Beiträge von DeadPoet

    Mein Entgegenkommen wäre, ihr die Möglichkeit eines Referats anzubieten, wenn sie ihre Note verbessern will.


    Und zum Rest: Es gibt von mir (sollte dafür in der 11. Klasse tatsächlich Bedarf sein ... und leider passiert das durchaus) EINE Ansage, was ich von den SuS bezüglich Eigenverantwortung (Termine, Hausaufgaben etc) erwarte ... dann gibt es die "natürlichen" Konsequenzen.
    In der 11. ist mir allerdings die Hausaufgabendiskussion zu blöd. Wer sie nicht macht - sein Problem. Ich notiere mir das und bei der nächsten Leistungserhebung, bei der der Schüler von seiner Note enttäuscht ist, erkläre ich ihm, dass die Hausaufgaben ja Übungsmöglichkeiten gewesen wären, die er nicht in Anspruch genommen hat (Ich erkläre das auch vorher schon einmal am Anfang des Schuljahres, da interessiert es halt nur noch keinen).

    Dann schreibe den Tafelanschrieb mit dem PC, druck aus und leg unter die Dokumentenkamera. Man kann das sogar noch handschriftlich ergänzen, um flexibel auf Äußerungen der Schüler reagieren zu können.


    ABER: nicht jeder hat eine gut lesbare Handschrift - stimmt. Aber JEDER kann sich als Lehrer so viel Mühe mit der Schrift geben, dass man das an der Tafel lesen kann (Druckbuchstaben?).

    Naja ... es gibt auch Wochen, in denen keine Klausuren zu korrigieren sind, in denen weniger anfällt. Aber ja, 40+ Stunden die Woche arbeitet man als Lehrer (auch wenn das außerhalb der Gruppe der Lehrer niemand glaubt).
    Davon abgesehen: es wird weniger, da man mehr Routine bekommt, gute Stunden werden nicht mehr neu erfunden, sondern nur noch an die Klasse angepasst etc.


    Ich sitze seit zwei Wochen über ca. 50 Klausuren (Englisch plus Geschichte), habe 24 Unterrichtsstunden. Mit Aufsicht, Präsenz, Sprechstunde etc. bin ich in einer normalen Woche 20 Stunden an der Schule (Stunde: 60 Minuten). Im Schnitt brauche ich für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zwei Stunden pro Tag (meine persönliche Marke, manche sind schneller, andere langsamer). Macht weitere 10 Stunden. Wenn ich nun nichts zu korrigieren habe (und die Zeiten gibt es), bin ich also fein raus. Ok, da kommt dann noch ca. eine Vertretrungsstunde pro Woche dazu.
    Allerdings korrigiere ich nun seit zwei Wochen und werde das wohl auch bis Weihnachten (Schulaufgabe 5. Klasse und mehrere Stegreifaufgaben Geschichte) und in den Weihnachtsferien tun (Seminararbeiten) ca. 2 Stunden JEDEN Tag, macht 14 Stunden die Woche ... und schwupps ... 44 Stunden Woche. Da sind die Elternsprechtage und Konferenzen noch nicht mit drin.


    ABER: wie jeder Arbeitnehmer auch habe ich das Recht auf 6 Wochen Urlaub. Die Herbstferien, Weihnachtsferien etc ... die muss ich irgendwie ja reinarbeiten (in anderen Bereichen würde man ÜBerstunden sagen). Denn selbst wenn ich in den Ferien zwei Stunden am Tag (oder auch drei) korrigiere, komme ich nicht auf eine 40-Stunden Woche.
    Die meisten Arbeitszeitstudien gehen davon aus, das (zumindest) Sek II Lehrkräfte auch mit Einrechnung der Ferien mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten ...

    Keine Ahnung, ob diese Information rechtlichen Bestand hat ...


