Beiträge von Finchen

    Ich komme gerade aus der Schule und bin selber ganz aufgewühlt. In der letzten Stunde hatte ich in besagter Klasse Unterricht. Kurz vor Ende der Stunde im allgemeinen Aufbruchschaos wurde der Junge von einem Klassenkameraden beschimpft und sogar kurz am Hals gewürgt. Die Beiden haben Ordnungsdienst und es gab Streit. Leider habe ich die Situation nicht direkt mitbekommen, weil ich mich noch mit drei Schülerinnen unterhalten habe.


    Als alle Schüler weg waren blieb der Junge weinend in der Klasse zurück und hatte einen völligen Nervenzusammenbruch. Er sagte, er wolle "nie mehr in die Schule gehen und lieber Penner werden" weil er das ständige Mobbing nicht mehr aushält.
    Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, habe ich versucht mit ihm darüber zu reden. Er sagte mir, er habe den Klassenlehrer und seine Eltern schon darauf angesprochen und es wurde wohl auch einmal kurz in der Klasse angesprochen. Anscheinend aber vergeblich und auch nicht sehr intensiv.
    Nach eigenen Angaben hat er in der Schule "keine Freunde" und fühlt sich völlig hilflos und allein.


    Ich habe ihm versprochen, dass ich morgen zusammen mit ihm zur Sozialarbeiterin gehe (heute war sie schon nicht mehr da) und hoffe, dass er morgen überhaupt zur Schule kommt. Nach den Ferien werde ich die Situation auch sofort mit dem Klassenlehrer besprechen aber solange untätig warten will ich nach diesem Ereignis nicht mehr.


    Gerade frage ich mich, ob ich heute Nachmittag / Abend die Eltern anrufen sollte um die Situation mit ihnen zu besprechen, denn der Junge ist völlig aufgelöst nach Hause gegangen.
    Eigentlich fällt das in den Aufgabenbereich des Klassenlehrers aber der ist halt nicht da. Deshalb bin ich mir gerade total unsicher, ob ich mit den Eltern reden oder einfach abwarten sollte, was die Sozialarbeiterin morgen sagt.
    Ich habe nicht den Eindruck, dass den Eltern völlig klar ist, wie schlecht es ihrem Sohn geht und würde ihnen gerne sagen, dass ich morgen die Sozialarbeiterin einbeziehen werde. Außerdem würde ich auch gerne erfahren, wie sie die Situation wahnehmen.


    Was meint ihr? Soll ich bis morgen (und damit bis nach den Herbstferien) warten oder selbst Kontakt zu den Eltern aufnehmen?
    Ehrlich gesagt bin ich mit der Situation in sofern überfordert als dass ich nicht weiß, was ich machen darf / sollte und was nicht. Ich bin halt nur Referendarin und war auch noch nie in einer solchen Situation...



    Edit: Habt ihr vielleicht gute Literaturtipps zum Thema? Ich würde mir in den Herbstferien gerne ein brauchbares Buch zum Thema durchlesen.

    Hallo zusammen!


    Ich hab´s erst jetzt wieder ins Forum geschafft. Deshalb kommt meine Antwort so spät.


    Der Klassenlehrer ist schon eine ganze Weile krank, so dass ich noch nicht mit ihm darüber reden konnte. Anfangs, als er noch da war, ist es mir nicht so extrem aufgefallen, wie in den letzten zwei Wochen. Nach den Herbstferien ist er aber wohl wieder da und dann werde ich ihn darauf ansprechen. Wir kommen ganz gut miteinander klar und es wird kein Problem sein.


    Die "Sache" brannte mir nur unter den Nägeln weil der Junge mir so leid tut und ich überlegt hatte, noch vor den Ferien etwas anzustoßen, was ihm helfen könnte. Mal sehen, was sich morgen oder übermorgen noch ergibt...

    Huhu yula!


    Ich bin als Referendarin nur vier Stunden die Woche in der Klasse. Der Klassenlehrer hat bisher soweit ich weiß nichts in dieser Richtung unternommen.
    Da dieser Junge anscheinend systematisch ausgegrenzt und beleidigt wird, würde ich es schon als Mobbing bezeichnen.


