Beiträge von IxcaCienfuegos

    Das stimmt in der Tat. Meine zweite romanische Fremdsprache war Italienisch. Von Spanisch verstehe ich nichts. Ich dachte, Spanisch gilt als leicht und ausnahmenarm. Verzeihung.


    Dass es als leicht und ausnahmenarm GILT, stimmt durchaus ;-). Für die Rechtschreibung stimmt das auch, nur dann hörts auf ;-). Und es gibt tatsächlich recht wenige Ausnahmen - aber die Grammatik ist halt in einigen Punkten recht knifflig.
    meike: Die Kinder machen ja Grammatik in England auch nicht in der Schule. Die Fremdsprachenlehrer verbringen die ersten drei Wochen der 7. Klasse damit, den Kindern elementare Grammatik beizubringen, und es gibt immer noch Zehntklässler, die nicht wissen, was ein Verb ist. Und ich hab an ner Eliteschule unterrichtet....
    Ich werd auch oft für ne Nordengländerin gehalten (lieg wohl am "muney" :D).

    Die Englisch- und Spanischkolleginnen scheinen da weniger Probleme zu haben. Ich denke, das liegt auch zum Teil an der weniger komplexen Grammatik dieser Sprachen (das soll keine Herabsetzung der entsprechenden KollegInnen sein!).


    Das zeigt aber, dass du kein Spanisch kannst und von Feinheiten der englischen Sprache wenig Ahnung hast. Der grammatikalische Grundstock des Englischen ist recht leicht, aber die Feinheiten werden dann wesentlich knackiger. Und das Spanische ist in einigen Punkten deutlich komplexer als das Französische. Der subjuntivo hat in allen Fällen eine eigene Form (anders als der subjonctif) und das System der Vergangenheitstempora ist wesentlich komplexer als im Französischen. In Englisch sind diese kleinen Feinheiten wohl eher nicht sooo wichtig - da kann man sich drumrummogeln. Aber um den subjuntivo und die entsprechende Verwendung der Vergangenheitstempora mogelt sich niemand rum - das braucht man....

    Ich selbst konnte schon als Schülerin ganz gut auf Englisch schreiben, während ich auf Französisch noch im Studium Probleme hatte, wo leider die Sprachpraxis nur neben Linguistik und Literaturwissenschaft beiläufig erledigt wurde.


    Tja - dann hättest du eben zusätzliche Kurse belegen müssen, wenn du mehr Übung gebraucht hättest....

    Ein Kollege, der auch Französisch in der Sek II unterrichtet, sagte mir, dass er wahrscheinlich auch im Studium nie einen fehlerfreien Text geschrieben hätte und daher beim Korrigieren auch regelmäßig nachschlagen müsse.


    Selbst als Muttersprachler weiß man aber manchmal nicht, ob etwas ein Fehler ist. Ich hab öfter mal Deutschaufsätze korrigiert, als ich als Teaching Assistant gearbeitet habe, und da musste ich auch manchmal nachschlagen, weil manches eben doch geht, was regional nicht üblich ist.


    Meine Frage an die Sprach- und Frz.-Lehrkräfte: Ist das normal? Seid ihr perfekt? Wieviel Perfektion ist für den Unterricht nötig? Und was tut ihr, um euch zu verbessern bzw. gut zu bleiben?


    NIEMAND ist in einer Fremdsprache perfekt. Für den Unterricht ist flüssiges Sprechen mit möglichst geringem Fehleranteil nötig, meiner Meinung nach. Also wenn man Fehler macht, dann nur in Feinheiten, die evtl. gar nicht an der Schule thematisiert werden. Und im Zweifel muss man eben nachschlagen. Mein Seminarlehrer meinte erst neulich, dass einen die Schüler sogar eher akzeptieren, wenn man sich nicht als perfekt darstellt, sondern manchmal eben einfach zugibt, dass man ein Wort nicht weiß oder sich bei einer Formulierung unsicher ist. Er fragt dann eben die Muttersprachler in der Klasse (in fast jeder Klasse an der Schule gibt es mindestens einen, meinte er).


    Ich muss gestehen, dass ich einiges Lampenfieber habe vor meinem eigenen Französischunterricht. Richtig gut bin ich eigentlich nur im Leseverstehen und in der Grammatik. Das wird nicht reichen.


    Nein - aber der Konversationskurs ist doch schon mal ein guter Anfang, vielleicht könntest du ja auch Muttersprachler in der Gegend suchen, mit denen du dich öfters mal einfach so treffen kannst? Ansonsten hilft viel Filme anschauen, wenn man viel bewusst hört, wird die Aussprache auch besser. Aber dass du richtig gut in Grammatik bist, ist doch schon mal nicht schlecht.