    https://beamten-infoportal.de/…kleiderordnung-festlegen/


    "Doch dürfen Lehrer in die Kleiderwahl ihrer Schüler eingreifen? Die Antwort lautet ja, die Lehrer dürfen. Auch wenn die Schüler sich bei einer freizügigen Kleiderwahl auf die Erlaubnis ihrer Eltern berufen oder auf eine bewusste Entscheidung, verfügt die Schule über einen eigenständigen Erziehungsauftrag. Das bedeutet, dass die Schule im Rahmen dessen Erziehungsmaßnahmen ergreifen kann, mit dem Ziel die Schützlinge so sozialadäquatem Verhalten zu erziehen. Somit können auch die Schülerinnen und Schüler dazu aufgefordert werden, sich angemessen im Sinne der Schule zu kleiden. Diese sind dann auch dazu verpflichtet, diesen Vorgaben nachzukommen. Aus rechtlicher Sicht wäre diese Aufforderung nur dann ungültig, wenn sie nicht dem gesellschaftlich akzeptierten Standard entspräche und eine Diskriminierung, eine Unverhältnismäßigkeit oder reine Willkür darstellte.
    Doch auch zu viel Kleidung dürfen Lehrer in bestimmten Fällen untersagen, etwa bei einem Kopftuch oder einer Ganzkörperverhüllung.
    Nach einem Beschluss des Bonner Landgerichts kann so das Tragen eines Kopftuchs an Privatschulen untersagt werden, wenn dieses dem Profil des Schulträgers widerspricht. An öffentlichen Schulen hingegen ist lediglich das Tragen eines Ganzkörperschleiers nicht gestattet. Der Verwaltungsgerichtshof Bayern begründete dieses Verbot damit, dass ein Ganzkörperschleier eine Verweigerung von nonverbaler Kommunikation darstelle und in einigen Fällen sogar den Augenkontakt unterbinde.
    Der Kleidungsstil ist ein Ausdruck der persönlichen Individualität und Freiheit eines jeden. Trotzdem dürfen Lehrer im Rahmen des schulischen Erziehungsauftrages die Schülerinnen und Schüler zu angemessener Kleidung im Sinne des Schulkonzepts auffordern."


    evtl. auch interessant:


    https://www.welt.de/regionales…ogginghosen-verboten.html


    "... in einem Würzburger Gymnasium. Hier gilt seit 2015 ein Dresscode für die Schüler, der den Jungen und Mädchen allzu knappe Oberteile und Kopfbedeckungen untersagt. Hier hatte die Schulleitung die Kleiderordnung aber von Anfang an gemeinsam mitden Schülern erarbeitet. Der Wirbel an der Schule selbst hielt sich deshalb in Grenzen.
    Das bayerische Kultusministerium empfiehlt exakt dieses Vorgehen. „Jede Schule handelt in Sachen Kleidervorschriften eigenverantwortlich“, sagte eine Ministeriumssprecherin der „Welt“. „Im bayerischen Schulrecht ist keine Kleiderordnung verankert.“ Festgelegt ist nur, dass die Schüler sich so verhalten müssen, dass der Schulbetrieb nicht gestört wird. „Soll eine Kleiderordnung festlegt werden“, so die Sprecherin weiter, „ist es wichtig, dass diese Entscheidung gemeinsam von Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern getroffen wird.“"


    Fakt ist: Es gibt eine ganze Reihe von Schulen quer durch Deutschland, die den SuS einen Dresscode vorschreiben (wollen) und die bisher weder von einem Gericht verurteilt wurden, noch wegen Schülerschwund geschlossen werden mussten. Ob man so einem Dresscode nun ablehnend gegenüber steht oder nicht, es scheint möglich zu sein (ich würde aber auch dringend dazu raten, das zusammen mit Eltern und Schülern zu besprechen).

    Damit wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass der Unterricht genau das Gegenteil von Indoktrinieren ist, mit Methodenvielfalt war kein Zusammenhang beabsichtigt.
    Ich sehe die Vorteile der Tafelsicherung ein. Es gibt aber auch erhebliche Nachteile. So dauert das Abschreiben ewig und ständig wird man gefragt, wie dieses und jene Wort heißt.

    Ja, das Abschreiben dauert ... muss man einplanen. Finde ich aber gar nicht schlimm, weil das den Schülern und mir auch mal eine "Denkpause" verschafft. Wenn man denen, die schneller schreiben, eine kleine Übungsaufgabe/Zusatzaufgabe gibt, ist die Zeit für einige sogar noch sinnvoll genutzt. Und: wenn sie nach bestimmten Wörtern fragen, lernen sie doch auch was (vorausgesetzt, sie wollen keine Erklärung für Allerweltswörter, sondern Fachbegriffe).

    Und dann bitte auch bei solchen Äußerungen vorsichtig sein:
    "Der Lehrer indoktriniert weniger sondern entwickelt besonders in der Oberstufe das Thema oft in einer Diskussion, was manchen zu wenig konkret erscheint."


