Beiträge von rotherstein

    Hallo,
    für Fragen aus dem Schulrecht hätte ich eine prima Adresse der GEW: Frage stellen- Antwort bekommen. Der Vorteil: Du brauchst nicht stundenlang in der BASS zu suchen:


    http://lehrerforum-nrw.de/inde…enu_id=1&s=1&action=forum


    Was die Organisation angeht, habe ich für mich einen gut gangbaren Weg gefunden. Vorraussetzung ist, dass du eher ein digitaler Lehrer bist, also die Arbeit am PC bevorzugst. Ich habe auf dem Desktop einen Ordner "Organisation" . Hier kommen alle die Klasse betreffenden Dokumente rein: Klassenkasse, Elternbriefen, Schülerlisten, Dienstpläne, Förderpläne, usw. Die stecken in Unterordnern, so dass ich die Dokumente schnell wieder finde. Der Vorteil ist: Einmal gemacht, können sie, mit ein paar Handgriffen, schnell für ein neues Schuljahr verändert und in einen neuen, dem aktuellen Schuljahr entsprechenden Ordner, gespeichert werden. Vorteil ist: du hast keinen Papierkram irgendwo herumstehen, den du lagern und ordnen musst, damit du auch alles wieder findest. Genauso mache ich das mit allen Unterrichtsfächern, die ich unterrichte. Ich schaue kaum noch in irgendwelche Kopoiervorlagen, sondern habe alles nach Themen, Reihen, Schwerpunkten usw. sortiert. Hier stecken auch z. B, Videos und andere Medien drin. Ich schicke dir mal ein Bild von meiner Ordnungsstruktur, vielleicht kannst du dir das dann besser vorstellen.


    Ich hoffe dir damit geholfen zu haben.
    rotherstein

    Da gibt es eigentich nur eine Möglichkeit: Du musst diesen Kinderen andere, anspruchsvollere Aufgaben geben, das heißt im Unterricht differenzieren. Ich habe am Gynasium meiner Kinder miterlebt, dass diese Methoden kaum Verwendung fanden. Wenn die Schüler sich langweilen, weil sie unterfordert sind, kommt es oft zu Störungen. Das hört sich schwierig an, ist es aber eigentlich gar nicht. Ich unterrichte an einer Förderschule Lernen und diese Arbeitsweise ist mein Alltag. Zum Beispiel habe ich bei 15 Kindern in der Klasse ( ich weiß, das klingt für Sek.2 Lehrer traumhaft, aber dabei sind auch 6 verhaltensauffällige Schüler. ) Sechs verschiedene Leistungsgruppen in Mathematik. Das reicht von schrifltichen Grundrechenarten bei den sehr schwachen Kindern, bis zur Prozentrechnung und einfachen Gleichungen bei meinen guten. Die Organisation im Vorfeld ist sehr auffwändig, aber dann habe ich lange Zeit, in der ich nichts dafür vorbereiten muss. Die Schüler arbeiten in themengleichen Gruppen. Alle Arbeitsmatrialien enthalten Lösungskontrollen, so dass die Kids erst selbst schauen müssen, ob die Ergebnisse richtig sind. Für eine solche Arbeitsweise brauchst du natürlich jede Menge Platz und Material und evtl. auch Ausweichräume. Platzsparend sind Themenordner. Die Materialien darin sind nach Schwierigkeitsgrad sortiert und aufeinander aufgebaut. Diese habe ich größtenteils nicht selbst gemacht, sondern aus dem Internet runter geladen und evtl. etwas verändert. Sehr gute Adresse gibt es auf diesem österreichischen Bildungsserver:


    http://www.schule.at/index.php?url=kategorien


    Ich habe inzwischen eine sehr große Sammlung dieser Materialien zu allen möglichen Fächern auf dem Rechner. Dir diese LINKS zu schicken wäre wahrscheinlich sinnlos, das sie dem Niveau meiner Schüler entsprechen.


    Bei zwei "Überfliegern" wäre das neben den vielen Korrekturarbeiten, die ihr machen müsst, vielleicht ein gangbarer Weg.


