Hallo Jorge,
erst einmal danke ich dir, für deine ausführliche und anregungsreiche Antwort!
Ich finde es sowieso toll, wie sich hier gegenseitig geholfen wird..
Oh, da habe ich mich wohl vertan - ich dachte du würdest an einem Weiterbildungskolleg arbeiten (sorry).
Deine Tätigkeit an der Fachschule scheint ja nicht ganz so stressig zu sein, wie an Regelschulen. Ich finde es gut, wie du dich/deine Arbeit organisierst. Z.B das du Vorbereitungen sowie Korrekturen ausschließlich in der Schule erledigst. Somit trennst du Schulleben von Privatleben. Auch das "korrekturfreundliche" Gestalten deiner Klausuren scheint enorme Arbeit zu minimieren.
Du schreibst, dass es Möglichkeiten gäbe, um "betriebsfremd" wie du es nennst zu arbeiten, wie z.B. beim (durch das) Goethe-Institut. Auch dort habe ich mich reichlich informiert. Denn meine Idee wie gesagt, war es, als DaF-Lehrerin zu arbeiten. Und eigentlich hatte ich mich schon so gut wie dafür entschieden, als ich all die verzweifelten Berichte las, über Honorarverträge und einer Bezahlung die mehr als fraglich ist. Schade! (mit den von dir genannten anderen Instituten, werde ich mich noch auseinandersetzen, denn ich denke, du meinst mit betriebsfremd auch als Lehrer in evt. nichtlehrenden Berufen tätig zu sein)
Nun lag es für mich nahe, mich mit dem Lehramtsstudium zu beschäftigen. Denn auch dort gibt es Möglichkeiten ins Ausland zu kommen, bzw. im Erwachsenenbereich tätig zu sein. Allerdings ist es nicht so, dass ich ÜBERHAUPT NICHT mit Kindern/Jugendlichen arbeiten wollen würde. Ich habe ca 4,5 Jahre mit Kindergartenkindern und Schulkindern (darunter auch Jugendliche) in einer Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung gearbeitet. Dort habe ich unter anderem auch Hausaufgabenbetreuung durchgeführt, bei der ich ebenso Dinge erklären musste, die dem Alter der Kinder entsprechend verständlich zu sein hatten (1.-4. Klasse). Ich finde, dies habe ich gut umgesetzt (und hat mir auch sehr viel Spaß bereitet), nicht zuletzt deswegen bekam ich desöfteren Lob von meinem Chef, sowie von Kollegen, ich sei eine gute Pädagogin. Und dies ist ja unter anderem wichtig, um als Lehrer tätig zu sein, insbesondere im Bereich Kinder/Jugendliche.
Ich bin super mit den Kids klar gekommen, obwohl es sozialer Brennpunkt war. Gerade deswegen habe ich auch schon überlegt an eine Hauptschule zu gehen (mir ist völlig klar das nicht alle Hauptschulen gleich sind, doch diese sollen hier auch nicht angesprochen sein), da ich denke, dass ich einen Zugang zu diesen Kindern finden würde (aber vielleicht ist es etwas anderes wenn ich sie unterrichten muss). Und auch wenn jetzt kommt, dass schon viele Lehrer vor mir mit ebenfalls Idealen in die Schulen gegangen sind, und sich schnell wieder davon verabschieden konnten/mussten (aufgrund des Schullsystems, der schwierigen Kinder etc.), denke ich doch, dass man immer wieder mit neuen Ideen/Innovationen an die Dinge im Leben herangehen sollte, um etwas zu verändern. Aber ich bin überzeugt, dass tun viele Lehrer bei einzelnen Schülern.
Es schlummern in mir Ideale, die ich gerne in meinem Beruf einbinden möchte. Ich könnte mir vorstellen, den Sozial- mit dem Bildungsbereich zu verbinden, könnte mir vorstellen, mal in Afrika an einer Schule tätig zu sein.
Doch aufgrund der schon von mir beschriebenen Umstände die das Lehrersein mit sich bringt, bin ich mir momentan nicht sicher, ob ich das so möchte.
Interessant fand ich allerdings deine Sicht bzgl. einer eventuellen Überlegung, was ich mit meinen potenziellen Fächern sonst noch so anstellen könnte, außer dem Lehrerberuf. Obwohl hier und da schon informiert deswegen, werde ich mich darangeben, weitere Informationen zu sammeln, was sonst noch so möglich wäre.
Und zu deiner Aussage "(...) sollte das Fachstudium (...) inhaltlich kein Dünnbrett sein" denke ich, dass es sinnvoll wäre, wenn auf Lehramt zu studieren, dann am besten auf Gymnasiallehramt, um anschließend in möglichst vielen verschieden Bereichen tätig sein zu können...
Ich möchte dir noch zustimmen bzgl. deiner Aussage, Berufs- und Partnerwahl seien mit die schwierigsten Entscheidungen im Leben. Wie wahr...
Danke, dass du mich ein paar Dinge hast anders sehen lassen und mich bei meinen weiteren Recherchen und Überlegungen auf einen anderen Weg gebracht hast.
Viele liebe Grüße
Daya