Beiträge von robischon

    Danke Arabella.


    Hallo Fairlight, ja Du klingst arg altmodisch.


    Mit Klippert hab ich nix zu tun und schon gar nicht mit Methoden.


    Es braucht keine "Methoden" um Kinder dazu zu veranlassen von selber zu lernen. Man muss sie nur nicht daran hindern. Lehrer hindern sie gerne, auf ihren unberechenbaren und unvorhersagbaren Lernwegen zu lernen.


    Altmodisch ist die Ostereierpädagogik( der Begriff ist von mir), das Bulimie-Lernen und das Rucksackwissen.


    Erfolgreich ist es, wenn Kinder überhaupt nicht mehr aufhören zu lernen und selber feststellen können ob das was sie tun, zusammenpasst und richtig ist. Damit hab ich jede Menge Erfahrungen sammeln können und bekomme auch heute noch Rückmeldungen dazu. Altmodische Lehrer erleben sowas nie.

    " Grade kleine Kinder möchten sich im Unterricht gerne ganz klassisch melden "


    Zu so einem Schulverhalten, das Lehrerinnen und Lehrer richtig freut, müssen kleine Kinder erst veranlasst werden, manipuliert werden.


    Etliche lassen sich ja wirklich darauf ein und bekommen gute Noten (Erfolg)


    Wie kleine Kinder wirklich von selber lernen, kann man vor der Schule, z.B. in einem Kindergarten der Kinder nicht zu manipulieren versucht, erleben.


    Da gehen sie neugierig auf Dinge zu, experimentieren, testen ob sie den Erwachsenen die da sind wirklich trauen können und fangen dann an zu fragen.


    Was sie herausgefunden haben, teilen sie mit und suchen weiter. Traditionelle Schule versucht sie an solchen Verhaltensweisen zunächst mal zu hindern und rechnet als Schulerfolg nur korrektes Schulverhalten (nicht reden, nicht herumlaufen, zuhören und tun was aufgetragen wurde) und rechnet das um in Noten oder ersatzweise nette Formeln.


    Das was Kinder selber gelernt haben ist wirklich nachhaltig und lässt sie lebenslang weiter lernen.


    Ja ich hab sehr viel Erfahrung mit so einem Umgang mit dem Lernen und mit den tatsächlichen Erfolgen.

    Kinder in der 1. Klasse sind nicht selbstständig genug


    Das Vorurteil legen sich Lehrerinnen und Lehrer zurecht, damit sie ihren Umgang mit den kleinen Kindern rechtfertigen können.


    Sie haben das Vorurteil, man müsse Kindern sagen was sie tun sollen, man müsse ihnen Zusammenhänge erklären, damit sie das nachmachen können (wenigstens so ungefähr) und sie antreiben, weil sie ja sonst nichts täten.


    Wenn Kinder selber Zusammenhänge finden dürfen und wenn sie selber Fragen stellen dürfen, hören sie nicht mehr auf, zu fragen, zu suchen und Dinge zu tun die sie herausgefunden haben.


    Lehrerinnen und Lehrer, die es nie soweit kommen ließen, erleben das nie oder nur bei einzelnen Kindern und ganz selten.


    Die anderen Vorurteile hängen alle mit diesem ersten zusammen.


    "Bei allem, was man einem Kind beibringt, nimmt man ihm die Chance, es selbst zu entdecken" von wem ist dies Zitat denn noch?

    Oh Elternschreck,


    Du bist auf der Suche nach Schwachstellen um da rein zu pieken.


    Dazu müsste mein Konzept eventuell Pädagogik sein. Ist es aber nicht.


    Du könntest Dich gerne darüber informieren wie Hirnforscher oder Lernforscher Lernvorgänge sehen oder erklären. Mit Pädagogik oder Unterricht hat das recht wenig zu tun.


    Die misstrauischen Schulbehörden, die mir ausgesetzt waren, suchten auch immer wieder nach Argumenten gegen meinen Umgang mit dem Lernen. Die eine Schulrätin (sowas wie eine Lieblingsfeindin) war der Meinung, mein Konzept sei ideal für "die Guten" und die "Schwachen könnten nicht mithalten. Ihr Chef, der Schulamtsdirektor, nein eigentlich auch sein Vorgänger schon, war der Meinung, mein Konzept sei ideal für die "Schwachen". Die Guten kämen auch so zurecht. So biegt sich das jeder halt zurecht. Und die Nachfolgeschulrätin die alle paar Wochen zur Kontrolle hospitierte, fühlte sich wohl in der Lernatmospäre und konnte feststellen, dass die Kinder tatsächlich lernten und arbeiteten.


