Ich frage mich aber auch, ob es nicht unendlich arrogant (und das passt auf Wagenknecht und Schwarzer) ist, mit einer Petition Frieden zu fordern und damit das Volk, das überfallen wurde, an dem Verbrechen begangen wurden und werden, zu entmündigen. Ich höre nicht von den Ukrainern (und damit meine ich NICHT Selenski), dass sie unter den derzeitigen Bedingungen verhandeln wollen. Sie empfinden solche Petitionen als den blanken Hohn.
Und hört mir bitte mit Kissinger auf. Man beschäftige sich bitte etwas eingehender mit der Vita und früheren Ansichten eines Menschen, bevor man ihn als leuchtendes Beispiel präsentiert.
"Die von Russland brutal überfallene ukrainische Bevölkerung braucht unsere Solidarität. Aber was wäre jetzt solidarisch?"
Das steht so in der Petition ... warum fragt Ihr denn nicht die Ukrainer? Die sagen Euch nämlich: Panzer, Flugabwehr und Raketen.
"Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg?"
Es ist auch zu befürchten, dass Putin, wenn er jetzt auch nur im Ansatz Erfolg hat, sich ermutigt fühlt und das gleiche Spiel in einigen Jahren wieder beginnt. Wie weit muss man sich aus Angst vor einem solchen Krieg - den der andere jederzeit beginnen kann, schon 5000 Helme könnten als Anlass reichen - Passivität aufzwingen lassen und zusehen?
Edit: Ich wäre auch für Frieden - aber eine solche Petition jetzt macht keinen Sinn, im Gegenteil, sie hilft der russ. Propaganda.
Edit: Noch was: Nachdem Russland die Vereinbarungen, nach denen es die territoriale Integrität der Ukraine achten wolle, so einfach gebrochen hat - wie stellt man sich denn einen Frieden vor, dem man trauen kann?