Beiträge von DeadPoet

    Das sind zwei verschiedene? Ich hatte bisher verstanden, dass es in jener Religion wichtig sei, dass es genau einen Gott gibt. Aber der Beliebigkeit der Interpretation sind ja in den Religionen keine Grenzen gesetzt.

    O.Meier (oder soll ich Oh Weia schreiben)? Ich dachte, KuK sind akademisch genug geschult, um die Grundsätze des Zitierens zu beherrschen? Solltest Du den Unterschied zwischen "Der Gott des Alten und des Neuen Testaments unterscheiden sich" und "Der Gott des Alten und des Neuen Testaments unterscheiden sich in ihren Methoden" nicht erkennen? Liegt dieser Art der Diskussion nun böse Absicht oder ein Mangel an Verständnis zugrunde?

    Wir mussten uns auf den Begriff der Verfassung beziehen. Offenbar geht's um die Landesverfassung:
    http://www.lexsoft.de/cgi-bin/…tal_nrw.cgi?xid=171222,78



    Gottes Hilfe? Worin sollte die bestehen? Gibt doch bestimmt irgendwas Konkretes, auf das du Bezug nimmst, ein festgeschriebenes Hilfskonzept oder so. Nicht, dass man plötzlich zur Salzsäule erstarrt oder in der Sintflut ertrinkt, wenn man was falsch macht.
    Edit: apropos ertrinken, sind es nicht die christlichen Europäer, die Menschen im Mittelmeer ertrinken lassen? Jetzt wirds aber off topic. Vielleicht.

    Der Gott des Alten Testaments und der Gott des Neuen Testaments unterscheiden sich durchaus in ihren Methoden. Salzsäule (obwohl ich auch schon einige KuK gesehen habe, die beim Unterrichtsbesuch der SL zur selbigen erstarrten), Sintflut (außer man ersäuft in Arbeit, aber die stammt eher vom KuMi) und Feuer vom Himmel sind seit über 2000 Jahren als Mittel göttlichen Eingreifens out. ,)


    Bzgl. der Katastrophe im Mittelmeer: Jeder, der Menschen lieber im Mittelmeer ertrinken lässt, statt ihnen in Europa ein würdiges Dasein zu gönnen, ist für mich in der Tat kein Christ.

    Gibt es Lehrkräfte, die auf das GG vereidigt wurden? Also, ich habe auf die Hessische Landesverfassung geschworen.

    Wie andere bereits schrieben: Ja.


    Aus dem Gesetz zur Regelung des Statusrechts der Beamtinnen und Beamten in den Ländern (Beamtenstatusgesetz - BeamtStG), § 38 Diensteid:


    (1) Beamtinnen und Beamte haben einen Diensteid zu leisten. Der Diensteid hat eine Verpflichtung auf das Grundgesetz zu enthalten.
    (2) In den Fällen, in denen Beamtinnen und Beamte erklären, dass sie aus Glaubens- oder Gewissensgründen den Eid nicht leisten wollen, kann für diese an Stelle des Eides ein Gelöbnis zugelassen werden.


    (Ausnahmen, bei denen auf die Verpflichtung auf GG verzichtet wird, gibt es, sind in den Gesetzen geregelt).


    Ich denke, man interpretiert die Passage des Eids in NRW "Verfassung und Gesetze befolgen und verteidigen" derart, dass damit auch die Verfassung der BRD gemeint ist?

    Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist aber kein uneingeschränktes Recht. Es endet dort, wo andere Menschen wiederum in einem ihrer Grundrechte verletzt werden (im Einzelfall durch Gerichtsbeschluss festzustellen wie z.B. bzgl. Renate Künast). Aber da wären wir wieder bei einem mir wichtigen Punkt (den ich schon in der Diskussion über das "Zigeunerschnitzel" versucht habe, deutlich zu machen):


    Ich muss nicht alles tun, was ich kann/darf. Wenn ich merke, dass meine Meinungsäußerung andere verletzt - kann ich dann aus Rücksicht nicht auch mal die Klappe halten oder wenigstens weniger verletzend formulieren? So aus ... Höflichkeit und Respekt ... aus Rücksicht? Oder sind das inzwischen Fremdwörter?