    Zwischen "indoktriniert weniger" und Methodenvielfalt besteht kein Zusammenhang.


    Davon abgesehen ist es durchaus so, dass Schüler etwas, das sie selbst auch einmal aufgeschrieben haben, besser behalten als etwas, das nur im Buch steht. Eine meiner Aufgaben als Lehrer besteht mMn manchmal (!) schon darin, den (je nach Fach und Buch mehr oder weniger ausschweifenden, schwammigen) Buchtext in einen Tafelanschrieb zu packen (strukturieren, kürzen etc), so dass man damit leichter lernen kann, als mit dem Buch.
    Darüber hinaus kann man auch Argumente/Struktur einer Diskussion an der Tafel sichern.

    Wir haben ja schon über die Lehrerpersönlichkeit diskutiert, aber dass Du jetzt auch noch in Frage stellst, mit Hinweis auf die Erziehungswissenschaft, dass es im Lehrerberuf so etwas wie Professionalität gibt ... (wobei es ja hier gar nicht um Lehrer spezifische Professionalität geht, sondern um die, die man allgemein im Berufsleben braucht).

    Mach Dich da mal bzgl. Deines Bundeslandes kundig - es gibt Bundesländer, da haben selbst Fachkonferenzbeschlüsse nur empfehlenden Charakter, sind also nicht bindend.


    Wobei ich das mit "keine Aufgaben aus Schulbüchern und alten Abituraufgaben" durchaus glaube, das kommt bei uns von ganz oben. Nur ...
    - ich kann solche Aufgaben abwandeln
    - ich kann die Materialien verwenden (andere Fragestellung) und als Quelle nicht die Abituraufgabe, sondern die Quelle angeben, wo der Ersteller der Aufgabe das Material her hat.


    Was muss ich mir unter "Spalten" vorstellen?


    Und: ZWEI Klausuren pro Halbjahr im Grundkurs? Ist das in Deinem Bundesland (NRW) wirklich so?

    Es gibt Phasen im Schuljahr, da hab ich auch das Gefühl, dass das Korrigieren kein Ende nimmt ... auf Manches hat man halt keinen Einfluss (Klausurtermine machen bei uns zentral die OSKs, Seminararbeiten werden halt in der ersten Novemberwoche abgegeben und dann korrigiert).
    Diese Phasen dauern halt im Extremfall dann 6-8 Wochen, dann ist aber auch mal wieder Ruhe. Und sogar in diesen Phasen schaffe ich es, mir einen Tag am Wochenende frei zu halten.


    Irgendwie komme ich mit Deinen Angaben aber nicht so klar ...
    Pro Tag 6-7 Stunden Unterricht ... da kämst Du auf 30-35 Wochenstunden? Klingt etwas viel. Bei uns sind es 23/24 Wochenstunden Unterricht am Gymnasium.


    Ich korrigiere übrigens immer Aufgabenweise. Bei allen SuS Aufgabe 1, dann bei allen Aufgabe 2.
    Vorteil: gute Vergleichbarkeit, es geht auch schneller, weil man nach einigen Arbeiten weiß, worauf man achten muss und bestimmte Fragen bzgl. worauf man Bewertungseinheiten gibt schon beantwortet hat.
    In der Zeit, in der Du 2-3 Klausuren komplett korrigierst (und Dich am nächsten Tag erst wieder etwas reinarbeiten musst), hab ich wahrscheinlich den halben (oder den ganzen Kurs) korrigiert.


    Klausurerstellung plus Erwartungshorizont hängt ein wenig von meinem Glück ab (wie schnell finde ich guten Text / gute Karikatur) ... aber länger als 3-4 Stunden hab ich dafür (fast) nie gebraucht.


    Wie bitte? Die SuS schreiben im Schnitt 20 Seiten? Jede(r) Einzelne? Wie lange dauert eine Klausur bei Euch? Meine schreiben im Schnitt (bei 50 Minuten Arbeitszeit) vier Seiten (bei 25 SuS hab ich also 100 Seiten ... und ja, ich brauch auch so 40-45 Minuten pro Klausur insgesamt, auch wenn meine SuS nur 4 Seiten schreiben ... wenn Du für 20 Seiten pro Klausur auch nur 45 Minuten brauchst, bist Du eh schnell).


