Ich gehöre auch zu denen, die D/E als Kombi haben. Ich war am Gymnasium und bin jetzt am Berufskolleg. Die Entscheidung war gut, denn was mich vorher z.T. belastet hat, habe ich jetzt nicht mehr: Die Elternarbeit und die Erziehungsarbeit. Ich unterrichte im Vollzeitbereich (HöHa) und im Berufsschulbereich (z.B. Versicherungskaufleute, Medizinische Fachangestellte). Der Aufwand ist um einiges geringer am Gymnasium, zum einen weil das Niveau geringer ist und zum anderen weil der Stellenwert der Fächer niedriger ist. Dazu kommen viiiel kleinere Klassen (in der Berufsschule oft nur 13, in der HöHa max.23 gegenüber z.T.36 SuS am Gym in der SekI). Ich habe weniger Arbeit, bekomme aber auch A13. Ich wurde von vielen bemitleidet, weil viele das Berufskolleg als schlecht ansehen. Ich bin froh über die Entscheidung, denn ich finde es angenehmer nicht mehr mit den Kleinen zu arbeiten, wo noch so viel Erziehungsarbeit läuft und so viele Elterngespräche sind. Am Gymnasium waren meine Elternsprechtage voll - jetzt kommt keiner mehr zu mir. Ich sitze nur ein paar Stunden da und nutze die Zeit zum Vorbereiten, Korrigieren etc. Aus der HöHa kommt eh keiner, weil die das direkt mit mir besprechen und aus der Berufsschule nicht, weil meine Fächer "unwichtige Nebenfächer" sind. Ich kann gut damit leben, keinen total anspruchsvollen Unterricht zu machen. Manchmal fehlt es mir, aber ich weiß noch wie viel Vorbereitungszeit es mich gekostet hat. Am Gym waren schon 7er mehr auf Zack als die 11er an der HöHa. Man muss wissen, was einem wichtig ist. Ich habe ein kleines Kind und möchte Freizeit haben.
Ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass Lehrer mit Korrekturfächern per se weniger Stunden bekommen müssten, aber da sich nie alle Betroffenen groß auflehnen, wird sich nichts ändern! Mein Mann sagt immer, dass egal wo Lehrer hinkommen, sie immer alles ganz genau wissen (Arzt, Anwalt, Finanzamt), nur wenn es um ihre eigene Arbeitsbelastung geht, schimpfen sie im Stillen. Wir könnten uns vereinen und laut werden
Genau dieses Lob des Berufskollegs habe ich jetzt schon mehrmals von Lehrkräften, die dort arbeiten, gehört. BK ist auch meine Wunschschulform für die Zukunft. Gerade der Ärger mit Eltern - nicht nur die zeitliche, auch die nervliche Belastung also - ist dort minimal.
Das Vereinen und Lautwerden klappt ja teilweise schon: http://www.korrekturfachlehrer.de/ziele.html