Beiträge von chemikus08

    Ab 602ff Thema: Einsatz vorerkrankten Kollegen

    Als Mitglied einer Schwerbehindertenvertretung, sowie als selbst Betroffener, bin ich über die dispektierliche Art, mit der über Betroffene hergezogen wird etwas befremdet. Es geht sich doch überhaupt nicht darum, dass diese Kollegen sich leise weinend auf das Ruhegleis bei voller Bezahlung setzen möchten. Es geht ausschließlich um den Präsenzunterricht vor der Klasse. Und dieses Begehren kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Gefährdung sich anzustecken ist hoch und wird mit zunehmender Durseuchung auch nicht weniger. Andererseits ist unser Risiko im Fall des Falles als missing in action in die Geschichtsbücher einzugehen relativ hoch. Da auf der anderen Seite der online Unterricht zunehmend wichtiger wird, ergibt sich hier doch ebenfalls ein grosses Wirkungsfeld. Warum soll ich meine Klassen nicht online betreuen. In dem Fall kann mir der Schüler seine Verschriftlichung auf den Bildschirm geben, dann kann ich auch zu seiner Ausarbeitung was sagen. Im Präsenzunterricht wäre das ggf. sogar schwieriger. Also Fazit: Ich kann mir einen überwiegenden Online Unterricht vorstellen. Einen Unterricht mit FFP2 kann ich mir indes nur maximal eine halbe Stunde vorstellen und danach bräuchte ich eine Auszeit zur Regeneration. Also seit doch bitte so fair und lasst uns mit den Hilfsmitteln arbeiten die wir brauchen. Stehen diese nicht zur Verfügung müssen sie eben beschafft werden. Aber so wie das eben gelesen und verstanden habe? KollegInnen das geht gar nicht. Wie wollen wir bei den Schülern Inklusion vermitteln, wenn wir selber so etwas nicht in den Griff kriegen?🙈

    Wie lief das am Donnerstag

    Hier Mal die Sichtweise aus dem Bereich Realschule in NRW:

    Es wurde ein immenser Aufwand betrieben, um die ganzen Hygienevorschriften umzusetzen. ,KollegInnen verdienen einen Award in Sachen Improvisationstalent und Engagement. Was man dann aber sieht, wenn man das Schulgelände verlässt:

    SuS liegen sich freudestrahlend in den Armen

    Die Fünf, die vorher vorbildlich den Abstand gehalten haben, klettern in einen Kleinwagen und fahren gröhlend davon. Einige Pärchen stehen in der Bushaltestelle und tauschen Körperflüssigkeiten aus. Weitere acht quetschen sich in einen vollgepfopften Bus.

    Was bleibt?

    Das unbestimmte Gefühl, dass der zuvor betriebene Aufwand für den A.... war.

    Flecki

    Die Lösung des Problems hast Du doch selber schon angedeutet, Wenn Du jeden Tag mit Bauchschmerzen in Deine Mails schaust, mache ich mir ernsthaft Sorgen um Deine psychosomatische Verfassung. Das solltest Du mit Deinem Arzt besprechen.

    MarieJ mit der Einstellung zur Arbeitssicherheit könnten wir eigentlich unsere gesammelten Vorschriften zum Umgang mit krebserzeugenden Stoffen in die Tonne werfen.

    MarieJ möglicherweise ist ja die von Dir bei Firelilly vorgeworfene Voreingenommenheit nichts anders als Berufserfahrung. Es ist leider so, dass sich in den vergangenen Jahren vieles an den Arbeitsbedingungen verschlechtert hat und das meiste ist von hinten durch die Brust ins Auge eingeführt worden. In dem Sinne seit wachsam!

    Ich bin entsetzt, wie manche die Problematik verharmlosen. So sagt Tayfun Tempelfort, dass sich das mit dem Risikoalter 60 nicht halten lässt. Immerhin es ist eine Steigerung um den Faktor drei gegenüber der vorgehenden Altersgruppe. die Anzahl derer, die auf die Intensivstation müssen und glücklicherweise überleben ist um ein Vielfaches höher. Solchen Kollegen kann man aus Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes nur mit ffp3 Masken in den Unterricht schicken. Das erfordert zusätzliche Auszeiten wegen des Atemwiderstandes.

