Beiträge von BateauIvre

    Ich werde in einigen Wochen meine ersten Klassenarbeiten schreiben lassen und wollte mich vorab schon einmal über ein paar Dinge hier informieren:


    1. Gibt es (in NRW) eine vorgeschriebene Frist für die Fertigstellung der Korrekturen und wenn ja, wie lang ist die?
    2. Ist in der gymnasialen Unter- und Mittelstufe ein transparente Bewertung, also mit Bewertungsbogen zu jeder Arbeit, obligatorisch?
    3. Kann man über die Aufgabenart für ein bestimmtes Thema, die Gewichtung und Punktevergabe eingeständig entscheiden?
    4. Gibt es einen Notenschnitt, der die Wdh. der Arbeit notwendig macht?
    5. Wie haltet ihr das mit Täuschungsversuchen? Ich dachte erst an einmalige Verwarnung und dann Wegnahme des Heftes. Da ich aber so einige Täuschungskandidaten in meinen Klassen habe, kann ich wohl kaum 10 Hefte vorzeitig wegnehmen, oder?


    Danke für eure Antworten!

    Nach meinen ersten anderthalb Wochen habe ich immerhin schon erfahren, dass meine 6er ganz dankbar sind und mit Feuereifer eigenständig arbeiten, während die 8er in Gruppenarbeit unerträglich laut werden; denen traue ich bisher nur Einzelarbeit und Frontalunterricht zu - und Lösen einer Aufgabenstellung an der Tafel, da können sie sich wenigstens ein bißchen bewegen...

    Dejana: Da sind meine "Jungs" ganz anders. An der Tafel sind die ganz klein. Hausaufgaben auch noch zu korrigieren ist mir zu viel Arbeit. Besprochen werden sie gemeinsam in der Stunde. Wer hinhört, kann sich dann selbst verbessern.


    @ Friesin: "Growing homework" ist eine gute Idee. Der Haken ist aber, dass man auch die Guten und Ruhigen bestraft.


    Eine Möglichkeit zum Nachsitzenlassen habe ich bei den 8ern leider nicht. Ebenso wäre es eher eine Strafe für mich, sie auch noch in der Pause zu beaufsichtigen. Da bleibe ich doch lieber bei Mehrarbeit.


    Ihr habt alle recht: die Gedichtvorträge werde ich nicht benoten.


    Danke für die Tipps bisher!

    Ich habe zwei 8er-Klassen momentan, die disziplinarisch schwierig sind: ein harter Kern von 5-7 SuS, meist leistungsschwache, lärmen, stören, arbeiten nicht mit, kommen ohne Hausaufgaben, laufen durch die Klasse, wenn ich mir die Hefte ansehe, unterhalten sich über den ganzen Raum hinweg usw. Auch dreiste Lügen oder Sprüche wie "Sie haben ja sebst keine Ahnung" habe ich schon gehört. Ich denke, dass es daran liegt, dass sie wissen, in mir nur eine Vertretung für wenige Monate zu haben. Vermutlich mache ich auch einen zu jugendlichen oder kumpelhaften Eindruck, obwohl ich mich darum wirklich nicht bemühe. Ich habe nur einfach gute Nerven, und wenn ich Leute störe, dann nicht mit hervorschwellender Halsschlagader - wie bei meinen früheren Lehrern - sondern in ruhigem Ton; das scheint so anzukommen, als wäre mir das nicht so wichtig.


    Daher habe ich beschlossen, einige disziplinierende Maßnahmen zu ergreifen, um die Normen klarzumachen, und dazu möchte ich gern die Meinung erfahrener Lehrkräfte hören:


    1. Ich kontrolliere die Hausaufgaben, d.h. ich sehe sie mir an. Zurecht, denn heute hatten fast 10 SuS die HA oder die Arbeitsblätter (was für mich dasselbe ist) nicht dabei, obwohl wir sie bereits in der letzten Stunde bearbeitet hatten. Die Namen der Betroffenen habe ich mir notiert. Eine Fachkollegin empfahl mir, für jede fehlende HA eine Sechs einzutragen und nach drei Sechsen die Eltern anzurufen. Das finde ich vernünftig. Wie haltet ihr das?