    Interessant für mich zu erfahren, was aus den Kindern mit erheblichen Handicaps, mit IQ so ab 65 bis 75 (das ist sicher nicht viel und in Grundschulen sonst kaum anzutreffen)was eben aus diesen Kindern wurde. Sie haben Schulabschluss und Lehrstelle erreicht. Nicht in beschützenden Werkstätten, sondern ganz normal draußen im Wirtschaftsleben. Jetzt bist Du wieder dran und musst schreiben, dass Du das nicht glaubst. Oder?


    Was war das mit dem faulen Kind, das Du anführst? Extrem faul. Kann es sein, dass dem Kind die Schule zum Hals raus hängt?

    Haben sich die Opfer nicht evtl benachteiligt gefühlt, dass sie deine Aufmerksamkeit nicht bekommen haben?


    Zuerst wurde mein Verhalten natürlich für merkwürdig und ungerecht gehalten.


    Dann wurde verstanden, dass so ein angreifendes und ausrastendes Kind ernsthafte probleme hat, das Gleichgewicht verloren hat und zuerst mal aufgefangen werden muss. Um die Opfer hab ich mich ja auch gekümmert. Es gab ja auch die Situation, dass sie erstmal provoziert hatten und dann doch schwächer waren.


    Jugendliche kann man nicht ohne Weiteres an der Hand nehmen um sie zu beruhigen. Manchmal vielleicht doch. Oder den Arm um sie legen?

    Ich wollte wissen, ob du nie Kindern begegnet bist, die über Wochen/Monate andere drangsaliert und geärgert haben?



    Natürlich, deshalb hab ich ja meinen Umgang mit Problemen und den sogenannten Störungen so grundsätzlich geändert.


    Wenn ein Kind andere geschlagen hat, hab ich z.B. den Angreifer/die Angreiferin in Schutz genommen. Um die Opfer haben sich Kinder gekümmert.


    In der Grundschule kann man so ein ausrastendes Kind durchaus an der Hand nehmen. Das beruhigt, wenn man warme trockene Hände hat.


    Ich erinnere mich an die situation, bei der ich an jeder Hand so ein vorher tobendes Kind hatte und ein dritter kam dazu und sagte: ich bin auch böse. Ich bat ihn zu warten, weil ich kein Tausendfüßler sei. Und er hat sich angestellt.


    Auch keine konkrete Antwort, wie "Man nehme..." Den anderen Umgang mit dem Lernen kann man finden, nicht einfach übernehmen.


    Werter Elternschreck, warum vergleichst Du immer Lehrer mit Ärzten? Kinder sind doch nicht in der Schule um therapiert zu werden.


    Ja, ich hätte auch an einer Brennpunktschule gearbeitet. Zeitweise habs ich ja. Z.B. an einer Sonderschule die heute Schule für Erziehungshilfe genannt würde.

    Du willst wissen, wie ich es bewerkstelligt hab, dass die Kinder so miteinander umgegangen sind.


    Ich hab ihnen eine grundsätzlich andere Situation zum Lernen und Arbeiten angeboten. Das hat geklappt.


    Und Du fragst nach Situationen die es bei Dir offenbar dauernd gibt. Bei mir waren sie kein Problem. Gib den Kindern einfach eine grundsätzlich andere Lernumgebung als üblich.


    Deine Probleme in Schulklassen hab ich zuvor zur Genüge erlebt, auch an anderen Schulen und Sonderschulen. Ich kenn das Übliche.


    In meinen Lerngruppen so etwa ab 1988 nahm das deutlich ab und dann hatte ich fast nichts mehr damit zu tun. Nicht schlecht, oder?


    Als Lehrer hab ich schon 1964 angefangen, als Kinder in der Schule noch geschlagen wurden und tausendmal schreiben mussten: Ich darf nicht... Hat nix genützt.


    Deine Fragen kommen bei mir so an, als ob Du wissen willst, was ich denn machen würde wenn ich mir in der Schule ein Bein breche.