    Und das ist wo genau noch mal wissenschaftlich nachgewiesen worden?


    Wenn man PISA als Nachweis akzeptiert, dann da. Die Sieger Shanghai, Korea und Finnland haben nämlich vor allem eins gemeinsam: sturen Frontalunterricht. Und nicht mal fragend-entwickelnd, sondern einfach nur Lehrervortrag. Aber das kehrt man ja gerne unter den Tisch, wenn man Finnland als Vorbild hinstellt....

    Ist es nicht so, dass man beides braucht? Phonics für die bessere Worterkennung, whole language fürs Textverständnis.
    Aber ich glaube, für Deutsch ist das eigentlich sowieso was anderes - schließlich hat man durch die deutlich klarere Phonem-Graphem-Korrespondenz viele Probleme nicht, die sich im Englischen ergeben.

    Außerdem haben die Bundesländer die Inklusion wohl schon als Sparmöglichkeit entdeckt. Meine Tante unterrichtet an einer kooperativen Gesamtschule und hat in einer Gymnasialklasse ein Mädchen, das sehr intelligent, aber körperlich mehrfachbehindert ist. Das Kind kann unter anderem nur sehr kurze Zeit schreiben, weil ihr einfach die Kraft ausgeht. Momentan ist sie Integrationskind und hat eine Schulbegleitung, die auch das Schreiben für sie übernimmt, wenn sie nicht mehr kann, auch in Klassenarbeiten. Außerdem ist die Klasse etwas kleiner als die Parallelklassen. Wäre das Kind inkludiert und nicht integriert, würde sowohl die kleinere Klassengröße als auch die Schulbegleitung wegfallen. Wär für das Kind natürlich dann ENORM hilfreich.....

    Und wenn das Sprachstudium ein "Luschistudium" ist, in dem man "Einser am laufenden Band" bekommt, warum hat dann an meiner Uni, an der man hauptsächlich geisteswissenschaftliche Fächer studieren kann, eigentlich niemand nur Einser? Warum ist der Schnitt im Staatsexamen nicht besser oder schlechter als der in Mathe? Und warum haben dann die meisten, die die Kombi Mathe/Englisch machen, in Mathe durchgehend bessere Noten und empfinden es als weniger stressig?

    Danke für diese Auflistung, Referendarin. Manche Sachen sind sicher schulabhängig (bei meiner Abifeier waren z.B. noch nicht mal alle Lehrer da, die uns unterrichtet haben, geschweigedenn das ganze Kollegium), aber dem meisten muss man wohl entgegensehen... Lehrpläne müssen momentan in Bayern auch noch nicht geschrieben werden - der gültige Lehrplan ist noch ein richtiger, verbindlicher Lehrplan, kein Rahmenplan. Aber lang geht das nicht mehr, glaube ich. Man hört schon vom neuen, kompetenzorientierten megagenialen was auch immer-Plan ;-).


    Allerdings fallen im Schuldienst so viele zeitraubende Arbeiten an, die in der Summe viel belastender und zeitraubender sind, als sich das Neueinsteiger oft auch nur ansatzweise vorstellen können: Die Korrekturen brauchen wahnsinnig viel Zeit sowie all die Verwaltungs- und sonstigen Aufgaben. Ich wundere mich immer wieder, wie stark hier von zukünftigen Berufsanfängern auf die Vorbereitungszeit eingegangen wird und wie wenig auf die anderen Aufgaben, die in der Summe teilweise viel mehr Zeit beanspruchen. Und es kommen ständig neue zusätzliche Aufgaben hinzu.


    Wir ham keinen Peil. Es sagt uns ja keiner, was überhaupt anfällt. Außer Korrekturen.

    Ich glaube, da bist du schiefgewickelt. Erstens musst du ja ohnehin Klausuren etc. jedes Mal neu machen. Und zweitens musst du ja auch auf die Klasse eingehen - stell dir vor, du hast das erste Mal eine 8. Klasse und die sind extrem leistungsstark - wenn du dann im Jahr drauf den selben Stiefel durchziehen willst mit einer schwächeren Klasse, dann hast du ein Problem. Was nicht heißt, dass du dann gar nix wiederverwenden kannst.
    Ganz abgesehen davon wird dir doch selber langweilig, wenn du immer die selben Lektüren liest etc.pp.

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