Beiträge von DeadPoet

    Wenn die Technik mal wieder nicht funktioniert.
    Unterricht vorbereitet mit Bildchen und Filmchen - Fernbedienung vom beamer verschwunden, Kabelbruch oder geht einfach heute nicht...
    kein wlan an der Schule und leider keine Kapazitäten den Koffer mit dem Apple TV auch noch in den dritten Stock zu schleppen.


    ... und die Korrekturen, die nerven mich von Jahr zu Jahr mehr.

    Das mit der Technik hat dazu geführt, dass ich mir sehr, sehr gut überlege, ob und was ich an Technik wirklich brauche. Weniger Bildchen und Filmchen, weniger Internet ... ich könnte, wollte und sähe den Nutzen im Einzelnen durchaus, aber wenn halt die Technik nicht da ist ...

    - jedes Jahr eine neue pädagogische Sau, die durch das Dorf getrieben wird; zu viele Leute, die von Schule in der Praxis nichts wissen, glauben, der Schule erzählen zu müssen, wie es sein muss.
    - zu viele Aufgaben, die nichts mit dem Kerngeschäft (wegen dem ich Lehrer geworden bin: unterrichten, Pädagoge sein) zu tun haben.
    - Eltern und Schüler, die keine Bildung wollen, sondern nur "Berechtigungsscheine" und nicht gewillt sind, dafür auch etwas zu tun ... teilweise auch gar nicht (mehr) fähig, das Nötigste dafür zu tun oder mit der Schule zusammen zu arbeiten.

    Hatte ich schon zweimal ... gab nie Probleme. Die Frau hatte einmal den Platz neben dem Schüler, den sie begleitete und half beim Abschreiben / achtete darauf, dass Hausaufgaben etc notiert wurden. Das andere Mal war sie im Klassenzimmer ganz hinten und nur dazu da, einzugreifen, wenn etwas aus dem Ruder lief (der Schüler hatte sich manchmal nicht unter Kontrolle ...). Hängt wohl auch mit der entsprechenden Situation des Kindes zusammen.

    Es geht nicht um das MÜSSEN im Vorfeld, sondern darum, dass man ganz einfach die Situation vermeiden kann, dass man dann ausgerechnet da eine Vertretungsstunde kriegt und erst zum Planer oder zum Chef laufen muss und die wiederum einen anderen finden müssen.

    Wenn ich schon im Vorfeld sehe, dass ich eine Vertretungsstunde zu einem bestimmten Termin habe, an dem ich einen privaten Termin habe, rede ich mit dem Vertretungsplaner, ob sich da was machen lässt. Falls ich einen Arzttermin habe, hat der immer Vorrang (allerdings hätte ich den auch vorher schon "gemeldet"). Wenn es nicht anders geht, hat in der Regel die Vertretung Vorrang vor dem privaten Termin.


    Bei kurzfristigen Vertretungen (ich komme um 8 Uhr und sehe, dass ich eine Vertretung habe), rede ich auch mit dem Vertretungsplaner. Ich habe noch nie erlebt, dass sich da zwischen vernünftigen Menschen keine Lösung finden lässt - aber vielleicht hab ich auch Glück und nicht alle Vertretungsplaner/Chefs sind vernünftige Menschen?

    Ja, der arme Gauleiter ... äh ... Gauland wurde mal wieder missverstanden. Nur dumm, dass denen das ständig passiert. Nein, das nehme ich ihnen nicht ab, sie testen aus, wie weit sie gehen können und wenn man ihnen kontra gibt, heißt es plötzlich "So habe ich das nicht gemeint" (war ja mit Boateng als Nachbarn ähnlich).


    Es hieß ja ursprünglich einmal, "rechts neben der CDU/CSU darf es keine andere Partei geben". Natürlich bot die Union konservativ (bis hin zu eher rechts) gesonnenen Menschen eine Heimat. Aber eben eher keinen Neonazis.


    Das Problem mit der AfD ist, dass sie bestimmtes Verhalten und bestimmte Aussagen salonfähig macht, die vorher einfach - durchaus im gesellschaftlichen Konsens - tabu waren. Die CSU (Gauweiler) mag z.T. rechte Wähler angesprochen haben, eine gewisse Grenze hat er aber selten (oder auch nie) überschritten. Die AfD verlagert diese Grenze rasant nach rechts.


    Gauweiler war übrigens vor allem auch eins: Europaskeptiker ... und die AfD, die ihm 2015 eine "neue Heimat" anbot, entstand ja auch als europaskeptische Partei. Die AfD von Anfang 2015 ist nicht die AfD von 2017 und später.

