Beiträge von robischon

    hallo elefantenflip
    ich red ja auch nicht von einer "methode" (dabei denk ich immer an einen trick), sondern von dem ganz normalen ablauf beim lernen.
    ich mach nicht das kinder lernen. das tun sie selber.

    bei meinem verfahren müssen kinder nicht anlaute hören können.
    alle kinder haben damit schreiben und lesen gelernt, ausländer konnten daran deutsch lernen und ich lernte wörter in ihrer sprache. kinder die in ihrem herkunftsland kyrillisch geschrieben hatten und deutsch sprechen konnten, lernten schnell unsere buchstaben.
    ohne zeitdruck und ohne leistungsdruck.

    hallo
    stimmt, ich hör in wenigen wochen auf.
    wenn ich sowas schreib wie das mit "nicht meine kinder", bitte nicht übel nehmen. es soll kein vorwurf sein für ungenauen spracheinsatz. ich bin für mich selber so pingelig damit.
    hallo elefantenflip, in dem zusammenhang stört mich das "ansprechen auf eine methode".
    das klingt für mich wie "behandlung".
    lernen findet so statt dass kinder etwas wahrnehmen und daraus ihr wissen herstellen.
    ich kann ihnen nur etwas zur verfügung stellen was so durchsichtig oder deutlich wie möglich ist
    und dann abwarten.
    und den kindern sagen was ich gesehen und gehört habe
    und sie ermutigen.
    das ist keine methode, sondern eine denkweise.
    sag ich mal.
    wenn jemand denkt, kinder würden lesen lernen weil er ihnen sagt was sie tun sollen, dann kann er nicht anders verfahren.
    reichen sagt kindern wie sie anlaute hören und erkennen sollen. weil er so groß und überzeugend ist, tun sie das. außer es sind hamburger kinder (hab ich gehört)

    also gut, ich hab das mit den abfälligen bemerkungen in der zeitung gelesen und immer wieder selber gehört in schulstunden, nicht nur in denen in meiner eigenen schulzeit. ich kann also nicht über alle lehrkräfte sowas sagen.


    opernsänger dürften keine stimmprobleme bekommen, ebenso wenig wie schauspieler. sie haben geschulte stimmen. in meiner lehrerausbildungszeit gab es das nur wenig, damals an der PH trier, anfang der 60er.


    und jetzt zu der einwendung
    Zum Thema "Lernen lassen": Superidee, funktioniert aber nur unter bestimmten Voraussetzungen (sehe das jetzt mal analog zum autonomen Lernen, das in den skandinavischen Ländern betrieben wird). Ganz entscheidend für den Erfolg sind hier die Motivation der Lehrenden und der Lernenden. Andere Rahmenbedingungen (Raumangebot, Materialien, Richtlinien, die so ein Arbeiten überhaupt zulassen) müssen auch stimmen.
    es ist wirklich eine superidee und es funktioniert, wenn man sich einfach traut.

    hallo grundschullehrerin
    ich erzähl gerne davon.
    es sind nicht meine kinder, es sind die kinder mit denen ich arbeite und deren lernwege ich beobachte und begleite.
    das konzept heißt "selbst organisiertes kooperatives lernen im schulanfang". im prinzip findet lernen so statt, seit der steinzeit.
    kinder finden etwas vor was sie durchblicken, sie reden miteinander darüber und arbeiten das was sie können. aus dem was sie verstanden und gearbeitet haben erfinden sie etwas neues.
    das material zum vorfinden hab ich hergestellt für den schreib- und lese-anfang und inzwischen auch für den mathematikanfang. das material kann man auch fünfjährigen geben.
    ich lasse kinder immer reden und zusammen arbeiten. wenn sie mir etwas schreiben, lese ich es (auch wenn es noch so schwer zu erkennen ist).
    mehr über die abläufe findest du auf meiner website in einer drei jahre fortlaufenden dokumentation oder in dem buch das in eurer lehrerbücherei steht. es heißt "lernen ist wie netze spinnen". es sind allerhand kopiervorlagen zum ausprobieren drin.
    ein prof hier in freiburg, der mich mit reichen verglichen hat, meinte, ich sei nicht so autoritär wie er.
    ich bringe kindern nichts bei, ich lass sie selber lernen.

