Also das hier versteh ich echt nicht. Kinder, die einen Austausch machen, sind im Umkehrschluss eigentlich immer alt genug, um sich zumindest einen Teil des Geldes selbst zu verdienen. In die USA ist ja schon mal allein der Flug recht teuer. Der USA-Austausch meines Bruders (2 Wochen) hat auch 1500 Euro gekostet. Die Schule wählt die Teilnehmer in der 9. Klasse aus, in der 10. Klasse fliegen sie. Sie haben also gut 1 Jahr Zeit. Sobald er wusste, dass er fahren darf, hatte mein Bruder zwei Jobs. So hätte er sich den Austausch am Ende sogar komplett selbst leisten können, aber meine Eltern haben ihm trotzdem noch die Hälfte bezahlt. Aber Mitschüler, deren Eltern das eben nicht können, hätten ja dann auch fahren können, wenn sie sich eben auch Jobs gesucht hätten.
Beiträge von IxcaCienfuegos
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Auch wenn Bayern es schafft, die Migranten toll zu integrieren stellt sich dennoch die Frage, wie hoch der Migrantenanteil den im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung ist. Wir arbeiten in Hamburg mit ca. 40-50%. Da kommt Bayern wohl nicht ran. Insofern vergleicht man hier Äpfel mit Birnen.
Soso. Es gibt also in JEDEM Hamburger Stadtteil 40-50% Migranten? No way. Es gibt aber bayerische Grundschulen mit 80% Migranten. Und einige bayerische Städte, die höhere Ausländeranteile haben als Hamburg und sogar Berlin.Nachtrag (um genaue Zahlen zu nennen): Etwa 45% aller Kinder und Jugendlichen Hamburgs im Alter von 6 bis 18 Jahre haben laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes 2005 einen Migrationshintergrund.
Knapp 23% aller Münchner sind Ausländer. Das heißt, der Migrantenanteil ist noch mal höher (z.B. weil Kinder, deren Eltern bereits 8 Jahre in Deutschland leben, automatisch bei der Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen). Und wenn man googelt, findet man ganz schnell raus, dass der Migrantenanteil/Ausländeranteil in München höher ist als in Hamburg.... In der Klasse einer Freundin (GS-Lehrerin) haben von 18 Kindern 16 einen deutschen Pass. Eins spricht akzentfrei Deutsch. Das hat keinen deutschen Pass. Und das zweite nichtdeutsche Kind ist Flüchtling und erst seit 4 Monaten in Deutschland. -
und ich als Brite kann ich euch sagen, wie das bei uns läuft und aus Erfahrung finde ich es in Deutschland besser
Also in Lincolnshire ist es ganz nett. Zumindest am Gymnasium ;-). Und die Nordiren lassen sich ihren 11+ ja auch nicht nehmen ;-). -
Es ist Fakt, dass unser stark selektierendes Schulsystem einzigartig ist. Über Pro und Contra will ich jetzt wirklich keine Diskussion vom Zaun brechen, aber meiner Meinung nach ist die Aufweichung des starren Schulsystems ein Schritt in die richtige Richtung.
Einzigartig unter den 19 anderen europäischen Ländern, in denen es selektive Systeme gibt? Spannend. -
Aber eigentlich ist das doch super: du hast dadurch rausgefunden, wo die Schüler Defizite haben und du konntest es ihnen noch mal erklären. Dann sind sie doch jetzt einigermaßen fit für die Untersuchung der Eigenschaften von Prismen. Du hast also erreicht, was du wolltest, oder nicht?
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Du ArmE, bitte :D. Keine Ahnung, kommt drauf an wohin. Könnt ich vielleicht mit einem Besuch bei meiner Tante verbinden ;-). Aber nächste Woche sowieso nicht. Ich muss noch meinen Staatsexamensmarathon beenden....
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Ich werd auch hingehen. Aber muss ich wohl alleine. Niemand will mit....
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Sanne: Im Fall einer Freundin ging es darum, dass eine Lehrerin mit Hauptfach Religion damit einverstanden war, dass eine andere Lehrkraft in ihrer Klasse Religion unterrichtet, aber nicht damit, dass besagte Freundin den Englischunterricht übernimmt.....
