Beiträge von DeadPoet

    Tja, nur gibt es da eine "Grauzone". Denn zunächst einmal sollte ein Rechtsstaat in einem rechtsstaatlichen Verfahren feststellen (können), ob jemand "illegal" hier ist. Und genau diese Differenzierung zwischen "nicht illegal", "illegal" und "steht noch nicht fest" machen viele "besorgte Bürger" nicht (mehr).


    Ich persönlich tu mich übrigens sehr schwer mit der Idee, dass in einem freien Europa, das so stolz auf bestimmte Errungenschaften ist, jemand "illegal" in einem Land sein könnte (rational gesehen ist mir schon klar, warum man diese Kategorien zumindest in Erwägung ziehen muss/kann).

    Achso ... internationale Solidarität bedeutet also, dass 3000 Kilometer weit weg Krieg ist und die Anrainerstaaten - die ja oft weiß Gott genug eigene Probleme haben - sollen sich um die Flüchtlinge kümmern, wir sind da ja fein raus? Schreib jetzt nicht, man könne die Türkei/Jordanien und den Libanon ja finanziell unterstützen, damit die uns das Flüchtlingsproblem abnehmen.
    Erstens geschieht das ja bereits zum Teil, zweitens wird ja dann auch ach so viel Geld für die Flüchtlinge ausgegeben und drittens läufst Du Gefahr, dass dieses Geld nicht bei den Flüchtlingen landet, sondern bei diversen Machthabern. Das gilt auch für eine ganze Reihe des "guten Dutzend sicherer Staaten".


    Und: spätestens (!) seit Chemnitz sollte den "kritischen" Bürgern klar sein, dass man sich ein anderes Ventil für den Unmut suchen muss als die AfD, denn sonst stellt man sich selbst in die Ecke (und bevor Du fragst warum: Mit wem sind die dort demonstrierenden AfD Leute gleich nochmal Arm in Arm marschiert?).

    a) (nicht nur) ich empfinde den Begriff "Wirtschaftsflüchtling" als abwertend.


    b) https://www.sueddeutsche.de/po…n-vorurteile-1.2613913-5: "Anders als in Syrien herrscht auf dem Balkan kein Krieg. Aber fliehen deshalb alle Flüchtlinge von dort vor der Armut? Der Begriff "Flüchtlinge vom Balkan" bezieht sich überwiegend auf Roma. Diese Bevölkerungsgruppe leidet in ihren Herkunfstländern unter menschenunwürdiger Diskriminierung. Das hat auch die EU-Kommission wiederholt festgestellt. Wie das Leben der Roma beispielweise in Albanien oder Kosovo aussieht, haben SZ-Korrespondenten hier aufgeschrieben."

    Wollsocken - mit Dir hab ich doch gar nicht geredet. Aber so eines Szene kommt eben nicht auf den Volksfesten vor, die ich kenne. Und wer das schreibt, verharmlost die Szene. Ich habe NICHT von Fußball - oder Eishockeyspielen geschrieben, da ist mir schon klar, dass es da durchaus ähnliches Aggressionspotential gibt.

    Aus dieser Demonstration heraus wurde der Hitler-Gruß gezeigt, nicht einmal oder von Einzelnen, sondern mehrfach und von durchaus mehreren Personen. Auf Youtube lassen sich mehr Videos des Demonstrationszugs finden, aus dem man immer wieder sehr laut und deutlich "Deutschland den Deutschen - Ausländer raus" hört (so laut, dass es nicht 2-3 Leute sein können).
    Wenn ich mein Demonstrationsrecht ausüben möchte, habe ich unter diesen Umständen mehrere Möglichkeiten:
    - ich kann - insbesondere, wenn 6000 nur friedlich von ihrem Recht Gebrauch machen - den (angeblich nur) wenigen Hohlbirnen klar machen, dass sie hier nichts zu suchen haben.
    - ich kann - wenn die Hohlbirnen doch mehr sind, als man glauben mag - diesen Demonstrationszug verlassen, weil mir klar sein muss, dass ich mich hier von einer Richtung vereinnahmen lasse, mit der ich doch nichts zu tun haben will
    - ich marschiere einfach mit - und muss akzeptieren, dass es mir dann passieren kann, im besten Fall als "Mitläufer" angesehen, im schlimmsten Fall als Teil der unerwünschten Gruppe gesehen zu werden.


    etc, etc ...


    Bei der ersten Demo würde ich das mit den 6000 unbescholtenen Teilnehmern ja noch durchgehen lassen, aber bei allen Demos seit dem muss dem "unbescholtenen", "besorgten" Bürger klar sein, für wen er hier (mit)marschiert.


