Ändern wird es nichts, aber das habe ich geschrieben und abgeschickt:
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Laschet,
mit ungläubiger Fassungslosigkeit habe ich zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Maskenpflcht im Unterricht der weiterführenden Schulen nach dem 31.8.20 nicht mehr gelten wird.
Ich bin als Lehrer an einem Gymnasium tätig. Unsere Schülerinnen und Schüler haben die Masken nach dem Ende der Sommerferien mit einer bewundernswerten Selbstdisziplin getragen, von der sich manche Erwachsene mehr als eine Scheibe abschneiden könnten. Das war vorbildlich, ohne jede Einschränkung.
Mir ist bekannt, dass es nach Beginn des Unterrichts nicht zu flächendeckenden Erkrankungen in den Schulen gekommen ist. Ich hoffe, das bleibt so.
Ich verstehe jedoch nicht, weswegen wir jetzt eine Situation produzieren werden, in der die Jugendlichen und die Lehrerinnen und Lehrer in Klassenräumen ohne Maske miteinander arbeiten werden, ohne Abstände konsequent einhalten zu können. Gleichzeitig, und das finde ich richtig, werden z.B. Bußgelder erhoben, wenn man in Bus und Bahn keine Maske trägt. In einem nicht überfüllten Bus sind Abstände größer als in einem Klassenraum. Das RKI mahnt nach wie vor zur Einhaltung der AHA-Regel, das ist Ihnen bekannt, Sie selbst haben sich für eine konsequente Linie gegenüber Maskenverweigerern ausgesprochen.
Herr Ministerpräsident, ich halte die o.g. Entscheidung für verantwortungslos und riskant gegenüber allen am Schulleben beteiligten Personen und den dazugehörigen Familien.
Am heutigen Tag fühle ich mich erstmals von der Politik des Landes Nordrhein-Westfalen im Stich gelassen.
Mit freundlichen Grüßen