    Ich werde wohl mal ein Gespräch mit der Sozialpädagogin führen. Die hat ja Schweigepflicht und ich hoffe, dass ich dann dafür von niemandem "eins auf´s Dach bekomme".

    Hallo zusammen!


    Ich weiß, dass dieses Thema hier schon öfters diskutiert wurde aber bei Mobbing ist ja jeder Fall sehr individuell.


    In der 6. Klasse, die ich in Deutsch habe ist ein Junge, der anscheinend von der ganzen Klasse gemobbt wird. Er ist körperlich den anderen Kindern unterlegen (recht klein und schmächtig) und sitzt immer alleine am Tisch weil niemand neben ihm sitzen möchte.
    Ich habe schon zweimal erlebt, dass er im Unterricht angefangen hat zu weinen. Warum, habe ich noch nicht rausgefunden. Eigentlich habe ich den Eindruck, dass er dem Unterricht gut folgen kann und wenn ich ihn aufrufe weiß er auch fast immer die richtige Antwort. Von alleine meldet er sich allerdings nie.


    Heute habe ich mitbekommen, wie er als "Schwule S..." beleidigt wurde und habe natürlich gleich klargestellt, dass ich soetwas nicht hören möchte und es nicht in Ordnung ist, wenn jemand so beschimpft wird. Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass solcherlei Ermahnungen seitens der Lehrer wirklich langfristig bei den Mitschülern ankommen.


    Der Junge tut mir leid und ich würde ihm gerne helfen. Allerdings habe ich keine Ahnung, wie ich das machen soll. Wir habe eine Sozialarbeiterin an der Schule. Meint ihr, ich sollte sie mal um Rat fragen?
    Was macht ihr in solchen Situationen?

    Huhu madeleine!


    Der Ökotopia Verlag hat viele Liederbücher mit passender CD. Auch welche mit leichten englischen Texten.
    Schau einfach mal auf der Homepage! Pass aber auf, viele Sachen sind auch für kleinere Kinder...


    In dem Buch "In 80 Tönen um die Welt" (dazu gibt es eine passende CD) sind viele schöne Lieer, die man auch mit größeren Kindern gut singen kann.

    Hallo allegra!


    Ein Nachhilfeschüler von mir (auch 5. Klasse Realschule) hat ein Buch der "Drei Fragezeichen" im Deutschunterricht gelesen und fand es "total cool".


    Zu "Die Drei Fragezeichen und die verschwundene Seglerin" gibt es auch irgendwo Material. Ich schaue heute Abend mal nach, ob ich noch herausfinden kann, von welchem Verlag das Material ist.


    Ich denke, besonders die Jungen kannst du damit zum Lesen motivieren und viele Schüler werden wahrscheinlich die Hörspiele kennen. Zum Schluss könnte man dann ja vielleicht ein Vergleich Hörspiel - Buch machen.

    Danke für eure Antworten! Ich find´s echt lieb, dass ihr mir weiterhelft.


    Der Klassenraum hat eigentlich nur eine Wand, an der man eine Zeitleiste anbringen könnte und die ist auch nicht sehr lang. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen...


    Da eine Unterrichtsstunde bei uns 60 Minuten hat, schafft man eigentlich auch immer recht viel. Ich könnte mir vorstellen, erst die Sache mit meiner Geschichte zu machen um dann darauf zu kommen, dass die Erde auch eine Geschichte hat, die schon sehr lang zurückiegt. Dazu gibt´s auch etwas im Buch. Anschließend würde ich dann mit dem Wollfaden weitermachen, damit die Kider ein Gespür dafür bekommen, wieviel ihr eigenes Leben in der Erdgeschichte einnimmt und von welchem Zeitraum wir reden, wenn wir über die Alt- bzw. Jungsteinzeit sprechen.
    Dafür müssten zwei Unterrichtsstunden ausreichen.


    Stationenarbeit habe ich noch nie gemacht. Da die Klasse aber recht selbstständig arbeiten kann, könnte ich das ja mal versuchen. Das Thema bietet sich ja dazu an, denn es gibt mehrere Bereiche, die die Schüler bearbeiten müssen (z.B. Jagd, Tiere und wozu sie gebraucht wurden, Feuer, Waffen und Werkzeuge, Zusammenleben und Aufgabenverteilung mit evl. Vergleich zu heute u.s.w.).
    Gerne würde ich die Schüler auch etwas selber herstellen lassen, also sie ganz praktisch mit Hilfsmitteln, die die Steinzeitmenschen hatten, arbeiten lassen. Was würde sich denn da anbieten? Kochen/ backen lässt sich organisatorisch schlecht machen. Es müsst etwas sein, was man im Klassenraum herstellen kann. Vielleicht Wandmalereien? Mit Kunst habe ich aber leider so überhaupt nichts am Hut...

