Beiträge von DeadPoet

    Da unterscheiden wir uns dann ganz einfach in der Grundhaltung. Denn ich würde bei beiden Deiner Beispiele in einem Gespräch nicht einfach nur "Stimmt nicht" sagen.

    Das Netz ist im Moment voll von dummen Aussagen (je nach Sichtweise evtl. auch von mir). Ein "Daumen runter" hilft da wenig (denn er kann eben auch andere Botschaften als "stimmt nicht" transportieren). Neutrale Betrachter / Menschen, die zu dem Thema noch keine oder eine schwankende Meinung haben, sehen zwar "Daumen runter", aber auch, dass der dummen Aussage nicht widersprochen wurde (und nein, ein "Daumen runter" kann - wie ich versuchte, oben schon zu beschreiben - auch ganz andere Gründe haben). Wenn die Aussage so dumm ist, sollte es leicht sein, ganz knapp ein Gegenargument zu setzen. Das fände ich überzeugender, als den "Daumen runter".

    Noch schlimmer wird es, wenn die Anhänger der dummen Äußerung in dem Bereich des Internets gerade die Mehrheit haben ...


    Darüber hinaus: Was heißt der "Daumen runter"? ... "ich stimme nicht zu" , "sehe ich anders", "Blödsinn", "Du Idiot" ... "gefällt mir nicht" ...? Je nachdem, wie man ihn interpretiert finde ich, überwiegen die Nachteile.

    Stimmt. Die Frage ist nur: Wie häufig passiert es in diesem Forum, dass man so himmelschreienden Blödsinn liest und es - weil es klar ist, dass derjenige, der den Blödsinn schreibt auch nichts dazu lernen will - einer wirklichen Antwort nicht bedarf?


    Und: Manche, die solchen Blödsinn posten, wollen nur Aufmerksamkeit. Da ist schon ein "Daumen runter" zu viel, da wäre komplettes Ignorieren wohl besser.


    Dazu noch: In diesem Forum würde selbst das Lamborghini Beispiel irgendjemanden dazu verleiten, eine Antwort zu verfassen ... ein "Daumen hoch" für eine - aus meiner Sicht richtige, wenn auch überflüssige - Antwort würde mir viel besser gefallen, als ein "Daumen runter" (denn dieser "Daumen runter" kann missbraucht werden).

    Mich stört der "Daumen runter" durchaus. Wenn ich eine andere Meinung habe:

    - kann (sollte) ich das artikulieren

    - kann ich jemanden, der meine Meinung in der Diskussion vertritt einen "Daumen hoch" geben (Ermutigung ist besser als "Daumen runter").


    In einem Gespräch fände ich auch, dass "Stimmt" völlig ausreicht, "Stimmt nicht" aber nach einer Erklärung verlangt ... vor allem, weil "Daumen runter" auch verschieden interpretiert werden kann ("Daumen hoch" wohl auch, aber bei einer positiven Botschaft ist das finde ich weniger schlimm).


    Vielleicht sehe ich es auch deshalb so kritisch, weil ich durchaus erlebe, wie der "Daumen runter" in den "Social Media" häufig auch missbraucht wird (man sucht sich "Opfer" aus und verpasst jedem Beitrag einen "Daumen runter", ganz egal, was drin steht.

    Die Anspruchshaltung der Eltern befremdet mich schon. Es gibt nur ganz wenige Exkursionen / Fahrten bei uns, die tatsächlich im Lehrplan verankert sind (und damit NOTWENDIG). Alle anderen sind ein "kann" und somit eine Zusatz"leistung" der Schule. Klar sind einige Fahrten durch ihre lange Tradition eigentlich unantastbar, aber einen Anspruch darauf gibt es nicht ... und sie sind nur möglich, weil LehrerInnen bzgl. Zeit (und auch Finanzen) sich oft weit über ihre eigentlichen Verpflichtungen hinaus freiwillig einsetzen. Eine solche Fahrt abzusagen ist keine Strafe, sondern der Ausdruck, dass das Vertrauensverhältnis / die Beziehung zu den SuS insgesamt so gestört ist, dass man diesen freiwilligen Mehreinsatz nicht mehr bringen möchte (ja, in Bayern kann man zu Fahrten verpflichtet werden - die dann aber voll bezahlt werden müssen - aber den Beschluss, wann und wohin gefahren wird, trifft die Konferenz).