    :) Ich hoffe, dass dir diese Tipps eine Hilfe waren.


    rotherstein

    Genau so sieht die Realität aus. Je älter die Kinder werden, desto mehr geht die Schere auseinander. Ich kenne auch einen Fall aus dem Sek. 1 Bereich. Ein durchgängig integrativ beschultes KInd wunderte sich, warum seine Klassenkameraden ( die sich fürs andere Geschlecht interessierten) nicht mehr mit ihm, wie früher, Fangen spielen wollten. Er war in der Klasse völlig isoliert und wurde richtig neurotisch. Erst als er in die Schule für geistige Entwicklung kam, lebte er auf, hatte Freunde, wurde anerkannt und auch eingeladen. Es ist ein Drama sehen zu müssen, dass für viele Eltern nicht das Wohl Ihrer Kinder im Vodergrund steht, sondern eigene Eitelkeiten. Bei Gesprächen habe ich auch schon solche Antworten von Eltern bekommen:"Wir sind Vorreiter und kämpfen fürs Ganze, da kann man auf den Einzelnen keine Rücksicht nehmen".
    Viele Kinder mit dem Förderschwerpunkt L kommen aus sehr, sehr bildungsfernen oder chaotischen Familien, obwohl ihr IQ eigentlich fast noch im Normalbereich liegt. Sie versagen, weil sie ihr Schulleben nicht auf die Reihe bekommen. Ich habe min. 8 davon in meiner Klasse. Wer kümmert sich im Gymansium darum, wie diese Kinder an ihr Arbeitsmaterial kommen? ( keine Hefte, keine Stifte, keinen Zirkel, ........, vergessen, verloren, verlegt. ) Ich bin inzwischen dazu übergenangen, monatlich Geld einzusammeln ( klappt nach 2 Jahren harter Arbeit ganz gut) und für sämtliche Arbeitsmatrialen zu sorgen. Es gibt nichts, was ich im Klassenraum nicht zur Hand hätte. Wenn ich bedenke, dass im Gymansium meiner Kinder noch nicht einmal Platz für einen Schrank war und die letzte Stuhlreihe bis an die Wand reichte, kann ich mir kaum vorstellen, wie individuelle Förderung möglich sein soll. Wo lagere ich meine Stationen, Werkstätten, Lerntheken, inividuelle Fördermaterialiien? Schon daran würde das Modell scheitern, weil die Ausstattung der Schulgebäude den Kommunen aufs Auge gedrückt wird. Was die Politik da vorhat, ist ein reines Sparmodell. Der Förderbedarf wird aufgehoben, damit auch die evt. kleineren Klassen und der Regelschullehrer steht ganz alleine da und soll alles ohne Räume, ohne Medien ohne Unterstützung richten. Vielleicht wird die Politik die Förderschlen LSE doch nicht ganz auflösen, dann bin ich mir sicher, dass wir in einigen Jahren wieder die "Rolle rückwärts" machen. Ich spiele mit dem Gadanken( falls die Politik mich lässt) nach der Entlassung meiner Klasse im nächsten Jahr ins Regelschulsystem zu gehen und hier vielleicht dabei behilflich sein, ein Modell zu entwicklen, wie L Kinder im Regelschulsystem nicht durchs Netz fallen. Ich werde nicht mit einem Köfferchen und vielen guten Tipps als Handelsreisende in Sachen Inkusion unterwegs sein.
    Vielleicht können wir demnächt, alle gemeinsam steiken und an die Öffentlichkeit gehen, möglichst vor der nächsten Landtagswahl. Das erste Urteil zu unseren Gunsten ist schon gefallen:


    http://www.justiz.nrw.de/nrwe/…4_10_Ourteil20101215.html und liegt nun beim Oberverwaltungsgericht in Münster. Auch die Personlaräte bitten um Rückmeldung Seitens der Schulen, um für bessere Rahmenbedingungen zu kämpfen. Warum tun wir uns nicht zusammen und lassen alles mit uns machen?



    Gemeinsam wären wir stark
    rotherstein ?(

    Wie ist das eigentlich bei euch geregelt. Fahrt ihr auch mit dem eigenen Auto ohne Zusatzversicherung mit läppische 0,30€/ in bis zu 17km weit entfernte Orte ohne Anrechnung der Fahrzeiten? Das ist mir auch so ein Dorn im Auge. In meinem Vertrag steht nichts davon drin, dass ich einen Führerschein besitzten muss und meinen PKW zur Verfügung zu stellen habe. Unsere inkludierenden Kollegen konnten sich auf eigene Kosten bei der Provizial zusatzversichern. Nett oder? Müsst ihr auch an mehreren Konferenzen und Dienstbesprechungen an mehreren Standorten teinehmen? Wie ist das mit der Kommunikation? Es ist eine Katastrophe. So macht man aus superengagierten Kollegen einen Haufen lustloser Jasager. So motiviert man sein Kollegium. Ich habe wenigstens die Rudimente unseres Kollegiums noch dazu bewegen können, einen Brief an Frau Löhrmann auf dem Dienstweg zu schicken, weil uns der Personalrat dazu aufgefordert hat. Mal schauen ob die SL die 17 Seiten so durchgehen lässt!
    In welchelm Bundesland arbeitest du?


