Ich hatte im Studium nie das Gefühl, dass mir jemand sagen würde, wenn ich für den Beruf nicht geeignet wäre. Der Großteil der Profs waren reine Fachwissenschaftler.
Im Referendariat: Ja, da werden knallhart Noten vergeben - aber ... heißen schlechte Noten dann wirklich "für den Beruf nicht geeignet"? Gerade diejenigen, die diese schlechten Noten bekommen, argumentieren doch so häufig, dass jeder andere Grund dafür verantwortlich ist, nur nicht eigene "Talentfreiheit" (ich möchte mir nicht anmaßen, zu entscheiden, ob das stimmt oder nicht, das wird im Einzelfall wohl unterschiedlich sein).
Umgekehrt: Heißen gute Noten automatisch, dass man geeignet ist und den Beruf gut ausfüllen wird? Da habe ich durchaus Gegenbeispiele kennen gelernt.
Bei der Betreuung von Referendaren hatte ich schon manchmal das Gefühl, der Lehrberuf ist nicht das Richtige für den Menschen vor mir ... nur ... ganz ehrlich, es fällt mir schwer, so etwas zu jemanden zu sagen. Und wenn ich mich dann aufraffe und es tue, weil ich finde, dass es das Richtige ist, habe ich wiederum manchmal das Gefühl, mein Gegenüber will es nicht wahr haben ...