    Mir ist noch etwas eingefallen: In der ARD lief dieses Jahr die Sendung "Experiment Steinzeit". Ich habe nur die allererste Folge davon gesehen, in der die Familien und das Experiment an sich vorgestellt wurden.
    Wisst ihr zufällig, ob es sich lohnt, sich die DVD dazu auszuleihen? Ich habe in einer Kritik gelesen, dass die Darstellung in einigen Punkten unrealistisch gewesen sei. Könnt ihr etwas dazu sagen?

    Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!


    Ich bin im Ref an einer Gesamtschule und mache dort Gesellschaftslehre. Das ist ein Kombifach aus Geschichte, Erdkunde und Politik. Studiert habe ich Politik bzw. Sowi...
    Die Themen in Geschichte und Erdkunde muss ich mir selber erarbeiten. Da ich beide Fächer aber mag, ist es nicht schlimm, nur manchmal nicht so einfach.


    Die Erzählung "Rulaman" habe ich mir angeschaut. Der Text ist im Netz aber für meine Schüler sprachlich wohl zu schwierig. Wir haben viele Kinder in der Klasse, deren Muttersprache nicht deutsch ist und die sich auch mit leicheteren Texten noch schwer tun. Trotzdem Danke für den Tip! Ich werde wahrscheinlich ein bißchen davon lesen.


    Die Idee mit der Klorolle und dem Faden finde ich total klasse. Das werde ich auf jeden Fall machen. Ich habe mich schon gefragt, wie ich den Schülern die Relation am besten anschaulich zeigen kann.


    Auch die Ideen von Delphine finde ich gut. Mal sehen, was ich davon umsetzen kann.
    Was genau hast du den Schülern denn von "deiner Geschichte" erzählt?

    Hallo Geschichtslehrer!


    Ich habe eine 5. Klasse in Gesellschaftslehre und muss nun (für mich fachfremd) eine Reihe zur Alt- und Jungsteinzeit planen.
    Leider habe ich noch überhaupt keine Idee, wie ich in das Thema einsteige. Ich hatte mir überlegt, vielleicht Bilder von Ausgrabungen zu zeigen oder so.
    Vor allem frage ich mich, wo genau in der Urgeschichte ich (zeitlich) einsteigen soll. Wie habt ihr das denn gemacht?


    Kennt ihr vielleicht gute Materialien zum Thema Steinzeit?

    Zitat

    Original von Meike.
    Der Vater stirbt und die Kinder sollten so etwas wie "sei nicht traurig" schreiben?? 8o
    Ich hoffe mal sehr, dass das nicht wirklich jemand getan hat!


    Genau das habe ich auch gedacht, als ich es gerade gelesen habe.
    "Nicht traurig sein" funktioniert nicht, wenn gerade ein Familienmitglied gestorben ist - im Gegenteil, Trauerarbeit ist soogar sehr wichtig.

    Ich bin auch an einer Ganztagsschule (Gesamtschule) und wir haben dienstags Konferenztag, weil das der einzige Tag in der Woche ist, an dem die Schüler keinen Nachmittagsunterricht haben. Das wurde so beschlossen, weil dienstags nachmittags immer Konfirmations- und Firmunterricht ist. Die islamischen Schüler haben da teilweise noch miuttersprachlichen Unterricht außerhalb der Schule.
    Von daher haben wir haben dann Zeit für unsere Konferenzen. Das führt aber dazu, dass fast jeden Dienstag nachmittags irgend eine Konferenz ist und man jeden Tag bis kurz vor 16.00 Uhr in der Schule ist.


    Ich bin ja im Referendariat und habe an zwei bis drei Nachmittagen Unterricht (jenachdem, ob halt dienstags eine Konferenz ist, an der ich teilnehmen muss). Dazu kommt ja noch der Seminartag, der bei uns bis 18.15 Uhr geht.

