Beiträge von rotherstein

    Hallo alem,
    ich arbeite an einer Förderschule Lernen und muss sehr viele individuelle Materialien zur Verfügung stellen. In Mathe habe ich 5 Differenzierungsgruppen, die ich jetzt auch alleine betreue. Ich stelle für die Schülergruppen Arbeitsmappen oder Ordner zusammen, die Lösungskontrollen beinhalten. Da die Schüler in Gruppen arbeiten, brauche ich die Sachen oft nur einmal zur Verfügung stellen und die Kinder schreiben die Aufgaben ins Heft. So wird auch der Papierwust geringer. Da es im Internet inzwischen Unmngen von Arbeitsblättern und Onlineübungen gibt, erstelle ich fast nichts mehr alleine, sondern stelle sie nur zusammen, editiere sie oder passe sie entsprechend an. Der Vorteil dabei ist, dass ich dann alles nach Themen geordnet auf dem Rechner habe und so im Laufe der Zeit die Arbeit weniger wird. Das Zusammenstellen der Materialien dauert immer recht lange, aber dann brauche ich für viele kommende Stunden nicht mehr so viel vorbereiten.
    Sehr auffwendig finde ich Bio, Erdkunde und Kunststunden. Die Suche nach Videos unw. nimmt oft viel Zeit in Anspruch. Bei den Österreichern gibt es hervorragende Materialien, ganze Werkstätten usw. Ich habe sehr viele LINKS zur Unterrichtsvorbereitung auf unsere Website gesetzt. Vielleicht findest du hier was Brauchbares:


    http://www.vier-taeler-schule.de/webseiten/lehrerseiten.htm


    Gruß
    aniela

    Hallo,
    auch was die Fortbildungnen angeht,kaann ich dir da nur voll zustimmen.Wir bekommen im Mai eine Fortbildung zum Thema Beratungsgespräche von einem Förderzentrum. Einer Schule, an der ich mal jahrelang gearbeit habe. Einer Schule mit tollen Konzepten und nichts dahinter. Von den Kollegen der Schule weiß ich, wie fürchterlich es um die Arbeit in diesem Förderzentrum steht. Die wollen mir jetzt also erzählen, wie man es macht.Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Totlachen!!!

    :P
    Danke für die Bestätigung meines Beitrags. Wenigstens hier kann man sich Luft verschaffen. Bei der Schulleitung wird alles nur schögeredet oder unter den Teppich gekehrt. Ja nichts Negatives über den GU ins Gutachten schreiben usw., aber ohne mich. Erst heute haben mir meine 9-er von ihren Erfahrungen im Regelschulsystem berichtet, weil sie in der Zeitung gelesen haben, dass die Förderschulen aufgelöst werden sollen. Jetzt wollen sie einen Brief an die Zeitung schreiben und von ihren Lernfortschritten und der tollen Arbeit bei uns erzählen. Ich werde sie nicht daran hindern. Mal schauen, wann ich mir den "Watschen" von der Schulleitung abholen kann. Auch im Gästebuch unserer Homepage kann man lesen wie "unwohl sie sich bei uns fühlen und gefühlt haben, unserer stigmatisierenden, ausgrenzenden Einrichtung. Im letzten und vorletzten Schuljahr ist jeweils die Hälfte der Klasse direkt in die Lehre gegangen und alle sind noch dabei.
    Werden diese tollen Kinder demnächst auch so gefördert oder fallen alle durchs Netz?


    Wir können nicht mehr! Die Kolleginnen und Kollegen werden krank, die "inkludierenden" Lehrer müssen per Bestandsgarantie im GU bleiben und wir paar noch Verschonten müssen alles richten. Bei uns heißt jetzt der Unterricht der ausfällt, weil keine Lehrer mehr da sind "Studientag". Nett oder?

