Beiträge von Finchen

    In NRW kann man in Sekundar- und Gesamtschulen bis zur 9. Klasse nicht sitzen bleiben. Die Wiederholung einer Klasse ist nur in absoluten Ausnahmefällen vorgesehen.


    Nun hatten wir Zeugniskonferenzen und besonders in den Jahrgangsstufen 7 und 8 häufen sich die Fälle derer, die auch mit fünf, sechs, ja sogar neun(!) Fünfen auf dem Zeugnis mit in die nächste Stufe genommen werden. Schulleitung diskutiert da auch nicht.
    Es geht hier nicht um Einzelfälle, sondern in jeder unserer Klassen sitzen mehrere solcher Schüler, die eigentlich nicht mit Erfolg an der nächsen Klasse teilnehmen können, weil jetzt schon riesige Lücken entstanden sind. Aber hauptsache sie werden mit ins nächste Schuljahr geschleift.


    Mich macht dieses Vorgeshen gerade unglaublich wütend, denn erstens wissen die SuS, dass sie, egal was sie machen oder eben auch nicht machen, sowieso versetzt werden. Entsprechend benehmen sie sich... Zweitens sinkt das Niveau ins unermessliche, weil immer auf die Schwächsten Rücksicht genommen werden muss und die leistungsstarken SuS bleiben mehr und mehr auf der Strecke, weil uns einfach die Kapazitäten fehlen.


    Welches Signal senden wir damit aus? Leistung und Leistungsbereitschaft lohnen sich NICHT mehr. Alle machen, was sie wollen, weil sie ja eh versetzt werden. Herzlichen Dank! Mir stinkt das.

    Am einfachsten wäre es, wenn du noch Elternzeit "übrig" hast. Du kannst ja bis zum 8. Lebensjahr pro Kind bis zu drei Jahre nehmen (natürlich nach dem ersten Jahr ohne Elterngeld). Da hast du sieben Wochen Frist und eine Ablehnung ist quasi nicht möglich.

    Wenn du z.B. 18 oder 20 Wochenstunden arbeitest, bedeutet das im Normalfall ja nicht, dass deine Kinder 4mal die Woche bis 16.30 Uhr betreut werden müssen. Das ist ja mal 1 Punkt, warum das Fehlen der Stechuhr gut ist. Du kannst als LoL relativ früh nach Hause gehen und dort deine Arbeitszeit relativ frei gestalten. Freier als anderswo zumindest. Wahrscheinlich reicht es, deine Kinder in die Kernzeitbetreuung anzumelden (bei uns bis Ende 6. Stunde, flexibel wählbar).

    Das wäre traumhaft aber leider vollkommen unrealistisch. Alleine wegen des Konferenztages brauche ich die OGS unabdingbar. Dazu kommen mit 20 Stunden zwei Nachmittage. Das wird leider nichts. Ich muss nach meinem Ende der 6. Stunde auch noch 25 Minuten bis zur Schule der Kinder fahren um sie abzuholen.
    Wenn ich bis zur 9. Stunde habe (7. Stunde ist bei uns Mittagspause, 8./9. Stunde Nachmittagsunterricht), schaffe ich es auf 16 Uhr in die OGS meiner Kinder. Wenn noch was dazwischen kommt (Schüler will noch was,..) entsprechend später.

    ...ja gut, ehrlich gesagt finde ich, dass deine kollegen dieselbe arbeit leisten, wenn sie an den besagten zwei nachmittagen eben arbeiten müssen, du aber nicht.


    du könntest vollzeit arbeiten, willst aber nicht, dass deine kinder im schulalter von ihnen vertrauten anderen personen als dir betreut werden (das ist doch keine "fremdbetreuung"; du bist doch für deine sus auch keine "fremde", und viel anders ist das verhältnis zu einem erzieher für deine kinder doch auch nicht). für hobbies finden sich lösungen, wenn man das will.


