Ich frage mich schon lange, nach welchen Kriterien die Teilnehmer solcher Diskussionen ausgewählt werden und welcher Zweck mit dieser Art von Gesprächen verfolgt wird.
Wie kommt es, dass bei Diskussionsrunden zum Thema Bildung im TV regelmäßig Vertreter der Kultusbürokratie, Vertreter der Wirtschaft und der Eltern anwesend sind und so die Möglichkeit erhalten, ihre Ansichten aus ihrer jeweiligen Sicht kundzutun, aber niemals bzw. nur in ganz wenigen Ausnahmefällen Vertreter der Lehrerschaft? Ich meine „richtige“ praktizierende Lehrer, die täglich mehrere Stunden in der Klasse stehen und das umsetzen müssen, was „von oben“ verordnet“ wurde.
Frau Unverzagt erscheint regelmäßig in entsprechenden TV-Sendungen, und da so gut wie nie ein Lehrer anwesend ist, kann sie völlig hemmungslos ihre Wortpanzer auffahren („Machtmissbrauch durch die Lehrer“, „rituelle (!) Demütigungen der Schüler durch die Lehrer“ etc., ohne ernsthaften Widerspruch erwarten zu müssen.
Und wir ducken uns immer nur oder haken eine solche Sendung einfach ab, im vollen Bewusstsein dessen, dass die nächste Sendung ähnlichen Inhalts bald folgen wird bzw. die nächste Studie, in der „nachgewiesen“ wird, dass nur die Dümmsten und Faulsten den Lehrerberuf ergreifen. In welche Rolle haben wir uns eigentlich hineindrängen lassen?
Die o.g. Sendung war typisch für die gesamte Bildungsdiskussion in Deutschland, sowohl was den Inhalt, als auch was die Zusammensetzung der Diskussionsrunde und die Moderation betrifft.
Die Moderation war bar jeder Sachkenntnis, es gab keine Forderung nach Begründungen oder gar Belegen, kein Hinterfragen – nichts dergleichen.
Gruß
Animagus