    Es geht bei Beiträgen hier im Forum auch erst einmal nicht um Karikaturen oder Satire - und auch da habe ich z.T. eher das umgekehrt Gefühl: einige hier hätten kein Problem mit Satire, die das Christentum betrifft (ich in vielerlei Hinsicht übrigens auch nicht), aber definitiv mit Satire, die sich über andere Kulturen lustig macht.
    Und während ich "Das Leben des Brian" genial finde, habe ich z.B. über Böhmermanns "Schmähgedicht" (betrifft keine Religion, aber als Beispiel dafür, dass das, was man lustig bzw. als gelungene Satire empfindet durchaus individuell ist) überhaupt nicht schmunzeln können.


    Mein Eindruck ist ... dass die "religiöse" Fraktion eher reagiert als agiert. Hier wurde eine Frage gestellt auf die man nicht zwingend antworten müsste, wenn man mit Religion gar nichts am Hut hat (und nein, das heißt jetzt nicht, dass man nicht antworten soll/darf, sondern es geht darum, wer agiert und wer reagiert).


    Falls Du nicht das Forum meinst, mit "religiöse Dinge unter die Nase reiben" ... da bräuchte ich dann ein Beispiel, um darauf antworten zu können.

    Um zu präzisieren: Ich denke, dass Respekt (vor Kultur, Religion etc) eine Grundbedingung des Umgangs miteinander ist. Mich stört weniger (bis gar nicht), wenn jemand nicht an Gott glaubt (das ist sein/ihr gutes Recht und wiederum meine Aufgabe, dafür Respekt zu zeigen). Ein "Gott ist tot" stört mich persönlich wenig, das ist halt auch der "Glaube" bestimmter Mitmenschen, den ich akzeptiere. Aber anderen Menschen, die eben an einen Gott glauben, ständig unter die Nase zu reiben, dass man an (diesen) Gott nicht glaubt und ihnen - mehr oder weniger deutlich - zu verstehen zu geben, dass man sich deswegen für überlegen (oder auch nur besonders witzig/gewitzt) hält, indem man ihren Glauben ins Lächerliche zieht - das entspricht nicht der Vorstellung, die ich von einem respektvollen Umgang habe.

    Ich finde es schade bis nachdenklich machend, dass den Menschen, die sich zu einer (christlichen) Religion bekennen bzw. auch nur zum "Brauchtum" von manchen Forenmitgliedern anscheinend weniger Respekt entgegen gebracht wird, als anderen Menschen (z.B. aus anderen Kulturkreisen). Würde man sich (was mir fern liegt, ich hoffe, das ist klar) über einen Menschen aus Afrika auf Kosten seiner Kultur / Religion / Lebensweise mit ähnlich billigen Witzen lustig machen, wie einige Forianer es hier mit Christen (bzw. deren Glauben) tun - der Aufschrei wäre (zu Recht) groß.
    Man kann über die katholische Kirche gerne geteilter (oder auch einer) Meinung sein, aber ich empfinde die Diskussionskultur hier z.T. eines (Lehrer-)Forums, das von Akademikern frequentiert wird, als unwürdig (insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass viele von uns Beamte sind, die auf das GG vereidigt wurden).

    Mich berührt die Fragestellung hier schon etwas negativ. Eine Deiner Bekannten verhält sich nicht richtig. Irgend jemand anderes kann es beweisen und will Deine Bekannte für ihr Fehlverhalten melden. Du willst jetzt für Deine Bekannte wissen, was für Folgen das haben kann ...


    a) Bist Du dann überhaupt auch eine Lehrkraft (sonst nämlich hier nicht schreibberechtigt)?


    b) Welches Ziel hat Deine Frage hier? Willst Du Deine Bekannte warnen, welche Konsequenzen es haben kann? Das müsste sie selbst wissen. Willst Du in Schadenfreude verfallen?


    Sorry, ich hab eher das Gefühl, dass das Ganze nicht so glaubhaft ist.

