Beiträge von lolle

    Ich biete bei Aufsätzen oft an nochmal eine überarbeitete Version zur Benotung abzugeben. Diese zählt dann wie ein Test. Diese Art der Verbesserung wird überraschend gut angenommen. In der Unterstufe schreiben etwa 80% den Aufsatz nochmal neu (ok, beim letzten dann nicht mehr), in der Mittel- und Oberstufe sind es je nach Ehrgeiz auch manchmal über die Hälfte.
    Natürlich korrigiere ich die Verbesserung nicht so ausfühlrlich wie das Original - im Optimalfall ist das ja auch gar nciht notwendig.


    Zum Aufsatz selbst lege ich einen Bewertungsbogen, auf dem die wichtigsten Kriterien zur jeweiligen Aufsatzform aufgelistet sind. Da muss ich dann z.B. bei "Textwiedergabe" oder "Überleitungen" oft nur was abhaken oder ein paar Stichpunkte/Verbesserungsvorschläge hinschreiben.
    Schön finde ich dabei, dass es so auch positives Feedback gibt und ich nicht nur Fehler aufliste. (naja, manchmal hat man Probleme, Positives zu finden...)


    Im Aufsatz selbst arbeite ich vorwiegend mit Korrekturzeichen, inhaltliche Schnitzer verbessere ich manchmal, genau wie sprachliche. Wenn jemand durchgehend die indirekte Rede falsch verwendet, verbessere ich das nicht jedesmal.


    Grüße
    Lolle (die noch 10 Aufsätze auf dem Tisch liegen hat... Wochenende???)

    welches Bundesland?


    In Baden-Württemberg gibt es das seit einigen Jahren für Berufsanfänger. Da wird die ersten 3 Jahre das Gehalt um einen bestimmten Betrag gekürzt.
    Bis vor kurzem hat man den Zuschlag, der das Weihnachtsgeld ersetzt, einfach nicht bekommen. Dieses Vorgehen wurde für rechtswidrig befunden, jetzt ziehen sie's unter einem anderen Namen ab.


    Hab allerdings keine Ahnung, was es mit den wechselnden Beträgen auf sich hat.


    Grüße
    Lolle

    Ich hab mir eine Fächerablage für jede Klasse auf den Schreibtisch gestellt. Da schiebe ich die "gebrauchten" Stunden und Materialien Abends rein.


    Wenn das Fach voll ist (oder in den Ferien) räume ich dann auf. Immerhin muss ich dann nicht mehr einen großen Stapel mühsam auseinander sortieren, denn die Sachen in einem Fach gehören in der Regel in einen Ordner.


    Ich träume ja davon, meine 3 Meter Ordner fein zu digitalisieren, aber dazu müsst ich mir glaub ich ein halbes Jahr frei nehmen :)


    Grüße
    Lolle

    Die Sprachreise über Comenius bucht man selbständig bei einem Anbieter im englischsprachigen, europäischen Ausland.


    Bei Comenius kann man dann ein Stipendium beantragen, das Kurs, Unterkunft, Verpflegung und Reisekosten deckt.
    Dafür muss der Kurs aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen, in der Regel ist er speziell auf Lehrer ausgerichtet. Auf der Seite vom PAD (Pädagogischer Austauschdienst) kann man eine Liste mit den Sprachschulen finden, die solche Kurse anbieten.


    http://www.kmk-pad.org/comenius/comenius-lehrerfortbildung/


    Der Antrag muss bis Februar gestellt werden.


    Es gibt auch einige kommerzielle Anbieter, die solche Kurse vermitteln, die allerdings eine Provision verlangen. Ich würde über die Sprachschule direkt buchen.


    Grüße
    Lolle

    Ich hab das Nibelungenlied in 11 unterrichtet. Den Anfang hab ich im Original gemacht (in einer Stunde zum Mittelhochdeutschen), dann haben wir die gekürzte Fassung aus dem Reclam Verlag gelesen.


    Die Frage ist, was man Anspruchsvolles rausholen möchte. Ich hab es spaßeshalber mit einer Soap verglichen (Themen: Liebe, Betrug, Lüge, Streit, Krieg etc....)
    Wir haben uns mit den ritterlichen Tugenden (nach Buhmke) befasst und dann mit Siegfried verglichen und versucht abzuleiten, warum er scheitern muss.