    Hallo Muckele,
    leider hatte meine SL im Inklusionsstress kein offenes Ohr für mich. Unserer Schulleiter muss nämlich 2 Schulen leiten, die 20 km auseinander sind. Ich habe aber der betreffenden Kollegin die Ifos gemailt. Danke für die LINKS.


    rotherstein

    Danke für deine Antwort. Das ist mir ganz neu. Ich werde unsere Schulleitung sofort davo in Kenntnis setzen. Uns hat man erzählt, dass die UNI Dortmund dieses Aufbaustudium nicht mehr durchführt. Ich werde mich Morgen sofort darum kümmern.
    Vielleicht auch wieder Augenwischerei, um unser Stundenkontingent nicht noch mehr zu belasten. Möglich ist alles.

    Ich kann dich so gut verstehen. Bei uns läuft es auch nicht anders. Schau doch mal in dieses Forum rein:


    Gesucht: funktionierende Inklusions- oder Intergrationsmodelle


    Hier habe ich unseren Alltag beschrieben.
    Die Not ist riesengroß. Es ist eine Schande, dass man die Inklusion zum Anlass nimmt, auf Kosten unserer Kiinder Geld zu sparen. Unsere tolle Schule geht langsam, aber sicher den Bach runter



    Aber wir lassen uns ja alles gefallen. Ich jedenfalls werde mich nicht noch mehr verheizen lassen. Über mir schwebt das Inklusionsbeil erst im nächsten Jahr. Ich werde so gut ich kann versuchen unsere Schule als Angebotsschule nach außen zu vertreten. Vielleicht bekommen immer mehr Eltern mit, dass die angebliche "Inklusion", so wie sie bei uns läuft, nichts anders, als eine geldsparende Augenwischerei ist und melden freiwillig ihre Kinder wieder bei uns an. Bei Elterngesprächem im AOSF können wir einiges dafür tun. Ich jedenfalls tue alles dafür die tatsächlichen Zustände an die Öffentlichkeit zu bringen. Wir brauchten uns eigentlich nur weigern die Fahrten zu den Inklusionsschulen mit dem privaten PKW zu machen. Mit öffenlichen Verkehrsmitteln wäre das bei uns nicht machbar. Einige fahren 20 km und mehr zum Inkludieren, ohne rechtliche Absicherung, für die läppischen 0,30€ / km. Soll die Politik erst die Bedingungen schaffen unter denen unsere Kinder gefördert werden könnten und sie erst dann ins Regelschulsystem stopfen. Anders kann man das nicht nennen, was im Moment läuft.
    Eine Schande für eines der reichsten Länder der Welt.


    Ich habe zum Elternverband "geimeinsam Leben gemeinsam Sterben, ach nein:i
    nfo@gemeinsam-leben-nrw.de


    die Verhältnisse mitgeteilt. Wäre toll, wenn auch andere Kollegen ihnen mal die Augen öffnen würden. Vielleicht würde ´dann das Ohr auf dem sie im Moment noch taub sind wieder etwas freier. Ich will mehr jedenfalls nicht vorwerfen lassen, ich hätte es gewusst und nichts getan. Dieses Verein ist sehr gut vernetzt und hat recht viel Einfluss auf dei Politik. An verschiedene Fernsehsender habe ich auch schon geschrieben. Leider bis jetzt ohne Erfolg. Wenn wir den Maulkorb nicht ablegen, gehen alle baden: Unsere Kinder, das Regelschulsystem und wir ganz bestimmt. Ich höre jetzt auf, weil ich merke wie mein Blutdruck wieder steigt!!!