    Sorry, aber wenn ich FREIWILLIG eine Fortbildung mache, kann ich mir nicht vorstellen, dass man diese dann nicht reflektiert. Ich würde es auch für mich etwas gewagt finden, wenn ich bei meinen KuK beurteilen wollte, inwiefern sie wirklich Fortbildungen reflektieren oder nicht.
    Davon abgesehen: Ich glaube nicht, dass jemand diesen Fragebogen macht und dann die erste Antwort ankreuzt (jedenfalls nicht im Ernst). Insbesondere auch beachten, dass es bei den Fragen darum geht, was in Zukunft wichtiger sein wird (also erwünschtes Verhalten), nicht darum, wie man sich tatsächlich verhält.

    Erste echte Frage:


    Bitte kreuzen Sie die Ausprägung an, die in Zukunft für Lehrkräfte noch wichtiger wird.
    Die Lehrkraft...( ) nimmt nur verpflichtende Fortbildungen wahr, ohne diese zu reflektieren.
    ( ) nimmt verpflichtende wie auch freiwillige Fortbildungsangebote wahr, ohne diese zu reflektieren.
    ( ) nimmt Fortbildungen wahr, reflektiert regelmäßig den eigenen Wissensstand und baut ihn kontinuierlich aus.
    ( ) nimmt Fortbildungen wahr, reflektiert regelmäßig den eigenen Wissensstand, baut ihn aus und inspiriert andere, sich weiterzuentwickeln.



    Ernsthaft? So geht es weiter ... sag mir, dass das Satire ist.

    Es ist bei uns (zwar nicht häufig, aber doch) auch durchaus üblich, KuK z.B. auch in ihren Randstunden zur Vertretung einzuteilen (z.B. fang ich am Freitag erst nach der Pause an, aber es kommt schon mal vor, dass ich eine Stunde eher rein muss).
    Man versucht schon, Stundenpläne relativ kompakt zu machen, aber jeder von uns hat in der Woche mehrere Freistunden. Solange das nicht zu viele sind, stört es mich nicht zu sehr, denn ich hab an der Schule auch immer was zu tun (korrigieren, kopieren, Leistungserhebungen archivieren etc).
    Es wird darauf geachtet, dass Vertretungen auf alle Schultern verteilt werden - wer so "privilegiert" ist, dass er (oder sie) wenig Freistunden hat, der muss halt schlucken, dass er/sie auch mal eher rein muss oder länger bleiben muss. Planbare Vertretungen sind sowieso immer Tage vorher bekannt, da muss sich dann halt auch einmal eine Teilzeitkraft mit Kinderbetreuung darauf einstellen können.


    Dennoch: gemeckert wird immer ... egal wie es gehandhabt wird.

    Wie war das denn eigentlich im Faschismus in Italien? Waren die Italiener damals nicht fast ausschließlich Katholiken? Und wäre dann die Schlussfolgerung ok, dass Katholiken faschistische Regime wählen?


    Ich halte die Diskussion für insgesamt gar nicht zielführend. Ob Menschen so oder so wählen, hängt doch an so viel mehr Einflüssen als nur oder hauptsächlich der Religion/Konfession. Aber je nach Religion gibt es in der jeweiligen gesellschaftlichen Umgebung sicher Wechselwirkungen. Die sind m. E. aber sogar von Region zu Region verschieden.
    Meiner Ansicht nach ist irgendeine Religion/Konfession weder notwendige oder hinreichende Bedingung für irgendein Verhalten. Sie wird nur oft für alles Mögliche und leider allzuoft Unmögliche benutzt.

    Insgesamt interessanter Einwand. Ich würde zustimmen, dass es mehr Einflüsse gibt, aber in diesem Fall scheint die Religion doch ein sehr starker zu sein.


    Die Diskussion befindet sich insgesamt etwas in der Schieflage, wenn einerseits eine Seite immer Quellen fordert, andererseits aber gleichzeitig mit "meiner Ansicht nach" argumentiert und genannte Fachliteratur dann ignoriert bzw. auch selbst keine beisteuert (das ist jetzt weniger "persönlich" auf MarieJ gezielt, als es sich wohl anhört).


    Jürgen Falter hat in dem bereits oben zweimal genannten Werk aus meiner Sicht eine deutliche Korrelation zwischen katholischen Gegenden und schlechteren Wahlergebnissen der NSDAP aufgezeigt (für die es übrigens auch nachvollziehbare Gründe gibt, die in Italien nicht vorhanden sind s.u.). Auf der ebenso verlinkten Karte kann man sehen, dass weniger die Region als die Religion eine Rolle spielt (in protestantischen Städten mitten in Bayern bessere Wahlergebnisse der NSDAP als im restlichen katholischen Bayern).