    Falls es jemand vor Jahren anders gelernt hat: in dem Punkt hat sich die rechtliche Lage vor einigen Jahren geändert. Es steht nur noch in der GSO, dass man kleine schriftliche und mündliche Leistungsnachweise braucht und die Konferenz genaueres beschließt:


    GSO §21:

    (2) 1Die Lehrerkonferenz trifft vor Unterrichtsbeginn des Schuljahres grundsätzliche Festlegungen zur Erhebung von Leistungsnachweisen und entscheidet über prüfungsfreie Zeiten; das Schulforum ist zu hören; die Festlegungen sind den Schülerinnen und Schülern sowie ihren Erziehungsberechtigten bekanntzugeben. 2Mündliche und schriftliche Leistungsnachweise sollen in allen Vorrückungsfächern gefordert werden und sollen sich auch auf grundlegende Ergebnisse und Inhalte des bisherigen Kompetenzaufbaus beziehen. 3Im Fach Kunst können praktische Leistungen als Ersatz für schriftliche und mündliche Leistungsnachweise, im Fach Musik nur als Ersatz für mündliche Leistungsnachweise gefordert werden. 4Im Projekt-Seminar zur Studien- und Berufsorientierung werden mindestens zwei kleine Leistungsnachweise, insbesondere individuelle Projektbeiträge der Schülerinnen und Schüler, gefordert. 5Zahl, Art und Terminierung der Leistungserhebungen liegen ansonsten im pädagogischen Ermessen der Lehrkräfte.

    An meiner Schule bedeutet das, ich muss in Geschichte z.B. im Jahr (!) eine Stegreifaufgabe schreiben (schriftlicher Leistungsnachweis), in Englisch bräuchte ich gar keine schreiben, da sind die Schulaufgaben der (große) schriftliche Leistungsnachweis.

    Ich habe nur gar nix zu dem Thema gefunden, was passiert, wenn ein Schüler eine Ex versäumt (und dann - weil ich evtl. nur eine schreibe - keinen schriftlichen Leistungsnachweis hat). Die GSO spricht nämlich nur von Nachterminen bei großen Leistungsnachweisen.


    Wenn man die SuS, die eine Ex versäumt haben, nicht einfach nur kurz abfragen möchte, weil das dann weniger Leistung ist, als eine Ex zu schreiben, könnte man auch über zwei Stunden hinweg eine Unterrichtsbeitragsnote bilden. Das dürfte gerade bei besonders guter oder schlechter Beteiligung kein Problem sein (und man kann die SuS ja auch gezielt aufrufen).

    Ich habe im normalen Tagesablauf gar kein Handy dabei (ja, bin alt, war aber zu der Zeit, als meine Kinder klein waren auch meist nicht anders ... außer ich wusste, dass etwas sein könnte). Allerdings ist unser Sekretariat ständig besetzt. Wenn es eine nicht so dringende Nachricht für mich ist, kriege ich einen Zettel in mein Fach (z.B. "Ihre Frau hat angerufen, auf der Heimfahrt bitte ... xy"). Ist es dringend, schaut eine Sekretärin bei mir im Unterricht mal kurz vorbei bzw. ruft über das Telefon im Klassenzimmer an.

    Ich sage wieder, die Seiteneinsteiger sind unsere einzige Rettung derzeit. Sie brauchen unsere ganze Unterstützung! (Bezeichnete sie nicht unlängst ein Lehrerverbandsfunktionär als "Verbrechen an den Kindern"?) Immer mehr Gehalt löst unsere Probleme nicht, sondern verschärft sie nur noch, denn der Staat wird versuchen (müssen), die Mehrausgaben an anderer Stelle wieder einzusparen und das tut er dann auch!

    Unabhängig vom Rest ... der Funktionär sagte:
    Schlecht qualifizierte Seiteneinsteiger vor Schulklassen zu stellen, „ist ein Verbrechen an den Kindern


    Ich hoffe, Du merkst den Unterschied selbst.