    Zum Video: Ich weiß nun nicht, ob wir über das gleiche Video reden, bei dem, das ich kenne, wäre mir neu, dass es von der Antifa stammt. Eine Szene "die auf jedem Volksfest so oder ähnlich stattfindet" sehe ich darauf nicht (und wenn dem so ist: Mann, sind unsere Volksfeste aber unsicher geworden) - im Gegenteil, diese Beschreibung verharmlost den Sachverhalt doch etwas.
    In den Nachrichtensendungen, die ich schaue, wurde übrigens sehr wohl darüber diskutiert, in welchem Zusammenhang das Video aufgenommen wurde ... (nochmal: reden wir vom gleichen?).

    Ich halte es eigentlich für normal, dass es zu Untersuchungen im Rahmen eines Totschlags zunächst mal keine Informationen gibt. Egal, wer Täter oder Opfer ist, mir war das in letzter Zeit schon immer zu viel, denn es geht schnell aus der Hüfte oft daneben - soll heißen: es waren die falschen Informationen. Außerdem haben auch Verdächtige das Recht auf Privatsphäre - sowas wie Veröffentlichung des Haftbefehls geht gar nicht, die Grundrechte gelten für alle, egal ob Immigrant oder nicht, Verdächtiger oder nicht. Informationen gibt es dann, wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind und Ergebnisse, die über Vermutungen und Spekulation hinaus gehen, vorliegen.


    Man sollte auch nicht vergessen (in beide Richtungen, nach links und rechts): Solange die Schuld nicht fest gestellt wurde / bewiesen wurde, gilt eine Unschuldsvermutung. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Behörden schnell Täter "präsentieren" (man will ja zeigen, dass man die Sache im Griff hat) und sich dann raus stellt, dass sie die falschen haben (oder die Schuld nicht beweisen können).

    "Aber nun stellte sich in einem Gespräch mit der Chefin heraus, wenn auch eher unterschwellig, dass sie an meiner Gesprächsführungskompetenz mit Eltern zweifelt."


    Und Du bist Dir ganz, ganz sicher, dass Du da nichts in den falschen Hals bekommen hast?


    Meine SL hat auch einmal zu mir gemeint, "Da hätten Sie jetzt diplomatischer sein können/müssen" - aber ich hab das nie so aufgefasst, dass sie grundsätzlich an meinen Fähigkeiten zur Kommunikation mit Eltern zweifelt (wieso krieg ich sonst immer die 5. Klassen, wo die Eltern noch den größten Gesprächsbedarf haben?).

    Ich hab woanders schon geschrieben, dass ich seit ich arbeite Solidaritätszuschlag zahle. Staatliche Sparpolitik betraf mich auch mehrfach, aber nicht wegen Banken und Flüchtlingen, sondern wegen dem "Aufbau Ost" ... ich hab dennoch nie behauptet, die Mauer wieder zu wollen ...

    @xwaldemarx
    Fast dreistellige Mrd. Beträge als Rückstellungen für die Flüchtlinge.


    Langfristige Migration in das deutsche Sozialversicherungswesen nach jahrzehntelanger Kürzungen im Sozialstaat.


    Die Liste kannst du fortsetzen. Oder warum glaubst du, dass die Linke selbst in einem Dilemma steckt?

    Und wie viel werden die Zuwanderer - wenn sie arbeiten dürfen - in dieses Sozialversicherungswesen einzahlen? Soweit ich weiß gibt es durchaus Studien, die davon ausgehen, dass ohne Zuwanderung das Sozialversicherungssystem schon jetzt kaum noch zu halten ist. Davon abgesehen sehe ich direkt vor Ort, dass in bestimmten Berufszweigen fast verzweifelt nach Arbeitskräften gesucht wird ...


    Flüchtlinge: kommen, weil sie verfolgt werden, um ihr Leben fürchten. Dafür Geld in die Hand zu nehmen, steht einem christliche geprägtem Land gut an (und auf die christliche Prägung weisen ja - aus verschiedenen Gründen - immer wieder alle möglichen Leute hin).


    3 Mrd. finde ich angesichts der recht guten Steuerlage gar nicht so schrecklich ... und: Ich zahle seit ich arbeite (und das kann ich schon in Jahrzehnten messen) den Solidaritätszuschlag, der den neuen Bundesländern helfen soll (und das wohl auch getan hat). Ich habe mich nie darüber beschwert und werde den auch gerne noch weiter zahlen, weil dieses Geld hoffentlich Menschen hilft, die nicht so viel Glück hatten, auf der "richtigen" Seite einer Grenze geboren zu werden. Es stünde allen Deutschen mMn gut an, eine ähnliche Sichtweise bzgl. anderen Menschen mal wenigstens in Betracht zu ziehen.


