Homöopathie ist nicht nur Hochpotenzierung!
Frontalunterricht gegen Lernbegleitung, Einheitsschule gegen Mehrgliedrigkeit, Religionsunterricht, Lehrerkleidung, ... und jetzt eben konventionelle gegen alternative Medizin. Schwarzweiß-Polarisierung geht in diesem Forum wirklich besonders gut.
Wer bei einer Schienbeinfraktur nach dem passenden Akupressurpunkt sucht oder bei einem Abszess die Beziehung zur Mutter überdenkt, macht mit Sicherheit etwas falsch. Wer jeden Morgen Thomapyrin futtert, jeden Abend eine Valium einwirft und jeden Virusinfekt mit Antibiotika „behandelt“, aber auch!
Es gibt genügend Medikamente, die wirkungslos und Operationen, die unnötig sind; trotzdem werden die verordnet. Und viele Medikamente wirken eben nur gegen die Symptome, was kurzfristig durchaus sinnvoll sein kann. Aber bei chronischen Verläufen meist nicht. Und da sollte eben eine Ursachenforschung stattfinden, also eine ausführliche Anamnese, die in der konventionellen Medizin meist viel zu kurz kommt. Und so absurd die Fragen in der Homöopathie (Wieso Fragen? Die verordnen doch nur wirkstofflose Globuli!) sind: Sie sorgen dafür, dass ein Gespräch geführt wird und Ursachen gefunden werden können.
Ein guter alternativer Mediziner wird natürlich zum konventionellen überweisen und ein guter Arzt sollte darauf hinweisen, wenn er nur Symptome bekämpfen kann, und andere Möglichkeiten aufzeigen.
Karl-Dieter hat Gesprächstherapie als sinnvoll bezeichnet. Wie denn das? Da wird doch kein Wirkstoff verordnet?
Der Placebo-Effekt ist allgemein anerkannt und kann anscheinend auch sinnvoll genutzt werden. Wo ist der Unterschied zu wirkstofflosen Globuli?
Warum muss man Dinge, die man sich nicht erklären kann - und es gibt genügend Phänomene, die sich (noch) nicht erklären lassen - so vehement ablehnen? Weil es schwarze Alternativschafe gibt, die für Klangschalen und Heilsteine Unsummen verlangen? Aber die Verordnung von unnötigen Medikamenten und Operationen von schwarzen Schulschafen ist in Ordnung? („Konventionalschaf“ ist auch ein schönes Wort...)
Ich hatte heftige Gelenkschmerzen durch eine länger zurückliegende Borrelliose-Infektion. Vier Ärzte spritzten fleißig diverse Medikamente mit kurzfristiger Schmerz„beseitigung“. Der fünfte war wenigstens so ehrlich, dass er sagte „Herr SwinginPhone, ich weiß nicht, was Sie haben.“ Beim Heilpraktiker fanden wir den Zeckenstich als mögliche Ursache, die dann bei der konventionellen Blutuntersuchung bestätigt wurde und von Arzt Nr. 1 konventionell behandelt wurde.
Das nur als kleiner Versuch, hier mal etwas den Blick für die Mitte zu öffnen...