Beiträge von chemikus08

    Mikelknight

    Zu Recht Regen wir uns über das Lehrerbashing auf. Wir sollten daher mit gutem Beispiel vorangehen und auch andere Berufsgruppen nicht pauschal zu verurteilen.

    Es gibt sicherlich vereinzelt "Doc Holidays" aber generell denke ich nicht, dass man da Ärzten vorwerfen kann, leichtfertig krank zu schreiben. Viele Krankschreibungen basieren nun Mal auf subjektive Aussagen der Patienten, die weder verifiziert noch falsifiziert werde können. Dennoch sind sie berechtigt. Das beste Beispiel sind chronische Rückenschmerzen. Bei gleichem MRT Status kann der eine Patient beschwerdefrei sein, während der andere zur Schmerztherapien ins Krankenhaus kommt. Wenn sich nun unter diesen Patienten schwarze Schafe befinden, dann hat der Arzt nur wenig Möglichkeiten diese ausfindig zu machen. Und ehrlich gesagt, nehme ich lieber billigend in Kauf, dass sich der ein oder andere eine Leistung erschleicht, als das einem berechtigt arbeitsunfähigen Menschen die Krankschreibung vorenthalten wird. Unternehmen, die ein Klima des Vertrauen schaffen, in dem Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen sind übrigens weitaus weniger von derartigen Problemen betroffen. Das wäre aus meiner Sich der sinnvollste Präventionsansatz.

    yestoerty

    Da reden wir wahrscheinlich aneinander vorbei. Wenn Du bereits wieder gesund bist und arbeiten gehst wird's schwierig. Du solltest auf jeden Fall bis zum Beginn der Wiedereingliederung krank geschrieben sein. Es ging dann darum, ob während der Wiedereingliederung weiterhin Krankschreibung en eingereicht werden müssen.

    Flipper79

    Ich versuche schon seit Tagen mich für eine Variante zu entscheiden und stelle fest, egal wie, es geht nicht ohne "Bauchschmerzen". Ich bin daher auch froh, diese Entscheidung im Moment nicht treffen zu müssen.

    Wenn ich das Ganze richtig verstehe besteht folgendes Problem:

    1.) Ich lade Schuld auf mich, weil ich Waffen liefere

    - mehr russische Soldaten (die auch nur gezwungen werden) kommen durch unsere Waffen ums Leben

    - mehr Zivilsiten und unkrainische Kombattanten kommen ums Leben, weil der Krieg länger dauert

    - Je nachdem wie Putin es interpretiert liegt nach seiner Def. eine Kriegsbeteiligung vor, weshalb ich die Gefahr für einen dritten Weltkrieg erhöhe


    2.) Ich lade Schuld auf mich, weil ich keine Waffen liefere

    - unterlassene Hilfeleistung

    - es kommen ukrainische Soldaten und Zivilisten zu Tode weil sie sich nicht verteidigen können

    - es kommt zu Massenmorden nachdem sich die ukraiinsche Seite nicht mehr zur Wehr setzen können

    - Die Gefahr eines dritten Weltkrieges steigt, weil Putin sieht das man so zum Ziel kommt und nun auch Nato Staaten in sein Visier geraten


    Das Ganze nennt man Dilemma und je nachdem, welche Position man einnimmt verteufelt man die andere Seite. Aber es gibt kein Richtig und kein Falsch. Das muss man aushalten.

    Zunächst einmal empfehle ich dringend Kontakt mit dem zuständigen Personalrat und/oder Schwerbehindertenvertretung (falls eine Schwerbehinderung vorhanden ist oder ggf. in Frage kommt) aufzunehmen. Haus oder Fachärzte die in der stufenweise Wiedereingliederung von Lehrkräften nicht erfahren sind, versuchen häufig das Prinzip der freien Wirtschaft überzustülpen, diese mündet gemeinhin ins Chaos.

    Eine stufenweise Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell geschieht über mehrere Stufen. Ziel ist die Betroffenen langsam wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren und prozeßbegleitend festzustellen, ob der Arbeitnehmer den Anforderungen gewachsen ist. In Fällen mit langer Vorerkrankung sollte man regelmäßig von einer entsprechend langen Wiedereingliederung ausgehen. Die meisten Wiedereingliederungen in NRW werden zunächst für ein halbes Jahr kalkuliert. Stellt man fest, dass man den Anforderungen nicht gewachsen ist, muß unbedingt eine Korrektur erfolgen. Eine Ausdehnung der Wiedereingliederungszeit ist dann bis zu einem Jahr möglich (hierzu wird dann aber der Amtsarzt eingeschaltet). Die erste Phase kann beispielsweis mit ganz wenigen Unterrichtsstunden beginnen (z.B. 6 Unterrichtsstunden die Woche). Nach zwei Monaten erfolgt dann eine Steigerung auf meinetwegen 12 Wochenstunden und die letzten zwei Monate mit 20 Stunden) Danach wird dann der normale Dienst wieder aufgenommen. Dies war jetzt nur die beispielhafte Wiedergabe eines möglichen Verlaufs. Hinzu kommt, dass der Arzt vorgibt, welche Belastungsfaktoren beispielsweise nicht vorkommen dürfen. Daher empfiehlt sich vor Beginn der Wiedereingliederung dieselbige mit einem BEM Gespräch einzuleiten. Bei diesem BEM GEspräch kann ein Mitglied des PR das VErfahren begleiten. Son kann dann auch vereinbart werden, dass zunächst nur ein Einsatz in kleinen Lerngruppen erfolgt und erst später auch normale Klassenstärken hinzukommen. Auch sollte im BEM Gespräch festgehalten werden, von welchen Tätigkeiten man während der Wiedereingliederung befreit ist.