    Werter Elternschreck, ich nehme das Wort Abschaum zurück. Ich habs geahnt, dass Du mit Brennpunktschülern, die Du so häufig erwähnst, nichts zu tun haben willst. Du bist fürs Gymnasium erwählt.

    Kinder mit schwierigeren Startbedingungen, so seh ich das auch.


    Solche Brennpunktkinder hab ich ebenso wie Kinder aus eventuell geordneten Verhältnissen gehabt. Auch da haben es manche Kinder nicht so leicht.


    Meine Erfahrung ist, dass die Kinder am leichtesten für mich zu erreichen waren, wenn sie ganz andere Bedingungen vorfinden konnten als üblich.


    Aufträge, Appelle, Ermahnungen, Drohungen, Belohnung und Strafe können sie überall haben.


    Keine Strafe erwarten zu müssen, ist etwas ganz anderes. Damit werden Kinder verantwortlich für das was sie tun. Eltern die ihr Kind mit Belohnung ( 5 Mark) oder Prügelandrohung erzogen haben, konnten nicht glauben, dass ihr Kind sich in so einer Lernumgebung normal, friedlich, selbstständig bewegen konnte und von selber auf alles zu ging, das es zum Lernen und arbeiten gab. Sie konnten selber dabei zuschauen und zuhören.


    Das wilde Mädchen, das neu dazu kam, weil seine Mutter es weggegeben hatte, brauchte ca. 4 Monate bis sie begriffen hatte, wie ernst sie genommen wurde. Der kleine Junge, der wirklich aus einem beschützenden Elternhaus kam, entwickelte sich von selber zum Spezialisten für Streitschlichtung. Ich fragte nach dem Streit höchstens: Wie habt ihr das geschafft?


    Ich hatte einmal Besucher aus Wien im Schulzimmer für ein paar Tage. Zum Abschied wollten sie den Kindern Süßigkeiten schenken und fragten mich, wie das verteilt werden könnte. Ich schlug vor, die Süßigkeiten einfach hinzulegen. Und die Kinder verteilten es ohne Drängelei und Streitigkeiten. Sie waren es gewohnt, dass man miteinander reden kann und Vereinbarungen finden kann. Von Vielem im Zimmer gab es nur einen Satz, ein Buch, eine Ausführung. Oder eben zuwenig, wie z.B. die farbbrillen, sechs Stück in verschiedenen Farben. Auch damit lernten Kinder miteinander zurecht zu kommen. Ein Glanzstück war die kleine Sonnenfinsternis, vom Schulfenster aus zu sehen. Und ich hatte nur eine einzige Sonnenfinsternisbrille dabei. Auch das hab ich fotografiert und es ist zu sehen in meiner Dokumentation. Wer nicht dabei war, glaubts nicht und lernt keine Kinder kennen, die für ihr Verhalten und ihren Umgang mit anderen und mit Sachen selber verantwortlich sind. Sie sind so geblieben. Hier einer der Berichte von Besuchern: http://www.rolf-robischon.de/besuchausbasel.htm

    Wenn Kinderschreck von Brennpunktschule spricht, höre ich immer Abschaum.


    Werter Elternschreck, Du übersiehst, um was für Verbote es sich handelt. Wenn da stünde, es sei verboten, den Lehrer zu stören, ihm dazwischen zu reden, seinen Lehrplan durcheinander zu bringen, dann könnte ich mir schon das lustige Treiben ausdenken, das Du Dir vorstellst.


    Bei meinen Verboten zum Schutz der Kinder denke ich, dass ein paar von den größeren Knirpsen aufstehen würden und die Ärmel aufkrempeln, um den ernst der Lage zu unterstreichen. Oder ein paar von den Mädchen unterstützen die Erinnerung ans Verbot nachdrücklich. So hab ich das erlebt. Was für Verbote gibts denn in Deinem Schulzimmer? Musst Du bestrafen?

    Hallo Hermine, ich bin gespannt, was Deine Suchfunktion Dir verrät.


    Natürlich hab ich reagiert auf Nichteinhaltung der sehr wenigen Verbote. Ich hab energisch aufs Verbot hingewiesen.


