Beiträge von Finchen

    19.03.2007, Berlin (dpa) - Deutschland muss sich wegen seiner Bildungspolitik an diesem Mittwoch vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf rechtfertigen. UN-Menschenrechtsinspektor Vernor Muñoz wird bei der vierten Vollversammlung des Rates offiziell seinen Bericht über das deutsche Schulsystem vorlegen. Es gilt als sicher, dass der UN-Experte dabei Versäumnisse bei der Umsetzung des «Menschenrechts auf Bildung» anprangern wird: Fehlende Chancengleichheit für begabte arme Kinder wie für Schüler aus Migrantenfamilien, Ausgrenzung von Behinderten in Sonderschulen und eine oft ungeklärte Schulsituation für Kinder von illegal hier lebenden Ausländerfamilien. Bundesregierung und Kultusministerkonferenz wollen sich gemeinsam verteidigen und die Vorwürfe zurückweisen. Intern hat das Auswärtige Amt bereits zur diplomatischen Räson gemahnt. Denn seit Bekanntwerden der vorläufigen Berichtsfassung des UN-Inspektors Ende Februar wird aus einigen Landesministerien schon kräftig zurückgeschossen: «Unbrauchbar» für die deutsche Debatte (Nordrhein-Westfalen), «eine Momentaufnahme aus merkwürdig entfremdeter Ferne» (Sachsen-Anhalt), Muñoz sei doch nur neun Tage in Deutschland gewesen (Niedersachsen) - oder: Er habe doch keine einzige Einrichtung in Baden-Württemberg besucht und könne so folglich kaum über das deutsche System urteilen. Dabei fasst Muñoz mit seiner harschen Kritik an dem in Haupt- und Realschule, Gymnasium und Sonderschule gegliedertem Schulsystem nur das zusammen, was nationale wie internationale Studien Deutschland seit Jahren bescheinigen: Weltweit ist in keiner anderen vergleichbaren Industrienation der Bildungserfolg eines Kindes so abhängig von seiner sozialen Herkunft wie in der Bundesrepublik. Bundespräsident Horst Köhler nennt diesen Befund «beschämend». Arbeitgeber-Chef Dieter Hundt spricht vom «eigentlichen Skandal» der deutschen Schulpolitik. Und die Vize-Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Marianne Demmer, hofft, dass jetzt nach dem «klaren Blick von außen» endlich eine Debatte über die fehlende Chancengleichheit in Deutschland in Gang kommt. Muñoz-These: Durch die international «untypische» frühe Selektion von zehnjährigen Kindern auf verschiedene Schulformen werden von ihrer Herkunft her benachteiligte Kinder doppelt benachteiligt. In der meist nur vierjährigen Grundschulzeit lassen sich Lücken im Ausdrucks- und Sprachvermögen kaum kompensieren. Die Separierung dieser Kinder in Haupt- und Sonderschulen verstärkt die Probleme. Weltweit kennt nur noch Österreich diese frühe Aufteilung von Zehnjährigen auf verschiedene Schulformen - wenngleich die Schulen dort viel durchlässiger sind. Die weltweite IGLU-Grundschulstudie spricht in diesem Zusammenhang von einen deutschen «Sonderfall». Für Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) ist manches in dem Muñoz-Bericht «Ansichtssache», die nicht «als die ganze Wahrheit» anzusehen sei. Doch unter Erziehungswissenschaftlern wie Psychologen findet sich heute kaum noch jemand, der die frühe Selektion von Zehnjährigen auf verschiedene Bildungsgänge rechtfertig. Meterlang reiht sich inzwischen die Fachliteratur über die Fehlerhaftigkeit dieser umstrittenen Grundschul-Empfehlungen aneinander. Muñoz, der Jura-Professor in Costa-Rica ist, hatte Deutschland auf Bitten des UN-Gremiums vom 13. bis 21. Februar 2006 bereist und dabei Schulen und Kinderhorte in Berlin, Brandenburg, Bayern und Nordrhein- Westfalen begutachtet. Fast ein Jahr lang war der Besuch von Bundesregierung, Ländern und Forschungsinstituten vorbereitet worden. Muñoz-Mitarbeiter werteten für den Bericht auch die jüngsten Studien, wie PISA, IGLU und TIMSS aus. Ein Wissenschaftler des Max-Planck- Instituts für Bildungsforschung in Berlin ist mit deutschem Mandat ständiger Gast im UN-Menschenrechtsrat. dpa th yydd


