Beiträge von DeadPoet

    Naja, mich wundern hier schon einige Beiträge. Es ist einer Lehrkraft ein Fehler passiert. Der Fehler dergestalt, dass eine faire Prüfung nicht gewährleistet ist (hat evtl. nicht bemerkt, hat evtl. mal gelernt). Das alleine reicht mMn schon, um die Prüfung wiederholen zu lassen. Gehen wir wirklich so mit Fehlern um? Unter den Teppich fallen lassen und hoffen, dass es keiner merkt?

    Falls die Schülerin den EWH tatsächlich nicht bemerkt hat und wirklich gelernt hat, ist das natürlich richtig blöd für sie und die Lehrkraft muss es aushalten. Bei der Schülerin entschuldigen und trotzdem nochmal schreiben. Möglichkeit: Vor Herausgabe der Klausur einige Fragen stellen, die die Schülerin, wenn sie wirklich gut gelernt hat, locker beantworten kann. Wenn sie sie aber nicht beantworten kann, hat sie wohl mit dem EWH gearbeitet.

    Falls die gute Leistung wirklich auf Lernen zurückgeht, wird die Schülerin auch in einer neuen Klausur mit gleichem Stoffgebiet besser abschneiden können.

    Ich würde mich auch definitiv nicht darauf verlassen wollen, dass die Schülerin es nicht doch mal rumerzählt (falls es ihr aufgefallen ist, und darauf deutet ja doch einiges hin, wenn auch nicht restlos beweisbar).

    Klar kann man Oberstufenkoordinator oder Schulleitung mit ins Boot holen, ich glaube nur, die werden auf auf dem Gleichheitsgrundsatz bestehen.

    Die Klausur gibst du natürlich mit einer neuen Kopie zurück. Oder schätzt du die Schülerin so blöd ein, dass sie das herauszuplaudert?

    Wie gut ist denn die Klausur im Vergleich zu früher für sie ausgefallen? Gibt ja auch Schüler, denen könnte man das Lösungsblatt dazulegen und sie würden es nicht viel besser hinkriegen als sonst.

    Steht oben: "wesentlich besser ausgefallen als es ihrem eigenen Leistungsvermögen entspricht."

    Neu schreiben lassen erscheint mir die einzige Option. Geht mMn gar nicht anders, da alle anderen Schülerinnen und Schüler sich sonst beschweren könnten und würden. Es geht auch nicht nur darum, ob die anderen das sofort merken. Es wäre auch problematisch, wenn die Schülerin das irgendwann mal erzählt (vor dem Abschluss).


    Und ein ganz klein wenig kann die Schülerin dafür: Man hätte sich melden können und die Aufsicht informieren.

    Im Gegensatz zu Materialien aus dem Internet kann ich davon ausgehen, dass Verlagsmaterial didaktisch und methodisch geprüft und von professionellen Fachleuten erstellt wurde.

    Oh je ... das habe ich aber auch schon ganz anders erlebt, da würde ich mich lieber auf das eigene Urteilsvermögen verlassen als auf das "Qualitätssiegel" Schulbuchverlag.

    Lesen (Fantasy, Sachbücher, uvm.)

    Musik (hören und machen (Gitarre / Songwriting))

    Fantasy Rollenspiele (am Computer UND am Tisch, also Tabletop)

    guter Whiskey (aber selten)

    Das ist für mich aber nun sehr schwer zu beurteilen. Ich mache meinen Schülern Vorgaben, wie sie gewissen Dinge angehen sollen (auch, was sie "zu tun und zu lassen" haben). Dass ein Ausbildungslehrer nun auch gewisse Vorgaben macht, erscheint mir nachvollziehbar. Aber wir wissen halt nicht, wie eng das "Korsett" ist, in das er Dich einschnürt. Nur ... "Kreativität rauslassen" ist halt auch nur ein Teil des Unterrichtens.