    Die traurige Geschichte mit dem Waisenhaus in Chile zeigt mir wieder mal wie mein Umgang mit dem Lernen eingeschätzt wird von Lehrerinnen oder Lehrern bei denen es Lehrbücher im Klassensatz gibt und den vorgeplanten gleichzeitigen und gleichschnellen Unterricht für Alle.


    Nach deiner Vorstellung könnten Kinder bei mir in einem leeren Raum herumstehen oder sitzen und wissen nicht was sie machen sollen, weil es keine Aufträge gibt.


    In Wirklichkeit waren die Kinder in einer äußerst anregenden Umgebung mit Sachbüchern zu allen Bereichen und Material zu vielen Bereichen, Geo-Clix, Steckwürfel, Experimentierkoffer, Arbeitsblätter usw...Es war ein ernsthaftes Problem für Kolleginnen die mich gelegentlich vertreten haben, dass sie Kinder daran hindern wollten selber etwas zu tun, um sie ihrem Unterricht "folgen" zu lassen.


    Der chilenische Waise hätte jede Menge zu tun gehabt und hätte gemerkt, dass ich jederzeit da war und gefragt werden konnte. Regeln gab es und Ansprache und feste Zeiteinteilung und Rituale. Nur keinen Unterricht, keine Maßnahmen und keine Strafen.

    Die Frage war:


    Was tut ihr eigentlich, wenn ihr Kindern in der ersten (zweiten) Klasse nicht Herr werdet? Wenn sie ständig das Gegenteil tun, von dem was sie tun sollen und auch noch die anderen mitreissen? (Geht im Unterricht ständig raus, macht die Arbeiten in der Klasse nicht mit oder bewusst anders, bringt keine Hausaufgaben, weiß alles besser und belehrt etc)



    Nach meiner Auffassung bin ich durchaus auf die Frage eingegangen. Wie geht man mit so einem Kind um? Wer hat denn nun bessere Vorschläge, die dem Kind wirklich helfen?

    Das hättest Du wohl gerne.Nein ich hab überhaupt nicht bestraft und alle Kinder und Eltern wussten das.
    Laut und energisch auf das Verbot hinweisen, hätte genügt.
    Vor Allem wäre es für mich ein deutliches Zeichen, dass ein Schulanfänger allerhand kann und viel erwartet, wenn er schon mit einem Zirkelkasten in die erste Klasse kommt.
    Wenn er dann anfängt andere zu pieksen, ist das ein Zeichen für äußerste Langeweile. Bei mir hatten Kinder keine Zeit und kein Interesse an Langeweile. Sie haben ja gelernt und gearbeitet und miteinander geredet.

    Das ist konkret:
    Hast Du denn gar nichts was Du dem Kind geben kannst zum ausfüllen, zusammensetzen, auseinanderbauen, ordnen, anschauen?
    Schreib ihm Mitteilungen an die Tafel und gib ihm Kreide zu selber schreiben.


    Die üblichen Maßnahmen, Tricks und Druckmittel hab ich nicht auf Lager.
    Ja, in den meisten Schulzimmern sollen Kinder stillsitzen und zuhören. Nicht nur im Latein.


    Mit dem Zirkel pieksen war in meinem Schulzimmer ganz deutlich verboten. Genauso wie Beleidigen.

    Was ich schreibe, kommt bei Dir als Phrasen an, weil Du Dich dagegen wehrst.
    Du hast ein konkretes Kind das sich im Klassenzimmer bei traditionellem Unterricht (stillsitzen, zuhören, Aufträge ausführen) merkwürdig verhält.
    Du willst jetzt von mir dazu eine "Arbeitsanweisung" die sofort helfen soll, damit Du den traditionellen Unterricht ungestört fortsetzen kannst.
    Dieses Kind will und kann nicht stillsitzen, zuhören, tun was Du ihm sagst. Lernen will es trotzdem.
    Hast Du denn gar nichts was Du dem Kind geben kannst zum ausfüllen, zusammensetzen, auseinanderbauen, ordnen, anschauen?
    Schreib ihm Mitteilungen an die Tafel und gib ihm Kreide zu selber schreiben.
    Stört es, wenn das Kind sowas tut?
    Dann kann ich auch nicht helfen.
    Für mich war das was Kinder tun nicht Störung, sondern wichtig. Das merken sie sofort und die Arbeit wird erfreulich und erfolgreich.
    Aber das glaubst Du ja doch nicht. So wirst Du nie erfahren, wie gut das für alle Beteiligten ist.
    Was machst Du mit dem Kind?
    Vorwürfe, Drohungen, Appelle, Eltern bestellen, Erziehungsberatung einschalten, zur Förderschule oder Sonderschule melden?

