kinder müssen mit ihrem geschriebenen experimentieren dürfen.
wenn man sie wirklich lässt, werden sie sichere rechtschreiber.
wenn man sie hindert und immer wieder "verbessert", werden sie unsicher und bleiben es womöglich lebenslänglich. diese verbessernden eltern sind ja auch unsicher.
Beiträge von robischon
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nicht auf fehler hinweisen.
einfach das, was sie liest, halblaut auch lesen, egal ob sie es richtig oder anders gesagt hat.alle menschen sind empfindlich, wenn sie immer wieder auf fehler hingewiesen werden, besonders lehrer.
also ist das, was deine tochter "anders" liest eben anders oder ein irrtum.
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Hallo, wie ist es weitergegangen mit der verstrittenen ersten klasse?
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hallo tine,
du hast dich halt geoutet als die bestimmerin.
jetzt geben sie dir was zu tun.wenn du da raus wolltest, könntest du sagen, dass du dafür nicht zuständig bist, sondern sie selber und ob sie jetzt für immer verstritten sind?
und wenn sie sich wieder vertragen haben, frag, wie sie das gemacht haben. -
so ist es, nurmalso.
nur positive rückmeldungen an das kind ist wirksam.
es fühlt sich wahrgenommen und ernstgenommen.row-k
wenn du sowas öffentlich machst, sollten die jugendlichen und jungen erwachsenen vorher ihr einverständnis geben. -
1.klasse
kinder bestraft man nicht.
es ist sinnvoller, ihnen zurückzumelden was sie gekonnt haben, wo sie erfolgreich waren, was erfreulich an ihrem verhalten ist, was sie interessantes getan oder herausgefunden haben.belohnen und bestrafen ist zur konditionierung geeignet. dabei lernen sie, belohnungen zu bekommen.
oder sie nicht zu brauchen.
und sie lernen, strafen auszuweichen. oder sie nicht zu fürchten. -
hallo eulenspiegel
ich hab vor zwölf jahren neben dem beruf an der ph freiburg das diplom in schulpädagogik erarbeitet. stundenreduzierung gab es nicht.
das thema der diplomarbeit ging um subjektive epistemologie.
in meinem fall hat das diplom beruflich keine vorteile gehabt. mein konzept, meine pädagogik passt nicht zur prüfungsordnung.
theoretisch könnte ich eine praxis zur schulberatung aufmachen.
ich wünsch dir ausdauer und viel erfolg. -
hallo schlauby
dann stell dir mal vor, diese 30 menschen hätten gemeinsame oder ähnliche interessen. einige können an wandtafeln oder auf flip charts absichten oder informationen sammeln, vorschläge können in gesprächen in den kleinen gruppen die sich von selber bilden (nach meinen erfahrungen maximal fünf menschen in einer gruppe) beredet werden. dann fangen diese menschen an, sich herumzuhören und ihre vorstellungen auszutauschen. was wichtig ist wird aufgeschrieben für alle.
solche abläufe lernen menschen so normalerweise nicht in der schule. dort sollen sie still sein und der reihe nach ihre beiträge anmelden.
wegen der reihenfolge oder wegen der kritischen zuhörerschaft verzichten meiner meinung nach viel zu viele auf wortmeldungen und sagen lieber gar nichts.lolle hat mit ihrer klasse eine tolle gelegenheit, zu erleben, wie ideen wachsen, wie brainstorming stattfindet, wie kommunikation sich entwickelt. die jugendlichen werden nach einiger zeit (das dauert nicht lange) selbst feststellen, was wichtig ist und was nicht.
sie sollte sie nicht am reden hindern. -
Zitat
Die Mitarbeit ist gut, es will aber jeder seinen Senf dazu abgeben
was willst du denn mehr?wenn dir klar ist, dass leute die reden, gleichzeitig zuhören, ist dein problem schon geringer.
wichtige mitteilungen für alle gleichzeitig schreib einfach an die wandtafel. -
Zitat
Raubtierdompteur
schule wie zirkus?du schreibst, dass eigentlich kein unangenehmer schüler dabei ist.
sie reden, weil sie reden müssen.
sonst platzen sie.
das worüber sie reden ist wichtig.
nimm es ernst, dann nehmen sie dich auch ernst.
wenn du ihr reden zu bekämpfen versuchst, hast du bis zum rest deiner schulzeit mit sowas zu tun.
bezieh es ein, unterdrück es nicht.
du wirst sehen, du machst dir und ihnen das leben leichter.
und wenn du etwas wichtiges mitzuteilen hast und befürchtest, es hören nicht alle, dann schreib es einfach an die tafel.
strafen nützen überhaupt nichts. sie trainieren höchstens das ausweichen vor strafen. -
hallo schlauby
inzwischen hast du wohl angefangen.
wie war es denn?
was hast du gemacht?
was haben die verschiedenen kinder gemacht?
lässt du "abweichungen" zu? -
darf ich fragen, was du damit meinst?