    Bzgl. Italiens bin ich nicht der Fachmann, aber ich würde anführen, dass Mussolinis Faschismus sich weit weniger radikal zeigte als die Nazis. Auch scheinen hier tatsächlich regionale Einflüsse eine starke Rolle gespielt zu haben, denn hier sind die Wahlergebnisse sehr stark in der Art "eine Landeshälfte vs. die andere". Man müsste auch die Parteienlandschaft anschauen, ob es für die Katholiken in Italien eine attraktive Partei gab, die den Faschisten Stimmen hätte kosten können (in Deutschland eben das Zentrum ... eine protestantische Partei gab es so dezidiert nicht - sicher ein Grund für die oben angeführten Wahlergebnisse).


    Hab etwas nachgelesen: Ja, es gab auch in Italien eine katholische Partei. Allerdings scheint es hier so gewesen zu sein, dass der Papst / der Vatikan viel stärker und früher mit Mussolini paktierte, als die katholische Kirche in Deutschland dies tat (vgl. hier: https://www.spiegel.de/geschic…faschismus-a-1122590.html und
    https://www.spiegel.de/geschic…er-paepste-a-1122583.html).


    Ich würde (neben der starken Zentrumspartei) noch einen Grund für die höhere "Resistenz" katholischer Gegenden gegen den Nationalsozialismus sehen: den von Bismarck geführten Kirchenkampf, der der kath. Kirche in Deutschland eben schon einmal die Erfahrung eingebracht hatte, mit dem Staat / einer mächtigen politischen Kraft nicht überein zu stimmen (das preußische Kaiserreich war - wenn überhaupt - ein protestantischer Staat). Daraus entstand wohl eine etwas kritischere Haltung.


    So ... jetzt mach ich mir ein Butterbrot (irische Butter).

    Quelle?

    z.B. : Jürgen W. Falter „Hitlers Wähler“ (C.H.Beck-Verlag, München 1991: „Hitler war vor allem in evangelischen Gebieten erfolgreich“, „Protestanten waren im Schnitt doppelt so anfällig gegenüber der NSDAP wie Katholiken“, „Katholizismus als Resistenzfaktor“. (falls mein Text oben zu lang für Dich zum lesen war)-

    Nationalsozialismus und Religion sind in der Tat schwierige Themen ... da sollte man sich vor jeder Vereinfachung, auch wenn sie noch so gut in das eigene Weltbild passt, hüten. Nein, anti-religiös war der Nationalsozialismus sicher nicht ... eher war er seine eigene Religion (ich glaube Rosenberg schrieb sogar von der "Nationalsozialistischen Kirche"). Aber war er christlich, sah er das Christentum als Verbündeten, bediente er sich aus Überzeugung heraus christlicher Vorstellungen?


    Grundsätzlich muss man differenzieren zwischen einzelnen Geistlichen und der (katholischen) "Amtskirche". Und auch bei der katholischen Amtskirche kann man Unterschiede vor und nach dem Konkordat finden, so warnten die kath. Bischöfe 1930 ausdrücklich vor dem Nationalsozialismus, es gab sogar die Aussage, dass es sich ausschließen würde, Katholik und Mitglied der NSDAP zu sein.


    Die deutlich besseren Wahlergebnisse der NSDAP in protestantischen Gebieten hat Plattenspieler schon angesprochen (z.B. Quelle: Jürgen W. Falter „Hitlers Wähler“ (C.H.Beck-Verlag, München 1991: „Hitler war vor allem in evangelischen Gebieten erfolgreich“, „Protestanten waren im Schnitt doppelt so anfällig gegenüber der NSDAP wie Katholiken“, „Katholizismus als Resistenzfaktor“.)


    folgende Grafik findet sich in mehreren Standardwerken zu dem Thema (allerdings ohne den Erklärtext, der hier wohl nachträglich eingefügt wurde - ich verwende dennoch diese Grafik, weil ich gerade keine Möglichkeit habe, aus meinen Büchern etwas einzuscannen):


