Beiträge von DeadPoet

    Im Prinzip haben sich über die Zeit verschiedene Lehrer"teams" gefunden, die jedes Jahr das gleiche Ziel anbieten. Die Schüler melden sich nach Interesse an, sollte eine Fahrt völlig überlaufen sein, wird geschaut, ob man sie zweimal anbieten kann oder mit den Schülern im Gespräch versucht, sie zu einer der anderen Fahrten zu bewegen.


    Es gab auch schon Fahrten, die mangels Beteiligung "gestorben" sind, da den Schülern Rom zu kulturlastig war. Unsere Schulleitung schluckt das und fordert lieber das Kollegium auf, andere Ziele anzubieten (höher, schneller, weiter ... Malta).


    Es wird darauf geachtet, dass Kolleginnen und Kollegen eine Fahrt begleiten, Ratio Lehrer - Schüler so ca.(!) 1:15.


    Es wurde noch nie jemand dienstverpflichtet, da der/diejenige Anrecht auf volle Erstattung der Fahrtkosten hätte und das bei uns nicht drin ist - trotz der jüngsten Gerichtsurteile fahren bei uns "motivierte" Kolleginnen und Kollegen mit und zahlen dabei drauf ... (nicht mehr viel, aber immerhin).

    Je nach Bundesland besteht für den Lehrer eine "Holschuld" (zumindest in Klassen unterhalb der Oberstufe). Das heißt, ich muss den Schuler aufrufen und darf ihn nicht schlecht(er) bewerten, weil er sich nicht freiwillig gemeldet hat. Für geringe aktive Mitarbeit gibt es dann eine entsprechende Zeugnisbemerkung, aber die Note soll das widerspiegeln, was der Schüler sagt (sei es auf Aufforderung oder nicht). Nachdem hier vorwiegend Kollegen / Kolleginnen aus NRW schreiben - gibt es diese Regelung in NRW nicht?

    Eine solche Mitteilung für eine Nacharbeit muss den Eltern bei uns per Post zugestellt werden (und zwar eine Woche vorher). Ist das Kind an solchen Terminen auffällig oft krank, kann eine Attestpflicht verhängt werden ... bis hin zum Amtsarzt.

    Thamiel: Bitte beantworte erst die eine Frage (die ich auch schon einmal gestellt habe - nicht nur Du musst Dich anscheinend wiederholen): Hast Du während Deiner Zeit an der Uni jemals einen Prof eine Mail am Abend geschickt mit der Erwartung, dass er sie in der gleichen Nacht noch beantwortet? Du stellst hier Behauptungen bzgl. Handlungsweisen an Universitäten dar, die ich ehrlich gesagt nicht glauben kann (und genügend Söhne / Töchter von Bekannten sind an der Uni, soweit weg bin ich also auch wieder nicht). Einem Mitstudenten eine Mail schicken ... klar. Einem Prof ... ok. Aber die Beantwortung in der gleichen Nacht? Ganz ehrlich: So ein Mitstudent könnte mich mal gernhaben. Und dass sich ein Prof darauf einlässt, glaube ich nicht.


    Zu zwischenmenschlichen Problemen gehören immer zwei Parteien? Ich trete Dir also gegen das Schienbein und Du bist mitverantwortlich dafür, weil Du das gewünschte Kommunikationsverhalten vorher nicht mit mir abgesprochen hast?
    Unhöflichkeit und extreme Erwartungshaltung sind also nur Missverständnisse?


    Und wenn man dann das gewünschte Verhalten haarklein anspricht - und zur Sicherheit noch 100 Dinge mehr, die einem selbstverständlich erscheinen, aber halt zur Sicherheit - dann ereifern sich manche Referendare (sogar nicht ganz zu Unrecht), dass man sie wie kleine, unmündige Kinder behandelt ...

    Thamiel: Ja, ich kann ja eine Mail schicken, wann ich lustig bin ... aber weder von meinem Kommilitonen noch vom Prof (von dem schon gleich gar nicht) kann ich erwarten, dass die diese Mail nachts lesen und beantworten - denn darum geht es hier: Die Mails kamen am Abend / in der Nacht und setzten die Beantwortung vor dem nächsten Morgen voraus. Sorry, aber wenn das der Verhaltensstand der Studenten heute ist, dann haben wir ein Problem.

    Mal ehrlich ... jeder von uns war Studi - ok, vergisst man vielleicht gern. Aber: Hat tatsächlich jemand von uns bei seinen nächtlichen Prüfungsvorbereitungen eine Mail um 1 Uhr nachts an seinen Prof geschickt und eine Antwort VOR der Prüfung am kommenden Tag erwartet?