    Gruß
    rotherstein

    ?( Hallo,


    gestern habe ich an der Diskussionsrunde der SPD Fraktion in Düsseldorf teilgenommen. Neben zu viel Theorie gab es auch eine Frage-Antwort Runde.


    Tatsache ist, dass das Schulgesetz noch nicht fertig ist. Wird es wohl erst zum Ende des Jahres geben. Tatsache ist, dass in diesem Schulgesetz das Recht der Eltern auf freie Schulwahl festgeschrieben wird. Es wurde Bezug genommen auf das in Auftrag gegebene und nun vorliegende Gutachten genommen.


    http://bildungsklick.de/a/7933…-jahr-2020-als-zielmarke/


    Unklar ist, ob das Bildungsministerium bei der Gesetzesnovelle den Empfehlungen folgen wird. Unklar aber wahrscheinlich ist, dass ab dem Schuljahr 2012/2013 keine Neuzugänge in die Förderschulen Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung aufgenommen werden. Unklar ,aber wahrscheinlich ist, dass diese Förderschulen bis 2020 auslaufen sollen. Angedacht, aber unklar ist, dass die anderen Förderschulformen für "Restschüler" bleiben sollen. Klar ist ist, dass die Landschaftsverbände ( zuständig für Seh- und Hörbehinderungen) bereits jetzt auf Antrag technische Hilfen zur Verfügung stellen.


    Eine Antwort auf die personelle Ressourcen ( neue Sonderpädagogen in Relation zu denen, die in den Ruhestand gehen) blieb unbeantwortet. Ich habe mich dafür stark gemacht, dass Inklusion( oder wie man es auch immer nennen mag) nur gelingen kann, wenn wir Förderschullehrer als feste Mitglieder der Kollegien in einer Klasse als Doppelbesetzung im Team mit einem Regelschulkollegen in erheblich kleineren Klassen arbeiten könnten. Mobile Förderdienste, wie bereits in andren Bundesländern praktiziert, führen in eine Katastrophe. Wenn zum festen Bestandteil der Kollegien Sozialarbeiter, Psycholgen und bei Bedarf auch andere Therapeuten gehören. Hier kam natürlich die Fragen der Finanzierung auf. Kleinere Klassen wird es also wahrscheinlich nicht geben. Sonderschullehrer im Regelschulsystem vielleicht. Die Frage ist nur, wo man dieses hernehmen soll!!! So wie es aussieht, wird es also ein Sparpaket. Als besserwissender Handelsreisender in Sachen "Inklusion" fühle ich mich degradiert und unterfordert. Die meiste Last werden die Regelschulkollgen tragen müssen.



    Ich habe noch etwas vergessen. Die Feststellung des Sonderpädagogischen Förderbedarfs ( für Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung) soll aufgehoben werden, weil ja alle Kinder individuell gefördert werden sollen, die Überflieger, das Mittelfeld und die lernschwachen. Das bedeutet, wenn man weiter denkt, dass diese Schüler den REHA Status verlieren. Kein Berufsberater mehr, der zur Schule kommt, gemeinsam mit uns und den Eltern, evtl. auch mit Jugendamt uws. ein individuelles "Berufspäcken" für unsere Schülerinnen und Schüler packt. Das bedeutet; Keine geförderte Berufsausbildung, kein Nachhilfeunterricht in Kleingruppen, damit unsere Schützlinge die Berufsschule schaffen und damit kein erleichterter Einstieg ins Berufsleben.
    Kein Kind, wenn es das will, fällt bei uns durch Netz. Was nützt da der Hauptschulabschluss, wenn die Kinder anschießend keine Lehrstelle bekomen, weil es noch viele andere Bewerber gibt, die bessere Abschlüsse haben? Meine Frage nach der Berufsvorbereitung im Regelschusysstem für Schüler mit Lernschwierigkeiten, blieb übrigens unbeantwortet. Ich bin nur froh, dass meine Schülerinnen und Schüler, die ich im nächsten Jahr entlasse, noch hoffentlich die beschriebene Förderung bekommen werden. Was aus mir danch wird steht in den Sternen. Es zerreißt mir das Herz zusehen zu müssen, wie diese tolle Schule vor die Wand gefahren wird. Glaubt ihr, dass es im Regelschulsystem genau so laufen wird?


    ein sehr trauriger, wütender, rebellischer
    rotherstein
    Gruß


    rotherstein

    Bei lernbehinderten Kindern kann ich nicht einschätzen, wie dies für die Kinder und die Schulen sinnvoll ist.