    Das ist doch mal eine Neuigkeit. Endlich muss sich Deutschland mal für die Misstände rechtfertigen. Leider sieht es aber so aus, als wrden sämtliche Vorwürfe nicht ernst genommen und "abgebügelt".
    Ich würde mir wünschen, das daraus eine politische Debatte entsteht, die nicht parteipolitisch verblendet ist, sondern endlich mal das Wohl aller Kinder in den Vordergrund gestellt wird.

    Hallo zusammen!

    Ich suche Lektürehilfen zu den Kinderromanen von Erich Kästner, konnte aber trotz intensiver Suche im Internet nur "Emil und die Detektive. Modelle für den Literaturunterricht 5/6" finden. Ich bräuchte aber auch noch etwas zu
    - Das fliegende Klassenzimmer
    - Das doppelte Lottchen
    - Pünktchen und Anton
    - Emil und die drei Zwillinge
    - Der kleine Mann und die kleine Miss

    Hat da jemand Literaturtipps?

    Zitat

    Dejana schrieb am 18.03.2007 16:47:
    Lässt man Schüler das Buch daheim lesen? Vorher oder während der Einheit? Ich kann doch nun wirklich nicht die ganze Stunde darauf verschwenden mit denen gemeinsam zu lesen. (Wo bliebe denn da die angepriesene Aufteilung meiner Stunden?) Soll ich da jetzt ernsthaft erwarten, dass die das Buch daheim lesen und voller Elan und Wissen zu meinem Unterricht erscheinen? (Es ist eine hypothetische Unterrichtseinheit...mit einer hypothetischen Klasse, ich kann also eigentlich mit positiver Naivität an die Planung gehen.)

    Ich kenne es nur so, dass die Schüler bis zu einem bestimmten, vorher bekanntgegebenen Tag die Lektüre zu Hause lesen müssen um dann im Unterricht darüber sprechen zu können. Man kann da ja Kapitelweise vorgehen (bis zum Tag xy muss bis Seite xy gelesen sein). Das sollte man von Neuntklässlern wirklich erwarten können.
    Wenn Du am Anfang merkst, dass mehrere Schüler den Text nicht kennen, würde ich knallhart einen kleinen Test schreiben lassen (und den natürlich vorher ankündigen :D ).

    Bei meinem Praktikum an einer Gesamtschule gab es in jedem Jahrgang zwei Integrationsklassen mit jeweils 5 behinderten Kindern. Neben dem "normalen" Klassenlehrer war in jeder Klasse eine sonderpädagogische Fachkraft.
    Integrationsklassen gibt es zumindest in NRW mittlerweile häufiger an Gesamtschulen aber auch an Hauptschulen. Vielleicht wäre das ja eine Alternative?!

    Hallo zusammen!

    Man kann ja in NRW ein Drittfach studieren, bei dem man nur etwas mehr als die normale SWS-Anzahl belegen muss. Normalerweise schreibt man sich während seines Studiums dafür ein, besucht nebenbei ein paar Veranstaltungen, macht dann sein 1. Examen in den zwei Hauptfächern und kann dann die Drittfachprüfung nachholen.
    Ist es auch möglich, sich nach dem Ref. noch mal für ein Drittfach einzuschreiben, oder geht das nicht? Hat das schon mal jemand gemacht?

    Hallo schoko-meiki,

    auf der Nordseeinsel Borkum kann man ein "Kennenlernwochenende" mit drei Übernachtungen buchen (ob es auch für zwei gillt, weiß ich nicht). Dort kann man wunderschön spazieren gehen, ein Abendessen und der Eintritt ins tolle Erlebnisbad ist auch schon im Preis mit drin. Mein Mann und ich haben das mal spontan gemacht und uns hat´s richtig gut gefallen. Wir waren in einer kleinen, aber schnuckligen und sauberen Pansion untergebracht, wo es morgens ein super reichhaltiges Frühstücksbuffet gab. Wenn es Dich interessiert schau einfach mal unter borkum.de nach!