    Bzgl. Sitzordnung und Lehrerparkplatz ... ja, das kenn' ich. Da können Refis oder Neue absolut nichts dafür, wenn sie die "ungeschriebenen" Regeln nicht kennen ... deshalb würd ich auch nie jemanden deswegen kritisieren.

    Die meisten, die sich hier zu Wort melden, haben nicht darüber geschrieben, ob ein Referendar guten Unterricht macht - oder dass die Alten das besser können.
    Ich denke schon, dass man an der Uni - für sich selber, natürlich gibt es kein Seminar dazu - lernen muss / soll, wie man sich organisiert. Ich kannte auch bei mir im Studium (fast) keine(n), der/die so unordentlich oder unorganisiert war ... aber ich bin nicht so vermessen, davon auszugehen, dass es das, was ich nicht kenne, nicht gibt. Allerdings ist mein Studium nun schon etwas länger her und ich erlebe jedes Halbjahr im Prinzip einen Referendar, der tatsächlich massiv Defizite in "wie organisiere ich mich selbst?" aufweist.
    Die Grenzen zwischen "Organisation" und Höflichkeit sind außerdem fließend. Ich sehe in einer Mail um 1 Uhr nachts nicht nur ein Problem der Organisation ... um Sophie zu zitieren: "Als >richtiger< Lehrer muss ich mir so was zumindest nicht bieten lassen."


    Das Referendariat ist hart und stellenweise nicht ganz gerecht - keine Frage. Wer allerdings unter der Belastungssituation / Ungerechtigkeit daheim ins Kopfkissen heult, sollte es sich mit der Berufswahl nochmal überlegen. Einige Dinge werden nach dem Referendariat besser ... andere eher härter. Und ich habe auch schon jemanden erlebt, der nach der Eröffnung der dienstlichen Beurteilung heulend im Lehrerzimmer saß, weil er sie als so ungerecht empfand ... als "fertiger Lehrer" ist man also nicht einmal davor geschützt.
    Und: Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass einige junge Menschen nicht ganz verstanden haben, was "Ausbildung" (und das ist ein Referendariat) alles bedeutet. Sie reden von ungerechter Behandlung ... weil sie kein Gespür mehr haben für eigenes Fehlverhalten (und dazu gehören Mails um 1 Uhr nachts oder Sonntags um 19 Uhr).


    Die Ausgangsproblematik war, dass "fertige" Lehrerinnen/Lehrer Referendare von oben herab behandeln ... und die Beiträge lassen darauf schließen, dass einige von uns eben Referendare erlebt haben, deren Verhalten diese Reaktion erklären KANN. Ich sehe übrigens in den letzten Beiträgen auch keine Pauschalisierung, sondern Berichte von Erlebnissen von Kolleginnen und Kollegen (aus denen man nur einen Trend ableiten kann, wenn man sich um Objektivität / Wissenschaftlichkeit nicht kümmert). Allerdings ist es mein persönliches Empfinden, dass die Zahl der Refis, die sich nicht gut organisieren können, fachlich nicht so fit sind oder auch wenig Gespür dafür besitzen, was angebracht ist oder nicht, zugenommen hat (das könnte aber - auch mein persönliches Empfinden - ein gesellschaftliches Problem sein, kein reines Referendarproblem).


    Und ja, es gibt auch "blöde" Lehrer, Mentoren, Akos ... und Schulleiter. Aber die waren ja in dem Thread hier schon gleich gar kein Thema.

    Meikes Erlebnis ist leider kein Einzelfall ... vor zwei Wochen erlebte ich etwas Ähnliches. Ich hatte mit dem Englischseminarlehrer vereinbart, dass ein Referendar einen Unterrichtsversuch in meinem Q12 Kurs halten kann, aber noch keinen genauen Termin.
    Sonntag 19 Uhr erreichte mich dann eine Mail: "Hallo, ich soll morgen in Ihrem Kurs die Stunde halten. Bitte schreiben Sie mir, was Sie letzte Stunde gemacht haben ..."
    Am nächsten Tag dann folgendes (gekürztes) Gespräch:
    Ich: "Die Mail kam aber etwas spät ..."
    Sie: "Ach, so spät ist 19 Uhr auch nicht."