    Eine traurige Botschaft noch für die tarifbeschäftigten KollegInnen. Man ist während der kompletten Wiedereingliederungsphase krank geschrieben. D.h. man muss eben auch schauen in dieser Zeit mit dem Krankengeld (plus Zuschlag) hinzukommen. Im Regelfall sind das bis zu 20% weniger (Netto) im Monat.

    Schon erstaunlich, wieviele Beiträge dieser Fall innerhalb weniger Zeit generiert hat. Wo Licht ist, ist auch Schatten und wir alle wissen, dass Sozialleistungen in unserer Gesellschaft auch schon mal ausgenutzt werden. Es verbietet sich jedoch, sich selber zum Richter zu erheben. Der Einzige der das Recht und die Pflicht hat (bei entsprechender Kenntnis) denjenigen anzusprechen ist der Schulleiter bzw, die Dienststelle. Rein arbeitsrechtlich kann die Beweiskraft eines Attestes erschüttert werden, wie z.B. in der hier dargestellten Situation. In diesem Fall kommt es zu einer Beweislastumkehr und der Arbeitnehmer muss nachweisen, dass er im Recht ist. Nötigenfalls im Rahmen eines Kündigungsschutverfahrens. Alle unterhalb der SL haben sich indes aus diesen Vorgängen rauszuhalten. Es versteht sich auch von selber, dass es der SL nicht gestattet ist, sich mit anderen über derartige Gespräche sich zu unterhalten. Möglicherweise hat der Mitarbeiter schon längst ein Gespräch mit der SL geführt um sie vorzuwarnen, dass entsprechende Anschuldigungen kommen könnten. Die SL ist nur nicht berechtigt Euch jetzt zu erzählen, dass eigentlich ein Burnout vorliegt. Also haltet Euch raus, krank ist krank. Um den Rest kümmern sich schon genug Leute. Beamte werden bei gehäuftem Vorkommen zum Amtsarzt geschickt, Angestellte werden durch den medizinischen Dienst der Krankenkassen kontrolliert.

    Im Übrigen gibt es mehr Arbeitsstunden die nicht ausfallen, weil Kollegen sich krank zur Arbeit schleppen als Arbeitsstunden die ausfallen, weil Kollegen Missbrauch betreiben; so zumindest meine Beobachtungen. Jeder der sich am Stammtisch oder ersatzweise in Foren über krankfeiernde Kollegen ausheult sollte gerechterweise auch über die erste Gruppe sprechen. Ach nee, dann muss ich ja doch wieder Vertretung machen? Ja ist so.

    fossi74

    Es bleibt im Übrigen alles Spekulation. Dennoch hat mich das an eine depressive Episoxe meinerseits erinnert. Ich wollte es abso!ut nicht wahr haben und habe versucht durchzuhalten. Das ging gut bis zu dem Moment, wo ich komplett neben der Spur war und beim Kaffee ausschütten das kochende Wasser über die Hand geschüttet habe. Danach war ich zwei Monate krank geschrieben. Jedoch nicht wegen der Verbrühung (die war halb so wild und nach einer Woche gegessen) sondern wegen der Depri. Irgendwie habe ich dann beim Durchlesen des Threads genau an diese Situation gedacht. Wäre mir das im Lehrerzimmer passiert und die Kollegen hätten mich im Schwimmbad gesehen, wäre ich wahrscheinlich auch ein Opfer des Flurtratsches geworden.

    Aber es muss auch jemand zum Betreuen verfügbar sein.