    Viel Glück und gute Nerven beim Inkludieren

    :tongue:Hallo,
    in diesem Schuljahr haben wir in unserer Not eine Kollegin aus dem Grundschulpaket eingestellt. Normalerweise verpflichten sich dann die Kolleginnen und Kollegen ein Aufbaustudium zu absolvieren. Natürlich gehen dann die Stunden, die sie dafür befreit werden aus dem Kontingent der Schule. Sie sind dann nicht da und in der Statistik zählen sie mit voller Stundenzahl mit. So haben wir das auch mit 3 anderen Kolleginnen und Kollegen gemacht. Nun in diesem Schuljahr findet ein sogenannter Qaulifizierungslehrgang statt, der aber nichts bringt, weil er zu keinem Abschluss führt und eigentlich vertane Zeit ist. Das findet, glaube ich an einem Tag in der Wochen statt. Bei Nachfragen, wann nun das Aufbaustudium endlich beginnen könnte, bekommt man von Arnsberg nur ausweichende Antoworten. Die UNI Dortmund sagt , dass diese Studiengänge nicht mehr angeboten werden, weil es ihr zu viel wird die vielen Stundienordnungen zu beachten. Und so ist die Kollegin bei uns, darf nicht testen, darf nicht zum "Unkudieren" abgeordnet werden und an uns als Sonderpädagogen bleibt alles hängen: testen, beraten, von Schule zu Schule durch die Gegend fahren, eigene Klassen unterricht und und und. Trotz allem liebe ich meinen Beruf noch. Die Frage ist nur, wie lange noch. Der märkische Kreis liegt im Sauerland. Er fängt hinter Hagen an und hört in Meinerzhagen auf. Hagen, Dortmund und Köln sind schnell erreichbar. Die Kreisstadt ist Lüdenscheid.


    Ich hoffe mit meinen Ausführungen geholfen zu haben.

    Hallo,
    Ich kann hier nur für das Land NRW sprechen, da durch die Landeshochheit im Schulrecht jedes Land anders verfährt ( Katastrophe).
    Die einizige Möglichkeit ist, den Förderbedarf festzustellen, dass bedeutet, dass Sie oder die aufnehmende Grundschule einen Antrag beim Schulamt stellen. Im Amtsdeutsch AO-SF. Ihr Sohn wird dann gemeinsam mit der oder dem Kollegen der aufnehmenden Grundschule und einem beauftragten Förderschullehrer getestet. Es wird ein Gutachten erstellt, aus dem hervorgeht, ob und welcher Förderbedarf besteht. Es wird dann dem Schulamt mit einer Förderempfehlung und einer Empfehlung des Förderortes vorgelegt wird. Die Entscheidung trifft letzendlich das Schulamt. Im Zuge der Inklusionswelle, können Sie einen Antrag auf gemeinsamen Unterricht stellen. Das heißt Ihr Sohn würde in die Grundschule eingeschult und durch einen Förderschullehrer ( je nach festgestellten Förderbedarf) zeitweise( falls genügend Kollegen zur Verfügung stehen) unterstützt werden. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass die derzeitige Situation äußerst problematisch ist. Da Ihr Sohn bereits bei der Voruntersuchung sprachliche Auffälligkeiten zeigte, gehe ich davon aus, dass die Enzwicklungsverzögerung nichr nur minimal ist.
    Ein anderer Förderort wäre eine Förderschule mit dem Schwerpunkt sprachliche Entwicklung.Das ist eine Durchgangsschule, die nach den Richtlinien der Grundschulen arbeitet und viele Fördermöglichkeiten bietet. In der Regel werden diese Kinder spätestens nach Klasse 4 ins Regelschulsystem entlassen. In wenigen Ausnahmefällen besteht auch die Möglicheit einer Förderung in einer Förderschule SE im Sekundarstufe I Bereich. Ich würde Ihnen empfehlen, beovor Sie eine Entscheidung treffen, sich beide Möglichkeiten vor Ort anzuschauen. Vielleicht auch mal unangekündigt erscheinen und um Hospitation bitten.Bei Schulamt Ihrer Stadt bzw. Ihres Kreises erfahren Sie die Standorte der in Frage kommender Einrichtungen.
    Ich arbeite seit 30 Jahren als Föderschullehrerin und kenne mich in diesem Bereich sehr gut aus.
    Hier können Sie unseren Flyer zum AO-SF herunterladen:


    http://www.vier-taeler-schule.de/webseiten/downloads.htm
    Einfach Infoblatt AO-SF anklicken.


    Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass eine Entscheidung getroffen wird, die nicht im Ihrem Sinne ist. Unsere Empfehlungen, die wir immer zum Wohle des Kindes treffen, werden sehr oft nicht durchgeführt, weil wir die Eltern von unserem KON HOW nicht überzeugen konnten und das Schulamt letztendlich dem Elternwillen nachgibt. Leider sehr oft nicht zum Wohle des Kindes.


    Ich hoffe Ihnen mit meinen Erklärungen geholfen zu haben.

