meinen Sohn gar nichts, da der Psychologe ohne Ritalin jede weitere Unterstützung verweigerte.


    Ich mach's mal kurz:
    - Logopäde: tippt auf Wahrnehmungsstörungen, verweist an
    - Lerntherapeut: testet als erster das Kind ausführlich, stellt vor allem Probleme mit der auditiven Wahrnehmung fest und sagt "frühkindliche Reflexe", verweist an
    - Päpki (www.paepki.de:( Moro, TLR, ATNR und STNR bestätigen sich und an
    - Optimetrist: Winkelfehlsichtigkeit
    - Internet-Recherchen ergeben Verdacht auf Blockaden, Osteopat löst Blockade
    - Beginn von Päpki/INPP, und jetzt wird's endlich besser


    Zusammengefasst: auffällige Verhaltensweisen über die sich auch die Eltern Sorgen machen (die also nicht unbedingt auf die sozialen Verhältnisse zu schieben sind) haben oft Wahrnehmungsstörungen als Ursache. Und Wahrnehmungsstörungen, Probleme mit Eigenwahrnehmung und Gleichgewichtssinn können auf frühkindliche Reflexe zurückzuführen sein, das muss dann zwar nicht zwangsläufig zu KISS führen, es gibt auch andere Ursachen, aber KISS kommt häufig vor.


    Mir haben Beigel: Flügel und Wurzeln und Goddard: Greifen und Begreifen viel gebracht. Dort habe ich endlich mal mein Kind beschrieben gefunden. Auch im Internet gibt's inzwischen Infos zu dem Thema, und dann bleibt noch der telefonische Kontakt mit einer Therapeutin um das am konkreten Fall zu besprechen.


    Für Infos:
    http://www.legasthenie.at/aln22/page12.html
    http://www.pi-tirol.at/lrs/Vortrag%20Gudrun%20Kesper.doc
    http://www.chucholowski.homepa…e.de/praxis/downloads.htm
    www.kiss-kid.de
    www.inpp.de
    www.inpp.org.uk
    www.paepki.de


    SPZ reiten meiner Erfahrung nach auf der ADS-Ritalin-Schiene, womit den Kindern langfristig nicht wirklich geholfen ist, weil die Ursachen nicht behandelt werden.


    Den Thread "Fortsetzung Legasthenie, LRS und andere Entwicklungsstörungen" kennst du sicherlich


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    zum Unterschied ADHS - KISS:


    Für mich ist ADHS (und auch ADS) nur eine Ansammluung von Symptomen, denn genauso ist es in verschiedenen Richtlinien definiert. Davor soll zwar eine Ausschlussdiagnostik stehen, aber das setzt voraus, dass die Fachleute wissen, was sie ausschließen sollen. Und unser Psychologe hat bis heute noch nichts von neurologischen Entwicklungsstörungen, frühkindlichen Reflexen o.ä. gehört und auch mit Wahrnehmungsstörungen tut er sich schwer. Das weiss ich, weil ich auch nach der Diagnose noch einige Telefonate mit ihm hatte und auch die Rückmeldung aus dem Bekanntenkreis bekomme. Trotzdem wird der Mann überall wärmstens empfohlen.
    Die ADSler berufen sich oft auf die mit bildgebenden Verfahren festzustellenden Gehirnfunktionsstörungen oder den Dopamin-Mangel. Aber für mich hängen das neurologische System und das Gehirn eng zusammen. Wenn also neurologische Auffälligkeiten vorliegen, warum soll das dann nicht auch das Gehirn betreffen und sichtbar sein. Die chemischen Abweichungen kann man nur durch sezieren feststellen, und wer läßt das schon machen?
    In meinen Lieblingsbüchern von Beigel und Goddard wird mehrfach darauf hingewiesen, dass gerade ADSler eine typische Konstellation an persistierenden Reflexen aufweisen.
    Meist werden Moro, TLR, ATNR und teilweise STNR genannt. Und meist gibt es irgendwo im Entwicklungsprozess eine Auffälligkeit, die diese abweichende Integration der Reflexe verursacht haben könnte. Im Nachhinein läßt sich dass sicher nicht mehr beweisen, aber die Häufung ist einfach da.
    KISS, schwere Geburten, schwere Infektionskrankheiten o.ä. haben viele der Kinder hinter sich, und ebenso wahrscheinlich ist eine genetische Veranlagung zur verzögerten neurologischen Entwicklung. ADS tritt oft auch über mehrere Generationen auf.
    Der plötzliche Kindstod wird übrigens auch mit dem Moro in Zusammenhang gebracht.


    Und zum Thema "wie kommt man darauf":
    Ich hatte dazu auch schon im jetzt geschlossenen Thread geschrieben. Die Entwicklung über frühe Auffälligkeiten, Mobbing usw, war bei uns ähnlich wie in den obigen Schilderungen. Wenn die Kinderärzte gewollt und gekonnt hätten, wäre also früher was zu machen gewesen. Mein Sohn war auch nie schief, von daher ist der Begriff Symetrie-Störung irreführend. Aber auf den Namen kommt es schließlich nicht an.


    Grüße
    Ute



    PS an Erika und Hermine: Ich denke, inzwischen wissen alle, dass Ihr nicht immer einer Meinung seid und haben sich ihr eigenes Urteil dazu gebildet.