    Und warum das alles? Weil sonst die Arbeit an den anderen hängen bleibt. Falscher Ansatz, wenn nur noch die Hälfte da ist und ich zusätzlich die Klassen halbieren muss wegen der Abstandsregeln, dann muss eben die Stundentafel drastisch reduziert werden. Etwas anderes ist dann eben nicht leistbar.Ich werde nicht dafür bezahlt meine Gesundheit zu gefährden. Ich werde vielmehr für 1800 Stunden im Jahr bezahlt an der ich meine Arbeitsleistung zur Verfügung stelle. Und wenn wir eine Krisensituation haben, dann können wir nicht noch mehr aus den Lehrkräften raus quetschen. Dann muss, bildlich gesprochen, die Kundschaft auch Mal mit Butterbroten statt ganzer Mahlzeiten zufrieden sein.

    Antwort zu#16

    Im Prinzip ja, aber der Virus würde sofort zerstört, da die Seifenblasenhülle aus Tensiden besteht, die die Lipidhülle des Virus unmittelbar zerstören würde.

    Zitat aus den Krankschreibungsrichtlinien der kassenärztlichen Bundesvereinigung:


    Arbeitsunfähigkeit liegt auch vor, wenn auf Grund eines bestimmten Krankheitszustandes,

    der für sich allein noch keine Arbeitsunfähigkeit bedingt, absehbar ist, dass aus der Ausübung

    der Tätigkeit für die Gesundheit oder die Gesundung abträgliche Folgen erwachsen, die

    Arbeitsunfähigkeit unmittelbar hervorrufen

    Samu

    Du hast aber schon verstanden, dass der Begriff der Arbeitsunfähigkeit in den Krankschreibungsrichtlinien der Ärzteschaft definiert ist. Nach diesen Richtlinien ist jemand auch dann krank zu schreiben, wenn beim Verbleib im Arbeitsprozess die Arbeitsunfähigkeit droht gegenwärtig aber noch nicht vorliegt. Liegt diese Situation vor darf der Arzt Dich krankschreiben und du bist per Definitionen krank. Wann und unter welchen Umständen eine solche Situation vorliegt kann nur der Arzt festlegen. Als Personalratsmitglied würde ich nie einem Kollegen raten sich krankschreiben zu lassen. Anders sieht es jedoch mit der Empfehlung aus eine ärztliche Expertise zu seiner Arbeitsfähigkeit einzuholen.

    Samu Beitrag 8

    Betrügerische Handlung ? Nein!

    Ich mache an der Stelle darauf aufmerksam, dass nach den derzeitigen Krankschreibung Richtlinien der Ärzte eine Arbeitsunfähigkeit auch dann besteht, wenn eine AU nicht nicht vorhanden ist, bei Verbleib im Arbeitsprozess jedoch droht. Inwieweit diese Situation im Einzelfall vorliegt ist eine rein ärztliche Entscheidung im Einzelfall. Als Patient diesen Weg im konkreten Einzelfall mitzugehen ist daher keinesfalls ein Betrugsversuch.

    Ich weiß nicht, ob das die richtige Gruppe ist, oder die Coronaferien (unglückliche Bezeichnung) aber ich habe ein Anliegen, dass mir insgesamt zu kurz gekommen ist.