    :PHallo,
    ich arbeite an einer Förderschule Lernen in Plettenberg ( Märkischer Kreis):

    http://www.vier-taeler-schule.de


    Aufgrund eines enormen Lehrermangels, da es keine Förderschullehrer auf dem Markt gibt, suchen wir seit längerer Zeit Verstärkung. Wir haben auch schon Kolleginnen und Kollegen aus dem Grundschulpaket eingestellt. Einige von Ihnen haben ein Aufbaustudium gemacht und sind nun Förderschullehrer. Allerdings bietet die UNI Dortmund keinen neuen Studiengang mehr an, so dass unsere neuste Kollegin im Moment sich nicht fortbilden kann. Leider, denn die Grundschulkollegen dürfen keine Diagnostik machen. Ich glaube im Moment stünden die Chancen für Sie sehr gut, da sich kein Sonderpädagoge auf unsere Ausschreibung gemeldet hat. Versuchen Sie es doch einfach mal. Wir bräuchten besonders für unsere Unterstufe Verstärkung.

    Hallo Matthias,
    es wäre wohl mal endlich an der Zeit, dass wir die Öffentlichkeit und vor allen Dingen die betroffenen Eltern darüber aufklären, wie es in der Realität läuft.Ich habe schon einige Fernsehsender angemailt, mit der Bitte einen solchen Beitrag zu bringen.Natürlich nur anonym, weil sich sonst keiner traut die Wahrheit zu sagen. Leider fand ich noch kein Interesse. Ich finde, dass wir uns viel zu lange haben alles gefalllen lassen.


    Gruß
    Aniela

    Hallo,
    ich arbeite seit 1979 als Sonderschullehrerin. In den letzten 20 Jahren an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Meine Schule ist in NRW, eine Schule mit sehr guten Erfolgen bei der beruflichen Integration unserer Schüler. Seit Jahren arbeiten wir in Kooperation mit einer Hauptschule zusammen. Es wird Förderdiagnostik durchgeführt und in interativen Lerngruppen gearbeitet, Rücküberweisungen, bei Aussicht auf Erfolg, finden ebenfalls statt. Nun wird auch in unserem Land die Inclusion vorangetrieben.Grundsätzlich finde ich den Gedanken der gemeinsamen Beschulung, speziell für Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen, sehr gut. Allerdings nur, wenn die Bedingungen stimmen. Ich erfahre es im Moment so, dass hier auf Biegen oder Brechen der zweite vor dem ersten Schritt gemacht wird. Erst schicken wir mal die Kinder ins Regelschullsytem: ohne Konzept, ohne rechtliche Absicherung der Kollegen,ohne die entsprechende Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen im “Normalschulsystem”, mit einigen Stündchen der Sonderschullehrer. Die Realität sieht so aus, dass es keine vernünftigen räumlichen, materiellen und personellen Voraussetzungen gibt, um die betroffenen Kinder angemessen zu fördern. Da sitzen geistig behinderte Kinder, die eigentlich im lebenspraktischen Bereich gefördert werden müssten, in einer Grundschulklasse und malen den ganzen Tag Hohlbuchstaben oder Zahlen nach, weil die erforderlichen Therapie- und Unterrichtsräume gar nicht vorhanden sind und die Sonderschullehrer nur gelegentlich für sie da sind. Ist das individuelle Förderung? Hyperaktive, lernschwache Kinder, die enorm den Unterricht stören, bringen die Grundschulkollegen an den Rand der Belastbarkeit. Die gelegenliche Anwesenheit der Förderschulkollegen bringt nur wenig Hilfe. Gefördert wird in dunklen, fensterlosen Räumen oder auf dem Flur, weil keine Förderräume vorhanden sind. Der Erziehungsauftrag unseres Berufes bleibt hier vollkommen auf der Strecke. Die Erfolge unserer Arbeit beruhen zum großen Teil auf unserer erzieherischen Bemühungen in Kooperation mit vielen anderen Instiutionen. Wie kann ich im integrativen Unterricht Talente und Stärken fördern? Viele unserer Schüler sind bei uns regelrecht aufgeblüht, haben Verantwortung übernommen, sind viel selbstbewusster geworden. Sie wären im “Normalschulsystem” durch Netz gefallen. Inclusion ja, aber nicht zum Nulltarif und nicht auf Kosten der Städte und Gemeinden. Erst die Voraussetzungen schaffen und dann erst das Schulsystem verändern. Dann gibt es da noch eine andere Seite der Medaille. Was mutet man hier den Sonderschullehrern, spezielle auf dem Lande, zu? Fahrt schön mit dem eigenen PKW zum “Includieren”, auch in 30km entfernte Orte. Wenn ihr einen Unfall auf dem Weg dahin habt, dann müsst ihr die Kosten, die dadurch entstehen selbst tragen. Ihr könnt euch aber auch auf eigen Kosten dagegen versichern. Die Fahrtzeit wird euch natürlich nicht als Arbeitszeit angerechnet. Das könnt ihr schön in euren Pausen beim Pendeln zwischen der Stamm- und Inculsionsschule verbringen. Pausen braucht ihr ja nicht, ihr könnt euch ja beim Fahren erholen. Alle diese Probleme sind vorhanden und nicht geregelt. Da gibt es einen neuen Studiengang ” Entwicklung und Inclusion” an der Uni Siegen. Angedachte Arbeitsorte sind u.A. Grund- und Hauptschulen.Werden wir und unser KNOW HOW überfüssig? Machen die anderen, neuen Kollegen, die Arbeit zu einem kleineren Gehalt? Das Problem der Diskriminierung ist bei Förderschülern zweifellos vorhanden. Wird sie aber durch Inclusion abgeschafft? Werden diese Schüler nicht auch hier vielleicht noch mehr ausgegrenzt? Wird diesen Schülern auch so eine hervorragende Berufsvorbereitung angeboten?