    Bei uns muss die Gesamtkonferenz das Fahrtenprogramm beschließen (also alle für das Schuljahr anfallenden absehbaren Fahrten - damit sind nicht kurzfristige Exkursionen gemeint, die aber dann auch nur einen, im Ausnahmefall maximal zwei Tage dauern) ... genehmigt sie eine Fahrt nicht, kann nicht gefahren werden (siehe die von Dir zitierten Verwaltungsvorschriften).
    Wenn z.B. unser Chef möchte, dass die 6. Klassen ins Schullandheim fahren, die Konferenz aber - da die finanziellen Mittel nicht für alles reichen - ein Skilager für die 8. Klassen beschließt, fährt die 6. Klasse eben nicht. Das hängt auch mit dem Budget für Fahrtkosten zusammen ... die Gesamtkonferenz beschließt die Fahrten, damit nicht mehr gefahren wird, als bezahlt werden kann bzw. nicht jeder macht, was er will. Dass die Schulleitung dann diese Fahrt auch noch genehmigen muss (wegen dienstlichen Gründen - Vertretungen, aber auch, weil der Konferenzbeschluss ja evtl. schon einige Monate her ist und das Budget nun anders ausschaut), ist natürlich auch richtig.

    Nachfrage: Ist das Erscheinen tatsächlich ein "Muss"? Wurde das so von der SL kommuniziert? Schlimm genug, dass die Kolleginnen und Kollegen, die für die Planung oder Durchführung direkt verantwortlich sind, wohl tatsächlich "teilnehmen" müssen ... aber alle?
    Bei uns gibt es auch hin und wieder eine Sportveranstaltung oder einen Basar am Wochenende, aber noch nie bekam jemand Probleme, weil er nicht hinging. Wer möchte, tut das, wer nicht, eben nicht ...

    Mehrarbeit ist wohl in verschiedenen Ländern unterschiedlich geregelt. In Bayern muss bei einer Vollzeitkraft bei mehr als 3 zusätzlichen Stunden Unterricht (! Prüfungsaufsichten oder Mittagsaufsichten zählen also nicht) Freizeitausgleich oder Bezahlung erfolgen (und zwar dann auch der 3 Stunden, für die es, wenn sie nicht überschritten werden, nichts gibt). Allerdings wird gegengerechnet: ist meine Klasse im Skilager und fallen mir deshalb 2 Stunde aus wird das mitverrechnet, ich müsste also über 5 zusätzliche Stunden Unterricht kommen.
    Bei Teilzeitkräften verringert sich die Zahl der Stunden, die man haben muss, bevor man etwas kriegt, entsprechend.


    Soweit ich informiert bin, besteht in Bayern kein Recht auf einen freien Tag (es heißt: "Teilzeitbeschäftigten SOLLEN freie Tage ermöglicht werden, sofern dies aus schulorganisatorischen und pädagogischen Gründen vertretbar ist"). Dennoch ist es eigentlich "normal", dass man - je nach Teilzeithöhe - einen oder sogar zwei hat. Bei 70% hättest Du aber bei uns an der Schule vielleicht sogar keinen. Ebenso sind wohl Vertretungen an freien Tagen nicht "normal", aber möglich. Ich würde entweder kurz mit dem Stundenplaner reden und auch auf die Anfahrtszeit hinweisen ... oder auch kurz mal mit dem örtlichen Personalrat.

    Wenn Eltern behaupten, dass das Kind in anderen Fächern besser ist, und es nur am Fach X liegen würde, ich aber durch Gespräche mit Kollegen/Kolleginnen weiß, dass das nicht so ist, sage ich das ganz direkt.
    Zum Thema "Zu Hause kann er das, er hat so viel geübt" (neben den anderen Ideen) ... vielleicht Prüfungsangst / Prüfungsdruck? Wenn er unbedingt auf das Gymnasium soll (will?), verkrampft er evtl. in der Prüfungssituation?

    Ich denke, da hat sich in den letzten paar Jahren etwas getan. Wie gesagt - die "Übergangsklassen" sind verstärkt im Kommen (Realschüler KÖNNEN - nicht müssen - die 10. Klasse wiederholen um dann ohne Probleme in die Q-Stufe einzusteigen) ... in meiner 10. Klasse sind von 28 SuS über die Hälfte Real- oder Wirtschaftschüler(innen). Die Möglichkeit, von der 10. Klasse Realschule bei entsprechend guten Noten direkt in die Q11 zu wechseln und dann nach zwei Jahren sein Abitur zu haben, gibt es auch. Das ist aber gerade wegen den Problemen, die Du ansprichst, sehr, sehr selten. Andere Hürden als das Stoffniveau und andere Lehrpläne an Realschule / Gymnasium in manchen Fächern gibt es nicht (die reichen aber, um dem Großteil der Realschüler ein solches Unterfangen als zu schwierig / zu anstrengend erscheinen zu lassen) ...


