Ich weiß nicht, ob das stimmt mit den 30 Sekunden, könnte aber im DURCHSCHNITT hinkommen. Nur einige SuS sagen mehr, z.B. wenn sie 3-5 Minuten HA vorlesen oder auch im normalen Unterricht.
HA vorlesen darf ich nicht zur Benotung heranziehen, weil HA bei uns nicht benotet werden dürfen (was gut ist, meiner Meinung nach).
Geht man von 30 Sek. aus, käme man bei eine Hauptfach (4 Wochenstd.) in einem Halbjahr (15 Wochen) auf eine halbe Stunde. Das ist doch in etwa zwei Klassenarbeiten von 45min engegenzusetzen, wenn man bedenkt, dass für die halbe Stunde durchschnittliche Sprechzeit Vorarbeit in Form von HA machen, eine Aufgabe bearbeiten oder Informationen einholen nötig war. Die Vorarbeit zählt doch auch in die mündl. Note. Wenn man sieht wie die SuS arbeiten, kann man das doch auch beurteilen.
Für die Klassenarbeit fällt aber ebenfalls ein erheblicher Vorbereitungsaufwand an. Außerdem geht die Klassenarbeit immer um einen längeren Zeitraum.
Meine letzte Informationzu meinem "Modellversuch-Bachelor-Master-Studiengang" war, dass Master, Bachelor und Masterarbeit im Verhältnis 1:1:2 das erste Staatsexamen bilden. Da kommt man dann auf die 60%, weil die Masterarbeit auch zu 40% in den Master zählt.
Das hört sich ja kompliziert an....
Aber das deckt sich ja mit 40% Vorleistungen beim "neuen Staatsexamen". Wiese fühlen sie sich benachteiligt? Meintest du nicht, bei dir hätten die Vorleistungen nichts gezählt und viele hätten im 1. Staatsexamen eine 4 gemacht oder hab ich das falsch verstanden?
Nein, das hast du nicht falsch verstanden. Aber unsere Leute nach neuer Staatsexamensordnung meinen, dass das unfair ist, weil ihre Vorleistungen hauptsächlich unsere mündlichen Prüfungen ersetzen, und bei den mündlichen Prüfungen war es viel einfacher, gute Noten zu bekommen, als bei den Schriftlichen (vor allem, weil man da eben den Prüfer kennt....). Dass sie jetzt deutlich mehr Chancen haben, gute Noten abzugreifen, weil ihre "mündlichen Prüfungen" über 6 Semester gehen, sehen sie nicht so ganz ein. Und bei uns war es eben so, dass z.B. in der Einführung in die Sprachgeschichte die meisten Leute schlechte Noten hatten - was ja egal ist, solang man eine 4 schafft - und dann in der entsprechenden Klausur aber ganz gut waren (außer dieses Mal, weil die Klausur quasi nicht bearbeitbar war in der Zeit, die zur Verfügung stand....). Da zählt ja dann dementsprechend nur die gute Klausurnote. Bei den "Neuen" zählt aber schon die schlechte Note aus der Einführung.....
Ich finde es auch unlogisch, wieso man 10 Semester studieren soll ohne sich Gedanken über die Klausurnoten zu machen, weil sie am Ende nichts zählen. Dann bräuchte ich doch nur ausreichende Leistungen erbringen und mir in einem Fach, das mir liegt, sehr viel Mühe beim Masterarbeit schreiben geben und hätte einen super Abschluss, weiß aber nicht viel von meinen Unterrichtsfächern. Das macht für mich keinen Sinn.
Du glaubst jetzt aber nicht im Ernst, dass wir nur eine Arbeit schreiben und dann fertig sind???? Die Zulassungsarbeit zählt bei uns 12,5%, die erziehungswissenschaftlichen Prüfungen auch 12,5% und die beiden Fachnoten je 37,5%. Wir haben 3 Prüfungen in Erziehungswissenschaften (Psychologie, Allgemeine Pädagogik, Schulpädagogik) und dann noch 14 Fachprüfungen (zumindest bei meiner Kombi, kann leicht variieren). Bei unseren "Neuen" fallen 2 erziehungswissenschaftliche Prüfungen weg (gelten als abgedeckt durch die Vorleistung) und sie haben auch nur noch 8-10 Fachprüfungen, die aber fast alle schriftlich sind. Nur in Fremdsprachen gibts noch eine mündliche Prüfung in Landeskunde und Sprechfertigkeit.