    Alle diese Probleme gehen mir in letzter Zeit oft durch den Kopf. Ich sehe unser Kollegium, dass zum Wohl der Kinder unserer Schule, den Spagat vollbringt, die Standards an unsere Schule zu halten und gleichzeitig, die von oben verordnete Inclusion zu verwirklichen. Das bedeutet Konzepte entwicklen, das keine vorhanden, an beiden Schulen an Konferenzen und Teambesprechungen teilnehmen, für Material zu sorgen usw. Ausgeschriebene Stellen für Sonderschullehrer bleiben unbesetzt, weil keine Kollegen auf dem “Markt” sind. Seiteneinsteiger werden eingestellt, die weder testen noch abgeordnet werden dürfen.Sie können studieren,ja, aber auf Kosten des Stundenkontingents der Schule. Leider wird im Moment kein Aufbaustudium an den UNis durchgeführt. Also wieder nichts.Unser enorm hohes Engagemant bekommt langsam Risse, weil die Vielfalt der Aufgaben eigentlich nicht zu bewältigen ist, wenn man seinen Beruf liebt und ernst nimmt.


    Inclusion zum Nulltarif ist nicht zu haben. Sie kostet viel, viel Geld und benötigt viel Personal. Warum besetzt man nicht alle Klassen mit Förderschullehrern doppelt, schafft die benötigten räumlichen Voraussetzungen, baut Barrieren ab, bildet entsprechend aus und fort? Das alles in Kooperation und unter Einbeziehung des NOW HOWS der Förderschullehrer. Dann wäre der Traum von Inclusion vielleicht machbar. Sicher nicht von heute auf morgen, aber auf lange Sicht vielleicht. Was hier im Moment statt findet ist reine Augenwischerei, die keinem etwas nützt: Nicht den Kindern mit Förderbedarf, nicht den “Normalschülern”, die auch ein Recht auf Bildung und Förderung haben. Bildung ist teuer und muss sich nicht im wirtschaflichen Sinne rechnen.