    2. Leute, die durch Lautstärke und Frechheit auffallen bzw. aufgefallen sind, lasse ich, sobald sich die didaktische Möglichkeit ergibt, an die Tafel kommen, wo sie eine kurze Aufgabe bekommen. Sollte das nicht möglich sein, achte ich darauf, diese Leute regelmäßig dranzunehmen.


    3. Da das bisher nicht ausreichend scheint, habe ich mir überlegt, Übungsaufgaben zu verteilen, und zwar immer passend zum Thema. Da demnächst Lyrik ansteht in der 8 und im Lehrplan auch der auswendige Vortrag von Gedichten verlangt wird (was natürlich sehr unbeliebt ist), möchte ich vor jeder Stunde ein Gedicht bekannt geben und Titel sowie Seitenzahl anschreiben, das nur diejengen, die stören, lernen müssen. Dieser Vortrag wird dann benotet - man hat also auch die Chance, seine Störung in eine gute Nte zu verwandeln, wenn man sich bemüht. Lernt man es gar nicht, erhält man eine "ungenügend".


    Was haltet ihr davon, insbesondere von der 3. Maßnahme? Ist das zu hart, zu autoritär - oder durchaus sinnvoll und ausgewogen? Fallen euch wirksamere Methoden ein? Die Reaktion der SuS interessiert mich nicht. Ich will mich nicht beliebt machen, sondern ungestört unterrichten können - im Sinne aller.

    Bei meiner neuen Schule stehen die SuS immer auf, wenn der Lehrer kommt und sagen dann im Chor, in einem etwas skurrilen Singsang: "Guten Morgen Herr Lämpel" o. ä. Da ich schon länger nicht mehr in der Schule war (erste Vertretungsstelle...), bin ich mir nicht sicher, ob sie das vor jeder Stunde machen - oder aber nur vor der ersten. Mir ist nämlich aufgefallen, dass die SuS irritiert umehrschauen, wenn ich sie vor der 6. Stunde aufstehen lasse... ?(

    Da der "OBAS Keine Chjance..."-Thread geschlossen wurde, frage ich hier noch einmal extra nach: Wie kann es sein, dass man als M.A. in Deutsch und Geschichte diese beiden Fächer ab dem 5.Semester mit 60-70 SWS nachstudieren muss bzw. wie kann ein Lehramtsstudium mit den gleichen Fächern so umfangreich sein, wo man diese Fächer doch schon als Magister studiert hat? Schließlich wird für den SE ja auch nur das verlangt, was man an manchen Unis (an meiner z.B.) allein im Nebenfach an SWS hatte. Oder hat sich das Anerkennungsverfahren dahingehend geändert, dass man nun für sprachliche Fächer mehr SWS vorweisen muss? Wo kann ich das denn einsehen?


    2. Frage: Hat jemand hier Erfahrungen mit Zertifikatskursen oder kann dazu etwas sagen? Sind das Pflichtkurse für fachfremd Unterrichtende - und verbessern sie die Chancen für SE, Stellen zu bekommen? Oder ist das nicht viel wert - wie der Ersteller des o. g. Threads behauptet hat? (Bin nämlich ein Weiterbildungsfan und würde im Laufe meiner hoffentlich langen Lehrerlaufbahn einmal gerne so etwas absolvieren...)



    PS: Überhaupt 60-70 SWS?! Zu meiner Studentenzeit hat man uns in der Einführungsveranstaltung davon abgeraten, den Stundenplan mit mehr als 25 SWS vollzupacken?! Hat sich so viel geändert oder sind das nur wilde Übertreibungen?

    Als Seiteneinsteiger und völlig unerfahrene Lehrkraft ist es für meinen weiteren Weg in den Schuldienst natürlich nicht ganz unwichtig, wie ich mich bei meiner jetzigen Vertretungsstelle bewähre, wie auch der Schulleiter angedeutet hat. Bisher läuft alles sehr gut - was vor allem an den sehr hilfsbereiten Kollegen und netten Klassen liegt. Ich frage mich aber, wie so etwas wie eine "Bewährung" des Vertretungslehrers - oder auch sein Scheitern - überhaupt bemerkbar wird. Woher weiß denn irgendwer außer mir, ob es in meinen Klassen gut läuft? Klar, die KollegInnen fragen schonmal, und man antwortet. Aber der Schulleiter ist doch ziemlich weit weg von all dem. Wie macht er sich ein Bild von den Lehrern, die (bisher) nur kurzfristig an seiner Schule sind?