    Interessant ist es auch die Stalingradrede von Göring zu analysieren. Was ist Nibelungentreue, worauf genau bezieht er sich, inwiefern hinkt der Vergleich etc.


    Mit dem Text selbst hab ich glaub ich maximal 2 Doppelstunden gearbeitet. Ich hab dann auch noch ein Referat zum höfischen Roman am Beispiel des "Parzival" halten lassen.


    Es folgte eine Doppelstunde zum Minnesang. "Unter der Linden" machen die Schüler eigentlich ganz gern - wenn auch der ein oder andere pikiert ist, wenn er merkt, wovon die da reden :) Man sollte zum Vergleich noch ein Stück aus der hohen Minne heranziehen, einfach um das Formalisierte kennen zu lernen.


    Mehr braucht es eigentlich nicht.


    Grüße
    Lolle

    Hallo!


    Heute durfte ich meinen 5er einen Brief unseres verehrten Kultusministers austeilen.


    Baden-Württemberg startet einen Qualitätsoffensive!!


    Dabei verspricht unsere Landesregierung in schönster Vorwahlkampfmanier eine Menge schöner Dinge. Ab dem nächsten Jahr soll es an allen Schulen


    - Hausaufgabenhilfe
    - geteilten Fachunterricht in der Unterstufe
    - Ganztagsschulen
    - Doppelstunden


    geben.


    Es ist großartig, dass man uns dafür extra Lehrerstunden verspricht. Nur dass wir zur Zeit noch 75 Lehrerstunden offen haben, bis unser Bedarf an Pflichtunterricht gedeckt ist, daran haben Herr Rau und Herr Oettinger leider nicht gedacht.


    Vielen Dank, dass man uns 4 Wochen vor Schuljahresende mitteilt, was man im nächsten Jahr alles von uns erwartet, denn die Umsetzung liegt - wie immer - ganz in Lehrerhand. Sehr freundlich auch gleich alle Eltern und die Presse von diesen neuen Errungenschaften in Kenntnis zu setzen. Die Lokalpresse hat auch schon gleich einen großen Artikel geschaltet, was ab dem nächsten Jahr alles an Neuerungen zu erwarten ist.


    Spätestens im September werden Elternschaft, Presse und wer sonst noch auf uns eindreschen, weil wir es nicht gebacken bekommen, das alles umzusetzen.


    Es freut mich, dass sich etwas tut, aber könnten solche Dinge nicht ein wenig überlegter und koordinierter eingeführt werden? Hier versuchen sich doch Politiker auf unsere Kosten zu profilieren, die Umsetzung in die Praxis interessiert in Stuttgart keinen.


    Es wird Zeit, dass die Ferien kommen und ich den Laden mal für ein paar Wochen hinter mir lasse.


    Frustige Grüße


    Lolle

    Es kann sich hier auch um eine Wahrnehmungsstörung handeln, d.h. der Schüler kann z.B. nicht zwischen n und m differenzieren oder die Auslaute nicht richtig wahrnehmen. Das muss nicht unbedingt etwas mit dem Gehör zu tun haben (kann aber), sondern z.B. mit der Verarbeitung im Gehirn.


    Sicherheit bringt hier nur eine eingehende LRS-Diagnose bei einem Psychologen. Solche Dinge kann man in der Schule nicht ausreichenden diagnostizieren - nur die Auffälligkeit beschreiben und um Abklärung bitten.


    "Erkennen" von LRS ist so eine Sache: die Störung/Schwäche sieht bei jedem Kind anders aus. Viele Bundesländer gehen so weit, als LRS "einfach" eine nicht ausreichende Rechtschreibleistung zu definieren.


    Zur (sehr allgemeinen) Einführung eignet sich Dürre: Legasthenie.


    Grüße
    Lolle

    Zitat

    Von einer Gehaltskürzung am Anfang habe ich noch nie was gehört - das wäre ja super unverschämt....


    ist in Baden-Württemberg aber so. Um Kosten zu sparen wurde zunächst die allgemeine Stellenzulage (die das Weihnachtsgeld ersetzen soll) für die ersten 3 Jahre nach Dienstantritt gestrichen.
    Da sich das als nicht rechtmäßig herausgestellt hat, bekommen wir nun die Stellenzulage, dafür wird aber das Gehalt um einen gewissen Prozentsatz abgesenkt - am Ende kommt es auf's gleich raus: ca. 5% weniger Gehalt als die Kollegen.