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raindrop: ich versteh das aber nicht. Unheimlich viele Grundschullehramtsstudent(inn)en an meiner Uni machen Englisch im Hauptfach. Es ist also genug Nachwuchs da. Warum können die Klassenlehrkräfte ihre Klasse für Religion zwei Stunden die Woche abgeben, aber in Englisch wollen sie das nicht? Das ist an manchen Schulen wirklich so, eine Freundin von mir mit Englisch im Hauptfach macht gerade ihr Ref, und am Anfang wurde sie brutal von den Kolleginnen angegiftet, die ihr ihre wertvolle Klasse für den Englischunterricht abgeben mussten! Und das, obwohl diese Damen ihr gegenüber zugegeben haben, dass sie selbst eigentlich gar nicht richtig Englisch können. Es gibt also viele, die müssen - aber auch viele, die sich einfach weigern, wenn sie können. Und dann haben die Fünftklasslehrkräfte in Englisch den Salat, weil große Teile der Klasse die Kompetenzen, die sie in Englisch haben sollten, nicht haben, und sie deshalb den Stoff der 5. Klasse nicht schaffen. Wir haben hier in Bayern für die erste Einheit (Wiederholung des Grundschulstoffes!) eine Veranschlagung von 10-15 Stunden. In meinen Praktika haben alle Fünftklasslehrkräfte gesagt, dass sie durchschnittlich 25-30 Stunden dafür brauchen, die Hälfte der Klasse sich dabei langweilt und für die letzte Unit dann keine Zeit mehr bleibt. Was macht man denn da? Klar, Binnendifferenzierung schön und gut, da geht sicher was, aber das Problem ist eben, dass man die Klasse nicht in zwei Geschwindigkeiten durchziehen kann, wenn sie am Ende des Jahres auf dem selben Stand sein sollen....
Und was man da alles so findet, ist echt krass. Meine Tante hat eine 5. Klasse, deren GS-Lehrerin es für unnötig hielt, ihnen das Schreiben mit dem Füller beizubringen (zugegebenermaßen ist das ein SEHR extremer Fall...). -
Auch wieder so ein Blödsinn. Soll ich mal wieder auf die IGLU und Timms Studie verweisen? International stehen wir in der Grundschule ziemlich gut da. Die weiterführende Schule nicht, komisch oder? Ach ja ich weiss, die schlechte Übersetzung bei euren Tests war Schuld, jedes Mal...
Du möchtest also sagen, dass Grundschulkinder in Deutschland dazu in der Lage wären, eine Frage richtig zu beantworten, die aufgrund einer falschen Übersetzung nichts mit dem Text zu tun hat? Außerdem sind die PISA-Fragen so leicht, dass es sogar Bildungsforscher gibt, die als mögliche Ursache anführen, dass die Schüler die Fragen für Fangfragen halten. Und solche, die sagen, dass die Aufgaben den Kompetenzstufen gar nicht zugeordnet werden können. Es gibt verschiedene Stimmen, die darauf hinweisen, dass PISA möglicherweise weder valide noch reliabel ist. Außerdem sind die bayerischen, baden-württembergischen, sächsischen und thüringischen Lehrer dann gut und alle anderen schlecht, wenn man PISA-E berücksichtigt. Da ich selber in Bayern in die Schule gegangen bin, kann ich versichern, dass der bayerische Erfolg nicht allein an der hohen Qualität des Lehrpersonals liegen kann. Und in einigen Schulen wahrscheinlich eher gar nichts damit zu tun hätte.....Zu dem wird in der 3. Klasse Deutsch und Mathe jedes Jahr durch VERA der Unterrichtsinhalt evaluiert. Gibt es ähnliches in der weiterführenden Schule?
Na sowas hab ich ja GANZ gerne. Jammern, dass die Gymnasiallehrer null Ahnung von der Grundschule haben und dann selbst keine Ahnung haben. Es gibt VERA 3 und VERA 8.
Außerdem testet Bayern in der Sekundarstufe intensiv mit diversen Jahrgangsstufentests. Man möchte fast meinen, die Sau würde durch häufigeres Wiegen schwerer....Ich hab festgestellt, dass zumindest in Mathe der bayerische Grundschullehrplan deutlich angezogen hat. Was mein Neffe in Geometrie machen musste, ging deutlich über das hinaus, was wir machen mussten. Das Problem, dass ich mit der Grundschule oft habe, ist einfach, dass Lehrkräfte z.B. gezwungen werden, Englisch zu unterrichten, obwohl sie wissen, dass sie davon eigentlich nicht viel Ahnung haben, und obwohl sie sich selbst auch oft sehr unsicher fühlen. Die Didaktikerin bei uns an der Uni meint, dass das oft daran liegt, dass es grundschulinterne Hierarchien gäbe: 1. und 2. für die Neulinge, 3. und 4. für die Altgedienten. Ob das jetzt allgemein stimmt, keine Ahnung....