    Die Poststarterin hat sich sicher längst verabschiedet hier.
    Sie hätte zwei Möglichkeiten.
    1. Der kleine Junge wird als krank, als bösartig und ungezogen, als dumm angesehen und mit entsprechendem Druck bearbeitet. Oder es wird wenigstens versucht. Klappt ja doch nicht oder nur vorübergehend.
    Man traut ihm nichts zu und versucht sein Verhalten zu unterdrücken. Dafür gibts sogar Medikamente.


    2. Das Verhalten der kleinen Jungen wird als normal und natürlich angesehen und es wird darauf eingegangen. Man traut ihm etwas zu.


    Zum Punkt eins gibt es hier in den Lehrerforen zahllose Geschichten und Anfragen.
    Leute wie ich haben es erreicht, dass Kinder nicht mehr geschlagen werden dürfen, dass sie nicht mehr Strafarbeiten oder Nachsitzen aufgebrummt bekommen sollen. Dass Kinder mit völlig unterschiedlichem Lernverhalten und völlig unterschiedlicher Reichweite in den gleichen Schulen miteinander lernen sollen. (Inklusion ist für viele hier ein Schreckgespenst)

    Nein, es ist nicht gescheitert.
    Die Lernhefte und die Grammatik gibt es noch. Die beiden Bücher haben zwei Auflagen gehabt. Dazu gab es sehr viele Artikel in Lehrerzeitschriften.
    Dass es ein paar von den Mappen mit Kopiervorlagen nicht mehr gibt, liegt daran, dass man mit solchem Material eben nicht belehren muss oder kann. Das verstehen die Kinder von selber.
    Lehrer kaufen nicht gern Material ohne Anweisungen und Lösungsheft.
    Die Grammatik läuft seit Anfang ohne Konkurrenz. Deshalb hat der Klett-Verlag, der Lehrerinnen und Lehrer beliefert, sie ja auch behalten und will mir die Rechte daran nicht zurück geben.
    In so einem Forum kann man immer nur ein paar wenige Tipps geben. Z.B. : vielleicht kann das Kind, dem Du da etwas beibringen willst, den Zusammenhang längst und denkt, Du redest von etwas anderem. Hör mal zu, was das Kind schon kann. Lass Dich fragen.
    Seinen Umgang mit dem Lernen umzustellen, geht nicht auf einmal. Das ist ein Prozess in Schritten, die sich ergeben, wenn man sich drauf einlässt.
    Du lässt Dich nicht darauf ein, dass Kinder selber und miteinander lernen, ohne Auftrag und Anweisungen.

    Ob Demostehenes so beleidigend war?
    Geht gleich so weiter.
    Ich weiß schon dass mein Umgang mit dem Lernen für etliche Gymnasiallehrer schwer zu ertragen ist. Sie können nicht verstehen, um was es geht und wollen nicht sehen, was abläuft.
    Ganz einfach: Kinder lernen nicht durch Belehrung und Erziehung mit Maßnahmen. Sie lernen durch eigene Beobachtung und eigene Erklärung von Zusammenhängen. Dabei holen sie sich durchaus Hilfen von anderen. Jedenfalls lernen sie nicht in kleinen Schrittchen, nicht der Reihe nach, nicht gleichzeitig und schon gar nicht das Gleiche.
    In Lateinstunden sollen sie das aber. Und dazu müssen sie halt stillsitzen und zuhören oder wenigstens so tun als ob.
    Wenn Kinder neugierig sind und auf die Suche gehen und Fragen stellen, könnte man sie daran hindern und sie wie üblich belehren. Das nehme ich als Erklärung für sehr viele funktionelle Analphabeten die es in Deutschland trotz Unterricht und Schulzwang gibt.
    Man kann ihnen aber auch Lernmaterial zur Verfügung stellen, sie damit selbstständig umgehen lassen und ihnen all ihre Fragen (auch wenn sie nicht "dran" sind oder vorbereitet wurden) beantworten.
    Dass was Sie da eine Ideologie nennen, ist durchaus keine. Es ist nichts anderes als das Eingehen auf das Lernen wie es kleine Kinder von selber angehen. Damit sind sie erfolgreich. Natürlich unterschiedlich schnell, aber erfolgreich.
    Zum Problem mit dem ersterwähnten Erstklässler gibt es also zwei Möglichkeiten des Umgangs. Entweder wird der Druck erhöht und der Unterricht eben wie üblich durchgezogen.
    Oder man sieht wie dieser kleine Junge selbstständig sein will und kann und gibt ihm eben all die Lerngelegenheiten und Lernmaterialien mit denen er selber umgehen kann.
    Sowas sprengt natürlich den ruhigen und geordneten Klassenunterricht, aber es ist effektiv. Kinder die immer miteinander reden dürfen, lernen von selber, sich gegenseitig zuzuhören.
    Kinder die nicht reden dürfen in der Schule, lernen sowas höchstens außerhalb. Wenn sie Gesprächspartner haben. Sonst lernen sie es eben nicht.
    Von Ihnen, Latin Lover, hab ich eigentlich keinen Vorschlag zum Umgang mit dem unruhigen kleinen Jungen gefunden.
    Rausschmeissen? Oder Ritalin?


