Beiträge von chemikus08

    dasHiggs

    Du hast vollkommen Recht, die DU zahlt nicht bis zum Lebensende. Daher macht sie nur Sinn, wenn ich meine Altersversorgung anderweitig gesichert habe. Viele haben das Bedürfnis "wohnen" durch Erwerb von Wohneigentum abgesichert, so dass im Alter eben keine Ratenzahlungen anfallen. Daher darf ich im Alter auch weniger verdienen. Umgekehrt wird's währen der Ratenphase schwierig. Solche Überlegungen sind natürlich mit zu berücksichtigen.

    Letztlich muss das jeder selber wissen. Ich berichte nur von a.) meinen persönlichen Erfahrungen und b.) den Schicksalen, die in der Beratungspraxis bei mir aufschlagen. Insbesondere zu b.) kann ich sagen, dass es nicht wenige sind, die nun mehr oder weniger bereuen dass sie keine haben. Btw. Mir sind mitlerweile drei KuKs persönlich bekannt, die wegen Covid in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet wurden. Keiner von denen hätte mit so etwas jemals gerechnet. Insoweit alles eine Frage des Blickwinkels mit dem man draufschaut.

    Es sollte sich jeder die Frage stellen, was passiert wenn ich von heute auf morgen mit 1300 (KV schon abgezogen) auskommen muss. Wenn ich das irgendwie hinkriege ist alles ok. Falls ich darin ein Problem sehe, sollte ich überlegen das Risiko abzusichern. State of Trance stellt die Frage was passieren muss um nicht mehr als Lehrer arbeiten zu können. Nun da fällt mir einiges ein. Nach meinem Herzinfarkt hat die Psyche gestreikt. Du stehst in der Klasse und bekommst Schweissausbruch. DIr wird schwindelig und du schnappst nach Luft. Alles um Dich herum nimmst Du nur noch mit Tunnelblick war. Das Ganze mehrmals die Woche. Damit unterrichtest Du erst Mal nicht mehr. Das kann man in den Griff kriegen. In der Reha gab es aber auch einen gestandenen Manager. Dickes Haus mit Schwimmbad und einen SL vor der Tür. Der musste aufgeben und lebt jetzt in einer 40 qm Wohnung und fährt mit dem ÖPNV. Man kann sich also verkleinern. Wer das aber nicht will, sollte sich ernsthaft eine DU überlegen. Ich habe genug KollegInnen in meiner täglichen Beratungspraxis die sich nur deswegen von Krankschreibung zu Krankschreibung hangeln, weil die Kohle im Falle einer Frühpensionierun nicht reicht. (Raten für das Haus, Kinder studieren, usw usw.). Mit einer vernünftigen DU wâren die längst im Ruhestand.

    @Thymian

    Die UkrainerInnen sind aber auch keine homogene Gruppe. Möglicherweise hat die geflüchtete Ukrainerin deren Ehemann in der Ukraine kämpfen muss, ganz andere Wünsche als der Staatschef. Und eine ganz andere Gruppe hast Du auch vergessen. Was wollen die russischen 18 jährigen Wehrpflichtigen, die gar nicht selbständig entschieden haben in der Ukraine kämpfen zu wollen? Möchte damit nur zum Ausdruck bringen,dass ich beiden offenen Briefen etwas abgewinnen kann und selber förmlich zwischen den Stühlen hänge.

    Kris24

    Ehrlich gesagt fehlt mir das Hintergrundwissen zu beurteilen, wann die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Russlands so geschwächt ist, dass Putin handeln muss. Spieletheoretisch hat Putin (solange er wirtschaftlich noch handlungsfähig ist) keine andere Alternative als zu eskalieren. Alles andere kostet ihm den Kopf. Ich befürchte daher in der Tat eine weitere Eskalation bis hin zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen um den Gegner zu destabilisieren. Die Ukraine hat einen taktischen Verhandlungsfehler gemacht. Sie hätte beim Budapester Memorandum auf eine ähnliche vertragliche Absicherung wie beim Artikel 5 des Nato Vertrages bestehen sollen.

    Es ist letztlich eine Frage der Prämissen von denen man ausgeht. Gehe ich davon aus, dass ohne die Lieferung von schwerem Gerät Putin nicht zu Verhandlungen bereit ist, da er mit vertretbarem Aufwand sein Ziel erreicht und mit der Lieferung ein ausreichendes Gegengewicht besteht damit Putin verhandelt, ist das sicherlich eine Option. Nur über was will man verhandeln? Sicherlich nicht darüber, dass er sagt "Aufsitzen wir fahren nach Hause, ich hab mich vertan". Die Ukraine muss also bereit sein ggf. auf den Donbas zu verzichten. Das will sie aber nicht. In dem Fall wird Putin den Einsatz so hoch fahren, dass die Ukraine keine Chance hat. Dann aber ist das Ergebnis das Gleiche, als wenn man kein schweres Gerät geliefert hätte, nämlich Unterwerfung der Ukraine. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Mehr Tote auf beiden Seiten. Also muss man in seiner Prämisse davon ausghen, dass 1.) die Ukraine zu einem Kompromiss bereit ist und b.) der durch die Waffen enstehende Druck auf Putin so groß wird, dass auch er zu einem Kompromiss bereit ist. Dies setzt aber voraus, dass Putin logisch denkt und nicht stur einer Ideologie folgt. Geht man mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass diese Prämissen nicht gegeben sind, ist die Einstellung der Waffenlieferung in Bezug auf den zu zahlenden Preis in Menschenleben wohl die bessere Alternative, da man sonst verdammt viel Blut an den Händen kleben hat, ohne dass das Ziel erreicht wurde. Es fällt mir schwer das abzuschätzen, vielleicht fällt es Euch leichter?

    Mikelknight

    Auch Einstellungszusagen sind in gewisser Weise verbindlich. Falls jetzt noch ein Rückzieher käme, dann nur weil ein schwerwiegender Grund vorliegt, ansonsten würde sich das Land schadensersatzpflichtig machen. Mach Dir also bei diesem Stand keine Gedanken mehr. An die Langsamkeit des Systems wirst Du dich gewöhnen müssen. Für NRW noch ein Hinweis. Es kann sein, dass auch das erste Gehalt nicht pünktlich kommt, weil die Wege zwischen den Sachbearbeitern und LbV etwas langsam sind. In dem Fall bitte sofort mit dem LbV in Verbindung setzen und Abschlagszahlung einfordern. Die genaue Abrechnung kommt dann erst etwas später. Für die, die aus der freien Wirtschaft können wirkt das am Anfang immer etwas befremdlich, als sei etwas nicht in Ordnung. Im Regelfall ist aber alles Gut, es dauert nur etwas

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