Und dazu, dass die Lehrer der weiterführenden Schulen auch mal an die Grundschulen kommen sollen: grundsätzlich bin ich da total dafür. Aber bei uns in der Stadt gibt es z.B. 20 Grundschulen und 5 Gymnasien. Da 4 der 5 Gymnasien sehr eng zusammenliegen (Maximalabstand sind glaub ich 2 Kilometer, 3 der Schulen liegen im Abstand von ca. 100 m Luftlinie), verteilen sich die Kinder fast aller 20 Grundschulen relativ gleichmäßig auf diese 4 Schulen. Da kommen die Gymnasiallehrer aus dem an-die-Grundschule-Fahren ja gar nicht mehr raus..... Andersrum ist es ja genauso, wenn auch nicht ganz so extrem. Man kann sich dann natürlich trotzdem zusammensetzen und reden. Aber besser wäre es natürlich, man hätte auch mal GESEHEN, was die anderen so machen.
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Tjaja, und Roland Emmerich haut jetzt noch ordentlich in die de Vere-Kerbe....
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Naja je nach Stichtagsregelung hat man halt mehr oder weniger 11jährige. Bei der alten Stichtagsregelung (30.6.) dürften es halt mehr 11jährige sein als bei dir 10jährige sind. Wenn die Regelung aber umgestellt ist, dann ist der Unterschied wirklich nicht so groß.
wenn deine Schüler das so genau erklären können, dann werden sie schlauer aus den level descriptions als ich. Ich find die recht schwammig..... -
Aber man kann ja eine GB 5. Klasse nicht mit einer deutschen 5. Klasse vergleichen. In GB sind die Kinder in der 5. 9 Jahre alt. Deutsche Fünftklässler sind ja häufig schon 11....
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Zu IGLU und PISA: Das Problem bei PISA ist eindeutig die miserable Übersetzung der Aufgabenblätter. Um das Ganze "culture fair" zu halten, sollte möglichst wörtlich übersetzt werden. Das hat aber leider nicht so ganz funktioniert. Da steht im Lesetext "Der beste Weg, sich selbst vor einer Infektion schützen ist eine Impfung zu bekommen." (The best way to protect yourself from an infection is to get a vaccination.) Idiomatisch wäre ja wohl eher: "Die beste Art und Weise, sich vor einer Infektion zu schüten, ist sich impfen zu lassen." Und das ist noch einer der aller harmlosesten Fehler. Fragen passen nicht zum Text oder zu den multiple choice-Antworten, manche Distraktoren werden kulturell bedingt häufiger gewählt. PISA ist murks.
Und Grundschulenglischunterricht ist in Bayern oft Murks, weil die Lehrkräfte selbst nicht ordentlich Englisch können. Wenn ein Kind steif und fest behauptet, man würde "yellow" dschello aussprechen (das Wort jello gibt es übrigens. Heißt aber Wackelpudding....), weil das in der Grundschule immer richtig war, dann darf der geneigte Englischlehrer doch wohl hoffentlich die Kompetenz der Grundschullehrkraft anzweifeln.... -
ftompkins: Ich empfehle die Lektüre von Ackroyd, Shakespeare - The Biography. Belegt ist gar nichts. Es gibt nur Hypothesen. Die genauso viele Schwachstellen haben wie die Shakespeare-war-wirklich-Shakespeare-Hypothese.
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Ein paar Freundinnen von mir haben zum Feb. angefangen und wenn das so läuft wie bei denen, werden wir am 20.2. vereidigt und kriegen schon mal die Schule gezeigt und so und am 27. gehts dann richtig los.
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Also ich hab ja gelesen, dass die Aufgaben zentral am IQB in Berlin gestellt und korrigiert werden sollen. Die Frage der Korrektur stellt sich also für den 08/15-Lehrer nicht. Wann die Tests allerdings stattfinden sollen, erschließt sich mir nicht so ganz. Das erste Bundesland entlässt seine Abiturienten schließlich im März - das heißt, es würde eigentlich nur Dezember bleiben. Da hat für die Bayern noch nicht mal das zweite Halbjahr angefangen.
Das nächste Problem: die jungen Damen und Herren, die kein Englisch mehr haben. Die sind zwar sicher in der Minderheit, aber es gibt sie. Müssen die dann zusätzlich noch Englisch-Übestunden einschieben (wenn ja, welcher Lehrer erteilt sie dann? Wird der dafür bezahlt oder darf er das "ehrenamtlich" machen?) oder prüft man dann einfach etwas, was gar nicht mehr unterrichtet wurde und die haben eben Pech gehabt? Dann die Durchführung: jeder Test dauert 90 Minuten und alle sollen am selben Tag stattfinden. 4,5 Stunden Prüfungszeit sind ja durchaus okay (waren ja früher auch in Sprach-LKs durchaus üblich), aber immer nach 1,5 Stunden das Fach einfach umstellen? Das stelle ich mir sehr schwierig vor.
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