    Die Kürzung betrifft im übrigen auch Lehrer, die über das Tauschverfahren schon fertig verbeamtet aus anderen Bundesländern kommen.


    Grüße
    Lolle

    Wir haben an der Hochzeit selbst alle Gäste mit Polaroid fotografiert und die Bilder gleich eingeklebt. Die Gäste haben dann eine Widmung oder ähnliches dazu geschrieben.


    Auch immer nett: Auf den Tischen Einmalkameras auslegen, mit denen die Gäste sich gegenseitig fotografieren können. Dabei kommen oft die schönsten Schnappschüsse raus.


    Grüße
    Lolle

    Zitat

    Dies gilt natürlich nur, wenn man sicherstellt, dass sie nicht in den Wohnzimmern der Kollegen verschwinden Augen rollen , aber das ist ja immer ein Problem.


    aus diesem Grund haben wir mittlerweile einen "Giftschrank". An der Tür hängt eine große Liste, was alles auszuleihen ist, aber man bekommt die DVD nur persönlich ausgehändigt. Natürlich nur bei den teuren Materialien...
    War notwenig, nachdem wir ca ein Viertel unseres Etats nur dazu verwendet haben, verschwundene Dinge zu ersetzen.

    Müsst ihr euch mal anschauen. Wie immer bei diesen Ordnern kann man einiges verwenden und vieles wiederum nicht.


    Wir haben von den Fachschaften aus auch einiges in Übungsmaterial für Schüler investiert, das jetzt in unserer Schülerbibliothek steht. So können wir Schüler mit Defiziten zum Üben schicken oder man kann sich mal für ne halbe Stunde mit ihnen hinsetzen und einen Übungsplan zusammen stellen. Wird v.a. in der Oberstufe ganz gut genutzt.


    Ansonsten mag ich es ganz gerne, wenn zu den viel unterrichteten Lektüren die DVDs an der Schule sind, denn das Bestellen beim Kreismedienzentrum krieg ich nie gebacken und Klassiker wie die "Physiker" etc. sind eh immer ausgeliehen.


    Grüße
    Lolle

    Ich bin auch eher schlampig... sonst würd' ich mit 2 Korrekturfächern ja nie fertig werden.


    Ich habe aber festgestellt, dass ich zunehmend von der Positivkorrektur abrücke: die wenigsten Schüler interessiert, wie man es besser hätte sagen können und ich spare eine Menge Zeit.


    Wie Hermine bin ich in der Unterstufe genauer, aber dort verlange ich auch sorgfältigere Verbesserungen.


    Grüße
    Lolle

    Also die Aussage mit den 20 Minuten ist die Aussage eines Referenten des RP... klar schreib ich auch schon mal nen Test, der länger als 20 Minuten geht. Es ging aber eher darum, dass eine KA keine 45 Minuten lang sein muss.


    Bezüglich der Frage, was denn nun eine Klassenarbeit ist und was nicht, hatten wir im letzten Jahr einen Beinaherechtsstreit und das Ergebnis war das oben genannte: Das Portfolio wurde als GFS gewertet und ich musste eine fünfte Klassenarbeit schreiben.


    Die Verordnung sagt nichts darüber aus, was genau eine Klassenarbeit ist, unterscheidet diese jedoch ausdrücklich von Portfolios, Lesetagebüchern, Projektberichten etc., so dass wir davon ausgegangen sind, dass letztgenannte keine Klassenarbeiten sein können.
    Es wird nämlich weiter gesagt, dass diese Arten der Leistungsmessung an beruflichen Schulen/Gymnasien eine Klassenarbeit ersetzen können, am allgemeinbildenden Gymnasium jedoch nur als zusätzliche Leistung zu werten sind.
    Die Fachreferentin für Portfolios hat dies bestätigt...


    Die Verordung ist nicht wirklich logisch aufgebaut... es geht was Schularten und Co. angeht munter durcheinander... wir mussten uns sehr eingehend damit auseinander setzen und den Juristen zu Rat ziehen.


    Grüße
    Lolle

Werbung