    Der "traditionellere" Weg von der Realschule zum Abitur ist aber die FOS/BOS (und von daher würde ich auch zugeben, dass von der Realschule aufs Gymnasium nicht so weit verbreitet ist) ... und da hat es auch vor 15 Jahren schon nicht schlecht ausgeschaut (wie gesagt, ich habe 3 Jahre an dieser Schulform unterrichtet).

    Ganz "privat": Mein Tochter wurde - auf eigenem Wunsch - frühzeitig eingeschult (jetzt ist es ganz normal, in dem Alter mit der Schule anzufangen). Sie hatte nie Probleme in der Grundschule und geht jetzt recht erfolgreich auf ein Gymnasium.
    Mein Sohn ist einfach (im Moment) noch nicht der Schüler, der konzentriert lernt, sich mit "Schule beschäftigen" will ... er hätte den Übertritt ans Gymnasium rein von den Noten her geschafft, wir haben uns aber ganz bewusst für die Realschule entschieden. Nach zwei Jahren dort denken wir, dass es die richtige Entscheidung war. Sollte es uns sinnvoll erscheinen (oder dann auch ihm), kann er immer noch auf die FOS (oder Übergangsklasse Gymnasium).


    Ich selbst bin Gymnasiallehrer, habe aber 3 Jahre an der FOS/BOS unterrichtet und gerade in diesem Schuljahr sitzen in meiner 10. Klasse Englisch fast 20 Schülerinnen und SChüler, die von der Realschule kommen (Übergangsklasse).

    Warum wird eigentlich bei Diskussionen über Hauptschule, Realschule oder Gymnasium so häufig vergessen, dass das System (in Bayern) ja nicht undurchlässig ist. Man ist mitnichten festgelegt, wenn das Kind in der 4. Klasse die gymnasiale Eignung nicht schafft. Dann geht es halt auf die Realschule ... wenn sich dann nach 5 Jahren rausstellt, dass es doch Abitur machen könnte, kann es in eine Übergangsklasse ans Gymnasium oder macht das (Fach)Abitur an der FOS. Ja sogar nach der Hauptschule geht die Übergangsklasse (dürfte aber schwer sein) oder die BOS nach abgeschlossener Berufsausbildung ...

    Verständnisfrage: die betreffenden Schüler müssen in Englisch schriftlich Abitur machen? Oder könnten sie auch in eine mündliche Prüfung gehen?


    Ich weiß ehrlich nicht, ob einem Schüler, der nach 100 Übungen immer noch keinen comment strukturieren kann, zu helfen ist ... wenn er sich nicht selbst hilft. Denn so richtig schwer ist da nicht. Fehlt da nicht vielleicht auch der Wille auf Seiten der Schüler? In der Oberstufe erwarte ich umso mehr, dass die SuS auch ihren Beitrag zum Erfolg leisten.


    Wie steht es mit Wortschatz? Das ist eher meine Erfahrung, dass der bei schriftlichen Prüfungen (Textverständnis, selbst etwas schreiben bis hin zum comment) häufig das größte Problem ist.
    Gibt es für Dein Bundesland Sammlungen alter Abituraufgaben (z.T. mit Lösungen)? Dann würde ich daraus auch einiges nehmen.


    Ich bin (allerdings in einer 10. Klasse) in einer ähnlichen Situation ... in dieser 10. sitzen SuS, die von der Realschule ans Gymnasium gewechselt sind. Die bekommen zwei Stunden in der Woche ein "Extra" an Übung, um evtl. etwas nachzuholen, was am Gymnasium schon bekannt sein sollte. Ich muss ziemlich aufpassen, denn die "alteingesessenen" Gymnasiasten in der Klasse sind ganz schnell dabei, es als unfair zu betrachten, wenn ich mit den ehemaligen Realschülern etwas übe, was die Gymnasiasten zwar eigentlich können sollten, es aber häufig nicht tun.

    Vülleicht in denen deines Bundeslandes? Wo liegt eigentlich "keine Angabe"?


    * Kopfschüttel *


    aha ... Lehramt: Ja ... Bundesland: Deutschland (interessant, wusste nicht, dass es das gibt) ... Fächer: Lesen und Schreiben ... Glashaus und Stein?

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