Beiträge von DeadPoet

    Personalrat.


    Bei uns gibt es die Übereinkunft, dass die Schulleitung versucht, im Normalfall einem Kollegen höchstens 2x Nachmittagsunterricht zu geben. Wenn es jemanden härter trifft, lässt sich der Personalrat das von der Schulleitung erklären (und es wird abgespeichert, so dass der Kollege im nächsten Jahr etwas besser "eingesetzt" wird).


    Allerding: "Es geht nicht anders" - haben wir auch schon öfter gehört ... und dann in den sauren Apfel beißen müssen (z.B. Tripleabitur mit ca. 45 Prüfungen).


    Wann fängt denn bei Euch die Schule an? 7.45?


    Aber ganz generell: auch in anderen Berufen haben Vollzeitleute wenig übrige Zeit, um ihre Ehefrau "zu entlasten". Andererseits ist die freie Zeiteinteilung (die bei Dir jetzt zum Großteil wegfällt) ja einer der Pluspunkte des Lehrerberufs ... wie gesagt ... möglichst rasch mit dem Personalrat reden.

    Ich hoffe, dass denen bald die Leute ausgehen, die das machen wollen (ja, es finden sich immer welche ... und das sind dann oft leider "genau die Richtigen"). An unserer Schule ist es schon schwer geworden, frei werdende Stellen im Direktorat zu besetzen ... an der Nachbarschule muss der Chef noch ein Jahr machen, obwohl er geplant hatte, in Ruhestand zu gehen (Kein Nachfolger da).

    Evtl. liege ich falsch, aber bzgl. der Nachprüfung: Die hat doch nix mit der Empfehlung der Konferenz zu tun, dafür melden sich die Schüler selbst an bzw. die Eltern stellen einen Antrag, egal ob die Lehrer das wollen oder nicht (und sie werden über die Möglichkeit, die Nachprüfung zu machen, auch informiert - wenn das einem Schüler verschwiegen wird, wäre das meines Wissens nach ein gröberer Fehler, da man diesen Antrag binnen einer Woche nach Aushändigung des Zeugnisses stellen muss).

    ein Fünfer führt noch nicht zum Sitzenbleiben ... da muss der Schüler also einen zweiten haben.


    Außerdem: mit zwei Fünfern: Notenausgleich (10. Jahrgangsstufe)? Vorrücken auf Probe? Nachprüfung? DAS müsste in der Klassenkonferenz eigentlich geprüft worden sein. Und wenn das alles nicht geht, dann ist der Schüler eher nicht wegen der "Notenschieberei" durchgefallen, denn dann hat er wohl mehr Fünfer (ich beziehe mich hier auf Bayern).


    Ich weiß, dass man mehr oder weniger die gleiche Zahl von Noten von jedem Schüler haben sollte ... allerdings passiert es mir auch, dass ich einigen Schülern 1-2 Noten mehr gebe (sei es, weil sie knapp stehen und ich eine eindeutige Note haben will, sei es, weil ich glaube, dass sie die bessere / schlechtere Note verdient haben - wenn z.B. ein Schüler im Glauben, seine Note steht fest, demonstrativ nicht mehr mitmacht oder ein Schüler sich wirklich intensiv bemüht).


    3-4 Noten mehr ist allerdings schon bedenklich, aber schulrechtlich wohl in Ordnung.


    Oder ist der Kollege dafür bekannt, dass der "Lieblingen" durch mehr Noten gute Noten verschafft und unliebsamen durch mehr Noten schlechte Ergebnisse?

    Beim Text hätte ich mir auch nichts gedacht ... aber wenn der Name der Band mit draufgestanden hätte, wäre ich hellhörig geworden, da Sleipnir ja aus der nordischen Mythologie stammt, bei der Bands des rechten Spektrums sich gern bedienen (ja, ich weiß, dass das auch unbedenkliche Heavy Bands gerne tun, aber wie gesagt, da hätte ich wohl zur Sicherheit nachgeschaut).

