Die Englisch- und Spanischkolleginnen scheinen da weniger Probleme zu haben. Ich denke, das liegt auch zum Teil an der weniger komplexen Grammatik dieser Sprachen (das soll keine Herabsetzung der entsprechenden KollegInnen sein!).
Das zeigt aber, dass du kein Spanisch kannst und von Feinheiten der englischen Sprache wenig Ahnung hast. Der grammatikalische Grundstock des Englischen ist recht leicht, aber die Feinheiten werden dann wesentlich knackiger. Und das Spanische ist in einigen Punkten deutlich komplexer als das Französische. Der subjuntivo hat in allen Fällen eine eigene Form (anders als der subjonctif) und das System der Vergangenheitstempora ist wesentlich komplexer als im Französischen. In Englisch sind diese kleinen Feinheiten wohl eher nicht sooo wichtig - da kann man sich drumrummogeln. Aber um den subjuntivo und die entsprechende Verwendung der Vergangenheitstempora mogelt sich niemand rum - das braucht man....
Ich selbst konnte schon als Schülerin ganz gut auf Englisch schreiben, während ich auf Französisch noch im Studium Probleme hatte, wo leider die Sprachpraxis nur neben Linguistik und Literaturwissenschaft beiläufig erledigt wurde.
Tja - dann hättest du eben zusätzliche Kurse belegen müssen, wenn du mehr Übung gebraucht hättest....
Ein Kollege, der auch Französisch in der Sek II unterrichtet, sagte mir, dass er wahrscheinlich auch im Studium nie einen fehlerfreien Text geschrieben hätte und daher beim Korrigieren auch regelmäßig nachschlagen müsse.
Selbst als Muttersprachler weiß man aber manchmal nicht, ob etwas ein Fehler ist. Ich hab öfter mal Deutschaufsätze korrigiert, als ich als Teaching Assistant gearbeitet habe, und da musste ich auch manchmal nachschlagen, weil manches eben doch geht, was regional nicht üblich ist.
Meine Frage an die Sprach- und Frz.-Lehrkräfte: Ist das normal? Seid ihr perfekt? Wieviel Perfektion ist für den Unterricht nötig? Und was tut ihr, um euch zu verbessern bzw. gut zu bleiben?
NIEMAND ist in einer Fremdsprache perfekt. Für den Unterricht ist flüssiges Sprechen mit möglichst geringem Fehleranteil nötig, meiner Meinung nach. Also wenn man Fehler macht, dann nur in Feinheiten, die evtl. gar nicht an der Schule thematisiert werden. Und im Zweifel muss man eben nachschlagen. Mein Seminarlehrer meinte erst neulich, dass einen die Schüler sogar eher akzeptieren, wenn man sich nicht als perfekt darstellt, sondern manchmal eben einfach zugibt, dass man ein Wort nicht weiß oder sich bei einer Formulierung unsicher ist. Er fragt dann eben die Muttersprachler in der Klasse (in fast jeder Klasse an der Schule gibt es mindestens einen, meinte er).
Ich muss gestehen, dass ich einiges Lampenfieber habe vor meinem eigenen Französischunterricht. Richtig gut bin ich eigentlich nur im Leseverstehen und in der Grammatik. Das wird nicht reichen.
Nein - aber der Konversationskurs ist doch schon mal ein guter Anfang, vielleicht könntest du ja auch Muttersprachler in der Gegend suchen, mit denen du dich öfters mal einfach so treffen kannst? Ansonsten hilft viel Filme anschauen, wenn man viel bewusst hört, wird die Aussprache auch besser. Aber dass du richtig gut in Grammatik bist, ist doch schon mal nicht schlecht.