    Wenn man genauer hinschaut gibt es sogar Berichte, dass westliche/europäische Firmen mit für die ungeheuerlichen Lebensumstände der Menschen in anderen Regionen der Welt mit verantwortlich sind - unser Reichtum basiert also nach wie vor auf der Ausbeutung anderer Regionen ...


    Dass UNSER STAAT (nicht die Flüchtlinge) bzgl. der Ärmeren in unserem Land was falsch macht / gemacht hat, will ich gar nicht abstreiten - aber daran sind nicht die Flüchtlinge schuld.

    Bin noch nicht fertig mit dem Anschauen, aber ein Satz von ziemlich am Anfang (1:10 rum) ist mir schon mal aufgefallen: "wir alle wollen gute Bildung für unsere Kinder" ... Wirklich? Ich erlebe immer mehr, dass die Inhalte den Eltern völlig egal sind, es ist egal, ob das Kind Englisch kann oder nicht - die Note (und das bedeutet hier: die Berechtigung für das weitere Vorrücken, im Endeffekt der Schein zum Studium) ist das Wichtige. Abitur schaffen und studieren dürfen, das ist das Entscheidende - nicht, ob man auch eine Abitur-angemessene Bildung mit bekommt.
    Ich kann da jetzt nur für "mein" Gymnasium schreiben, evtl. ist es an anderen Schulen/Schularten im Prinzip ähnlich - Jedenfalls häuft sich die Zahl der Eltern, die sich wegen (meist eingebildeter) Formfehler beschwert und dabei ist es egal, in welcher "Qualität" das Kind die Aufgaben gelöst hat. Es gibt auch genügend Eltern (da müsste ich jetzt genauer hinschauen, ob es mehr geworden sind), die koste es, was es wolle (und wenn's das Wohl des Kindes ist), das Abitur für ihr Kind wollen, und wenn das Kind noch so überfordert ist.
    Evtl. sieht man das in Australien (oder anderswo) noch etwas entspannter.


    Edit: und weiter: "Was im System falsch läuft" ... ohne Zweifel knarrt es im System ... aber ich glaube (siehe oben), es knirscht in der ganzen Gesellschaft: Anstrengungsbereitschaft? Einen gesunden Ehrgeiz (und zwar nicht, den Ehrgeiz, möglichst weit zu kommen und viel zu verdienen, sondern den Ehrgeiz, eine gestellte Aufgabe einfach auch mal so gut man es kann - und nicht nach der "passt scho" - Maxime - zu erledigen)? Interesse an (Bildungs-)Inhalten? Unterstützung der Lehrer/Schule (oder ist der Lehrer/die Schule eher das Hindernis, das dem Aufstieg des Kindes im Weg steht)?
    Seit Jahren wird doch von (manchen) Eltern(verbänden) ein stetiger Druck ausgeübt, dass an den Schulen eine Reform nach der anderen durchgeführt wird, ohne dass man der vorherigen mal genügend Zeit gibt, wirksam zu werden, sich einzuspielen. "Funktioniert nicht", also nächste (überhastete) Reform. Ergebnis: Vertrauen in das Bildungssystem (und den Lehrer) ist weg.


    Noch eine Anmerkung: Wenn's bei mir so unruhig wäre, gäbe es eine andere Sitzordnung ... generell finde ich eine Sitzordnung, bei der ein beträchtlicher Teil der SuS seitlich oder sogar mit dem Rücken zum Lehrer sitzt nicht gut ... (aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ein konservativer alter Sack bin, der durchaus auch lehrerzentrierten Unterricht macht).


    Die Kinder zappeln, können kaum still sitzen: Evtl. soll (muss) die Schule hier wieder etwas leisten, das früher das Elternhaus geleistet hat? Und weil das immer mehr wird, bleibt die Zeit für die eigentliche Förderung / Bildung auf der Strecke? Wie viele dieser zappeligen Kinder haben ein Smartphone und eine Flatrate und nutzen es ohne Zeitlimit? Oder einen Computer im eigenem Zimmer? Ja, eine Entwicklung unserer Zeit - aber die muss ja nicht inhärent positiv sein.


    "Kinder, die kaum Deutsch verstehen" ... gibt's das entsprechend in Australien auch?


    "Es geht nicht um Inhalte, es geht um Sozialverhalten" (so die Schulleiterin): Siehe oben ... Ich hab schon das Gefühl, dass in anderen Ländern, in denen Schule (angeblich) besser funktioniert (Australien kenne ich jetzt nicht), das Sozialverhalten schon in den Familien wichtiger genommen wird. In vielen Familien in meiner Gegend ist das (Einzel)Kind der Prinz/die Prinzessin und Kritik am Kind (oder noch schlimmer: dem Kind - wenn auch nur emotional - weh tun, auch durch eine schlechte Note) ist Majestätsbeleidigung (für Eltern und Kind).