    Armes Deutschland

    Hallo,
    ich arbeite seit 1979 als Sonderschullehrerin. In den letzten 20 Jahren an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Meine Schule ist in NRW, eine Schule mit sehr guten Erfolgen bei der beruflichen Integration unserer Schüler. Seit Jahren arbeiten wir in Kooperation mit einer Hauptschule zusammen. Es wird Förderdiagnostik durchgeführt und in interativen Lerngruppen gearbeitet, Rücküberweisungen, bei Aussicht auf Erfolg, finden ebenfalls statt. Nun wird auch in unserem Land die Inclusion vorangetrieben.Grundsätzlich finde ich den Gedanken der gemeinsamen Beschulung, speziell für Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen, sehr gut. Allerdings nur, wenn die Bedingungen stimmen. Ich erfahre es im Moment so, dass hier auf Biegen oder Brechen der zweite vor dem ersten Schritt gemacht wird. Erst schicken wir mal die Kinder ins Regelschullsytem: ohne Konzept, ohne rechtliche Absicherung der Kollegen,ohne die entsprechende Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen im “Normalschulsystem”, mit einigen Stündchen der Sonderschullehrer. Die Realität sieht so aus, dass es keine vernünftigen räumlichen, materiellen und personellen Voraussetzungen gibt, um die betroffenen Kinder angemessen zu fördern. Da sitzen geistig behinderte Kinder, die eigentlich im lebenspraktischen Bereich gefördert werden müssten, in einer Grundschulklasse und malen den ganzen Tag Hohlbuchstaben oder Zahlen nach, weil die erforderlichen Therapie- und Unterrichtsräume gar nicht vorhanden sind und die Sonderschullehrer nur gelegentlich für sie da sind. Ist das individuelle Förderung? Hyperaktive, lernschwache Kinder, die enorm den Unterricht stören, bringen die Grundschulkollegen an den Rand der Belastbarkeit. Die gelegenliche Anwesenheit der Förderschulkollegen bringt nur wenig Hilfe. Gefördert wird in dunklen, fensterlosen Räumen oder auf dem Flur, weil keine Förderräume vorhanden sind. Der Erziehungsauftrag unseres Berufes bleibt hier vollkommen auf der Strecke. Die Erfolge unserer Arbeit beruhen zum großen Teil auf unserer erzieherischen Bemühungen in Kooperation mit vielen anderen Instiutionen. Wie kann ich im integrativen Unterricht Talente und Stärken fördern? Viele unserer Schüler sind bei uns regelrecht aufgeblüht, haben Verantwortung übernommen, sind viel selbstbewusster geworden. Sie wären im “Normalschulsystem” durch Netz gefallen. Inclusion ja, aber nicht zum Nulltarif und nicht auf Kosten der Städte und Gemeinden. Erst die Voraussetzungen schaffen und dann erst das Schulsystem verändern. Dann gibt es da noch eine andere Seite der Medaille. Was mutet man hier den Sonderschullehrern, spezielle auf dem Lande, zu? Fahrt schön mit dem eigenen PKW zum “Includieren”, auch in 30km entfernte Orte. Wenn ihr einen Unfall auf dem Weg dahin habt, dann müsst ihr die Kosten, die dadurch entstehen selbst tragen. Ihr könnt euch aber auch auf eigen Kosten dagegen versichern. Die Fahrtzeit wird euch natürlich nicht als Arbeitszeit angerechnet. Das könnt ihr schön in euren Pausen beim Pendeln zwischen der Stamm- und Inculsionsschule verbringen. Pausen braucht ihr ja nicht, ihr könnt euch ja beim Fahren erholen. Alle diese Probleme sind vorhanden und nicht geregelt. Da gibt es einen neuen Studiengang ” Entwicklung und Inclusion” an der Uni Siegen. Angedachte Arbeitsorte sind u.A. Grund- und Hauptschulen.Werden wir und unser KNOW HOW überfüssig? Machen die anderen, neuen Kollegen, die Arbeit zu einem kleineren Gehalt? Das Problem der Diskriminierung ist bei Förderschülern zweifellos vorhanden. Wird sie aber durch Inclusion abgeschafft? Werden diese Schüler nicht auch hier vielleicht noch mehr ausgegrenzt? Wird diesen Schülern auch so eine hervorragende Berufsvorbereitung angeboten?