    Ich habe drei Wochen Zeit, eine Oberstufenklausur zu korrigieren. Selbst wenn da kurz hintereinander zwei Klausuren geschrieben werden, habe ich also drei Wochen für ca. 50 Arbeiten mit je 45 Minuten pro Arbeit, Also 38 Stunden Korrektur. Das sind 13 Stunden pro Woche, bei einem freien Tag, den man sich am Wochenende gönnt, also etwas mehr als 2 Stunden am Tag. Wenn ich unter der Woche an einem Tag oder auch an zwei Tagen diese 2 Stunden nicht schaffe, muss ich halt den einen Tag Wochenende, den ich mit eingeplant habe, ackern.


    Ich kann übrigens auch in Freistunden korrigieren - einen ruhigen Platz finde ich immer und in 40 Minuten kann man ja doch was weg arbeiten (immerhin ein Drittel des Tages-Solls ;) ).


    Ich finde übrigens 8 Oberstufenklausuren im Halbjahr auch hart. Schreibt Ihr wirklich pro Grundkurs in Geographie im Halbjahr zwei Klausuren? Haben alle bei Euch an der Schule so einen hohen Anteil Oberstufe (wie bei Dir - 5 Kurse)?

    Ich hab jetzt lange überlegt, ob und was ich schreibe ... der erste Teil meines Beitrags könnte so wirken, als würde ich auch noch auf jemanden einschlagen, der schon am Boden liegt. Das ist nicht meine Absicht, aber beim Lesen Deiner Beiträge hier ist mir etwas aufgefallen, das ich nicht für unwichtig bzgl. Deiner Zukunft sehe. Es ist ein subjektiver Eindruck, aber vielleicht müsstest Du Dir eingestehen, dass er bis zu einem gewissen Grad zutrifft ... Sollte ich objektiv völlig daneben liegen, vergiss den ersten Teil des Beitrags.



    "im Vergleich zu meinen Mitreferendaren wird von mir Perfektion erwartet und die (natürlich neben vielen Stärken auch vorhandenen) Schwächen werden sukzessive zum Ausschlusskriterium aufgebauscht."
    "als dass ich es wagte, unsachliche Kritik sachlich zu kontern. Das war offenbar schon Grund genug, mich auf eine interne Abschussliste zu setzen."
    "die Umgebung von meinem pädagogischen Können zu überzeugen bzw. meine Stärken auszuspielen;"
    "sogar offensichtliche Stärken zu Schwächen umdefiniert werden"
    "Hinzu kommt, dass ich extrem enttäuscht bin von dem rückgratlosen und obrigkeitshörigen Verhalten vieler Kollegen. Das hätte ich in dieser Form nicht erwartet. Offenbar gehe ich in dieser Hinsicht mit anderen Maßstäben (ethisch-moralisch) durchs Leben."
    "Dass ich für den Job geeignet bin, steht nicht zur Disposition. Die SuS mögen mich (die meisten jedenfalls), lernen was bei mir und mit denjenigen Lehrern, die nicht in meine Ausbildungssituation verstrickt sind, komme ich bestens zurecht."
    "Niemals wäre ich leichtfertig unhöflich geworden, wenn das 1-2x der Fall war, dann hatte das einen situativen Grund"
    "Natürlich habe ich in einigen Bereichen einen Wissensüberschuss und muss mir regelmäßig auf die Zunge beißen, damit sich niemand unabsichtlich bevormundet fühlt."
    "Wenn sie mich freilich entsorgen, kann es schon sein, dass ich mir öffentlich Luft mache. Dann aber nicht nur in einem kleinen Forum."
    "Und da quasi während der Ausbildung alles mündlich abläuft"


    Einige dieser Aussagen klingen für mich so, als hättest Du eine sehr, sehr hohe Meinung von Dir. Egal, ob berechtigt oder nicht - damit kommt man im Berufsleben allgemein oft bei Vorgesetzten nicht gut an und empfindet selbst oft jede Kritik als ungerecht (ob die Kritik nun berechtigt ist oder nicht).
    Einiges hört sich auch so an, als wärst Du sehr schnell mit Urteilen über andere, bist aber wenig bereit, den anderen ein Urteil über Dich zuzugestehen, insbesondere, wenn es ein kritisches Urteil ist.


