Ist die Verabsolutierung von Chancengleichheit (faktisch ist es ja Gleichmacherei) in allen Bereichen des schulischen Lebens nicht Augenwischerei und insofern Heuchelei, als dass die soziale Schere dadurch ja nicht verschwindet und letztlich die Schüler ja durch ihr ganzes Leben begleiten wird - ganz gleich, an welchem Ende sie letztlich stehen?
Der unablässige Versuch Chancengleichheit herzustellen, ist weder Augenwischerei, noch Heuchelei. Es ist nicht einfach und andere europäische Länder schaffen das anscheinend besser als wir. Aber die Hände in den Schoß zu legen in der Überzeugung, dass man ja "eh nichts tun kann" ist der einfachste Weg, auf dem Grundgesetz Art. 3 ("Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden." ) garantiert nicht erfüllt wird.
Vor allem in der Schule haben wir die Pflicht allen Schülern, unabhängig von ihrer Herkunft Chancen zu eröffnen, damit sozial benachteiligte eben NICHT am Ende ihrer Schulkarriere genau dort stehen, wo vorher ihre Eltern standen (Srichwort: Hartz 4-Dynastien). Das gelingt noch viel zu selten.
Ich erlebe es hier in Baden-Württemberg fast tagtäglich, dass die "Gemeinschaftsschule" schlecht geredet wird. Aber von wem? Von denjenigen, die es sich oben gemütlich gemacht haben und am Status Quo nichts ändern wollen! Warum auch? Ist doch alles prima! Wenn man aus einem Elternhaus der unteren Kaste kommt, sieht die Welt wieder anders aus.
Was in eurer Diskussion auch nicht vergessen werden darf: GErade Eltern, die über wenig Geld verfügen, wollen ihre Kinder deswegen nicht benachteiligt wissen. Sie sparen sich das Geld, wenn es sein muss, vom Mund ab. Wollt ihr das wirklich unterstützen? Auf Schloss Salem - von mir aus. Da kann man seinen Traum von einer elitären Gesellschaft leben. Aber nicht in einer staatlichen Schule! Und wenn diese Studienfahrt supertoll ist, dann muss man Sponsoren suchen und einen Fond einrichten für Kinder, die ebenfalls gute Leistungen erbringen und sich diese Fahrt nicht leisten können. 1500.- sind auch für gut verdienende Eltern kein Zuckerschlecken! Das einfach mal so aus dem Ärmel zu schütteln, das können sich wohl nur die oberen 10.000 leisten.
Grüße
Mara, Sozialdemokratin