Maskuline Substantive werden vom maskulinen Artikel begleitet, weil sie maskulin sind. Das Morphem {-er} markiert maskuline Substantive, sowie {-lein} neutrale Substantive markiert oder {-in} feminine.
Natürlich gibt es eine gewisse Verbindung von Genus und Sexus. Die ist aber nicht fehlerfrei. Ich – als Mann – kann von Substantiven erfasst werden, die maskulin (der Mensch), feminin (die Person), oder neutral (das Wesen) sind. Ich werde aber nicht von Morphemen umfasst, die auf das biologische Geschlecht referieren. Ich wäre also keine Feuerwehrfrau, keine Ballkönigin und auch keine Braut.
Das ist sprachhistorisch sicherlich korrekt. Es widerspricht aber dem Sprachgebrauch in meinem Umfeld. In der Generation meiner Eltern (zwischen 1930 und 1940 geboren) gab es eine Altenpflegerin, eine Schneiderin, eine Köchin, eine Buchbinderin. Keine von diesen Frauen hätte sich selbst als Altenpfleger, Schneider, Koch oder Buchbinder bezeichnet.
Vor kurzem hörte ich eine Frau (auch in dem Alter), die sagte, sie hätte Schneider gelernt, wäre jetzt aber Rentner. Das klang für mich sehr falsch, weil ich es eben aus meinem persönlichen Umfeld und auch aus den Medien so kenne, dass eine männliche Person mit {-er} und eine weibliche mit {-in} bezeichnet wird.
Und eine Gruppe weiblicher Lehrpersonen ist mit „die Lehrerinnen“ eindeutig bezeichnet, „die Lehrer“ können rein männlich oder gemischt sein. Es fehlt also hier eine Bezeichnung - je nach Sichtweise eine männliche oder eine generische. (Und da halte ich die *_:-Innen-Form nicht für eine gute Lösung.)