    "Halt jetzt die Klappe" habe ich als Schüler in unserer Klasse oft gehört, auch vom Schulleiter. Ich frage mich, ob man das juristisch auseinanderdröseln könnte, dass der Unterschied im Stilniveau von "Klappe" zu "Fresse" eine Kündigung rechtfertigt... (Soll noch einer sagen, Linguistik und Stilistik wären praxisfern!)


    Die Krankenversicherung, zum Beispiel? Wer kein Student mehr ist, der darf eben nicht mehr den Studententarif in Anspruch nehmen, sondern muss mehr bezahlen.


    Selbst die Krankenkasse interessiert keine "Lücke", sondern nur das Studienende. Das kann man ihr ja dann mitteilen. Ich denke, der TE geht es vielmehr um die Sage vom ungeheuer wichtigen sogenannten lückenlosen Lebenslauf, ohne den kein Kind der westlichen Welt glücklich werden kann...

    Bei meinen Rundrufen als angehender Vertretungslehrer habe ich gestern erfahren, dass in einer 8. Klasse (oder in allen 8. Klassen? - habe nämlich mehrere) demnächst "die Lernstandserhebung" ansteht, die eine Klassenarbeit ersetzen würde und wozu die Fachlehrer schon mit der Vorbereitung angefangen hätten... Als bisheriger Outsider des Schulwesens in NRW hätte ich nun gerne genauer gewusst, was das eigentlich ist, wie das abläuft und was ich als Lehrer da zu tun habe. Wird mir da eine zentrale Arbeit vom Land vorgelegt, die ich dann nur korrigieren muss? Um was genau geht es in dieser Klassenarbeit bzw. was bereite ich mit den Schülern vor? Und wann genau findet das statt? ... Bin dankbar für jeden Hinweis.

    danke für die antwort, susanne
    das wusste ich gar nicht. also mein zeugnis ist auf den 22.11. datiert, d.h. ich bin seit 3monaten kein student mehr?
    ich dachte, man hat bis semesterende (31.3.) noch den studentenstatus (versicherungstechnisch usw..).


    aber zurück zu meiner frage: ist das schlimm, wenn man diese lücken hat? das muss sich ja später alles aufadieren für die rente usw..
    und wenn man jetzt 3 monate "pause" hatte und nix gemacht hat..., aber dafür kann ich ja nix, denn das ref. fängt ja immer am 1.5. an..


    Das ist doch völlig egal. Wen sollte denn diese "Lücke" da interessieren?! Wenn du nichts arbeitest, wird freilich auch nix aufaddiert für die Rente. Aber auch das ist ja völlig unerheblich.

    Aus meinem Studium ergibt sich eine Befähigung für Informatik und Mathematik sowie für Philosophie (Nebenfach)


    :?: Ihr habt im Informatikstudium Philosophie gemacht?


    Zu deinen Fragen: Du solltest erst einmal anrufen und fragen, ob die Stelle noch zu haben ist etc. Musst du freilich nicht machen. Wichtig ist eine schriftliche Bewerbung ohne allzu viel Text. Geht auch per Mail. Wenn sie dich nehmen, ist das ja meist mitten im Halbjahr, da kann man an den Stundenplänen höchstens noch etwas herumbasteln, aber Ansprüche stellen kannst du da leider gar keine. Ich habe eine halbe Stelle (auch in der Nähe von Bonn) und muss trotzdem an 5 Tagen die Woche in den Zug steigen, mnachmal nur für eine einzige Stunde. Wenn du dich nicht an den Stundenplan bzw. an seine möglichen Kombinationen, die man mit anderen Lehrern abstimmen muss, anpassen kannst, wäre das sehr schlecht. Denn auch Vertretungsstellen finden sich nicht so ganz leicht, wenn man ein unbeschriebenes Blatt ist.

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