    Es gibt bestimmte Dinge, die will / muss ein Ausbildungslehrer von einem Referendar sehen ... wenn der Referendar das nun als Unterdrückung seiner Kreativität / Persönlichkeit sieht und sich nicht so darauf einlässt, wird es schwierig. Natürlich wird es auch schwierig, wenn der Ausbildungslehrer über das wirklich Notwendige hinaus zu enge Vorgaben macht.

    Ich hatte ein halbes Jahr (letzter Ausbildungsabschnitt) einen Betreuungslehrer, der selbst grade mit dem Ref fertig war, selbst noch recht unsicher war und diese Unsicherheit mit "nach unten treten" überspielte. Ich stand kurz davor, das Ref drei Monate vor Ende zu schmeißen, hab mich durchgebissen und das Gutachten dieses Betreuungslehrers hat wohl nicht viel bewirkt, weil es im Gegensatz zu allen anderen Gutachten stand und im Endeffekt der Schulleiter das endgültige Gutachten schreibt. Er muss die anderen Gutachten einbeziehen, aber an welchen Stellen und im welchen Umfang, ist seine Sache. Wenn andere Rückmeldungen positiv sind, fällt diese Diskrepanz sicher auf und bei einem guten Schulleiter ist das wohl ein Grund zur Nachfrage.

    Ein schlechtes Gutachten eines Ausbildungslehrers KANN es Dir versauen, aber das hängt stark am Schulleiter. Wenn der Deinen Ausbildungslehrer schätzt, wird es schwierig. Aber auch mal ernsthaft hinterfragen, ob es wirklich am Ausbildungslehrer liegt ...

    Bei uns war das lange Zeit üblich. Da hatte man einen Zettel im Fach mit der Bitte / Aufforderung zu Zeitpunkt X bei der SL aufzuschlagen ... konnte alles sein, von der Info, dass man einen Referendar zur Betreuung bekommt bis hin zum Gespräch über häufige Krankheiten oder angeblichem Fehlverhalten.


    Inzwischen hat der PR durchgesetzt, dass auf so einem Zettel der Grund genannt wird.

    Ich hab mich kürzlich auch mit ChatGPT unterhalten. Ich hatte als Kind ein Buch gelesen, von dem mir einige Stellen immer noch sehr lebhaft in Erinnerung sind, ich kann mich aber nicht an Titel oder Autor erinnern. Also hab ich die KI befragt.

    Es kamen zunächst einige recht vernünftige Ideen (aber das richtige Buch war meiner Erinnerung nach nicht dabei) ... und letztendlich hat die KI dann sogar Buchtitel und Autoren erfunden ...

    Ich verbringe viel Zeit auf der Arbeit und sie ist schon ein großer Teil meines Lebens. Ich wünsche mir durchaus Wertschätzung meines Chefs oder Chefin. Es ist auch kein psychologisches Geheimnis, dass das den allermeisten Menschen so geht.


    Und das Aufgebrummtkriegen von korrekturintensiven Klassen und zähen Stundenplänen ist zudem eine handfeste Belastung und hat nichts mehr mit Verheiratetsein zu tun.

    Grundsätzlich stimmt das mit der Wertschätzung. Für mich allerdings ist es so, dass (sehr wenige) Menschen durch ihr Verhalten sich so darstellen, dass mir ihre Wertschätzung (oder eben nicht) völlig egal ist.

    Zähe Stundenpläne hat man immer mal wieder, die Frage ist, ob das häufig geschieht und andere nie einen haben. Korrekturintensive Klassen hat man immer wieder ... die Frage ist ... usw. Das Verheiratetsein bezog sich darauf, dass man sich eben nicht verpflichtet fühlt, über jedes Stöckchen zu springen, über das man nicht springen muss (z.B. eben zu Veranstaltungen zu gehen, zu denen man nicht verpflichtet ist). Wenn man durch Dinge, die man nicht vermeiden kann, handfest belastet ist, muss man versuchen, sich eine Entlastung bei Dingen zu suchen, über die man die Kontrolle hat (und zwar ohne schlechtes Gewissen).

