Friesin ... da sind aber einige Dinge in Deiner Aufzählung, die wohl durchaus von den meisten Schulen in Bayern so gehandhabt werden, aber kein "muss" sind (nicht einmal ein "sollte"). Ich habe auch schon mehrfach erlebt, dass Fachbetreuer einer Schule ihre Ansicht als "muss" deklarieren, dies aber nachweislich falsch ist (nicht ihre Ansicht, aber das "muss").
- aequidistante Verteilung der Noten: muss nicht sein, legt der Lehrer selber fest. Nur in der Q-Stufe ist die Notenverteilung festgelegt - und gerade NICHT aequidistant. Die Gewohnheit geht aber natürlich stark in die Richtung aequidistant. Aber sogar den Schwellenwert, den der Schüler erreichen muss, um die Note 4 zu bekommen, lege ich als Lehrer (mit Ausnahme Q-Stufe) selber fest. Bin ich der Ansicht, die Schulaufgabe war leichter (weil z.B. ein großer Teil der Englischschulaufgabe darin bestand, Lücken mit der richtigen Zeit zu füllen und die SuS bisher nur 2 oder 3 Zeiten hatten), dann lege ich den Schwellenwert auf 60%. Andererseits habe ich auch schon Stegreifaufgaben geschrieben, bei denen es für eine 4 reichte, wenn der Schüler knapp unter 50% hatte.
- Leerraum unter Arbeiten entwerten: kein muss, hat sich aber so eingebürgert, weil man sonst Gefahr läuft, dass ein Schüler da irgendwo unten noch klein was reinschreibt (NACH Rückgabe der Arbeit) und behauptet, man hätte das übersehen.
- Lehrer dürfen kein Tippex verwenden, Schüler auch nicht - Tintenkiller von Schülerseite her ist aber nicht verboten (der Lehrer den Tintenkiller verbieten, wenn er das durchziehen will, aber niemand zwingt ihn dazu).
- ,5 soll die bessere Note gegeben werden ... Kommt jetzt darauf an, wie stark Dein "sollte" ist ... es gibt einen pädagogischen Notenspielraum so von ungefähr (!) ,45 bis ,55. In diesem Bereich kann der Lehrer die Note nach seinem Ermessen vergeben, braucht aber je nach Fall eine Begründung. Gibt man bis ,50 die bessere Note, braucht man bei uns an der Schule keine Begründung, von daher wird ,50 = bessere Note als "normal" gesehen. Aber mit Begründung ist es durchaus auch möglich, sogar mit ,48 die schlechtere Note zu geben ... und mit ,53 die bessere.
Es gibt also auch viele Dinge, die in einem Kollegium / an einer Schule auf bestimmte Weise gehandhabt werden ... von daher ist es sehr sinnvoll, sich an der neuen Schule genau zu erkundigen, wie manche Dinge laufen.