Beiträge von DeadPoet

    Jede Schule bekam ein Kontingent, das die Schulleitung (bei uns unter Einbeziehung des ÖPR) auf entsprechende Kolleginnen und Kollegen verteilt hat. Das letzte Wort hatte aber die SL. Das geht nicht an die große Glocke im Kollegium, weil sonst evtl. eine Neiddebatte entsteht. Wenn jemand im Kollegium sagt "Ich hab's bekommen", ist das ok, aber weder ÖPR noch SL werden das von sich aus veröffentlichen.

    Ich finde es einen richtigen Grundgedanken, sich bei Bildung von solch großen Firmen unabhängiger zu machen. Dass Bayern so eine Plattform auch nach Jahren noch nicht vernünftig zum Laufen bringt, ist allerdings ein Armutszeugnis ...

    Diese plötzliche Unterscheidung am Montag Abend zischen Distanzlernen / Distanzunterricht (mit der Tatsache, dass Distanzlernen freiwillig ist und wir an unserer Schule eigentlich am Montag Morgen Materialien und Aufgaben für die ganze Woche auf Mebis hoch laden sollen) ist eine Arbeits- und Motivationsvernichtungsmaßnahme sondergleichen. Es geht um drei Tage? Man hat doch schon zwei Tage (Montag/Dienstag) die Ferien verlängert, macht insgesamt 5 Tage ... auch nix dagegen, aber dann bitte an anderer Stelle nicht wieder tönen wie wichtig jeder Tag Unterricht wäre.

    Ich kenn mich nicht mehr aus ...


    Was ist "Distanzlernen" und was "Distanzunterricht"?


    Am Wochenende hieß es noch, dass wegen der Infektionslage die Stadt verordnet hat, dass alle Jahrgangsstufen bei uns (außer 5 und 12) in Distanzunterricht gehen. Heute waren die SchülerInnen wohl auch daheim ... ist das nun hinfällig und die SuS müssen morgen noch einmal antanzen (wäre sinnlos, aber wäre man ja gewohnt)?

    DeadPoet: Ich persönlich glaube inzwischen an die Theorie der privaten Ansteckungen bzw. da, wo keine Maßnahmen eingehalten werden (also bei den Kids auch auf dem Schulweg etc.). Daher halte ich in großen Teilen * die Einschränkungen in öffentlichen Bereichen, in denen eh langezeit Maßnahmen galten, für wenig hilfreich - dazu hätte es im November einfach einen Rückgang der Zahlen geben müssen. Dass all dieser Mist "immerhin" zu einer Stabilisierung der Zahlen geführt hätte, ist Schönreden der Politik, wenn du mich fragst.


    * Einschränkungen der Argumentation habe ich bei den Schlachthöfen und Fabriken durchaus im letzten Beitrag kenntlich gemacht

    Ja, ich fürchte auch, dass da im Privatbereich viel passiert. Dort, wo der Privatbereich 100% privat ist, wird man - ohne weitere Eingriffe in Grundrechte, die evtl. dann sogar mir zu weit gehen - nicht viel ändern können (außer man schafft wieder mehr Bewusstsein). Da wo es nicht 100% privat ist (auf dem Schulweg, an der Bushaltestelle, am Glühweinstand) kann aber etwas passieren.

    Ich denk mir auch oft, dass die Maßnahmen im Moment allem Anschein nach wenig helft ... aber ich bin mir tatsächlich nicht sicher, wie die Zahlen ohne diesen "Lockdown light" aussehen würden und ob sie nicht tatsächlich schlimmer wären. Als Merkel im Sommer (Frühherbst?) von 19 000 Infektionen am Tag sprach, wenn wir nicht aufpassen, wurde sie von vielen ausgelacht ...

    Ich kann aber auch argumentieren: Sport- und Gaststätten zu. Geschäfte und Schulen ... offen. Immerhin hast Du vorsichtig formuliert, da "dürften" sich weniger anstecken. Aber irgendwoher müssen die steigenden Zahlen ja kommen.

    In meiner Stadt sind es grad ca. 70 Leute im Schlachthof, im Nachbarort 120 in einer Fabrik ...

    Glühweinbuden: Dazu braucht es keinen Weihnachtsmarkt.


    Wenige Maßnahmen im Sommer, weniger Ansteckungen WEIL das Virus durch den Lockdown im Frühjahr eingedämmt war. Dann kam der Sommer mit den Lockerungen und im Anschluss hatten wir wieder die steigenden Zahlen ... einer von uns beiden liegt mit seiner Logik falsch.

    Sozialkontakte sind schon weit unten?


    Schulen? Zum Großteil offen.

    Geschäfte? Alle offen.

    Sonstige Arbeitswelt (Fabriken, Schlachthöfe): Im Normalfall offen.