    [Blockierte Grafik: https://conservo.files.wordpre…ligion864.jpg?w=640&h=958]



    1933 änderte sich das. Hitler nahm für sich in Anspruch, das rechtmäßige Staatsoberhaupt zu sein ... es wurde schwierig für die Kirche, das nicht anzuerkennen (hätte man bei der Ablehnung bleiben sollen? Ich denke ja, aber das sagt sich wohl jetzt leichter, als es getan wäre). Dazu kamen kirchenfreundliche Äußerungen Hitlers, der sehr wohl wusste, dass ein "Kirchenkampf" den inneren Zusammenhalt der Deutschen, an dem ihm durchaus gelegen war (Volksgemeinschaft), schwächen würde. Die Kirchen sind nicht die Einzigen, die auf Hitlers schöne Worte hereingefallen sind.


    Das Konkordat, das der Papst mit den Nationalsozialisten schloss (zum beiderseitigen Nutzen), entzog etwaigen Widerstandsgedanken weiteren Boden. Dennoch gab es einzelne Geistliche, die sehr wohl ihren Widerstand - der auch aus dem Glauben heraus geschah - mit dem Leben bezahlten. Und gleichzeitig gab es Geistliche, die Waffen segneten, den Krieg gegen Russland bejubelten und die Maßnahmen gegen die Juden (Antisemitismus war in den Kirchen - ebenso wie generell in Europa - durchaus verbreitet).


    Und dann muss man auch sehen: eine Ideologie kann sehr wohl in völligem Widerspruch zu einer Religion stehen, sich aber durchaus der Religion oder deren Inhalte bedienen. Ja, Hitler spricht sehr viel von Gottes Willen, göttlicher Fügung, ließ sich selbst als "Erlöser" darstellen etc ("Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn").


    War Hitler überzeugter Christ (bis zum Ende war er offiziell Katholik, Kirchensteuer zahlte er immerhin bis 1934 - ab da zahlte er als Staatsoberhaupt überhaupt keine Steuern mehr)? Benutzte er christliche Ideen aus innerer Überzeugung oder als rhetorische Mittel, weil er damit das (christlich geprägte ;) ) Volk erreichte?
    Wie wäre es nach einem gewonnenen Krieg mit dem Christentum weiter gegangen?


    Hitler am 6. Juli 1933: "Mit den Konfessionen, ob nun diese oder jene: das ist alles gleich. Das hat keine Zukunft mehr. Für die Deutschen jedenfalls nicht. Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht? Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit allen seinen Wurzeln und Fasern, das Christentum in Deutschland auszurotten. … Für unser Volk aber ist es entscheidend, ob sie den jüdischen Christusglauben und seine weichliche Mitleidsmoral haben oder einen starken heldenhaften Glauben an Gott in der Natur, an Gott im eigenen Volke, an Gott im eigenen Schicksal, im eigenen Blute. Lassen Sie das Spintisieren. Ob nun Altes Testament oder Neues, ob bloß Jesu Worte wie der Houston Stewart Chamberlain will: alles das ist doch derselbe jüdische Schwindel. Es ist alles eins und macht uns nicht frei. Eine deutsche Kirche, ein deutsches Christentum ist Krampf. Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein. … Waswerden soll, fragen Sie? Das will ich Ihnen sagen: verhindern, dass die Kirchen etwas anderes tun, als was sie jetzt tun. Nämlich Schritt für Schritt Raum verlieren. Was glauben Sie, werden die Massen jemals wieder christlich werden? Dummes Zeug. Nie wieder. Der Film ist abgespielt. Da geht niemand mehr herein. Aber nachhelfen werden wir. Die Pfaffen sollen sich selbst ihr Grab schaufeln. Sie werden ihren lieben Gott an uns verraten. ... Die katholische Kirche ist schon etwas Großes. Herr Gott, das ist eine Institution, und es ist schon was, an die zweitausend Jahre hier auszudauern. Davon müssen wir lernen … Aber nun ist ihre Zeit um. … Zu simplen Verbrechern werden wir sie stempeln. Ich werde ihnen die ehrbare Maske vom Gesicht reißen. Und wenn das nicht genügt, werde ich sie lächerlich und verächtlich machen …"