Zitat"Sorry , aber manchmal wundere ich mich... "
ist der "rote faden" für dich oder für die lernenden?
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soll ich mir vorstellen, dass hier nur lehrer sind, bei denen kinder sich immer frei im schulzimmer bewegen dürfen und alles benützen dürfen was im zimmer ist?
....und immer miteinander reden dürfen?
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hallo schlauby
du wirst das gut machen.
und wenn du fragen hast oder probleme siehst, frag nur.
notfalls schick ich dir lern-und arbeitsblätter mit denen die kinder ganz selbstständig schreiben und lesen lernen können, wenn du sie lässt.
gib ihnen auch kreide und stell die tafeln zur verfügung.
viel erfolg. -
hallo schlauby
ich hab eine sammlung mit alten fibeln, ab ca. 1875.
mit Fara und Fu hab ich vor ca. 30 jahren gearbeitet.
man muss damit kinder gleichzeitig und gleichschnell arbeiten lassen.
schade nur dass sie nie gleich schnell sein werden.
versuch mal, dich so weit wie möglich vom gleichschritt der fibel zu lösen.
sicher sind kinder in der klasse, die das was du ihnen einführen willst, längst kennen. und andere, die dich einfach nicht verstehen oder nur mitmachen, weil du nett bist. -
rote karte?
hört sich an als sei das forum schulthemen
der katzentisch oder der mülleimer.
ich hab in inchens beitrag nichts verwerfliches finden können. -
und noch etwas, heute (31.7.2006) in der Badischen Zeitung
Am Mittwoch fangen hier die Ferien an.Zitat
Name, 55, Lehrerin:
Es ist wirklich verrückt: Zum allerersten Mal fangen die Sommerferien an, und ich bin kein bisschen erschöpft. Das Schuljahr, das jetzt zu Ende geht, war mein erstes an der Freien Schule "Kapriole" . Davor habe ich so ziemlich alles gehabt, was die Regelschule so hergibt — 18 Jahre Gymnasium, 10 Jahre Gesamtschule. Und immer hatte ich das Gefühl, ich vergeude meine Kraft. Zu viel Bürokratie, zu viel Einpauken und Abfragen, zu viel Strukturdebatten, Schulpolitik, zunehmend Kontrolle — das macht einen kaputt. Dabei war für mich immer klar: Ich bin für die Kinder da. Ich habe lange gebraucht, bis ich verstand, dass ich die Schule nicht ändern kann, sondern dass ich selbst was anderes machen muss. Und es hat nochmal gedauert, bis ich endlich die Schule gefunden hatte, bei der die Kinder im Mittelpunkt des Interesses stehen. Als ich vor einem Jahr dort anfing, musste ich mich komplett umstellen. Ich unterrichte hier nicht — quasi ungefragt — die Kinder, sondern die Kinder kommen mit ihren Anliegen und Fragen auf mich zu. Es ist unvorstellbar, welche Ideen,welche Neugier und welches tiefe Interesse diese Kinder bewegt. Und zwar nicht säuberlich verteilt nach Fächern. Ich bin Englisch- und Italienisch-Lehrerin, aber eines der ersten großen Themen, zu dem ich mit den Kindern gemeinsam gearbeitet habe, war das Sonnensystem. Da wollten die so viel drüber wissen, dass wir alle sehr ausdauernd und ernst dazu recherchiert haben. Erst recht unter diesem Eindruck schmerzt es mich heute, dass ich viele Jahre lang Kinder in ihrer Neugier letzten Endes habe bremsen müssen — es war einfach immer viel zu viel vorgegeben und einzuhalten. Dabei kann Lernen so unglaublich schön sein — das habe ich in diesem ersten Schuljahr ohne Zwang erlebt. Noch nie habe ich so voller Freude und Neugier arbeiten können. Die Freie Schule "Kapriole" ist für alle ein offenes System. Die Kinder gehen ihre selbstbestimmten Schritte im je eigenen Tempo. Das Lehrerteam ist wach — und keiner ist kontraproduktiv. Und auch die Eltern bringen sich an so einer Schule natürlich sehr engagiert ein — für das Schulleben, die Finanzen, das Schulhaus. Völlig neu war für mich die Erfahrung, dass hier kaum einer zum "Schulschluss" nach Hause drängt. Ganz klar, nach allem, was ich in diesem Jahr an Freude und Gelingen erlebt habe und bewirken konnte, will ich nicht in den üblichen Schuldienst zurück. Ich habe lange genug auf dieses Glück warten müssen, mich an dem selbstverantwortlichen Lernen wissbegieriger Kinder zu freuen. -
und hier noch ein beitrag einer erstklasslehrerin (aus einem anderen forum)
Zitates wär so schön wenn man so frei einfach arbeiten könnte. Ich wurd ja schon total schief angeguckt als ich den Schreibschriftlehrgang freigegeben hab. Da hieß es dann, das kannst du doch nicht machen du musst doch jeden Buchstaben einzeln erklären.