    es muss nicht bloss das brüllen sein.
    in deutschland gibt von lehrerseite erheblich mehr abfällige äußerungen als anderswo
    "hast du es jetzt endlich kapiert..."
    es sieht aus wie eine auseinandersetzung zwischen lehrenden und lernenden, nicht wie zusammenarbeit.
    dann wird natürlich auch gemobbt und gequält.
    ich kenn einen lehrer der aufgeben musste, viel zu früh, weil er befürchten musste, einen satz nicht mehr zu ende sprechen zu können vor der klasse.
    alternative (mein vorschlag): nicht unterrichten sondern lernen lassen, mit den kindern oder jugendlichen arbeiten (nicht gegen sie oder sie antreiben wollen)
    ich hab überhaupt keine stimm- oder sprechprobleme und bin doch seit ca. 40 jahren in dem geschäft.

    liebes kaddl
    das hast du für das erste mal schon ganz richtig gemacht, an den handgelenken festhalten und in eine ecke lenken, wo er sich zu boden warf.
    im wiederholungsfall könnte es eine hilfe sein zu wissen dass sein angriff nicht dich meint, auch wenn er nach dir schlägt. dann ist es leichter, beim festhalten und in die ecke lenken auch noch beruhigende worte oder töne beizusteuern. das tut dir dann auch selber gut.
    sicher ist es auch richtig, sich zu so einer komplizierten situation rat zu holen. solche foren sind doch ein segen, oder?
    wenn ich früher als junglehrer an einer sonderschule für lernbehinderte, in wirklichkeit für verhaltensauffällige, abgeschobene, angegriffen wurde, hab ich regelrecht kämpfen müssen. und ich bin gar nicht so klein. wie gut wäre es gewesen, man hätte mir so beistehen können.
    also, du hast es richtig gemacht. und jetzt weißt du, dass du dich nicht aufregen musst und mit beruhigen viel weiter kommen kannst. du kannst den jungen mal fragen, was du beim nächsten mal, wenn er sich so aufregt, machen sollst, damit er nicht zu hause verprügelt wird. wenn du darüber mit ihm sprichst, greift er dich wahrscheinlich nie wieder an.

    stimmt das eigentlich?
    nirgendwo weltweit gibt es so viele einrichtungen für stimmstörungen wie in deutschland, vor allem in anspruch genommen von lehrkräften.

    mein vorschlag zu der situation, grundsätzlich und immer: die opfer trösten, die angreifenden in schutz nehmen.
    ein ausrastendes kind ist aus dem gleichgewicht.
    sanktionen bringen es noch mehr aus der balance. es schlägt um sich wie ein ertrinkender.
    ich bestrafe seint 24 jahren keine kinder mehr. das äußerste was ich tue, ist eine beschwerde, ans kind, an die klassenlehrerin, in letzter instanz an die eltern. manchmal erfahre ich dann, dass geschlagen wird. wenn ich das vorher weiß, entfällt so eine beschwerde.
    das in schutz nehmen sieht für leute, die es anders gewohnt sind (blut aufwischen, verfolgen, bestrafen) fremd aus. es ist nachhaltig, es wirkt womöglich bis in die nächsten generationen. bestrafung wirkt, wenn überhaupt, nur ganz kurzfristig.
    dass der junge die schnecke gequält hat ist nur ein hinweis, dass er sich gequält fühlt.

    einspruch. in meinem heftchen schreiben kinder nicht nur ab.
    oder hat das kind die stellen leer gelassen?
    hast du mal eine mitteilung an das kind an die tafel geschrieben?
    hat das kind mal eine mitteilung an dich geschrieben?
    das mit dem "raten" wird sicher oft anders verstanden als es gemeitn ist. das kind weiß dass da etwas von einem kleidungsstück steht.
    das wort TAXI hat ein junge mal so gelesen: da ruft man an und dann holt es einen ab.
    wissen von was die rede ist, ist wichtiger als buchstaben zusammen ziehen.
    schreiben ist eine kommunikationsform.

    max ist nicht fördermüde. er lässt sich nix sagen. er eckt an in seiner ersten klasse.
    den begriff fördermüde hörte ich vor jahren zu meinem entsetzen aus der schule für geistig behinderte.
    das kind Z. mit dem du da arbeitest versteht die synthese nicht, obwohl du soviel daran arbeitest.
    mein vorschlag ist doch nur, einen anderen blickwinkel einzunehmen, zu diesem kind, zur schrift als kommunikationsform, zum umgang miteinander.
    max blickt auch die synthese nicht.
    wie kommt es dass er mir schreiben konnte, schon zweimal.
    und ich kann das alles reibungslos lesen.
    hättest du dt als bitte erkannt?
    ich schreib ihm einfach zurück.
    so bin ich auch bei den kindern mit denen ich arbeite mit dem schreiben umgegangen und alle können lesen, auch die beiden mit einem IQ erheblich unter 100

    jetzt bist du doch sauer auf mich.
    ich hab das kind nicht weiter beschrieben, nur mitgeteilt, dass es in seiner schulklasse als besonders "förderbedürftig" angesehen wird.
    man kann mit dem lernen anders umgehen.
    auch das kind von dem du schreibst, kann etwas.