    DaVinci: und das trägt jetzt genau was zur Diskussion bei? Soll ich in Zukunft bei ähnlichen Diskussionen seitenlang die Bibel, das Grundgesetz, Das Kapital, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung, die UN Menschenrechtserklärung o.ä. zitieren ohne selbst auch nur EINEN eigenen Satz zu schreiben?


    Um anderen Google zu sparen: Elmar Gehrke arbeitet für den sächsischen Landesverband der AfD und ist für die AfD-Seite "Blaue Landespost" (mit)verantwortlich. Bei einer Demonstration vor genau einem Jahr, bei der typische AfD Rhetorik geboten war, stellte sich Gehrke (der auch einen Redebeitrag leistete) mit seiner damals 8-jährigen Tochter auf die Bühne ... aber die AfD schimpft bzgl. "Instrumentalisierung von Kindern"? Scheinheiliger geht's kaum.

    Grundsätzlich finde ich mehr Umweltschutz dringend nötig und von daher Fridays for Future auch gut und richtig (ich hab sogar kein Problem damit, wenn SuS dafür mal eine Stunde fehlen ... eher im Gegenteil).
    Grundsätzlich finde ich, dass es in den "älteren" Generationen Menschen gibt, die sich in Bezug auf die Umwelt gut verhalten ... und "Umweltsäue". Das gleiche gilt aber auch für die Generation, die gleichzeitig FfF ins Leben gerufen hat. Auch unter jungen Leuten gibt es "Umweltsäue".
    Grundsätzlich finde ich auch, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung richtig und wichtig ist. Das heißt, dass ein Kinderchor durchaus so ein Lied singen darf.Andererseits heißt es aber auch, dass man das Lied kritisieren darf und nicht einfach mit "dagegen darf man nix sagen, es ist Satire" auf Kritik reagieren sollte.



    Grundsätzlich: Sollte man wirklich alles tun, was man darf / kann?


    Ich darf auch sagen, dass mich dieses "die alten Generationen ruinieren unsere Zukunft" (obwohl ich es verstehen kann) langsam nervt. Denn nicht alle "Alten" tun das (siehe oben) und nicht alle Jungen verhalten sich umweltfreundlich. Dieses "wir" gegen "die anderen" nervt.



    Sollte das Video gelöscht werden? Nein. Die Diskussion darüber muss der WDR aushalten. Aber wenn die das jetzt entschuldigen mit "Da haben wir vorher nicht genügend nachgedacht" ist das eine Bankrotterklärung - denn seit wann wird eine Dummheit, die man nur begeht, weil man nicht darüber nachgedacht hat, plötzlich zur "Satire"?
    Überrascht bin ich auch davon, dass der gleiche Sender, der so ein Kinderchorlied zunächst mal für eine gute Idee hielt, den gleichen (einen anderen) Chor für eine handvoll Auftritte allem Anschein nach nach Korea geflogen hat ... da setzt man sich schon irgendwie gewissen Vorwürfen aus.


    Vielleicht würde ich das noch viel gelassener sehen, wenn ich mich nicht düster an einen FfF-Tweet glaube erinnern zu können, in dem es vor einigen Tagen sinngemäß hieß, dass sich das Problem mit den "Alten", die die Umwelt verschmutzen (Großeltern) ja bald von selber lösen würde ... fand ich auch nicht lustig, nicht angemessen und nicht hilfreich (aber natürlich durch Meinungsäußerung gedeckt).

    Ich weiß ja nicht, ob bestimmte Diskussionen in einen Thread gehören, der dem Abschied eines Forum-Mitglieds gewidmet ist. Irgendwie wirkt das auf mich deplatziert.


    @Buntflieger: Wir waren nicht oft einer Meinung, dennoch alles Gute für die Zukunft.

    Zunächst einmal tut mir das für Dich leid. Das ist keine Nachricht, die man kurz vor Weihnachten bekommen sollte.