    Was Du als "obrigkeitshörig und rückgratlos" ansiehst ... könnte auch ganz einfach professionelles Verhalten sein, denn ich werde in meinem Beruf niemandem gegenüber unhöflich (schon gar nicht einem Vorgesetzten, das kannst Du jetzt als "obrigkeitshörig" sehen), selbst wenn ich "situative" Gründe habe. Ich muss meine Position sachlich verteidigen können ... (ja, sagt sich einfach, aber unhöflich glaube ich, bin ich in 25 Jahren Beruf noch nie geworden).
    Oder es ist eine - nicht ganz unweise - Lebenseinstellung (jemand hat mal gesagt: Ich wünsche mir den Mut, die Dinge, die ich ändern kann zu ändern ... und die Gelassenheit, die Dinge, die ich nicht ändern kann, zu ertragen).


    Ich weiß nicht, wie es in Deinem Bundesland ist, aber hier läuft während der Ausbildung ganz und gar nicht alles mündlich.







    Ich gebe sofort zu, dass das Referendariat kein Zuckerschlecken ist - der Beruf später übrigens auch nicht, auch was das kritisiert werden betrifft ... und ggf. auch das Gefühl der Wehrlosigkeit gegenüber manchen Dingen "von oben. Man könnte das Ref (fast) als Kurs in Frustrationstoleranz sehen ... durch den man durch muss. Und als Junglehrer grad mal aus dem Ref ist oft die eigene Position auch nicht viel besser.
    Nun kann man aus der Ferne ohne Kenntnis des Sachverhalts (aus Sicht BEIDER Konfliktparteien) schlecht sagen, woran es nun liegt und ob es tatsächlich alles Zumutbare überschreitet. Aber so, wie Du klingst, wirst Du diese Jahr nur schwerlich erfolgreich zu Ende bringen, egal, woran es nun wirklich liegt.


    Andererseits: ich war im letzten halben Jahr auch kurz davor, hinzuschmeißen - wegen einem einzigen Betreuungslehrer/Mentor (also nicht einem Seminarlehrer oder Seminarvorstand). Ich hab mich dann durchgebissen, weil ich mir mein Ziel nicht von einer einzigen Person "kaputt" machen lassen wollte.


    Was könntest Du tun?
    - gibt es keinen örtlichen Personalrat?
    - Abbruch ?
    - Wechsel der Ausbildungsschule?
    - Möglichkeit, für ein Jahr zu unterbrechen?
    - Wechsel Bundesland?


    Ich kann Dir nicht sagen, was ich tun würde, denn dazu kann ich Deine Situation nicht genau genug einschätzen (Regelungen in Bundesländern sind unterschiedlich).


    Aber egal was Du tust, wenn auch nur ein Teil meines oben geschilderten Eindrucks zutrifft, musst Du auch ein wenig an Dir arbeiten ... sonst wird es in jeder Berufs(anfänger)situation schwer.

    @dead Poet genau so hatte ich das auch angesprochen: Frau x ist weg, ich verstehe dass es für euch nicht leicht ist, aber lasst es uns als Chance sehen.


    Wenn ich die von einer Mutter erwähnten Beschwerden über mich in der Klassenruppe anspreche, werden sie sicherlich nichts dazu sagen. Das ist eben das Problematische. Mit offener, konstruktiver Kritik könnte ich umgehen. Ansonsten muss ich annehmen, dass es einfach persönliche Abneigung ist.

    Nein, so etwas nicht persönlich nehmen, da machst Du Dich sinnlos fertig. Das bist nicht DU, sondern die "Lehrperson", die Du verkörperst. Diese ist aber nicht die komplette Summe Deiner Person ... und manchmal wird diese Lehrperson schon deshalb nicht gemocht, weil sie "Lehrer" ist ... manchmal weil sie "anders" ist ... manchmal weil die Noten nicht gut sind usw. Das darf man aber nicht an sich persönlich lassen, deshalb finde ich es immer ganz wichtig, noch ein Leben (mit Freude, mit Erfolgen, mit Dingen, die man erreicht) neben der Schule zu haben und sich nicht nur über den Beruf zu definieren.
    Wenn alles nichts hilft, müssen Du, die Klasse und die Eltern einfach durch dieses Jahr durch. Du aber dann mit dem sicheren Gefühl, Deinen Teil (im möglichen Rahmen) versucht zu haben.

