Sprechtage samstags und kürzere Klassenfahrten
Düsseldorf. Die NRW-Lehrer wehren sich gegen Vorwürfe, die Hauptschuld am hohen Unterrichtsausfall zu tragen.
Schulministerin Barbara Sommer (CDU) hatte vor einer Woche Eltern, Schüler und Lehrer aufgerufen, per E-Mail Vorschläge zum Abbau der jährlich fünf Millionen Stunden Unterrichtsausfall zu machen. Mehr als 1000 Antworten landeten im Ministerium. Hauptforderungen von Eltern: Elternsprechtage, Konferenzen und Fortbildungen in die unterrichtsfreie Zeit legen, Klassenfahren reduzieren.
Laut Sommer fallen jährlich vier Prozent des Unterrichts aus. Viele Eltern verlangen, dass Elternsprechtage auf einen freien Samstag, zwei Nachmittage oder den Abend gelegt werden. Lehrer-Fortbildungen sollten am Wochenende oder in den Ferien stattfinden. Kritisiert wurde auch der häufig verkürzte Unterricht unmittelbar vor und nach den Schulferien.
Der NRW-Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, kritisierte Sommers Weisung, Elternsprechtage und Lehrerfortbildungen in die unterrichtsfreie Zeit zu legen. Sie erwecke den Eindruck, als ob Lehrer für den Stundenausfall verantwortlich seien. Ursache für den hohen Unterrichtsausfall seien aber vor allem Krankentage der Lehrer.
Er warnte Sommer davor, Sprechtage und Fortbildungen in die unterrichtsfreie Zeit zu legen. Der VBE werde sich gegen weitere Arbeitszeiterhöhungen wehren, drohte Beckmann mit öffentlichen Lehrerprotesten.
Im Ideenkatalog von Eltern und Lehrern im Kampf gegen den Unterrichtsausfall finden sich weitere Forderungen. So sollten Klassenfahrten verkürzt werden oder gar ganz ausfallen. Pflichttermine von Schulleitern beim Regierungspräsidenten sowie Repräsentationspflichten sollen beschränkt werden. Einzelne Eltern verlangen, dass auch Lehrer vom ersten Tag der Krankheit an ärztliche Bescheinigungen vorlegen müssen.
Weitere Ideen können an das Ministerium geschickt werden...