    Als Vollzeitler verbringe ich auch viel Zeit mit Arbeit, sie mag ein "großer Teil meines Lebens" sein. Oft ist sie auch ein schöner Teil. Und dennoch ist mein Leben viel mehr als diese Arbeit und wenn es gilt zwischen anderen Teilen meines Lebens und der Arbeit abzuwägen, nehme ich mir mal die Freiheit, auch den anderen Teilen meines Lebens mehr Gewicht zuzugestehen.

    Entlastungsstunden ohne Gegenleistung => Personalrat.

    Über mehrere Jahre hinweg schlechter Stundenplan, große Klassen wenn man es besser verteilen könnte => Personalrat.

    In meinem Bundesland hat die SL darauf zu achten (per Gesetz), dass Belastungen gleichmäßig verteilt werden ... jemand wird ständig zu Vertretungen eingeteilt, andere nicht => Personalrat.


    Falls: "Der Personalrat besteht auch aus Günstlingen" ... dann muss ich leider sagen, dass ein Kollegium die Personalräte hat, die es verdient. Sie werden ja immerhin gewählt.


    Und nein, zu solchen "geselligen" Abendessen gehe ich nicht.

    zu 1: So einen Fall gab es kürzlich. Ich war da, jemand anderes nicht. Daraufhin wurde dieser zum Chef zitiert. Es sei respektlos nicht zu erscheinen, damit zeige man, dass man sich nicht mit der Schule identifiziere.


    zu 2: Leider Fehlanzeige... sitzt in Günstling drin, sozusagen "Ohr des Chefs"....

    1) Wie schon geschrieben: Ich bin nicht mit der Schule verheiratet, ich muss mich nicht mit ihr "identifizieren", corporate identity ist mir ein Greuel. Die beste Außenwirkung ist mMn guter Unterricht, denn die Kids erzählen schon, ob es diesbezüglich passt oder nicht.

    Mir (Pension noch so ca. 10 Jahre weg ;) ) hilft, mir immer wieder zu sagen:


    - Ich bin nicht mit der Schule verheiratet.

    - Ich arbeite, um zu leben, nicht umgekehrt.


    - Wenn's mal noch schlimmer als normal ist: Ich tue genau das, wofür ich bezahlt werde und nicht mehr (heißt: Zu Veranstaltungen, zu denen ich nicht verpflichtet bin, gehe ich dann halt auch mal nicht hin, und dann ist mir egal, ob die SL das gern sieht oder nicht).

    - Kraft und Freude daraus ziehen, dass mein Kerngeschäft (der Unterricht) meist gut läuft und Rückmeldungen von SuS - wenn es sie denn mal gibt - recht positiv sind (mein Oberstufenkurs war sich gestern einig, dass die Macbeth-Lektüre interessant war / gefallen hat ... Wunsch nach Besuch einer Theatervorstellung wurde geäußert ... heißt für mich, dass ich nicht alles falsch gemacht habe).

    - Bei mir spielt im Kopf oft (gerade wenn die SL sich so verhält wie Du schilderst) Bob Geldorfs "Great Song of Indifference" - wenn nicht bekannt, mal suchen / anhören ... mir hilft's ;) ... Im Extremfall kommt von mir auch ein "Ja ja" (innerlich mit leicht ostfriesischem Einschlag ... das verstehen jetzt nur die Leute, die den ersten Werner-Film kennen) ...


    Versuchen, sich nicht von der SL frustrieren zu lassen ... (leicht gesagt, aber in manchen Fällen hilft es, anzuerkennen, dass man mit der SL nicht gut klar kommt, den Kontakt und die Erwartungen auf das professionell Nötigste zu beschränken und - wie oben schon geschrieben - Kraft daraus zu ziehen, dass der Unterricht läuft.)


    Und weil ich in dem Bereich tätig bin: Wenn die SL nachweislich unfair handelt, kann man sich beim Personalrat mal "auskotzen". Ein guter Personalrat, der sich auskennt und den Dingen nachgeht, kann einer solchen SL durchaus unangenehm werden.