    Ich habe meinen Spitznamen als Nick genommen, weil mir nichts besseres einfiel. Allerdings nennt mich nur mein Mann (außerhalb des Forums) so. Wie er auf den Namen gekommen ist, weiß er nicht mehr.

    Mittlerweile hat das Schulministerium in NRW eine Broschüre gegen Lehrermobbing rausgegeben, in der auch explizit auf spickmich.de eingegangen wird. Dort erfährt man, welche Rechte man bezüglich der Veröffentlichung seiner Daten hat und mit Hilfe welcher Gesetze man sich in welchen Rahmen dagegen wehren kann.
    Vielleicht interessiert´s ja jemanden!? Hier der Link zu der Broschüre

    Für Grundschullehrer sieht es (auch mit Englisch) im Moment nicht so rosig aus für eine Planstelle in NRW. Ich kenne zwei Leute, die trotz sehr guter Examensnoten und Englisch als Fach keine feste Stelle bekommen haben - und das jetzt schob bei drei Bewerbungsdurchgängen.
    Eine davon hat sich "nur" im Umkreis von 80 Km beworben, die Andere landesweit....

    An der Hauptschule, an der ich ein Jahr lang mitgearbeitet habe, sind mehrtägige Klassenfahrten abgeschafft worden. Mehr als Tagesausflüge gibt es dort nicht mehr.
    Auf meine Nachfrage, warum dies so sei bekam ich eine (in meinen Augen recht einleuchtende) Erklärung:


    - Viele Etern können und wollen die Kosten für eine Klassenfahrt nicht bezahlen, was zur Folge hat, dass die Lehrer oftmals Monate lang dem Geld hinterherrennen und es teilweise nie zurück bekommen


    - In jeder Klasse gibt es mehrere "Problemschüler" die man aber nicht rund um die Uhr bewachen kann - da ist Ärger vorprogrammiert, wenn jemand "aus der Rolle fällt" (es gab wohl mehrfach Prügeleien, Alkoholkomsum und Sachbeschädigung auf Klassenfahrten)


    - Wenn etwas dergleichen passiert, muss der Lehrer "den Kopf dafür hinhalten" und im Zweifelsfall für den Schaden aufkommen - das Risiko ist vielen zu hoch


    Ich habe selber eine zehntägige Klassenfahrt mit einer sechsten (Gesamtschul-) Klasse nach Sylt gemacht und habe gesehen, wieviel Freude es den Kindern bereitet hat (sei es die Vorbereitung im Unterricht oder auch die Aktivitäten auf der Insel) und wie förderlich dieses Gemeinschaftserlebnis für den Zusammenhalt in der Klasse war. Grundsätzlich würde ich deshalb auch immer dazu tendieren, mehrtägige Klassenfahrten zu organisieren und zu begleiten.
    Wenn ich allerdings eine Klasse habe, bei der ich ständig Angst haben muss, dass jemand groben Blödsinn macht (wie oben beschrieben), hätte ich auch ganz ehrlich keine Lust dazu, das Risiko auf mich zu nehmen und würde deshalb eine Klassenfahrt ablehnen.

    Ich denke, blinde Menschen werden oft unterschätzt. Während meines Studiums habe ich lange Zeit in einem Studientenwohnheim gewohnt und auf meinem Flur wohnte auch ein blinder Jurastudent. Wir haben uns gut verstanden und ab und zu etwas gemeinsam unternommen. Anfangs war ich erstaunt, was er alles alleine kann und wie selbstständig er ist. Das hätte ich vorher nie von einem Blinden erwartet. Er ist sogar für ein Jahr allein nach Finnland gegangen um dort zu studieren. Das hat er auch prima gemeistert.


    Ich denke, man sollte der Dame wenigstens die Chance geben, ihr Referendariat zu machen. Warum sollte es nicht klappen? Klar gibt es bestimmt einige Probleme aber viele davon wird sie wahrscheinlich lösen können. Was hat das Land Bayern zu verlieren? Wenn es überhaupt nicht klappt muss sie halt einsehen, das es nicht geht aber warum will man ihr von Anfang an die Chance verbauen, das Referendariat erfolgreich zu meistern wenn doch zumindest eine Chance dafür besteht?

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