    Alle diese Probleme gehen mir in letzter Zeit oft durch den Kopf. Ich sehe unser Kollegium, dass zum Wohl der Kinder unserer Schule, den Spagat vollbringt, die Standards an unsere Schule zu halten und gleichzeitig, die von oben verordnete Inclusion zu verwirklichen. Das bedeutet Konzepte entwicklen, das keine vorhanden, an beiden Schulen an Konferenzen und Teambesprechungen teilnehmen, für Material zu sorgen usw. Ausgeschriebene Stellen für Sonderschullehrer bleiben unbesetzt, weil keine Kollegen auf dem “Markt” sind. Seiteneinsteiger werden eingestellt, die weder testen noch abgeordnet werden dürfen.Sie können studieren,ja, aber auf Kosten des Stundenkontingents der Schule. Leider wird im Moment kein Aufbaustudium an den UNis durchgeführt. Also wieder nichts.Unser enorm hohes Engagemant bekommt langsam Risse, weil die Vielfalt der Aufgaben eigentlich nicht zu bewältigen ist, wenn man seinen Beruf liebt und ernst nimmt.


    Inclusion zum Nulltarif ist nicht zu haben. Sie kostet viel, viel Geld und benötigt viel Personal. Warum besetzt man nicht alle Klassen mit Förderschullehrern doppelt, schafft die benötigten räumlichen Voraussetzungen, baut Barrieren ab, bildet entsprechend aus und fort? Das alles in Kooperation und unter Einbeziehung des NOW HOWS der Förderschullehrer. Dann wäre der Traum von Inclusion vielleicht machbar. Sicher nicht von heute auf morgen, aber auf lange Sicht vielleicht. Was hier im Moment statt findet ist reine Augenwischerei, die keinem etwas nützt: Nicht den Kindern mit Förderbedarf, nicht den “Normalschülern”, die auch ein Recht auf Bildung und Förderung haben. Bildung ist teuer und muss sich nicht im wirtschaflichen Sinne rechnen.


    Armes Deutschland

    Hallo,
    ich arbeite seit 1979 als Sonderschullehrerin. In den letzten 20 Jahren an Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Meine Schule ist in NRW, eine Schule mit sehr guten Erfolgen bei der beruflichen Integration unserer Schüler. Seit Jahren arbeiten wir in Kooperation mit einer Hauptschule zusammen. Es wird Förderdiagnostik durchgeführt und in interativen Lerngruppen gearbeitet, Rücküberweisungen, bei Aussicht auf Erfolg, finden ebenfalls statt. Nun wird auch in unserem Land die Inclusion vorangetrieben.Grundsätzlich finde ich den Gedanken der gemeinsamen Beschulung, speziell für Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen, sehr gut. Allerdings nur, wenn die Bedingungen stimmen. Ich erfahre es im Moment so, dass hier auf Biegen oder Brechen der zweite vor dem ersten Schritt gemacht wird. Erst schicken wir mal die Kinder ins Regelschullsytem: ohne Konzept, ohne rechtliche Absicherung der Kollegen,ohne die entsprechende Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen im “Normalschulsystem”, mit einigen Stündchen der Sonderschullehrer. Die Realität sieht so aus, dass es keine vernünftigen räumlichen, materiellen und personellen Voraussetzungen gibt, um die betroffenen Kinder angemessen zu fördern. Da sitzen geistig behinderte Kinder, die eigentlich im lebenspraktischen Bereich gefördert werden müssten, in einer Grundschulklasse und malen den ganzen Tag Hohlbuchstaben oder Zahlen nach, weil die erforderlichen Therapie- und Unterrichtsräume gar nicht vorhanden sind und die Sonderschullehrer nur gelegentlich für sie da sind. Ist das individuelle Förderung? Hyperaktive, lernschwache Kinder, die enorm den Unterricht stören, bringen die Grundschulkollegen an den Rand der Belastbarkeit. Die gelegenliche Anwesenheit der Förderschulkollegen bringt nur wenig Hilfe. Gefördert wird in dunklen, fensterlosen Räumen oder auf dem Flur, weil keine Förderräume vorhanden sind. Der Erziehungsauftrag unseres Berufes bleibt hier vollkommen auf der Strecke. Die Erfolge unserer Arbeit beruhen zum großen Teil auf unserer erzieherischen Bemühungen in Kooperation mit vielen anderen Instiutionen. Wie kann ich im integrativen Unterricht Talente und Stärken fördern? Viele unserer Schüler sind bei uns regelrecht aufgeblüht, haben Verantwortung übernommen, sind viel selbstbewusster geworden. Sie wären im “Normalschulsystem” durch Netz gefallen. Inclusion ja, aber nicht zum Nulltarif und nicht auf Kosten der Städte und Gemeinden. Erst die Voraussetzungen schaffen und dann erst das Schulsystem verändern. Dann gibt es da noch eine andere Seite der Medaille. Was mutet man hier den Sonderschullehrern, spezielle auf dem Lande, zu? Fahrt schön mit dem eigenen PKW zum “Includieren”, auch in 30km entfernte Orte. Wenn ihr einen Unfall auf dem Weg dahin habt, dann müsst ihr die Kosten, die dadurch entstehen selbst tragen. Ihr könnt euch aber auch auf eigen Kosten dagegen versichern. Die Fahrtzeit wird euch natürlich nicht als Arbeitszeit angerechnet. Das könnt ihr schön in euren Pausen beim Pendeln zwischen der Stamm- und Inculsionsschule verbringen. Pausen braucht ihr ja nicht, ihr könnt euch ja beim Fahren erholen. Alle diese Probleme sind vorhanden und nicht geregelt. Da gibt es einen neuen Studiengang ” Entwicklung und Inclusion” an der Uni Siegen. Angedachte Arbeitsorte sind u.A. Grund- und Hauptschulen.Werden wir und unser KNOW HOW überfüssig? Machen die anderen, neuen Kollegen, die Arbeit zu einem kleineren Gehalt? Das Problem der Diskriminierung ist bei Förderschülern zweifellos vorhanden. Wird sie aber durch Inclusion abgeschafft? Werden diese Schüler nicht auch hier vielleicht noch mehr ausgegrenzt? Wird diesen Schülern auch so eine hervorragende Berufsvorbereitung angeboten?


