Beiträge von Flexi

    als erstes mal danke für so viele Antworten :) ich bin ganz baff und freu mich wirklich. Wenigstens hab ich das Gefühl nicht 'niedergemacht' worden zu sein. ;)
    Gespräche zwischen Lehrern und Eltern halte ich persönlich für sehr wichtig, vor allem wenn man merkt, es fängt an eventuell problematisch zu werden. Meine bisherigen Erfahrungen waren eigentlich fast alle der Art, dass gemeinsam ein Konsenz gesucht und gefunden wurde.
    Ein wenig Bereitschaft von beiden Seiten ist dabei sicherlich unabdingbar.
    Mir ist selbstverständlich auch bewusst, dass ich relativ dominant auftrete (nicht absichtlich, ich musste nur oft für Dinge kämpfen, die mir wichtig waren und bei drei Kids wird man irgendwann einfach auch etwas resoluter :rolleyes: ) und dadurch vielleicht bei einer 'frischen' Lehrerin(ist nicht böse gemeint) eventuelle Unsicherheiten schüre.
    Ich versuche wirklich sehr ruhig in ein Gespräch mit ihr zu gehen, sage inzwischen lieber nichts mehr, als eventuell etwas Falsches. Aber ich denke, genau das ist nicht der richtige Weg, denn ich gehe mit einem faden Gefühl nach Hause und wirkliche Punkte konnten nicht wirklich aus oder abgesprochen werden.
    Ich gebe mal ein Beispiel:
    In jeder Arbeit (in Geschichte, Bio,Mathe) werden Rechtschreibfehler angestrichen und unter der Arbeit steht: ' Achte bitte auf deine Rechtschreibung' oder ähnliches.
    DAS angestrichen wird-okay-finde ich sogar sehr wichtig, aber, jedem legasthenem Kind ist bewusst, dass seine Rechtschreibung schlecht ist. Und es ärgert sich selber wirklich am meisten selber darüber. Leider können diese Kinder aber nicht wirklich viel daran ändern.
    Ich sprach dieses Thema an, denn auf manche Kinder wirkt sich dieser ständige Satz sehr demotivierend aus.
    So fragte ich, ob man auf den Satz vielleicht verzichten kann.
    Zur Antwort kam, dass dies Vorschrift sei und man nichts daran tun könne. Hm. ?(
    Nun weiß ich aus der Klasse meiner älteren auch legasthenen Tochter, dass es durchaus möglich ist, auf derartige Textuntertitel zu verzichten.
    Ferner sind es so kleine Gesten und Blicke, die einem das Gefühl vermitteln einfach nur zu nerven und zumindest ich mir als Mutter mit meiner Sorge irgendwie auch nicht ernst genommen vorkomme. Wohl bemerkt, es ist MEIN Gefühl, was nicht aussagt, dass es tatsächlich so gemeint war.
    Es sind die sofort abwehrenden Antworten, die mich dazu verleiten anzunehmen, dass der Lehrerin eventuell ein Miteinander gar nicht wichtig ist, sondern sie viel mehr erst einmal ihre eigene Unsicherheit hinter vermeintlichen Vorschriften versteckt und gleichzeitig relativ resolut auftritt und nichts, aber auch wirklich nichts, eventuell mal interessiert hinterfragt.
    Ich will ihr wirklich nichts böses, aber ich möchte an einem Strang mit den Menschen, die mein Kind über Jahre mehrere Stunden am Tag betreuen und unterrichten, ziehen können.


    LG Flexi


    P.S. achja, wir saßen auf einer Höhe an Schülertischen.
    :D waren uns also nicht in optischen Höhenunterschieden gegenüber ;)

    Hallo,
    mit drei Kindern hab ich natürlich oft mit Lehrern zu tun ;)
    Meine beiden Mädel sind völlig problemlose Schülerinnen (obwohl eine davon legasthenisch, aber trotzdem Klassenbeste) und die Gespräche mit den Lehrern immer sehr harmonisch und konstruktiv. Nun haben die beiden auch das Glück wirklich sehr, sehr gute und engagierte Lehrer zu haben. Es macht einfach Freude zu erleben, wie sie es schaffen ihre Schüler immer wieder zu motivieren und zu fördern.
    Unser Sohn ist nun in der 5.Klasse Realschule und hat es ganz und gar nicht so leicht. Er ist Legastheniker, was alleine in Nds. schon nicht ganz einfach ist. Leider hat er im Laufe seiner Schulzeit inzwischen auch das fast typische Verhalten angenommen, welches entsteht, wenn diese Kinder immer wieder vor Mauern laufen b.z.w. ganz und gar nicht gefördert, sondern stets auf ihre Schwäche hingewiesen werden.
    Zu deutsch...er kaspert gerne mal herum, erledigte bis vor einigen Wochen seine Hausaufgaben nur recht dürftig, empfindet sich häufigst ungerecht behandelt.
    Mich als Mutter wirft dieses in eine etwas schwierige Situation. Für mich sind viele Sachen und Aktionen oder auch sein Verhalten nachvollziehbar. Gleichwohl ist mir bewusst, dass er keinen generellen Anspruch auf Sonderbehandlung hat. Den soll er auch gar nicht erhalten.
    Ich empfinde die Gespräche mit einer seiner Lehrerinnen inzwischen seeeehr schwer. Sie ist noch ganz jung, das erste Jahr nach dem Referendariat, hat sicherlich noch viele Idealvorstellungen und steht nun vor einer Klasse mit 18 Testosterongestörten Jungs.
    Durch ein paar Gespräche wurde relativ schnell klar, dass sie aber von ihrem Unterricht und ihrer Art des Lehrens sehr überzeugt ist und ihre Sicht, als die einzig Richtige ansieht.
    Ich gebe zu, wenn ich permanent das Gefühl habe, mein Gegenüber ist an meiner Meinung oder auch an meiner Sicht als Mutter überhaupt nicht interessiert, kann ich recht bissig werden. Leider wurde ich das auch bei jener Lehrerin.
    Ich habe das Gefühl, ein Miteinander zwischen uns wird immer schwerer möglich.
    Anhand einiger Nebensätze oder auch Reaktionen von ihr, war zu erkennen, dass sie zwar Legasthenie kennt, sich aber vieler damit verbundener Probleme nicht bewusst ist und dieses auch nicht möchte.
    Dieses löst bei mir wiederum Hilflosigkeit und unterschwellige Wut aus. Ich weiß, das ist nicht hilfreich.
    Weder für die Lehrerin, noch für mich und am wenigsten für betroffene Kinder.


    Wie kann solch ein Kreislauf unterbrochen werden?
    Hat jemand Tipps?


    LG Flexi

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