    Sollte der Schulleiter Dir diese Sache überlassen wollen, würde ich mich z.B. an den Personalrat wenden, der den Schulleiter dann an seine Fürsorgepflicht erinnert ...


    Dir kann nichts passieren, dein Dienstherr hat dich gegenüber solchen Forderungen in Schutz zu nehmen (und auch evtl. Schäden zu regulieren), es sei denn, Du hättest grob fahrlässig gehandelt - und davon kann man hier nun wirklich nicht reden.

    Als Schüler "durften" wir im Leistungskurs "Midsummer Night's Dream" lesen. Es war eine Katastrophe. Wir haben es gehasst und unsere Lehrerin hatte nicht berücksichtigt, dass diese romantische Geschichte in einem Kurs, der hauptsächlich aus spätpubertierenden Jungs bestand, nicht die beste Wahl war ...

    Vorgaben sind:


    - (modernes Drama): beliebt: "Death of a Salesman" (ich hab statt dessen lieber - recht erfolgreich - "The Crucible", das auch von Arthur Miller stammt, gelesen)
    - Shakespeare: Macbeth: kurz, vergleichsweise einfach und - wie viele Werke Shakespeares - durchaus mit Themen, die auch in der modernen Welt noch aktuell sind
    - moderner Roman (auch in Auszügen): gut lief George Orwell "1984", im Moment lese ich "Q and A", die Buchvorlage für den Film "Slumdog Millionaire".

    Uns ist sogar von Seminarlehrern im Referendariat empfohlen worden (z.B. wegen Schlüsselversicherung, aber nicht nur), einer Gewerkschaft beizutreten. Die jeweiligen Obleute des Philoverbandes und der GEW verteilen Informationen, Kalender und Verbandszeitungen ganz offen in die Brieffächer der jeweiligen Mitglieder an unserer Schule ... Ich denke nicht, dass Mitgliedschaft Dir zum Nachteil gereichen wird.

    Nein, nur die Aussage, dass sie sich mit dem Zeugnis bewerben wollen, führt bei mir nicht zu besseren Noten. Aber der Schüler hat natürlich jederzeit vor Notenschluss die Möglichkeit, durch Mitarbeit oder ein Referat seine Note zu verbessern - wie alle anderen auch.

    Ich bin etwas verwundert, wenn ich manche Beiträge hier lese ... vielleicht hatte ich bisher einfach nur Glück. Aber bei mir (und da ist es egal, ob Sek I oder II) geht jeder Schüler, der auf die Toilette muss, einfach auf die Toilette - und zwar ohne zu fragen. Die Bedingungen, unter denen diese (scheinbar ja sehr großzügige Lösung) beibehalten wird:


    - es geht immer nur eine(r)
    - es gibt kein Dauergerenne
    - es kann nicht sein, dass ich meine Uhr danach stellen kann, weil Schüler xy grundsätzlich um 11.45 auf die Toilette geht => es gibt niemanden, der grundsätzlich immer mitten in der Stunde aufs Klo geht
    - wer geht, verschwindet leise, kommt ohne zu stören so schnell wie möglich zurück, ein Toilettengang überschreitet eine bestimmte Dauer nicht
    - der Lehrer darf nicht das Gefühl bekommen, es wird ausgenutzt / der Zweck des Rausgehens ist es nicht, auf die Toilette zu gehen, sondern Pause zu machen oder Hausaufgabe abzuschreiben
    - in Prüfungssituationen (Schulaufgabe von 45 Minuten oder Stegreifaufgabe) geht KEINE(R)


    Ich hatte mit dieser Lösung in 10 Jahren nur ein einziges Mal ein Problem und das war durch einfaches Ansprechen gelöst. Evtl. wird es meist von den SuS gar nicht ausgenutzt wenn


    - sie das Gefühl haben, den Lehrer damit eben nicht ärgern zu können
    - keine Extra-Wurst einfordern zu können - es ist für jeden ganz normal möglich
    - das freundliche Angebot bei Missbrauch eben nicht mehr gilt

    Bei älteren Kollegen / Kolleginnen duze ich, wenn sie mich duzen. Bei jüngeren sag ich meist schon bei der Vorstellung "Wir können uns duzen".