    Martin Bormann schrieb z.B. 1941 an die Gauleiter: ""Nationalsozialistische und christliche Auffassungen sind unvereinbar. Die christlichen Kirchen bauen auf der Unwissenheit der Menschen auf und sind bemüht, die Unwissenheit möglichst weiter Teile der Bevölkerung zu erhalten, denn nur so können die christlichen Kirchen ihre Macht bewahren. Demgegenüber beruht der Nationalsozialismus auf wissenschaftlichen Fundamenten. Das Christentum hat unveränderliche Grundsätze, die vor fast 2000 Jahren gesetzt und immer mehr zu wirklichkeitsfremden Dogmen erstarrt sind. Der Nationalsozialismus dagegen muss, wenn er seine Aufgabe auch weiterhin erfüllen soll, stets nach den neuesten Erkenntnissen der wissenschaftlichen Forschung ausgerichtet werden. Unser nationalsozialistisches Weltbild aber steht weit höher als die Auffassungen des Christentums, die in ihren wesentlichen Punkten vom Judentum übernommen worden sind. Auch aus diesem Grunde bedürfen wir des Christentums nicht. Kein Mensch würde etwas vorn Christentum wissen, wenn es ihm nicht in seiner Kindheit von den Pfarrern eingetrichtert worden wäre. Wenn also unsere Jugend künftig einmal von diesem Christentum, dessen Lehren weit unter den unseren stehen, nichts mehr erfährt, wird das Christentum von selbst verschwinden. Aus der Unvereinbarkeit nationalsozialistischer und christlicher Auffassungen folgt, dass eine Stärkung bestehender und jede Förderung neu entstehender christlicher Konfessionen von uns abzulehnen ist. Ein Unterschied zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen ist hierbei nicht zu machen. Zum ersten Male in der deutschen Geschichte hat der Führer die Volksführung bewusst und vollständig selbst in der Hand. Mit der Partei, ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden hat der Führer sich und damit der deutschen Reichsführung ein Instrument geschaffen, das ihn von der Kirche unabhängig macht. Alle Einflüsse, die die durch den Führer mit Hilfe der NSDAP ausgeübte Volksführung beeinträchtigen oder gar schädigen könnten, müssen ausgeschaltet werden. Immer mehr muss das Volk den Kirchen und ihren Organen, den Pfarrern, entwunden werden. Selbstverständlich werden und müssen, von ihrem Standpunkt betrachtet, die Kirchen sich gegen diese Machteinbuße wehren. Niemals aber darf den Kirchen wieder ein Einfluss auf die Volksführung eingeräumt werden. Dieser muss restlos und endgültig gebrochen werden. Ebenso wie die schädlichen Einflüsse der Astrologen, Wahrsager und sonstigen Schwindler ausgeschaltet und durch den Staat unterdrückt werden, muss auch die Einflussmöglichkeit der Kirche restlos beseitigt werden."


    Damit ließe sich sehr wohl argumentieren, dass der Nationalsozialismus (sogar von eigener Sichtweise aus) nicht christlich, sondern anti-christlich war.


    ggf. interessant (wobei man natürlich einwenden kann, dass der Artikel stark "christlich geprägt" ist ;) :( https://www.deutschlandfunkkul…ml?dram:article_id=457675


    oder auch: https://literaturkritik.de/id/17220


    Was mir in der ganzen Diskussion hier generell zu stark vermischt wird: Reden wir über die katholische Kirche oder die evangelische ... über Christentum oder christliche Kirchen? Über die Christen oder die Amtskirche - und nein, das ist nicht immer das Gleiche.

    Das fällt mir jetzt extrem schwer zu glauben. Bei uns muss da schon "im Scherz" ein Amoklauf angedroht oder Mitschüler massiv im Internet gemobbt oder auf dem Pausenhof zusammen geschlagen werden, bevor es einen Ausschluss für mehrere Tage gibt. Sogar "Drogendealer" kriegen keinen Ausschluss für 11 Tage.
    Ist aber egal, es ändert nichts daran: Ausschluss vom Unterricht und Mitschreiben der Schulaufgabe schließt sich nicht aus. Man könnte höchstens gegen den Ausschluss vorgehen - das wäre aber dann eher Sache der Eltern.

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