    hallo elefantenflip
    sei nicht sauer auf mich, von einem lehrer einer schule für geistigbehinderte hab ich mal den ausdruck "fördermüde" gehört. kinder mit denen er zu tun hat sind fördermüde.


    eine mutter hat mir kürzlich gemailt und geklagt dass ihr sohn, ein erstklässler, nicht lesen lernt und in seiner klasse probleme hat. ich hab vorgeschlagen dass er mir mal schreibt.
    der junge der nicht lesen kann, hat mir geschrieben:


    hallo robin ich bn max
    hasbu nor anberä büssch keschibn
    sagmi es dt
    unb rodin isch wede dia ain dlt maln robin
    max lanä


    Das heißt:


    Hallo Robin ich bin Max
    Hast du noch andere Bücher geschrieben
    Sag mir es bitte
    Und Robin ich werde dir ein Bild malen Robin
    Max (alleine)


    gegen "fördern" wehrt er sich. trotzdem konnte er mir schreiben. nur noch ein weilchen, dann können auch andere reibungslos lesen was er schreibt.


    das zum thema "kind lernt nicht lesen"

    hier in baden-württemberg ist es so, dass du beim oberschulamt die einsicht in die personalakte beantragen musst. dann bekommst du einen termin.
    schau auf jeden fall ob die seiten durchnummeriert sind.
    bleistiftvermerke sind unzulässig.
    du kannst dir seiten die du beanstandest kopieren lassen, gegen gebühr. und dann brauchst du rechtsschutz und einen rechtsanwalt.
    im oberschulamt kommt auf jeden schulmenschen ein jurist. alles gehörig abgesichert.

    ist das nicht seltsam?
    kinder vorführen zu einem thema
    ich arbeite zur zeit mit drittklässlern, hab eltern informiert dass ich diesen kindern auf anfrage informationsmaterial zur sexualität usw... (für kindern von 8 bis 10 jahren) in kleinen gruppen zur verfügung stellen will. die eltern haben unterschrieben (bis auf die albanischen oder arabischen)
    und jetzt können jederzeit kinder miteinander mit diesem informationsmaterial (bücher und hefte mit bildern, fotos, texten) sich zurückziehen und das anschauen und lesen. ab und zu komm ich hin und lass mich dazu fragen, wenns nötig ist. die fragen finde ich interessant. nichts ist verklemmt oder peinlich.
    nur ist da nix zum "vorführen". es ist kein "unterricht".
    kann nicht gezeigt werden, wie mit dem lernen umgegangen wird?
    nicht als inszenierung sondern als allgemeine information zum lernen.
    kinder lernen nicht in kleinen schrittchen, nicht der reihe nach, nicht gleichzeitig und schon gar nicht das gleiche.

    liebe melosine, lieber justus jonas
    was ich gesagt hab ist keine vage ferndiagnose.
    menschliche verhaltensweisen können für einen geduldigen beobachter ziemlich durchsichtig sein.
    die verhaltensweisen haben sich seit der frühen steinzeit nur unwesentlich geändert.
    schade dass lehrerinnen und lehrer so oft "deutliches" verhalten für provokation oder beleidigung halten.
    und "durchgreifen".


    die reaktion auf "an die hand nehmen" könnte mehr zeigen über das kind. natürlich spielt es auch eine rolle ob die hand trocken und warm (das hab ich so) oder feucht und kalt ist.
    ich habs schon erlebt dass ein kind ankam, wenn ich zwei provozierende durchdrehende ausrastende kinder an den beiden händen hatte und sagte: ich bin auch böse. es wollte auch halt bekommen. und es wartete tatsächlich bis eine hand frei wurde.
    also, ich betaste das kind nicht, ich biete ihm halt und schutz. und dieses von dem die rede hier ist, braucht ganz sicher eine gehörige portion davon.
    ob es wohlstandsverwahrlost ist?

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