    Für mich selber kann ich da bisher wenig zu sagen. Ich denke mal ich bin ein "Mittelding" zwischen autoritär und antiautoritär. Außerdem denke ich, ist das auch ein bißchen abhängig von der Klasse / der Gesamtsituation. Manchmal braucht man überhaupt nicht autoritär zu sein und alles läuft "wie am Schnürchen" und alle fühlen sich dabei gut. Ich habe aber auch schon Klassen erlebt, die brauchten einfach eine "strenge Hand" und genaue Anweisungen, weil sie sonst über Tische und Bänke gegangen sind.


    Sehr interessant fand ich eine Beobachtung aus meinem allerersten Schulpraktikum: Der Klassenlehrer ließ sich von seinen Schülern Duzen und auch sonst war der Umgang miteinander sehr locker, aber dennoch sehr respektvoll. Das hat aber seinem Ansehen bzw. seinem Status in der Klasse kein bißchen geschadet - eher im Gegenteil. Die Schüler hatten schon Respekt vor ihm und trotzdem war er eine Art "Vertrauter" für sie, mit dem sie über sämtliche Probleme offen reden konnten. Ich fand das sehr beeindruckend und habe seitdem auch nie wieder ein so gutes Lehrer - Schüler - Verhältnis gesehen.

    Zitat

    typ42 schrieb am 14.03.2007 17:07:
    ich habe zwar SEKI/II, aber die Schwierigkeiten mit Textaufgaben scheinen mir stufenunabhängig zu sein.

    Das habe ich auch schon mitbekommen und deshalb habe ich meine Frage auch nicht ins Primarstufenforum gestellt, sondern hierunter "allgemein".


    Zitat

    typ42 schrieb am 14.03.2007 17:07:
    Die andere Seite ist: Hat sie wirkklich verstanden wie man schriftlich dividiert oder "nur" den Algorithmus gelernt?

    Diese Frage kann ich nicht eindeutig beantworten, denn manchmal habe ich das Gefühl, sie versteht die Zusammenhänge auch und an einem anderen Tag wiederum habe ich das Gefühl, sie hätte nur den Algorithmus gelernt. Das ist bei ihr echt tagesformabhängig.

    Ich werde auf jeden Fall mit ihr einfach mal einige Aufgaben durchsprechen, ohne sie zu rechnen. Das ist eine gute Idee. Danke für den Tipp!

    Hallo zusammen!

    Meine Nachhilfeschülerin (4. Klasse; habe sie erst seit 6 Wochen) hat heute eine 5 in Mathe zurückbekommen. Die Arbeit hatte den Schwerpunkt "schriftliches Dividieren". Den Rechenweg an sich kann sie auch. Nur sobald sie Textaufgaben lösen muss, weiß sie nicht mehr, was sie rechnen soll. Sie kann aus den Texten keine Rechnung entnehmen - auch wenn die Frage schon vorgegeben ist. Ich bin dann dazu übehgegangen, ihr Hinweise auf den Rechenweg zu geben, ohne ihr die Lösung zu sagen, aber oft schafft sie es nicht von alleine die richtige Lösung zu finden.

    Wie fördert Ihr solche Kinder? Kent Ihr das Problem? Ich habe ihr bisher nur aus dem "Denken und Rechenen Förderheft 4" ein paar Aufgaben zum Textverständnis gegeben, die relativ einfach sind. Damit ist sie aber auch nicht richtig klar gekommen. Habt Ihr Tipps / Material mit dem ich der Schülerin helfen könnte?

    Zu RLP kann ich konkret nichts sagen. Ich weiß nur, dass es auch mit zweitem Staatsexamen nicht immer ganz einfach ist sich zu bewerben, wenn man kein erstes Examen hat. In dem Fall, den ich kenne musste die Person (aus Hamburg) obwohl sie das 2. Examen schon hatte, in NRW noch mal einige SWS nachstudieren und auch Prüfungen ablegen. Erst danach darf sie in NRW unterrichten.

    Edit: Ach ja, in NRW wurde ihm nur Deutsch anerkannt (ich schätze mal für Berufskolleg oder HRGe), weil Geschichte kein Mangelfach ist, Deutsch aber (in den beiden Schulstufen) schon.