    Unaufgefordert würde ich nicht ungedingt gern von Praktikanten oder Referendaren geduzt (Referendaren, die ich betreue, biete ich das Du an). Mir ist es auch noch nie passiert, dass mich z.B. ein Praktikant un"gebeten" geduzt hat ... je nach Situation würde ich dann zum "Du" übergehen, oder beim nächsten Satz das "Sie" betonen ...

    - Während des Unterrichts: Smartphone abnehmen, Eltern können es sich bei mir in der Sprechstunde wieder holen (in Bayern sind eingeschaltete Handys während des Unterrichts verboten)


    - Hausaufgabe (in Bayern dürfen Hausaufgaben an sich nicht benotet werden, sonst wäre es leicht, auf jedes Plagiat eine 6 wegen nicht selbst erbrachter Leistung zu geben ... evtl. geht das dennoch, aber darüber sollen sich die Schulrechtler streiten):
    a) dem Schüler seinen ausgedruckten Aufsatz abnehmen und ihn auffordern, mündlich zusammen zu fassen, was drin steht => Mitarbeitsnote
    b) Einsammeln, kurz googeln und wenn nachweisbar nur ausgedruckt, dann Ordnungsmaßnahme (z.B. Nacharbeit: "nachsitzen" und die Hausaufgabe ohne Hilfsmittel am Nachmittag an der Schule anfertigen)


    Meist muss ich diese Maßnahmen nur wenige Male anwenden, bis die Schüler verstanden haben, dass das so nicht geht.

    Da gibt es wohl nix einheitliches. Ich erstelle Klausuren immer für eine Arbeitszeit von 45 Minuten, allerdings werden daraus oft 50 - 55, da einige SuS halt schneller und andere langsamer sind.


    Manchmal geht eine ganze Klausur von einem Quellentext aus:


    Beispiel:


    1) Gustav Stresemann am 13. April 1919:


    Es ist eine Lüge gegenüber der Öffentlichkeit, zu sagen, die Revolution habe in Deutschland das System des Absolutismus gestürzt. Als sie kam, da war das Deutschland, das sie stürzte, ein Land, in dem die Monarchie in dem Verhältnis zum Volk und Staat stand, wie sie in England steht. Seit Jahrhunderten hat die deutsche Demo­kratie die englische Verfassung als ihr Vorbild angesehen. Wenn sie heute auch ihrerseits den 9. November fei­erte, dann feiert sie den Tag, an dem ihr Ideal in Deutschland zusammengebrochen ist, an dem das parlamen­tarisch-konstitutionell-monarchische System der Republik Platz machte. Deshalb war schon an sich für jeden Liberalen der Tag, der diese Entwicklung unterbrach, kein Tag irgendwelcher Genugtuung, und für jeden, der monarchisch denkt, ist es ein Tag der Trauer. Aber höher noch als die Liebe zur Monarchie steht der Gedanke zu Volk und Vaterland, und das Traurigste an jenem 9. November ist neben dem Sturz der Monarchie und der alten Staatseinrichtungen die Würdelosigkeit, mit der diese Revolution sich gegen das nationale Empfinden im Volke gewandt hat. ... Das geschichtlich Gewordene fortzuführen wäre zunächst dasjenige gewesen, was uns veranlasst hätte, wenn die Entscheidung bei uns lag, an der Monarchie festzuhalten. Und dann das zweite Ver­standesmäßige: Gerade in einer Zeit großer sozialer Gegensätze, großer Umballungen wirtschaftlicher Macht erscheint mir die monarchische Regierung für die Fortentwicklung eines gesunden sozialen Gedankens eine bessere Gewähr als die Republik. Das Kaisertum und der Monarch in seiner Höhe stand jeder Beeinflussung durch große Kapitalmächte viel freier und unabhängiger gegenüber als im Allgemeinen irgend ein Ministerium einer Republik.“