    "Intellektuell nicht attraktiv" ... das kann nur von einem Außenstehenden kommen. Man mag ja meinen, dass das, was in der Unter- und Mittelstufe in einem Fach besprochen wird auf einem intellektuell niedrigeren Niveau statt findet, in der Oberstufe kann das schon wieder anders ausschauen. Und auch in der Mittelstufe habe ich schon erlebt, dass etwas durch Schülerfragen durchaus anspruchsvoll wurde.

    Meine - auch intellektuelle - Herausforderung besteht darin, einen intellektuell herausfordernden Inhalt so herunter zu brechen und auf intellektuell niedrigem Niveau so darzustellen, dass die SuS ihn verstehen, ohne dass etwas Zentrales fehlt oder der Inhalt sogar falsch wird.


    Weitere Aussagen in dem Interview lassen erkennen, dass der Mann keine Ahnung von dem hat, was im Klassenzimmer passiert. Auch Mathematik scheint nicht seine Stärke zu sein, wenn er meint, man könne ja Eltern auch daheim besuchen ... ich hab im Schnitt 30 SuS in der Klasse und 6 Klassen. Hinweg je nach Wohnort der Eltern bis zu 1 Stunde, Rückweg bis zu 1 Stunde (ist jetzt recht hoch gegriffen, die meisten dürften so bei 20-30 Minuten liegen), Gespräch wohl auch mindestens 30 Minuten. Bitte realistische Ideen, wie man das in die Arbeitszeit noch reinpackt.


    Ich halte - als alter Knacker - die Idee, dass Lehrer Coaches sein sollen für wenig hilfreich, sie ist einerseits nicht neu und hat mich andererseits in der Realität nicht wirklich überzeugt.


    Immerhin gesteht er zu, dass das Erlernen von Wissen wichtig ist, unsere SuS könnten es nur nicht übertragen. Wenn die Übertragung so aussieht, wie in der auch in diesem Forum geposteten Pisa-Aufgabe (Planetenabstand), dann wird mir klar, wie er zu dem Schluss kommt.


    Ist auch schön, zu sagen, dass unsere SuS Meinung und Fakten nicht unterscheiden könnten ... sieht bei ihm aber recht ähnlich aus.

    Ich muss jetzt auch mal, mir steht's bis zum Hals. Ich hab zwei 6. Klassen in Geschichte und wer freiwillig ein Referat halten will, kann das tun (über die Olympischen Spiele, über die griechischen Götter usw.). Aber so übel hab ich das noch nicht erlebt. Da wird ohne Punkt und Komma einfach vorgelesen, über schwierige Wörter stolpert man, was sie bedeuten weiß man/frau nicht. Die Power Point Präsentation hat eine andere Reihenfolge als das, was vorgetragen wird. Und was mich richtig fassungslos macht:

    - letzte Woche wäre am Mittwoch Termin gewesen, durch die Warnung bzgl. Glatteis war dann Distanzunterricht und die Referate schoben sich auf die nächste Stunde ... heute. Heute steht ein Schüler vor mir "Ich bin nicht fertig geworden, wir haben heute ja auch noch Schulaufgabe" (seit vor den Weihnachtsferien sind das Thema, seit gleich nach den Weihnachtsferien der Termin klar - der wäre eben letzte Woche gewesen).

    - anderer Schüler, der heute hätte halten sollen (eigentlich auch schon letzte Woche), schickt mir gestern um 20.08 eine Nachricht über unser Schulportal, er bräuchte meine email-Adresse, damit er mir die Präsentation schicken kann, weil er selbst keinen USB-Stick findet (die Logik geht über ein paar Ecken ... aber nochmal: eigentlicher Termin war letzte Woche).

    Zum ersten Mal in meiner Laufbahn stehe ich kurz davor im ersten Jahr Geschichtsunterricht (6. Klasse) bei Referaten "ungenügend" zu vergeben. Ich werd zu alt für diese SchülerInnen, mein Verständnis ist aufgebraucht.


    Der andere wurde letzte Woche mal ausgefragt und hat eine Note bekommen, die nicht seinen Vorstellungen entsprach. Völlig entrüstet: "Ich hab doch nix Falsches gesagt." Stimmt ... aber auch bei weitem nicht alles, was richtig gewesen wäre ...

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