    8. Klasse? Das sind ja keine kleinen Kiddies mehr. Die müssen einfach auch mit so einem "Führungswechsel" klar kommen. Natürlich ist das schade aus Sicht der Klasse, aber es gehört "zum Leben" und die müssen da durch und lernen, mit so etwas vernünftig umzugehen. Das gilt umso mehr für die Eltern. So einen Schuh würde ich mir nicht anziehen. Wenn dann Sätze kommen wie "Bei Frau X war das aber so und so" ist meine Antwort "Sehe ich aus wie Frau X?". Bei mir ist das halt anders ... dafür kann es gut sein, dass ich wiederum in anderen Bereichen großzügiger/angenehmer bin, als Frau X.
    Versuche, mit der Klasse so gut es geht (auch bzgl. Deines Engagements) auszukommen. Ein schöner Wandertag, genau mit dem Ziel, die Gemeinschaft zu stärken, wäre sicher eine gute Idee.
    Mobbing ist durch nichts - schon gar nicht durch Wechsel in der Klassleitung - zu entschuldigen und wird mit allen Mitteln, die Dir zur Verfügung stehen (da kommt es irgendwann auch auf die Schulleitung an) "bekämpft".


    Auch ein offenes Gespräch mit der Klasse könnte helfen. "Ich weiß, es ist für Euch nicht schön (für mich ist es auch nicht einfach), aber es ist so und wird sich nicht ändern lassen. Wollen wir uns jetzt alle hängen lassen und Frau X nachtrauern - worunter alle leiden (die SuS ja bzgl. Noten und Klassenklima) - oder können wir versuchen, uns mit der neuen Situation abzufinden?"
    Auch die Beschwerden über den Unterricht würde ich ansprechen - was genau finden die SuS nicht gut? Ich kann dann entweder selbstkritisch zugeben, dass ich da noch Luft nach oben habe und versuchen, mich zu verbessern - oder ich muss den SuS sagen, dass es (wie sie ganz sicher selber wissen) eben verschiedene Lehrer gibt, die verschieden unterrichten und wenn es keine objektive, sachliche und berechtigte Kritik gibt, sie mit Deiner Art halt jetzt leben müssen (oder wie eine Kollegin immer sagt "Das Leben ist kein Pony-Hof und Du bist nicht Wendy").


    Und ebenso deutlich würde ich das den Eltern sagen. Das setzt natürlich voraus, dass Dich die Schulleitung unterstützt.
    Mit "Beim Kollegen haben/hatten meine Kinder aber bessere Noten" habe ich auch Erfahrungen gemacht. Da Du ja wohl nachweisen kannst, dass das nicht stimmt, kann man das den Eltern auch ganz deutlich sagen, dass das falsch und Stimmungsmache ist ("Ich habe mit Herrn Y gesprochen, bei dem hatte Ihr Sohn die gleiche Note.").

    Kurzer Einwurf (evtl. hab ich es auch überlesen): Es besteht für mich für den November 1918 und die folgenden Wochen keine Deckungsgleichheit mit "Räten" und "USPD/Spartakus". Die Räte waren recht unterschiedlicher Gesinnung und keineswegs alle an einer Räterepublik nach russ. Vorbild / einer Diktatur interessiert. Die einigenden Ziele aller Räte waren das Ende der Monarchie, das Kriegsende und soziale Veränderungen - nicht unbedingt immer im marxistisch-leninistischen Sinn.
    Diejenige, die eine solche Räterepublik wollte, war die USPD, sie vertrat aber keineswegs die Ansichten aller Räte. Das zeigt sich doch schon daran, dass der Reichskongress der Räte eher den Vorstellungen Eberts folgte, als denen der USPD.

    Ich hatte einen Lehrer drei Jahre in Mathe und Physik ... er hat fast jeden Satz mit "gell" beendet. "Das musst Du noch einmal machen, gell." "Das stimmt so nicht, gell." "Der Versuchsaufbau ist unsauber, gell."
    Wir haben dann im Unterricht immer mitgezählt, wie oft pro Minute das "gell" kommt ...

    Ich lebe ja im Chaos (meine Tochter hat meinen Schreibtisch einmal mit einer archäologischen Ausgrabung verglichen) ... aber verloren hab ich noch nie einen Test o.ä. Meist muss ich noch nicht einmal suchen - trotz Chaos. Einmal ist es mir passiert, dass ich eine Klausur zurück gegeben habe und dann ein Mädchen meinte "Was ist mit meiner?" ... die hab ich dann aber zu hause sofort gefunden.
    Falls jemand bei dem Test usw. fehlte, notiere ich mir das tatsächlich sofort selbst (auf dem Umschlag, wo die Angaben drin waren).

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