    Zitat

    Ginchen schrieb am 08.03.2007 21:08:
    Wer war schon einmal dort und kann berichten, wie es war und was man mit den Kids dort am besten unternimmt? Und habt ihr vielleicht noch allgemeine Tipps für Klassenfahrten mit 7.-Klässlern?

    Auf so einer Insel kann man eine Menge mit den Schülern unternehmen: eine Wattwanderung, ein Besuch im Schifffahrtmuseum, eine Krabbenkutterfahrt, eine Inselralley,ein Sandburgenwettbewerb (bei dem vielleicht nicht nur die Burg, sondern auch die Zusammenarbeit in der Gruppe bewertet wird), eine Strandolympiade u.s.w.
    Auf jeden Fall solltest Du aber auch für schlechtes Wetter gewappnet sein. Dafür könnte man Gesellschaftsspiele und Bastelsachen (z.B. für einen Drachen) mitnehmen.
    Für den letzten Abend könnte man die Schüler eine Disco im Gemeinschaftsraum vorbereiten lassen.

    Vielen Dank für Eure tollen Anregungen! Da sind ein paar gute Ideen bei.

    Das mit dem BobbyCar lasse ich lieber erst mal bleiben, denn sie wohnen in einer Mietwohnung und ich will nicht Schuld daran haben, wenn es Ärger mit den Nachbarn gibt (wegen der Lautstärke) oder die Türen bzw. deren Rahmen kaputt gehen.

    Morgen gehe ich mal ins Kaufhaus und schaue mal, was es dort von den vorgeschlagenen Spielzeugen es so gibt.

    An Lego-Duplo hatte ich auch schon gedacht, aber eine Mutter meinte, auf den Kartons wäre als Altersangabe immer "ab 2" aufgedruckt. Damit wate ich dann lieber noch.
    Mein Favorit ist im Moment ein schönes Kuscheltier von Steiff oder Sigikid. Mal sehen...

    Vielen Dank für Eure tollen Anregungen! Da sind ein paar gute Ideen bei.

    Das mit dem BobbyCar lasse ich lieber erst mal bleiben, denn sie wohnen in einer Mietwohnung und ich will nicht Schuld daran haben, wenn es Ärger mit den Nachbarn gibt (wegen der Lautstärke) oder die Türen bzw. deren Rahmen kaputt gehen.

    Morgen gehe ich mal ins Kaufhaus und schaue mal, was es dort von den vorgeschlagenen Spielzeugen es so gibt.

    An Lego-Duplo hatte ich auch schon gedacht, aber eine Mutter meinte, auf den Kartons wäre als Altersangabe immer "ab 2" aufgedruckt. Damit wate ich dann lieber noch.
    Mein Favorit ist im Moment ein schönes Kuscheltier von Steiff oder Sigikid. Mal sehen...

    Hallo zusammen!

    Der Sohn einer Freundin wir bald ein Jahr alt. Ich möchte ihm etwas schenken, weiß aber nicht so recht was. Es soll aber auf jeden Fall etwas zum spielen sein (nichts zum anziehen).
    Habt Ihr vielleicht Vorschläge? 30 Euro ist absolutes Preismaximum.

    Ich hatte zuerst an eine süße Handpuppe gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das vielleicht noch zu früh ist???

    Hallo zusammen!

    Der Sohn einer Freundin wir bald ein Jahr alt. Ich möchte ihm etwas schenken, weiß aber nicht so recht was. Es soll aber auf jeden Fall etwas zum spielen sein (nichts zum anziehen).
    Habt Ihr vielleicht Vorschläge? 30 Euro ist absolutes Preismaximum.

    Ich hatte zuerst an eine süße Handpuppe gedacht, bin mir aber nicht sicher, ob das vielleicht noch zu früh ist???

    Glaubt mir, der Sammeltrieb auf der Didacta ist schon längst übertroffen worden. Eine Freundin von mir hat wärend unseres Studiums oft auf Messen als Hostess gearbeitet. Bei einer Landwirtschaftsmesse gab es von einer Firma Gummifußbälle geschenkt, die zu einer bestimmten Urzeit gleich säckeweise ausgegeben wurden. Da haben sich erwachsene Männer doch tatsächlich so heftig drum geprügelt, dass Sicherheitsleute eingreifen mussten.

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