Beiträge von IxcaCienfuegos

    Nele, ich hatte leider keine Zeit, alles von dem durchzulesen, was du schreibst.
    In punkto Missio hast du sicher Recht - die Kontrolle der Tatsache, mit wem ich zusammenwohne und welches Geschlecht dieser Mensch hat, ist anmaßend. Lebensentwürfe, die der Moderne entsprechen, scheinen nicht existent - sehr fragwürdig. Vor allem, da schätzungsweise nur noch 10% der katholischen Gläubigen überhaupt an diese rigide Moral glauben. Ich kenne auch unheimlich viele Pfarrer, die den Zölibat für überflüssig halten, Bischöfe tun das auch etc. Alles ist im Umbruch - das wird von oben überhaupt nicht wahrgenommen. Das ist schade, weil es bedeutet, dass das, was der Religionslehrer zu unterrichten hat, auch gar nicht mehr der Realität entspricht. Das muss sich ändern - nur wie?
    Eine Antwort wäre Religionskundeunterricht. Der muss aber dann so aussehen, dass die Kinder auch ihre eigenen Religionen (kann man sich ja die Klassenzusammensetzung ansehen..) besonders gut kennenlernen. In GB z.B. ist es so, dass die Kinder zwar alles über den Islam, Hinduismus, Buddhismus, das Judentum etc. lernen, aber keine Ahnung haben, was eigentlich in der anglikanischen Kirche läuft.... Die meisten wissen nicht mal, dass das die englische Staatskirche ist....

    Geh mal nach Utah und schau, wies dir da geht, wenn du keiner christlichen Religionsgemeinschaft angehörst.
    Der gesellschaftliche Druck in punkto Religiösität ist doch in den USA DEUTLICH höher als hier. Und das hat auch einen hohen Einfluss auf das angeblich auch so laizistische Schulsystem. Da werden Schüler/innen vom Prom/der Graduation ausgeschlossen, weil sie homosexuell sind und ihre Partner mitbringen möchten. Ich möchte mal sehen, was passieren würde, wenn eine deutsche Schule das täte. Nicht mal eine katholische Schule würde vor Gericht damit durchkommen!
    Und hier scheinen ja einige anzunehmen, dass die Abschaffung von Religionsunterricht/Einführung von verpflichtendem Ethikunterricht die Gesellschaft gleich toleranter und auch noch neugieriger auf Wissenschaft macht. Wobei Albert Einstein von seiner Religiösität ja nicht gerade abgehalten wurde, was die Wissenschaft angeht.

    Sagt mal, ihr kennt doch alle die Situation in den USA, oder? Wem diese Situation bekannt ist, der kann doch nicht mehr automatisch davon ausgehen, dass eine säkulare Gesellschaft zu echter religiöser Wahlfreiheit führt....

    Ich nicht, aber meine Mutter, als sie mich zum Bahnhof gefahren hat, da war ich ungefähr 16. Das war total witzig, weil sie sich so gefreut hat, dass ihr Führerschein nach mehr als 20 Jahren Besitzdauer endlich mal verlangt wird :D.


    Ist das Wetter bei dir auch so komisch?

    Ja, ich weiß schon, dass das ein türkischer Name ist. finde ich aber trotzdem unklug, weil rabia auf Spanisch "Wut" heißt (was jetzt nicht sooo wichtig ist) und außerdem die Erzfeindin von Bibi Blocksberg Rabia heißt.... Und auch heute hören und schauen Mädchen noch Bibi Blocksberg.


    Natürlich, und das will ich noch mal betonen, gibt es Einzelfälle, die nicht freiwillig eine Stelle in diesen Regionen angetreten haben. Vermutlich sind das aber nur wenige Menschen, die sicher auch wieder da weg kommen, wenn ihnen andere Dinge wichtiger sind, als das Leben in München oder Bayern. Es besteht doch gerade in den ländlichen Regionen z.B. in Ostdeutschland, wo die Wohnsituation sehr günstig ist, Lehrermangel. Natürlich wollte ich auch nicht aus meiner Heimat (in der die Wohnungen nicht so teuer sind) wegziehen und würde es in Kauf nehmen, mehr Geld dafür auszugeben, um in der Heimat wohnen zu bleiben. Dann ist es aber meine Entscheidung, dass ich es tue. Eine Gehaltserhöhung in Großstädten finde ich persönlich unfair gegenüber den Lehrern in den peripheren Gebieten.


    Du meinst, dass es sich in einer Stadt, in der es mehr als 200 Schulen gibt und in der sich z.B. knapp die Hälfte aller Studienseminare für Grundschulen befindet (und jede Menge andere Seminare auch), um Einzelfälle handelt? Eher nicht. Beliebte Gegenden in Bayern sind vor allem im Frankenland zu finden, nach Oberbayern will niemand, und nach München schon gar nicht. Mein Zug startet morgens in Nürnberg, und wenn ich einsteige, ist er rappelvoll. Das halbe Frankenland pendelt täglich oder ein Mal die Woche Richtung München. Und erstaunlich viele davon packen öfters mal Hefte und Rotstifte aus. Aber viele können ja nicht pendeln, weil sie blöderweise nicht an einer praktischen Zugstrecke wohnen. Und die müssen sich dann versetzen lassen. Das dauert vier bis sechs Jahre. Und in der Zeit haben sie dann Pech gehabt?

    Kommt darauf an, was für eine Art von Gewitterstimmung ;-). Gewitterstimmung aus meteorologischer Sicht irgendwie schon, vor allem wenn man bunte Blitze sieht. Zwischenmenschliche Gewitterstimmung eher nicht :D.


    Der User unter mir würde mir raten, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und endlich meine Unterrichtsvorbereitung für Donnerstag zu machen, damit ich morgen Vormittag frei machen kann.


    Ich bin der Meinung, wer sich den Luxus erlaubt in Stuttgart zu leben, sollte auch dafür zahlen und dafür auf den Benz oder die 2 Wochen Karibik verzichten oder was auch immer teuer ist. Aber es ist doch unfair, wenn die "Großstadtlehrer" plötzlich mehr verdienen sollen. Den Ärzten muss man es ja schon schmackhaft machen, auf dem Land zu praktizieren, da wäre dieser Vorschlag für Lehrer doch eher kontraproduktiv, denke ich.


    Find ich jetzt spannend. Wenn ich also nach meinem 2. Staatsexamen eine Planstelle bekommen sollte und diese in München wäre, dann wäre ich selber Schuld, dass ich mir diesen Luxus erlaube, obwohl es der Staat war, der entschieden hat, wo ich eingesetzt werde? (und komm mir jetzt nicht mit schulscharfen Stellen, sowas gibts hier nämlich nicht) Oder meine Mitreferendare aus Bamberg und Würzburg, die einer Seminarschule in München zugeteilt wurden - auch selber schuld, dass sie da wohnen? Die zahlen teilweise für lächerlich kleine Wohnungen mehr als die Hälfte ihres Gehaltes an Miete, und dann kommt noch der ÖPNV dazu. Der ist selbst für kurze Strecken in München ziemlich teuer. Und meine Wenigkeit, die jeden Tag mit dem Zug anreist, zahlt (wenn man meine Miete anteilig mitberechnet) genauso viel bis etwas weniger im Monat für wohnen und Pendelei als die, die tatsächlich in München wohnen. Und die Miete ist da, wo ich wohne, auch nicht gerade niedrig......
    Nicht jeder kann sich seine Stelle aussuchen, und wenn man sich auf mehrere bewirbt, aber nur in Stuttgart genommen wird, leistet man sich einen Luxus?

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