Mmm... Ich bin seit einem Jahr fertig. Mal sehen, ob sich die Vergangenheit schon verklärt hat...
Vielleicht sollte ich noch voranschicken, dass ich vor der Ausbildung bereits ein Jahr als Vertretungslehrer an derselben Schule gearbeitet habe.
Wie habt ihr die Ausbildung empfunden? Stressfaktor von 1(easy)-10 (unerträglich)
7...8. Vor allem dadurch, dass man bei vielen Unterrichtsbesuchen, in denen man vor allem auf die Dinge achtet, die beim letzten Mal geandet wurden, plötzlich völlig neue Fehler aufgetischt bekam, die vorher noch nie moniert wurden, die plötzlich aber die ganze Ausbildung auf die Kippe stellten.
Gab es Unterschiede zu den grundständigen LAAs bzgl. Bewertung im Seminar?
Verglichen mit den grundständigen Referendaren habe ich etwas schlechter abgeschnitten. Das äußerte sich auch bei der Notenverkündung, als der Prüfungsvorsitz meinte, dass die Noten ja keine große Rolle spielen würden, da ich ja die Stelle eh sicher hätte. Leider stand das zu dem Zeitpunkt (Ersatzschule) noch nicht fest. Und als ich das erwähnte, brach ein etwas betretenes Schweigen aus...
Wie waren Eure Fach- und Kernseminare? Gewinnbringend? Zeitverschwendung?
Kernseminar fand ich sehr gut. Die Leitung verfügte über lange Lehrerfahrung und ging bereitwillig und mit konstruktiven Lösungsvorschlägen auf unsere Probleme ein.
Die Fachseminare waren durchwachsen. Bei allen drei Leitungen (es gab in einem Fach einen Wechsel) konnte man feststellen, dass jede ein bestimmtes Schülerbild abgespeichert hatte, auf das wir dann vorbereitet werden sollten; egal, ob das zu unserer Schule passte oder nicht. Ansonsten gab es von Ringelpiez mit Anfassen auf Grundschulniveau bis zu anspruchsvollen Themen, die über das Oberstufenniveau hianusgingen, alles.
Wie war die Unterstützung im Kollegium?
Sehr gut. Ich wurde vom ersten Tag an von fast allen als vollwertiger Kollege betrachtet.
Wie war das Verhältnis zu Ausbildungslehrern / Mentoren?
Ebenso. Angenehme Diskussionen auf Augenhöhe. Sehr brauchbare Hinweise und Ratschläge. Bereitwilliges Einsetzen und Verteidigen bei den Nachbesprechungen.
Wie hat Euch die SL unterstützt?
Ich galt als normaler Kollege. Ich wurde nicht besonders geschont, aber auch nicht besonders gefordert. Alle formalen Dinge wurden problemlos und unbürokratisch erledigt.
Wieviele Stunden habt ihr im Schnitt eigenverantwortlich durchgeführt?
19 bis 21.
Gab es Hospitationsstunden oder angeleiteten Unterricht? Wenn ja, wieviel?
Bevor die Seminarveranstaltungen begannen, habe ich den Tag für Hospitationen genutzt. Später gab der Stundenplan das nicht mehr her.
Angeleiteten Unterricht gab es nicht.
Wie war die Qualität des angeleiteten Unterrichts? Gab es eine Vor/Nachbereitung und eine Reflexion?
-
Welche außerunterrichtlichen Tätigkeiten habt ihr gemacht?
Bei allen musikalischen Ereignissen mitgemischt, Sammlungen aufgeräumt, Curricula bearbeitet, Fortbildung besucht, Tage der offenen Tür betreut, Kurstreffen, ...
Würdet ihr das Ganze nochmal machen?
Ja.
Welche Verbesserungsvorschläge habt ihr?
Die übliche „Referendar-Leier“: Die Bewertungs-Transparenz, die wir den Schülern geben sollen, sollten die Fachleitungen auch beherzigen.
Viel hat mir der freiwillige Besuch der Schulgruppensitzungen der AKOs bzw. ABAs gebracht. Dies dürfte ruhig verpflichtend seit.