    Alle diese Probleme gehen mir in letzter Zeit oft durch den Kopf. Ich sehe unser Kollegium, dass zum Wohl der Kinder unserer Schule, den Spagat vollbringt, die Standards an unsere Schule zu halten und gleichzeitig, die von oben verordnete Inclusion zu verwirklichen. Das bedeutet Konzepte entwicklen, das keine vorhanden, an beiden Schulen an Konferenzen und Teambesprechungen teilnehmen, für Material zu sorgen usw. Ausgeschriebene Stellen für Sonderschullehrer bleiben unbesetzt, weil keine Kollegen auf dem “Markt” sind. Seiteneinsteiger werden eingestellt, die weder testen noch abgeordnet werden dürfen.Sie können studieren,ja, aber auf Kosten des Stundenkontingents der Schule. Leider wird im Moment kein Aufbaustudium an den UNis durchgeführt. Also wieder nichts.Unser enorm hohes Engagemant bekommt langsam Risse, weil die Vielfalt der Aufgaben eigentlich nicht zu bewältigen ist, wenn man seinen Beruf liebt und ernst nimmt.


    Inclusion zum Nulltarif ist nicht zu haben. Sie kostet viel, viel Geld und benötigt viel Personal. Warum besetzt man nicht alle Klassen mit Förderschullehrern doppelt, schafft die benötigten räumlichen Voraussetzungen, baut Barrieren ab, bildet entsprechend aus und fort? Das alles in Kooperation und unter Einbeziehung des NOW HOWS der Förderschullehrer. Dann wäre der Traum von Inclusion vielleicht machbar. Sicher nicht von heute auf morgen, aber auf lange Sicht vielleicht. Was hier im Moment statt findet ist reine Augenwischerei, die keinem etwas nützt: Nicht den Kindern mit Förderbedarf, nicht den “Normalschülern”, die auch ein Recht auf Bildung und Förderung haben. Bildung ist teuer und muss sich nicht im wirtschaflichen Sinne rechnen.


    Armes Deutschland

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