Ich hatte neulich einen ähnlichen Fall: das Kind fehlte drei Tage vor den Osterferien, das Nachbarskind (ebenfalls in meiner KLasse) wusste, dass die Familie im Urlaub ist. Der Schüler ist in der 4. Klasse, es ist zum ersten Mal vorgekommen, zu den Eltern habe ich ein gutes Verhältnis (was ich für wirklich wichtig in der pädagogischen Arbeit erachte). Toll fand ich das nicht, aber warum sollte ich daraus ein Riesentheater machen? Was habe ich davon? Nur Ärger, missgestimmte Eltern, Stress. Ich habe ihn als "fehlend" im Klassenbuch eingetragen, fertig. Mit meinem Chef habe ich darüber nicht gesprochen (hätte das Kind ein, zwei Wochen gefehlt, wäre das sicherlich anders), denn u.a. hätte ich ihn damit in die Lage gebracht, reagieren zu müssen. Ich glaube aber, er hätte so reagiert wie in meinem zweiten Fall:
Vor ein, zwei Jahren hat mir eine Mutter kurz vor den Ferien "gebeichtet", dass der Flug schon zwei Tage vor Ferienbeginn geht. Mein Chef hat das auf meine Nachfrage hin durchgehen lassen - mit der Begründung, dass es eine Ausnahme bleiben muss, es von der Familie nicht "prahlerisch" vor anderen Eltern an die große Glocke gehängt wird, und vor allem mit der Begründung, dass wir uns selbst den guten "Draht" zu Eltern verbauen, wenn wir bei solchen "Kleinigkeiten" schon päpstlicher sind als der Papst. Die Kinder müssen den Stoff / die Hausaufgaben natürlich nachholen und fertig.
Also: ich würde darum nicht so viel Wind machen - wenn es eine Ausnahme bleibt. Jetzt sind aber die Mühlen schon angelaufen (Sekretärin, Rektor, Handyanruf mit Flughafengeräuschen etc.), wie man nun verfährt, weiß ich auch nicht...