    Ich rede nicht von dem Vergleich mit den Vollzeitkräften. Wir haben viele Koleginnen (ja, tatsächlich nur Frauen), die "nur" eine halbe Stelle oder wenig mehr arbeiten, weil sie ich um die Famile/Kinder kümmern. Verbeamtet und evl. mit A13 + Zulage bleibt da DEUTLICH mehr Geld hängen für eben doch die gleiche bzw. vergleichbare Arbeit. Von meiner Freundin mit halber Stelle an der Gesamtschule mit A14 brauche ich gar nicht anzufangen... Das ist das, was ich extrem unfair finde. Dazu kommt, dass man mit einer halben Stelle eben nicht nur die Hälfte der Arbeit der Vollzeitkräfte erledigt, aber trotzdem nur die Hälfte bezahlt bekommt.


    Meine Kinder gehen alle noch bzw. bald erst zur Grundschule. Die OGS ist leider eine Kinderverwahranstalt, wo sie fast keinem ihrer Hobbys nachgehen könnten (man kann dort weder Klettern, Reiten, Klarinetten- oder Gitarrenunterricht bekommen). Lediglich mein Kleiner könnte dort in einer AG Fußball spielen. Dazu kommt, dass die Hausaufgabenbetreuung von irgendwelchen unqualifizierten Mamis übernommen wird, die auf 450 Euro Basis dort arbeiten und teilweise weder etwas inhaltlich richtig erklären oder korrigieren können. Der ohrenbetäubende Lärm, dem sie dort ununterbrochen ausgesetzt sind, trägt dazu bei, dass sie sich dort alles Andere als wohl fühlen. Ach so, und beim Großen ist es so, dass KEINER seiner guten Freunde in der OGS ist. Seine beiden Kumpels aus der Klasse gehen nach dem Unterricht nach Hause und die Anderen Freunde trifft er bei seinen Hobbys. Vier Tage OGS bis 16.30 Uhr wären für alle drei Kinder deshalb unzumutbar.


    Ich kann nicht meine Kinder dafür bluten lassen, dass die Gegebenheiten in meinem Job ungerecht sind.

    Sehe gerade, du bist gar nicht in der GS....trotzdem ähnlich, wahrscheinlich.

    Ich arbeite an einer Sekundarschule in NRW. Sek. 1 Lehrer in NRW bekommen genau das gleiche Gehalt wie Grundschullehrer (A12 bzw. E11). A13 Funktionsstellen sind nur sehr begrenzt vorhanden und das Gerangel darum groß.
    Regelstudienzeit gegenüber Gymnasiallehrern war damals genau ein Semester weniger (9 anstatt 10 Semester), Referendariat für alle damals zwei Jahre, also kaum ein Unterschied (wie z.B. in Bayern).

    ...wenn es dir kaum erleichterung bringt, aber dich soviel verdienst kostet - weshalb gehst du nicht vollzeit? unsere älteren kolleginnen raten den jüngeren häufig von teilzeit wegen kindern ab. finanziell ist das nämlich ziemlich sch***, auch in sachen pension. stichwort "won't do again".

    Weil ich Kinder habe, um die ich mich kümmern will und muss (Sohn kommt in die 4. Klasse und Zwillinge werde jetzt eingeschult). Die habe ich nicht in die Welt gesetzt, um sie vier Tage die Woche bis 16/16.30 Uhr fremdbetreuen zu lassen, zumal "unsere" OGS eher eine Kinderaufbewahrung als professionelle Betreuung ist. Ihre Hobbs könnten sie dann an den Nagel hängen. Mein Mann verdient außerdem deutlich mehr als ich - auch mit voller Stelle. Daher reduziere ich und nicht er. Auch mit voller Stelle komme ich auf nichtmal 2000 Euro netto.
    Volle Stelle würde für mich heißen drei Tage die Woche Nachmittagsunterricht plus alle zwei Wochen nachmittags Konferenz. Das werde ich meinen Kindern definitiv nicht antun. Aber viel mehr als "Dienst nach Vorschrift" werde ich für diesen Lohn nicht mehr machen. Es ist auf Dauer ganz schön frustrierend zu sehen, dass Kollegen für exakt die gleiche Arbeit deutlich mehr Geld mit nach Hause bringen. Da gibt es auch nichts schönzureden.



    dasHiggs: Das ist mir schon klar, aber 3/5 bringt uns monatlich erstmal mehr als 4/4 weil der Gehaltsunterschied zu groß ist und die laufenden Kosten ja monatlich bedient werden müssen...