    Wenn das auch nicht mehr geht, dann hilft nur noch die Schulaufsicht zu informieren, dass die Betreuung der Kinder ganz oder in Teilen zur Zeit nicht mehr möglich ist. Dann neben die das entweder so hin oder ordnen Personal aus anderen Schulen ab. Das ganze scheitert nur daran, dass Schulleitungen häufig im vorauseilenden Gehorsam meinen, sie müssten auch das Unmögliche ermöglichen.

    plattyplus

    Keep calm! Auch bei Gericht arbeiten Menschen. Einen Urlaub kann man voranmelden, so dass man für einen evtl.neuen Prozess ausgeplant wird. Lediglich bei laufenden Verfahren ist das komplizierter und im ungünstigsten Fall entstehen dann diese Kosten, das kratzt aber bei Gericht genauso wenig, als wenn Zeugen aus Timbuktu eingeflogen werden. Wenn es der Wahrheitsfindung entstehen hält diese Kosten🤷

    Zauberwald

    Im Rahmen einer Schwerbehinderung kannst Du Mehrarbeit ablehnen. Darüber hinaus gibt es in NRW noch eine andere Möglichkeit. Du reduziert um eine Stunde. Dann muss Du zwar auch noch Mehrarbeit leisten. Jedoch ist diese bis zur vierten Stunde (also mit Erreichen der Vollbeschäftigung) zu vergüten. Darüber hinaus dürfte man Dich dann eigentlich erst zur Mehrarbeit heranziehen, wenn alle anderen auch in dem Umang herangezogen würden,

    Kein Problem, da wir da nicht in der Schule sind, gibt es eine Ansage und danach stehen die bei wiederholter Störung draussen. Darüber hinaus ist das keine Entscheidung des Richters, wer an dem Prozesstag Richter ist. Das hat mit dem grundgesetzlich garantierten Anspruch auf den sogenannten gesetzlichen Richter zu tun.

    Bolzbold

    Im Regelfall (also in 90% der Fälle) hast Du 6 bis 9 Termine die tatsächlich stattfinden, dass ist also im Normalfalle durchaus im Bereich des Zumutbaren.

    Sollte es einmal die üblichen Anforderungen überschreiten, dann sollten gerade wird, die wir uns (auch als Tarifbeschäftigte) der öffentlich rechtlichen Grundordnung verpflichtet haben, bewußt sein, dass das Schöffenamt für jedermann rechtlich verpflichtend ist und nicht abgelehnt werden kann. Gerade im Bereich des Jugendgerichtsbarkeit werden besonders Menschen gesucht, die auch beruflich mit Kindern und Jugendlichen umgehen. Für deren Arbeitgeber dürfte es alle nicht einfach sein alles unter einen Hur zu bringen. Ich kann jedoch als Staat nicht erwarten, dass jedermann abkömmlich zu sein hat, abe meine eigenen Staatsbediensteten lasse ich außen vor.

    Übrigens an der Stelle auch der Hinweis, wenn man nicht genügend freiwillige Meldungen hat, bedient man sich gerne der Listen von öffentlich rechtlich Beschäftigten um die Posten zu füllen. Das gilt für den Wahlhelfer genauso wie für den Schöffen oder das Mitglied einer "Pflichtfeuerwehr".

    Bolzbold

    Wenns denn mal so einfach wäre. Ich z.B. , hat sich wahrscheinlich schon rumgesprochen dass ich GEWler bin. Gehöre damit also in die rot / grüne Ecke. Aber bin ich für das integrierte Schulsystem. Klare Antwort: Jein! Würden wir es so machen wie die Schweden wäre ich sofort dafür. Die unterrichten integrativ in kleinen Systemen. Schaue ich mir unsere Gesamtschulen an, so bin bin ich mir ziemlich sicher, dass einige unserer Realschüler hier kläglich gescheitert wären. Bleibt es beim Gymnasium und bleibt es bei den hier bekannten Gesamtschulen, dann wünsche ich mir, dass das dreigliedrige Schulsystem alle Varianten beibehält, denn nicht jeder Schüler mit Realschulempfehlung ist auch für die Gesamtschule geeignet. Ich selber bin froh an einem kleinen System zu arbeiten, wo fast jede(r) KollegIn jeden SuS kennt.


    Die Wahlentscheidung war (Biefwahl schon erledigt) nicht einfach. Alle Parteien (bis auf die Linke, aber die hatten ja auch nichts zu entscheiden) haben mich in der Vergangenheit enttäuscht. Vielleicht tun sie das auch diesmal wieder. Ich hoffe, dass Herr Kutschaty diesmal kein Rohrkrepierer ist. War diesmal eine Entscheidung nach Sympathiepunkten. Möglicherweise lag ich falsch. :autsch:

    Es reicht nicht mehr, dass der Amtsarzt ein erhöhtes Risiko dafür sieht, dass Du vorzeitig erkrankst. Er muss vielmehr plausibel erörtern, dass Du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht bis zum Pensionsende durchhältst. Diesen Nachweis kann er wohl kaum bringen, insoweit würde ich mir da keine Sorgen mochen. Falls der Druide einen mentalen Aussetzer hat --> Klageweg

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