    Bis heute: Glühweinbuden, vor denen sich Leute drängen? Offen.


    Sorry, aber die Sicherheit, mit der Du behauptest, "bringt doch eh nichts ... je mehr Einschränkungen, desto stärker der Anstieg" entbehrt für mich jeder Grundlage.

    Ich mache erst einmal keine Videokonferenzen. Ich habe privat keine Kamera. Ich halte es jetzt im Moment nicht für zwingend nötig (hängt etwas vom Fach und von der Jahrgangsstufe ab). Dagegen finde ich schon, dass meine SchülerInnen wieder mehr lernen müssen, mit geschriebenen Texten / Anweisungen klar zu kommen und nicht alles immer audio-visuell präsentiert zu bekommen.

    Ich weiß, Gymnasium ist was anderes als Grundschule, aber bei uns ist die technische Ausstattung = private Geräte der Lehrkräfte. Und das ist bei mir zu Hause...

    Im Großen und Ganze ist auch bei uns (Gymnasium) technische Ausstattung = private Geräte. Ohne die Bereitschaft der Lehrkräfte, ihr eigenes Gerät zu nutzen, sich z.T. auch neue anzuschaffen, wäre hier schon alles zusammen gebrochen. Die versprochenen Dienstlaptops sind wohl in (nicht)FFP2 Masken umgetauscht worden ... die auch noch nicht angekommen sind.

    Das ist genau die Frage: Muss Wechsel Präsenz-/ Distanz unter allen Umständen erfolgen oder kann eine ganze Klasse beschult werden, wenn der Raum so groß ist, dass 1,5 m eingehalten werden können bzw. in zwei Räumen beschult wird?

    Wenn der Wechsel das Entscheidende ist, wird man auch nicht alle reinholen können, egal, in welchen Räumen man schreibt.


    Für unsere Gegend schaut's eher so aus, als würden alle ab der 8. komplett in den Distanzunterricht gehen ... und das wo ich letzte Woche viel Zeit und Energie reingesteckt habe, eine Schulaufgabe für übernächste Woche so zu organisieren, dass alle sie mit Abstand usw. schreiben können ...


    Edit: 5-7. Klasse sitzen bei uns weiter ohne jeden Abstand mit 30 Leuten im Klassenzimmer, Oberstufe mit Kursen bis zu 28 Leuten auch.

    So ganz langsam ... hör ich einfach auf zu planen.

    Fällt es Euch auch so schwer wie mir, in der vorhandenen Zeit (und mit den vorhandenen Mitteln) für die 5. bis 7. Klasse und die Oberstufe Präsenzunterricht und gleichzeitig für 8. - 10. Klasse Präsenz- UND Distanzunterricht vorzubereiten? Ok, ab Mittwoch dann für 8 - 10 nur noch Distanz, das macht es dann wieder fast leichter.

    Hm ... ich kenn das auch ... aber vom Gymnasium, bis rauf zu 8./9. Klasse. Die eigene Note wird (mit lautstarker Freude oder Frust) zur Kenntnis genommen und dann interessiert die Note der anderen mehr, als die Positivkorrektur, die der Lehrer mit viel Aufwand mit aufs Blatt geschrieben hat und von der man ja was lernen könnte, so dass der gleiche Fehler nicht noch einmal passiert.


    Allerdings: Ich hab mal in der 5. Klasse die SchülerInnen Kurzreferate in Englisch halten lassen, mit der klaren Ansage, dass ich keine Noten vergeben will, da ich ihnen - ohne dass es zu Zusammenbrüchen kommt - auch ganz deutlich sagen können möchte, was sie falsch gemacht haben, damit sie es beim nächsten Mal (wenn es dann Noten gibt) richtig machen können.


    Hat mit den Kindern auch gut funktioniert. Nur manche Eltern haben sich empört, warum es keine Noten ("keine Rückmeldung") gibt, obwohl über jedes Referat im Plenum und unter vier Augen lange gesprochen wurde ...

    Wo die Kinder sich doch so viel Mühe gegeben haben (dabei wären mehrere der Referate von Kindern sich beschwerender Eltern im Bereich 4 und 5 gelegen).


    Wichtig ist mir, dass ich den Kindern klar mache, dass Noten keinen Einfluss darauf haben, wie ich sie als Menschen sehe und dass ich ihnen auch deutlich mache, dass es Möglichkeiten gibt, sich zu verbessern (es wird mehr Stegreifaufgaben, Unterrichtsbeiträge, Abfragen geben ... und durchaus auch die Möglichkeit des Referats).


    ach ja ... ich versuche Fälle, wo ein Kind ganz knapp an der besseren Note vorbei geht, wenn möglich zu vermeiden (das geht in manchen Fächern und bei manchen Aufgabenformen natürlich besser als in anderen)

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