    Die gesamten Massnahmen dienen u.a. dazu, gerade besonders gefährdete Personengruppen zu schützen. Auch wir beschäftigen besonders gefährdete Kollegen. Ich meine damit solche Vorerkrankungen die zu einer besonderen Gefâhrdung bei Infektion führen. Hier erwarte ich im Rahmen des Arbeitsschutzes eine klare Aussage, wer aus Fürsorgegründen dienstbefreit ist. NRW schliesst derzeit diese Personengruppe für die Notdienste aus. Klar umrissen ist das m.E. jedoch nicht. Ich kann nur jedem Betroffenen empfehlen, diesen Schutz vom Arbeitgeber einzufordern. Sollte der Arbeitgeber dies nicht machen, setzt Euch über Eure Arbeitnehmervertretung und/ oder Schwerbehindertenvertretung zur Wehr. Da die Gefâhrdungslage durch das RKI mittlerweile als hoch eingestuft wurde, besteht für besonders gefährdete auch noch die Möglichkeit ärztliche Expertise einzuholen. Eine Krankschreibung ist nämlich nach den Krankschreibung Richtlinien auch dann erlaubt, wenn bei Verbleib im Arbeitsprozess eine Erkrankung droht. Dies zu entscheiden ist dann zunächst einmal eine rein ärztliche Entscheidung.

    Vielleicht sollten sich alle Verbände Mal zusammen tun und massiven Druck ausüben, was die Umsetzung des EU Urteils zur Erfassung von Arbeitszeiten anbelangt. Wohlwissen, das ein Teil der KollegInnen jetzt wieder die Hände über den Kopf zusammenschlägt, weil sie das aus irgendwelchen Gründen ablehnen. Ich halte es für die einzige Möglichkeit mit der Fakten (in Form belastbarer Zahlen) geschaffen werden, die die Politik zum Handeln zwingt. Auch die Probleme der Mehrbelastung von Teilzeitkräften würden erfasst.

    Ein schlechtes Gewissen darf ich haben, wenn ich gar nicht krank bin, sondern blau mache. Ansonsten gilt krank ist krank. Was sollen denn die Kollegen sagen, die chronische Leiden haben und immer wieder ausfallen. Um Mal ein typisches Beispiel zu nennen Migräne. Hier sind 20 bis 30 Krankheitstage im Jahr durchaus normal. Ein schlechtes Gewissen wäre ein schlechter Ratgeber, da nicht zielführend. Zielführend sind hier zwei stressfreie Tage, zugezogene Gardinen und die Gewissheit morgen wieder zur Arbeit zu gehen, ohne tuschelnde Kollegen im Rücken.

    Calmac, da muss ich Dich korrigieren. Auch bei begründeter Befristung. liegt nach spätestens fünf Jahren ein sogenannter Gestaltungsmissbrauch vor. Im Regelfall brauchst Du da auch nicht mehr zu klagen, sondern nur einen Antrag auf Entfristung zu stellen. Wer nur 14 h hat sollte schauen sich zunächst für eine volle befristete Stelle zu bewerben und dann den Antrag stellen.

    Catania, da muss ich Dir widersprechen. Es geht keine rote Lampe an. Auch hier gilt das Kriterium der Bestenauslese. Ist der Bewerber zulässig und ist er der einzige Bewerber, so ist dies kein Ablehnungsgrund. Würde er abgelehnt, könnte er sich einklagen. Und die Zahl derjenigen, die sich bei der GEW beraten lassen und diese Zeit um haben, nimmt deutlich zu. Und bei dem derzeitigen Lehrermangel könnte man sich eine solche Zurückweisung in NRW nicht leisten.

    AnnaLisa niemand muss sich hier rechtfertigen. Wenn ich für jemanden telefonisch erreichbar sein will gibt es dafür einen gewichtigen Grund und nicht weil ichKaffeeklatsch halten will. Und wenn man jemandem 28 Kinder anvertraut, sich aber noch nicht Mal sicher ist, dass der mit dem Telefon keinen Blödsinn macht, dann läuft grundlegend was falsch.

    Das gilt auch für Menschen ohne Studium und Ref,den diese Menschen haben auch Arbeitnehmerrechte. Gehen Kettenverträge, auch sachlich begründete, über ein gewisses Mass hinaus sieht das Arbeitsgericht einen Gestaltungsmissbrauch und damit war die Befristung dann unzulässig. Immer mehr der langjährigen Vertretungswanderer gehen diesen Weg. Aus dem Grunde gibt es eben auch fest Angestellte KuKs mit Eg9.

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