    Naja, dafür dass du in Steuerklasse 5 bist und entsprechend viele Steuern zahlst, kann ja dein Arbeitgeber nichts. Und dein Mann wird ja entsprechend gut verdienen, dass ihr die Aufteilung 3/5 macht. Und mit 50% arbeitest du ja nun Mal auch nur die Hälfte.


    Zu Steuerklasse 5: Klar verdient mein Mann entsprechend mehr. Aber über den Satz kann ich nur lachen, obwohl mir eher zum Heulen zumute ist: "Und mit 50% arbeitest du ja nun Mal auch nur die Hälfte."
    Ich habe eine Klassenleitung, darf an genau zwei Konferenzen im Schuljahr fehlen und habe noch nichtmal einen freien Tag in der Woche - noch Fragen???

    Ich finde es super, dass hier "alle Lehrer" in einen Topf geworfen werden.
    Hier: halbe Stelle als Angestellte (E11; entspricht A12) mit Steuerklasse 5. Manchmal frage ich mich, warum ich mir den ganzen Stress für diesen Hungerlohn antue...

    Ich habe in Jg. 6 schon zweimal "Vorstadtkrokodile" gelesen. Das kam sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen gut an. Sie haben Lesetagebücher angefertigt. Die Literaturkartei vom Verlag an der Ruhr dazu ist weitgehend brauchbar.


    In Jg. 9 habe ich in meinem letzten Durchgang "Tschick" gelesen. Vorher auch schonmal "Die Welle".

    Hast du die Lehrerin mal angesprochen?

    Nee, möchte ich auch nicht. Sie weiß, dass ich auch Lehrerin bin und ich will weder für mein Kind noch für sie den Eindruck erwecken, dass ich irgendwie reinrede. Ich halte mich bewusst sehr zurück.


    Die anderen Mütter erzählen ja auch immer viel (die Parallelklasse ist z.B. angeblich viiiiel weiter...) und ältere Geschwister gibt es hier auch nicht.


    Mathe ist halt so gar nicht meins und deshalb dachte ich, ich frage mal hier.

    Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde (viel um die Ohren...) und danke für eure Antworten!


    Welche Hefte benutzen sie denn bei Flex und Flo?

    Mein Sohn hat die Ausleihversion (vier Hefte) und zusätzlich das Arbeitsheft und das Trainingsheft (jeweils zum reinschreiben). Dafür gibt es verhältnismäßig wenige Arbeitsblätter.

    Danke für die Antwort!


    Jetzt, fünf Wochen vor Schuljahresende fehlen noch:
    - halbschriftliche und schriftliche Multiplikation
    - halbschriftliche und schriftliche Division
    - Sachrechnen mit Gewichten
    - Umfang und Flächeninhalt


    Besondere Bauchschmerzen bereitet mir, dass sie noch nichtmal halbschriftliche Multiplikation und Division gemacht haben. Ich bin gespannt, wie das im nächsten Schuljahr noch aufgeholt werden soll.

    Ich habe eine Frage an die Mathe-Kollegen und Kolleginnen aus der Grundschule: Was sollte in Mathe Ende der 3. Klasse (NRW) alles durchgenommen worden sein und was sollten die Kinder sicher können?


    Ich frage, weil ich das Gefühl habe, dass die Klasse meines Sohnes ganz schön weit hinterher ist, wobei mein einziger Anhaltspunkt die Mathehefte (Flex und Flo) sind. Sie haben bisher weder halbschriftliche geschweige denn schriftliche Multiplikation und Division gemacht. Das große 1x1 haben sie ebenso noch nicht gelernt. Auch das Rechnen mit Größen (z.B. Gewichte) fehlt noch weitgehend.
    Er ist zwar in Mathe sehr gut aber ich mache mir dann doch ein bisschen Sorgen, dass in Klasse 4 der fehlende Stoff nicht mehr aufgeholt werden kann. Letztendlich fällt den Kindern das zumindest auf dem Gmnasium auf die Füße...