    Da man in Bayern (noch) einen Anspruch auf einen Platz im Ref hat ... verstehe ich nicht, warum Du das Referendariat nicht gemacht hast / machst? Gibt es keine Plätze? Finanziell schwierig?
    Ich glaube schon, dass man im Ref einige Dinge lernen kann, die weiter helfen. Allem Anschein nach hast Du es schon öfters im Schuldienst versucht und es hat nicht geklappt ... warum ohne den "Vorbereitungsdienst" - das Referendariat?


    Ich wünsch Dir dennoch, dass das nächste Jahr zumindest in diesem Bereich für Dich besser läuft.

    kopfschloss, bis auf das uralte und langweilige thema kleidervorschriften (gähän) - keine der von dir genannten thesen ist dir neu, oder? brauchst du dazu einen vortrag von herrn winterhoff? doch sicher nicht. banalitäten helau.

    Nein, die Thesen sind nicht neu. Nein, ich brauche dazu keinen Vortrag von Herrn Winterhoff. Aber: Warum habe ich im Alltag so häufig das Gefühl, dass so vielen Eltern diese Thesen unbekannt sind? Von daher bin ich froh, wenn sie immer wieder (und zwar nicht (nur) von Lehrkräften, denn denen glauben manche Eltern anscheinend nicht) wiederholt werden.


    Und: wie oft muss ich vor einer Klasse Dinge sagen, von denen ich dachte, ich müsste sie nie sagen, weil sie so banal sind, dass eigentlich jeder sie wissen müsste ...?


    Über Kleiderregeln hab ich vor zwei Tage erst mit Freunden diskutiert. Ich persönlich bräuchte sie nicht ... aber ich finde es dennoch wichtig, dass man irgendwann lernt, dass nicht jede Kleidung immer passend ist (sogar das Verhalten mancher SuS ist unterschiedlich, je nach Kleidung). Wie ich mich zu einem "Anlass" kleide, hat übrigens für mich auch etwas mit Respekt gegenüber den Anderen zu tun (soll heißen: Nicht immer nur die Perspektive haben, dass das arme Kind ja anziehen können soll, was es will, weil eine Vorschrift ja ganz böse ist ... sondern auch mal: wenn jemand mit seiner Kleidung signalisiert, dass er/sie Schule gleichsetzt mit auf der Couch lümmeln, dass ihm andere und ihr Empfinden egal sind ... warum soll man das akzeptieren?).
    Das Problem ist nur: Wo sollte man anfangen, eine Linie zu ziehen? Jogginhosen? Caps im Unterricht auf? sehr, sehr kurze Röcke/Hotpants? Springerstiefel?

    Wie andere schon schrieben: In MEINER Stunde entscheide ich, was bzgl. solchen Dingen läuft und was nicht, da hat eine AG-Leiterin keinen Einfluss. Wenn Schüler bei mir manchmal versuchen, mit "Aber bei XY dürfen wir das", lautet die Antwort immer "Schau ich aus wie XY?" Bisher hat noch nie ein Schüler "Ja" gesagt ;)

    Wir hatten mal den Versuch ... ist gescheitert.


    - viele KuK wollten ihn nicht nutzen, sahen die Notwendigkeit nicht oder sahen es als "Niederlage" bzgl. ihrer eigenen pädagogischen Fähigkeiten, wenn sie ihn in Anspruch nahmen
    - es musste ständig eine Lehrkraft in einer ihrer Freistunden zur Verfügung stehen (von einem Sozialarbeiter, der ständig in dem Raum anwesend sein kann, könnten wir nur träumen) ... entsprechend haben sich kaum KuK für die Aufsicht in dem Raum eingetragen, es war eine zusätzliche Arbeitsstunde und vielen war dieser Preis den Nutzen nicht wert (siehe oben)


    Aber: wir haben auch ein Schülerklientel, bei dem heftige Störungen des Unterrichts nicht so häufig vorkommen.

    Richtig. Und wenn ich EINEN Zusammenhang (eine Interpretation) klar betone, bedeutet das, dass ich andere Zusammenhänge nicht kenne?


    Ach, fossi ... warum lassen wir das nicht einfach? Ich habe offensichtlich mit dem Beitrag eine Intention verfolgt, die anderen nicht klar geworden ist. Das Internet transportiert halt manche Sprechintentionen nur bedingt ... und hier hab ich es wohl nicht geschafft.

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