    Bei uns sind für mündliche Noten folgende Möglichkeiten vorgesehen:
    - Abfrage: Dokumentation recht einfach - wenn ich es ganz ausführlich / hieb und stichfest haben will, habe ich die Fragen und die erwarteten Antwortaspekte auf einem Blatt und hake ab.
    - Referat: Dokumentation auch einfach: stichpunktartig mitschreiben, was mir besonders positiv oder negativ auffällt
    - Unterrichtsbeitrag: wohl die schwierigste Möglichkeit bzgl. Dokumentation: Ich habe einen Sitzplan der Klasse und nach jeder Stunde mache ich bei den SchülerInnen, die mir besonders positiv aufgefallen sind, ein "+" (mit Datum) und bei den besonders negativ aufgefallenen ein "-" mit Datum. Nach einigen Stunden führt das - gemeinsam mit meiner Erinnerung (und mein Gedächtnis ist noch ganz gut) zu einer Note. Trägt jemand nichts bei, wird er/sie aufgerufen. Bin ich mir nicht sicher, kann ich die SchülerInnen immer noch ausfragen oder ein-/zweimal ganz gezielt dran nehmen.

    Nein, grundsätzlich nicht. Sie gehört zum Beruf, völlig klar (und auch bei uns hat man normalerweise erst einmal 2-3 Jahre hintereinander eine Klassleitung, bevor man die Chance hat, ein Jahr lang ohne davon zu kommen - Personalrat schaut ein wenig drauf). Je nach Klasse kann es ganz schön sein, aber grundsätzlich bedeutet eine Klassleitung bei uns eine riesige Menge mehr an Arbeit.

    Ich frag mich hier nur ... wieso kann man nicht einfach schreiben, wie man es selber handhabt (soweit ich mich erinnere war das die Frage) - ohne andere Leute anzugreifen, weil sie es anders handhaben? Solange alle Beteiligten (Kinder und Eltern) damit gut klar kommen - wo ist das Problem?


    Falls "normale" Eltern hier mitlesen, die z.T. nicht über unser Einkommen verfügen ... ich fürchte, hier entstehen neue (Vor)Urteile über Lehrer.

    Ich weiß ja nicht ... aber nur weil meine Eltern sich etwas in Bezug auf mich oder mein Studium nicht leisten konnten ... oder etwas so gemacht haben ... oder etwas so nicht gemacht haben ... muss ich es doch nicht genau so handhaben?


    Meine Eltern hätten es auch lieber gehabt, wenn ich in Stadt xy studiert hätte, weil ich dann jeden Tag mit den Zug hätte fahren können (klar, eine Stunde einfach). Ich hab mich aber für Stadt z entschieden, weil ich von zu hause weg wollte.Ich hatte das Gefühl, mal raus aus dem "Hotel Mama" zu müssen und eigenständig werden zu müssen. Meine Eltern haben das akzeptiert.


    Meine Tochter studiert jetzt in Stadt xy (nur wir wohnen nicht mehr am Ort meiner Eltern). Sie ist gern bei uns daheim, hat sich überlegt, ob sie nicht jeden Tag fährt (und das auch ein Semester gemacht). Sie hat allerdings auch gemerkt, wie viel Zeit dabei für die Zugfahrt jeden Tag draufgeht und als sie schließlich meinte, sie hätte gern eine Wohnung, war mir das sehr recht - nicht weil ich sie loswerden will, sondern weil ich auch denke, dass dieses Leben zum ersten Mal in einer "eigenen" Wohnung, selbst einkaufen/putzen/organisieren wertvoll ist (und auch die Tatsache, dass die Eltern nicht mehr überall über die Schulter blicken können.


    Natürlich kann es eine Rolle spielen, wie ein Kind mit den Eltern auskommt, es kann aber auch Sinn machen, selbst bei einem sehr guten Verhältnis, mal eine eigene Wohnung zu haben ...


    Ich würde mich da auch nie an der "Regelstudienzeit" aufhängen - wenn mein Kind länger braucht und dafür Gründe jenseits von "Ich bummel mich halt mal so durch" hat, unterstütze ich es halt länger. Evtl. zeigt sich hier der Unterschied zwischen Schularten und dem Gehalt, aber ich nage nicht am Hungertuch, nur weil ein oder zwei Kinder studieren (und ein Haus zahlen wir auch ab ... andererseits gibt es aber vom Staat Kindergeld und Kinderfreibeträge).


    Meine Aufgabe als Vater sehe ich schon auch darin, dass mein Kind eine Ausbildung bekommt, die es auch möchte (solange irgendwie möglich) und darüber hinaus aber auch auf das Leben vorbereitet wird - und das ist nicht immer nur eine Frage des Geldes.

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