    Hallo woman123,


    du fragst, wie wir drauf gekommen sind:
    Mein Sohn hat diagnostiziertes ADHS, LRS und Diskalkülie.
    Die Vorgeschichte spare ich mal.
    Eine bekannte Logopädin beobachtete vor einem Jahr meinen Sohn, sprach von auditiven Wahrnehmungsstörungen und verwies mich an einen Lerntherapeuten. Der testete zum ersten Mal ausführlich und stellte diverse Probleme fest, von denen ich noch nie gehört hatte. Irgendwann fiel der Begriff frühkindliche Reflexe und ich dachte, der spinnt jetzt völlig, habe mich aber auf der Suche nach dem Strohhalm dahinter geklemmt und Kontakt zu Frau Bein-Wierzbinski (Päpki, ähnlich INPP) aufgenommen. Allein beim Lebenslauf meines Sohnes fielen ihr an bestimmten Stellen immer wieder irgendwelche Reflexe auf, die sich im Nachhinein auch bestätigten. Dann las ich im Internet von einer Mutter, die gute Erfolge mit Päpki hatte, aber immer wieder mit Blockaden zu kämpfen hatte, woraufhin ich das ebenfalls untersuchen lies und so war ich dann bei KISS.
    Das ganze hat mich viel Zeit, Energie und Geld gekostet und ist alles irgendwie rückwärts gelaufen. Ein einfacher Hinweis eines Kinderarztes, dass nach dieser Geburt (36 Std Wehen, Saugglocke, kristellerischer Handgriff) Probleme mit der HWS wahrscheinlich sind und eine entsprechende Untersuchung hätte uns viel erspart.


    Wieviel INPP wirklich bringt, wird sich zeigen, aber nach einem turbulenten halben Jahr berichtet mein Sohn nun, dass er keinen Ärger mehr in der Schule hat. Das ist ja auch schon viel wert. Eine Verbesserung im Bereich der "Kulturtechniken" muss man noch abwarten.
    Demnächst werde ich nochmal auf Blockaden untersuchen lassen, denn er hatte in letzter Zeit diverse Unfälle und nach einem Sturz vom Baum steht eine Schulter etwas höher.


    Im Moment ist er auch emotional sehr aufgewühlt, ich nehme an, das liegt daran, dass wir gerade am Moro basteln.


    Grüße
    Ute

    Wir, Niedersachsen, haben das Heft auch, aber bei meinen beiden Kindern wurde immer nur untersucht, ob die zeitgerechten Reflexe vorhanden sind, nicht ob sie wieder weg sind. Soweit ich weiss, wird das auch nicht gefordert.


    Ausserdem braucht eine INPP-Therapeutin für eine gründliche Untersuchung eines Grundschulkindes ca 2 Stunden. Das kann ein Kinderarzt im Rahmen seiner Praxis gar nicht leisten.


    Und wenn die KiÄ nicht wissen, warum sie irgendetwas tun sollten und nicht wissen, welche Auswirkungen die Reflexe bei Grundschulkindern haben können, testen sie es auch nicht freiwillig. Würde ich ja auch nicht drauf kommen.

    Dazu würde ich sagen: "Weil es nicht in den Vorschriften steht"


    Und weil die Bedeutung des gesamten Themenbereiches noch nicht allgemein bekannt ist.


    Ich habe mich mit zwei Kinderärzten über das Thema gestritten und der ADHS- und LRS-diagnostizierende Psychologe hat bis heute noch nichts davon gehört. In GB ist die flächendeckende Information offenbar besser gelungen. Ich habe heute mal nach "inpp chester" gegoogelt. Die ganzen englischen Links erspare ich euch jetzt aber.


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    es stimmt, die Existenz der frühen Reflexe wird bei den Us getestet. Aber das, was später Probleme macht, ist dass bestimmte Reflexe nicht zeitgerecht verschwunden sind. Jeder dieser Reflexe hat ein bestimmtes Zeitfenster zu dem er aktiv sein soll, danach soll er wieder verschwinden, indem er durch andere Bewegungs- und Verhaltensmuster ersetzt wird.
    Und das über prüft leider keiner.
    In 2 Jahren Ergo hat es nicht mal die Therapeutin festgestellt, obwohl das bei denen mittlerweile eigentlich im Rahmen von Fortbildungen bekannt sein sollte.


    Und aus Erfahrung kann ich sagen: wenn man sich mit den Auswirkungen beschäftigt, kann man schon vor der Untersuchung durch die INPP-Therapeutin abschätzen, welche Reflexe das eigene Kind hat. Ich hatte sogar einen gefunden, den die erste unerfahrene Therapeutin nicht entdeckt hatte und der erst nach dem Therapeutenwechsel bekannt wurde.


    Grüße
    Ute

    Hallo,


    für die Linksammler habe ich gerade was gefunden:
    http://www.legasthenie.at/aln22/page12.html


    Auch bei uns ist der Erbfaktor gegeben. Auch mein Mann fiel beim Besuch der INPP-Therapeutin durch persistierenden ATNR auf. Bei meinem Sohn kam allerdings noch KISS dazu.
    Aber auch mein Mann hatte zu Beginn der Schulzeit große Schwierigkeiten. Warum soll eine Tendenz zur Entwicklungsverzögerung nicht genetisch veranlagt sein?


    Und den Unterschied zwischen Stadt und Land sehe ich in der hoffentlich gegebenen größeren Freiheit der Kinder zu jeder Zeit draussen toben zu können.


    Grüße
    Ute

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