    Solange in der AfD Leute wie Höcke, Kalbitz etc eine Heimat haben, Aussagen kommen wie der "Fliegenschiss der Geschichte", andere Leute "entsorgen" usw. ... ja, solange halte ich die AfD zumindest zum Teil für einen Auswuchs des gleichen Astes, von dem auch die NPD stammt, also für Neonazis.
    Wenn man dann auch noch mit manchen Wählern und Unterstützern dieser Partei diskutiert, stellt man ohne Probleme fest, dass Neonazis diese Partei wählen (wohlgemerkt: Nicht alle Wähler sind Neonazis, aber unter den Neonazis wählen viele diese Partei). Kann die AfD da etwas dafür? MMn ja, denn sie bedient gerade die Diktion, die Ansichten dieser Leute und schafft es mit ihren Aussagen und ihrem Personal nicht (will es auch wohl gar nicht) sich von ihnen hinreichend zu distanzieren.

    In meinem Bundesland kann (!) die Rechtschreibung z.B. auch in Geschichte in die Note einfließen. Das muss den SuS aber vorher deutlich gesagt werden (oder eben auf dem Angabenblatt mit dabei stehen). Ich mach das höchstens, wenn es sich um (Fach-)Begriffe handelt, die Teil des Hefteintrags waren.

    Da bliebe für mich aber eine Frage: Ja, meine Arbeitszeit ist mehr als die Unterrichtszeit und da sollte ich wohl auch dienstlich erreichbar sein (zu bestimmten Zeiten) ... aber bin ich überhaupt verpflichtet, ein Telefon / ein Handy zu haben, das für dienstliche Zwecke genutzt wird?


    Edit: Damit ich nicht missverstanden werden: Die Schule hat meine email Adresse UND meine Festnetznummer (die für jeden sichtbar im Telefonbuch steht). Es geht mir also nicht darum, dass ICH nicht erreichbar sein möchte, sondern um die grundsätzliche Frage.

    Das ist jetzt wieder so ein Konflikt zwischen "Wie sollte es sein?" (Erziehung findet hauptsächlich im Elternhaus statt, Schule kann sich vorwiegend auf Bildung konzentrieren) und "Wie ist es denn wirklich?" (Erziehung findet - je nach Einzugsgebiet der Schule - kaum daheim statt, die Schule muss erst einmal die Grundlagen des Zusammenlebens in einer Gemeinschaft vermitteln ... da bleibt nicht viel Zeit für Bildung).


    So ganz Unrecht hat er - wenn man den Realitäten ins Auge sehen muss - nicht.


    Ich frag mich aber, was eine Erziehung an der Schule "gegen" Elternhaus, Freundeskreis und soziale Medien bewirken kann.

    Naja, nur schreibt (schrieb?) man damals an der FOS auch Vokabelkurztests und Grammatik-Stegreifaufgaben. Und für kleine schriftliche Leistungsnachweise würde ich den Abi-Schlüssel nicht verwenden bzw. nicht generell. Da möchte ich schon die Freiheit haben, dass ich sagen kann: Für die paar Vokabeln braucht man aber 60% für eine 4 ... und nicht nur 50%.

    Da würde ich eigentlich sagen, dass das gar nicht öffentlich gemacht werden muss (und wohl meist auch nicht wird). Jeder von uns übersieht Fehler, nicht auszudenken, wenn dann die Noten - oft Wochen später - noch geändert werden müssten. Meist wird die Fachbetreuung der entsprechenden Lehrkraft nötigenfalls mitteilen, dass etwas genauer korrigiert werden sollte und die Arbeiten landen ohne weitere Auswirkungen im Archiv.


    Aber ich denke, wenn eine Fachbetreuung das unbedingt so machen möchte ... könnte sie das? Ich halte es aber für extrem ungeschickt / unkollegial und aufwändig.
    Da wollte man wohl eher der Referendarin zeigen, wo der Hammer hängt.
    Andererseits ... ich war drei Jahre an einer FOS in Bayern ... wenn das repräsentativ ist, was ich da erlebt habe, wundert mich nix mehr (da wollte z.B. die Fachbetreuung, dass für Stegreifaufgaben auch der Abschlussprüfungsschlüssel für Noten angewandt wird ... und das auch per "Weisung" durchsetzen).

    Also in Bayern hieß es bei uns damals immer: einmal eine Planstelle abgelehnt ... nie wieder eine Chance. Ich weiß nicht, ob das so absolut gilt, aber ich kenne Leute, die eine Planstelle abgelehnt haben (zu weit ab vom Schuss) und dann nie wieder etwas bekommen haben. Die Gegenbeispiele lassen sich aber wahrscheinlich auch finden.