Oder als ich im zweiten Halbjahr von der ersten Klasse 3 Kindern das Übungsheft vom 2. Schuljahr bestellt hab und sie im 2. Schuljahr gleich im Zahlenraum bis 1000 hab rechnen lassen. Da kamen dann die "Argumente" von meiner Chefin: Was machen sie dann im 4 Schuljahr mit den Kinder?
Echt super dann wundern sich die Kollegen, dass sie so auffällige Kinder haben, aber ist doch kein Wunder wenn ich ein Kind zwinge tausend Übungsaufgaben bis 20 zu rechnen, wo es sich ohne Ende bei langweilt und eh immer blitzschnell fertig ist (wenn es noch eingermaßen motiviert ist) und dann stört oder es gar nicht mehr mitarbeitet vor lauter Langeweile. -
Timm
wunder Punkt bei robischon ?ZitatSein Menschenbild geht recht statisch vom lernbegierigen Primarstüfler aus.
Ich stimme auch überein, dass Menschen prinzipiell lernbegierig sind. ABER: Die Gesellschaft kann es einem auch austreiben. UND: Das ist oft nicht die Schuld der Schule.
na dann hast du doch eigentlich ebenso ein menschenbild wie ich. menschen lernen weil es lebensfunktion ist.
meine auffassung ist, schule die lernumgebung vereinheitlichen und lenken will, drängt selbstständige lernbewegungen ab.
aus deinem beitrag lese ich "lernen" als schulisches verfahren, lernen zu lenken. das was beobachtet wird ist, dass lernende dem ausweichen oder sich dagegen wehren.
das wird dann beklagt und es wird nach weiteren möglichkeiten der lenkung gesucht. entweder mit tricks oder mit erhöhung des drucks. -
steht heute in der badischen zeitung
das kultusministerium hat den begriff lernbegleiter entdeckt.ZitatProjekt "Schule und Betrieb" macht Mut
STUTTGART. Neues Lernmaterial soll Hauptschüler nun noch besser für das Berufsleben vorbereiten
Praxis in der Hauptschule (FOTO: BASF)
STUTTGART (dpa). In den Unterricht an Hauptschulen soll mehr Praxis einfließen. Spezielle, in einem Modellversuch erprobte Materialien sollen nach dem Willen von Kultusminister Helmut Rau (CDU) und Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt flächendeckend eingeführt werden. Das 2003 gestartete Modellprojekt "Schule und Betrieb" habe bei den Acht- und Neuntklässlern zu Lernzuwächsen von durchschnittlich 40 Prozent geführt, sagte Rau am Montag in Stuttgart. Er sprach sich erneut gegen eine Abschaffung der Hauptschule aus. Hundt sagte, die Hauptschule liefere unverzichtbaren Fachkräfte-Nachwuchs.Rau zufolge sind für Mathematik und Deutsch Lernmaterialien entwickelt worden, da in diesen Bereichen Unternehmen bei der Einstellung von Lehrlingen immer wieder Mängel festgestellt hatten. Nach einem Praxistest an 150 Hauptschulen hätten sich die Lernvorlagen bewährt. Sie könnten von allen interessierten Schulen ohne zusätzliche Kosten eingesetzt werden. Rau kündigte an, Personal für die Lehrerfortbildung bereitzustellen.
In dem nach drei Jahren abgeschlossenen Projekt "Schule und Betrieb" kooperierten Schulen und Wirtschaft, um Schulabgänger besser auf die Erfordernisse ihres künftigen Berufs vorzubereiten. Das neue Lehrmaterial soll allen Schülern den Übergang von Schule in den Beruf erleichtern. So enthält der so genannte Lernmodulordner Deutsch etwa eine Lerneinheit "Berufsbild Verkäuferin" .Hier üben die Jugendlichen Gespräche zwischen Kunden und Verkäufer.
Land und Arbeitgeber hatten für das wissenschaftlich begleitete Projekt 190 000 Euro ausgegeben. Mit einem Anteil von 30 Prozent eines Jahrgangs seien Hauptschulen das Fundament für den Fachkräfte-Nachwuchs vor allem für den gewerblich-technischen Bereich, sagte Hundt. Weil immer noch viele Schüler nicht ausbildungsfähig seien, hatten sich die Firmen an der Förderung beteiligt. "Viele Lehrer engagieren sich vorbildlich für die Ausbildung — besonders in sozialen Brennpunkten" , sagte Hundt.
In dem Projekt hätten Lehrer als "Lernbegleiter" für einzelne Schüler Zeit gehabt, sagte der wissenschaftlicher Leiter, Professor Martin Weingardt von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Mathematische und sprachliche Basiskompetenzen seien entscheidend für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz: "Partnerarbeit und Selbstkontrolle der Ergebnisse forderten Eigenverantwortung der Schüler heraus, sie arbeiteten motivierter als im Regelunterricht."
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