    Oder könnten diese stellen auch einfach von Pädagogen im Bereich Sozialwissenschaft oder Sachunterricht besetzt werden?

    Wa heißt denn "einfach"? Sowi-Lehrer haben Politik, Soziologie und Wirtschaft studiert. Warum sollten gerade die dann nich Wirtschaft unterrichten? Wer sollte es dann machen? Abgesehen davon, auch wenn das Fach an Gymnasien neu eingeführt wird, bleibt es ein Nebenfach, dass dannn eben von den Sowi-Lehrern, die da sind mit abgedeckt wird. Dafür wird es keinen großen Pool an neuen Stellen geben.


    Wie Karl-Dieter schon schrieb, an Gesamt-, Haupt- und auch Sekundarschulen in NRW wird Wirtschaft schon lange unterrichtet. Das machen die Sowi-Leute und einige Kollegen auch fachfremd (besonders in den Klassen/Kursen, wo es um Berufsorientierung geht).

    Ich finde die "Stark in..." Reihe von Westermann meistens ganz brauchbar, allerdings eher als Ergänzung für Deutsch und Gesellschaftslehre. Die Mathekollegen setzen es auch gerne ein, soweit ich weiß.
    Ansonsten schließe ich mich mad-eye-moody an: Die Themenhefte vom Persen Verlag sind wirklich super.

    Ich halte von gebundenem Ganztag überhaupt nichts - aus Lehrer- und Elternsicht.
    Als Lehrerin erlebe ich, dass die SuS im Nachmittagsbereich (also nach der 6. Stunde/13.00 Uhr bei uns) nicht mehr wirklich aufnahmefähig sind. Es ist lauter als vormittags, Konzentration kaum möglich. Da helfen auch wechselnde Sozialformen nichts. Außerdem wird mir die Stunde Mittagsaufsicht nur als halbe Stunde angerechnet und das bei ohrenbetäubendem Lärm, der auf Dauer echt krank macht.


    Für meine Kinder halte ich gebundenen Ganztag ebenfalls nicht für sinnvoll, denn ihre Hobbys (Instrumente, Klettern, Reiten,...) werden nicht von der Schule angeboten. Abgesehen davon ist zumindest ein Kind froh, nachmittags die Klassenkameraden los zu sein und mit selbst ausgesuchten Freunden Hobbys nachzugehen. Das Mittagessen in der Schule finden sie zudem oft "eklig" (und zu Hause sind sie zum Glück wirklich keine mäkeligen Esser).


    Sicher muss es Betreuungsangebote für Kinder arbeitender Eltern geben, ich denke, das steht außer Diskussion. Das dürfen aber keine Verwahranstalten sein (aber um das zu ändern müsste man viel Geld in die Hand nehmen) und Kinder, die Alternativen haben (z.B. Eltern die nur Halbtags oder im Schichtdienst arbeiten und sich bei der Kinderbetreuung abwechseln können,...) dürfen nicht gezwungen/verpflichtet werden, bis nachmittags in der Schule zu hocken und sinnlos Zeit tot zu schlagen.


    Zusammengefasst: Ausschließlicher Vormittagsunterricht (außer natürlich in der Oberstufe, aber das ist ein anderes Thema) und gute und vor allem flexible Betreuungsangebote für Kinder, die Mittags nicht nach Hause gehen können wären in meinen Augen sinnvoll und notwendig.

    An meiner Schule gibt es eine Lehrerin, die an vier Tagen arbeitet - bei zehn LWS. Deshalb frage ich mich, ob eine SL den Einsatz an nur zwei Tagen überhaupt garantieren kann.

    Das ist sehr abhängig von den Unterrichtsfächern. Mit Deutsch und Mathe in der Grundschule sind zwei Tage die Woche aussichtslos. Wenn ich aber z.B. auch Sport und Musik unterrichte, ist das durchaus realistisch mit 7 Stunden an zwei Tagen eingesetzt zu werden.
    Daher mein Vorschlag, das im Vorfeld mit der Schulleitung zu besprechen.

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