    Das bayerische KuMi argumentiert z.B. auch mit dem Gebot der Fairness ... es kann nicht sein, dass ein Schüler mit 20 BE eine 3 bekommt (weil der Lehrer sich zu dessen Gunsten geirrt hat) - und die anderen haben mit 20 BE die Note 4. Da muss (!) (auch laut KuMi) auch im Nachhinein Abhilfe geschaffen werden.

    Ich weiß nicht, wie lange Du schon Lehrer bist, aber unsere jungen Referendare kommen tatsächlich hier an und wollen ganz stark dieses autonome Lernen umsetzen. Und das nicht erst in diesem Jahr. Selbständigkeit ist natürlich gut - aber wenn man zu viel zu früh verlangt, überfordert man ...
    Unsere neuen Englischbücher sind ganz stark auf Übungen wie "Talk to your partner" ausgelegt ... das hat natürlich seinen Platz, aber in dem Umfang, in dem es in den neuen Büchern zu sehen ist, sehe ich Probleme (wenn 14 Schülerpärchen miteinander reden - wer verbessert das alles? Der Partner? Da schleifen sich ja noch eher die Fehler ein, die der Gegenüber macht). Und diese Entwicklung hat schon vor Jahren begonnen.


    Aussage einer Seminarlehrkraft: Ich weiß, dass es bessere Arten als XY gibt, den SchülerInnen dieses Thema beizubringen, aber meine Refis sollen XY lernen ... (natürlich zeigt die Seminarlehrkraft Alternativen, aber dennoch).


    Ich bin seit über 20 Jahren Lehrer und habe definitiv eine lange Zeit erlebt, die viele LehrerInnen dann wohl auch geprägt hat, in der lehrerzentrierter Unterricht totales "no go" war (auch als relativ kurze Phase in der Stunde). Wenn man ihn trotzdem anwendete, hatte man ein schlechtes Gewissen, weil man ja veraltete Methoden benutzte, von denen die moderne Wissenschaft abriet. Und natürlich wollte man sich vom Chef wegen der Beurteilung ja nicht bei so einer Unterrichtsform erwischen lassen.

    Ich habe das Buch nicht gelesen, sondern nur das Interview mit dem Autor gesehen, das reicht mir aber. Ich weiß nicht, in welcher Parallelwelt der Gute lebt, aber er hat völlig unrealistische Vorstellungen davon, was in Grundschulen heute tatsächlich stattfindet. Insofern mag er die erwünschten Antworten geben, aber was soll man von Antworten halten, die auf falschen Vorstellungen fußen?Sollte man also als Junglehrer an weiterführenden Schulen dieses Buch tatsächlich lesen, empfehle ich ergänzend dazu unbedingt den Besuch einer real existierenden Durchschnittsgrundschule vor Ort!!!
    (auf dass es nicht noch mehr Oberschullehrer gibt, die sich mit einfachen Antworten aufgrund festgefahrener Vorurteile begnügen....)

    Ich glaub das sofort. Wir Gymnasiallehrer klagen über das, was die Kinder alles von der Grundschule her nicht können ... aber ich glaube keine Sekunde, dass die Grundschullehrer auf der faulen Haut liegen würden. Die haben ganz andere Baustellen ...
    Aber von oben her (Ministerium) könnte man den Grundschulen wieder mehr Zeit für die Basics geben, statt gut gemeinte aber in der Wirklichkeit nicht so hilfreiche Projekte/Unternehmungen/Fächer vorzuschreiben (ich würde Englisch in der Grundschule wieder weg lassen und statt dessen in der Stunde, die man dann mehr hat, mehr daran arbeiten, dass die Kinder Subjekt und Verb - nicht unbedingt mit diesen Begriffen - sicher erkennen können ... davon hätte ich in Englisch auch was.)


    Ich hab den Autor übrigens auch nicht so verstanden, dass er die Grundschule kritisieren will, sondern das ganze System ... und noch mehr die ganze Gesellschaft.

    ...


    Bayern, Gymnasium: Nein, Schulleitung kann nur sehr begrenzt eingreifen: Einzelne Prüfungen können tatsächlich von der Schulleitung bei formalen Fehlern klassenweise kassiert werden; einzelne Noten dürfen nicht geändert werden. Zeugnisnoten bestimmt die Klassenkonferenz; Einzelnoten kann die Schulleitung der Gesamtkonferenz zur Diskussion und Entscheidung vorlegen (was nie vorkommt).

    Doch, es ist schon vorgekommen, dass die Gesamtkonferenz - auf Antrag der Schulleitung - eine Note zum Besseren verändert, um einem Schüler das Durchfallen zu ersparen.

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