    SunnyGS findet meine Tipps weltfremd, muss den Kopf schütteln und schlägt mir vor sie zu "verschriftlichen" (damit ist sicher gemeint, darüber zu schreiben).
    Gib mal bei amazon.de ein: Rolf Robischon.
    SunnyGS weiß auch so, wie es bei mir lief: zwei Jahre experimentieren, natürlich scheitern, sich versetzen lassen...
    Die Behauptung, sowas müsse "natürlich" scheitern, finde ich unglaublich. Woher weißt Du sowas? Es ist überhaupt nicht gescheitert und durfte auch nach äußerst misstrauischen Kontrollen durch all die Schulbehörden fortgesetzt werden. Es hat nämlich jedes Mal funktioniert, all die Jahre.

    Toll, diese Einlassungen von einem Lateinlehrer zu dem Umgang mit Kindern im Schulanfang.
    Kein Wort, das auch nur einen Funken Hilfe darstellen könnte.
    Halbgare Lebensweisheiten?
    Soll ich mal sagen wie alt ich bin und wie viele Jahre Erfahrung ich mit Kindern und Jugendlichen in der Schule habe.
    Dazu kommen auch ein paar Jahre Erfahrung mit Lateinlehrern und ihrem Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
    Hier geht es um Schulanfänger.

    Sowas kommt immer.
    Lass sie machen, bedeutet für viele Leute, dass Kinder nur noch Blödsinn machen.
    Wie wärs mit: Lass sie das tun was sie können.
    Dazu muss man sie nicht zwingen. Lernen können alle.
    Wenn man sie lässt.
    Traditioneller Unterricht ist zu oft, Kinder daran zu hindern was sie am Besten können.
    Weil das so viele machen, erfahren nur so wenige, wie das tatsächlich geht.
    Und dann wird drüber gespottet.
    Kinder die selbstständig schreiben und lesen lernen, können tatsächlich alles schreiben und lesen, was es gibt. Und die meisten schreiben auch nach den Rechtschreibregeln, in der dritten Klasse.
    Die Abläufe, das Verfahren und das Lernmaterial dazu kennen halt nur wenige.

    Nein, es gab keine Konsequenzen oder etwa Strafen.
    Die drei Verbote schützen Kinder.
    Damit sind sie einverstanden. Manchmal musste ein Kind daran erinnert werden. Dann hab ich gesagt: Es ist verboten...
    Die Erlaubnisse sind es auf die es ankommt.
    Dein dreijähriges Kind will immer wieder wissen wie es mit Dir dran ist, wie Du zu ihm stehst, ob Du zu ihm hältst.
    Kompliziert, wenn Du doch Lehrerin bist die Kindern sagen will was sie tun sollen und wie sie sich verhalten sollen und was sie nicht dürfen, sonst....
    Als Lernbegleiter und Beantworter aller Fragen hatte ich es da einfacher.
    Klar wurde getestet, ob das alles echt ist. Es war echt und sie konnten sich drauf verlassen.

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