    Gustav Stresemann zum ersten Jahrestag der Revolution vom 9.11.1918:


    Die Revolution hat uns nicht die innere Versöhnung gebracht. ... Die deutsche Arbeiterschaft ist gespalten ... Der wildeste Terror wird gegen den Parteifeind angewendet ... Niemand garantiert, dass der ersten Revolution nicht eine zweite folgt. ...“


    a) Stellen Sie mit eigenen Worten dar, was nach Stresemanns Ansicht die bessere Alternative zur Republik gewesen wäre und wie er diese Einschätzung begründet!


    b) Erläutern Sie Ursachen, Hintergründe, Inhalte und Verlauf der revolutionären Ereignisse in Deutschland bis einschließlich des 9. Novembers 1918!


    c) Untersuchen Sie vor dem Hintergrund des Zeitraums vom 9.11.1918 bis 19.1.1919, ob Stresemanns Aussagen in der zweiten Quelle zutreffend sind (mit ausführlicher Begründung von Ihrer Seite)!



    Einige Fragen, die ich in Klausuren schon mal gestellt habe:


    a) Geben Sie einen ausführlichen Überblick über die Weimarer Verfassung!


    b) Beurteilen Sie, inwiefern diese Republik angesichts dieser Verfassung von Anfang an auf wackeligen Beinen stand (a und b können in einer Antwort abgedeckt werden)!




    Die Weimarer Republik war eine Demokratie (griechisch: Volksherrschaft). Zeigen Sie, wie in Weimar das Volk „herrschte“ und wieso manche Historiker der Ansicht sind, es wäre sogar zu viel an Demokratie gewesen!



    Beurteilen Sie, ob Stresemann außenpolitisch seine Ziele erreicht hat (gehen Sie dabei auch ausführlich auf die Locarno Verträge ein)!





    Die Weimarer Republik ist ein weites Feld, auch das Krisenjahr 1923 oder das Ende der Republik mit den Präsidialkabinetten könnten Themen sein.

    An meiner Schule (Gymnasium Bayern): 0 Tage, egal wie viele Korrekturen ... Anfrage des Personalrats wurde mit "Erstens bringt bei der Menge ein Tag auch nix und zweitens gibt es keinen Rechtsanspruch" abgelehnt.

    Ich kam nach dem Referendariat an eine FOS/BOS (also 11. bis 13. Klasse). Hatte zunächst Vorteile:
    - meine didaktischen / pädagogischen Fähigkeiten waren im Studium nicht wirklich entwickelt worden ... ältere Schüler sind da etwas einfacher zu handhaben (fand ich)
    - Unterrichtsvorbereitung beschränkt sich auf drei Jahrgangsstufen


    Ich habe mich aber dann nach drei Jahren wieder an ein Gymnasium versetzen lassen ... ein Grund (unter anderen) war, dass ich mir nicht vorstellen konnte, 30 Jahre und länger nur in drei Jahrgangsstufen zu unterrichten. Zu viele Inhalte eines meiner Fächer, die mich sehr interessieren, wären einfach weg gefallen (Geschichtsstoff begann an der FOS mit Napoleon ... also keine Antike, kein Mittelalter). Mir würde das langweilig ... immer nur Napoleon bis Wiedervereinigung ...


    Bei Deiner Fächerverbindung sehe ich diesen Nachteil evtl. nicht so stark. Auch dass Oberstufenschulaufgaben in Sprachen viel aufwändiger in der Korrektur sind, trifft Dich nicht ... von daher sehe ich keine großen Nachteile.

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