    Allerdings würde mir für den Anfang gut gefallen, wenn zunächst mal blinde, gehbehinderte oder gehörlose Schüler ganz normal in den Unterricht an Regelschulen eingebunden werden. Inklusion beginnt im Kopf und selbst dies ist bei weitem noch nicht an allen Schulen selbstverständlich (sollte es aber sein).


    Bei lernbehinderten Kindern kann ich nicht einschätzen, wie dies für die Kinder und die Schulen sinnvoll ist.


    Allerdings würde mir für den Anfang gut gefallen, wenn zunächst mal blinde, gehbehinderte oder gehörlose Schüler ganz normal in den Unterricht an Regelschulen eingebunden werden. Inklusion beginnt im Kopf und selbst dies ist bei weitem noch nicht an allen Schulen selbstverständlich (sollte es aber sein).


    Das wäre bei normal begabten Kindrn mit den genannten Behinderungen und entsprechenden technischen und baulichen Voraussetzungen sicherlich möglich. Doch haben viele Kinder mit besagten Hanycaps Mehrfachbehinderungen, so dass sich hier einfach die Frage nach der primären Beeinträchigung stellt.


    rotherstein

    :cursing: Hallo,


    ich fahre heute in den Landtag und werde mit anhören, wie das neue Schulgesetz am Ende des Jahre nun aussehen soll. Hoffentlich wird der Passus nicht gestrichen, dass die Eltern die Wahl zwischen Förderschule und Normalschulsystem haben, gestrichen. Dann geht unsere Bildung vollkommen den Bach runter. Gerne würde ich nach der Entlassung meiner 10-en Klasse im nächsten Jahr an einer Regelschule arbeiten: als feste Teampartnerin in einer Klasse. Allerdings habe ich nur Berufserfahrung mit lernbehinderten verhaltensauffälligen Kindern. Geistig behinderte Kinder im Regelschulsystem ist ein Verbrechen am Kind. Wer schon mal in einer solchen Schule war, weiß welche Möglichkeiten der Förderung hier bestehen. Mein erlebtesTrauma in GZ einer Grundschule : Da sitzt ein geistig behindertes Mädchen ( sehr lieb und überaltert) und malt neben einer Integrationshelferin( unqaulifiziert) im Deutschunterricht Hohlbuchstaben nach in Mathe Hohlbilder von Zahlen. Dieses Mädchen wird niemals lesen und schreiben lernen, weil ihr einfach die kognitiven Voraussetzungen dafür fehlen. Was dieses Kind bräuchte wäre lebenspraktisches Training, ( Trainigswohnung, Lehrküche, Lesen von Bildrezepten, Schleife binden, Singnalwortlesen, Verkehrssicherheitstrainig, Einkaufen gehen, Bus fahren usw. ) Nun entscheiden Sie selber, wo das Kinder eine sinnvolle Förderung erfährt. Die notwendigen Voraussetzungen gibt es einfach weder personell noch ausstattungsmäßig im Regelschulsystem nicht! Was wird aus dem Kind im Sek 1 Bereich? Wird es Freunde haben, zu Feiern und Feten eingelanden werden. Wohl kaum, weil die Schere der Entwicklung immer weiter auseinander geht, je älter die Kinder werden. Im besten Fall, wird des von den anderern Kindern in Ruhe gelassen und nicht gemobbt. Tolle Förderung oder? Hauptsache, die Eltern können sagen, mein Kind geht zum Gymansium.


    Ich werde von der Sitzung im Landtag berichten


    rotherstein

    Ich berichte hier mit einer Berufserfahrung von 30 Jahren (12 davon an einer Schule für geistig Behidnerte) und weiß wovon ich rede. Förderarbeit mit Schülern, die Lernbehinderungen haben, aus welchem Grund auch immer, bedeutet in erster Linie Beziehungsarbeit. Die Förderschule Lernen hat eine bunte Mischung von Kindern mit den verschiedensten Ursachen von Lernversagen. Häufig kommen die Kinder aus dem Regelschusystem entmutigt, aggressiv, lernunwilig, verhaltensauffällig, resigniert, verweigernd. Wenn es mir dann gelingt, einen sochen Schüler fürs Lernen zu motivieren, ihm in kleinen Schritten zu Lernerfolgen zu verhelfen, dann habe ich gewonnen. Momentan habe ich 6 Schüler, z.T. aus integrativen Maßnahmen in der Klasse. Vier davon haben in den lezten 2 Jahren enorme Fortschritte gemacht. Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe wie sie über den Matheaufgaben brüten, über Ergebnisse streiten, die Lösungshilfen benutzen usw. Mir geht das Herz auf, wenn mein schwierigster, stark verhaltensauffälliger Schüler in den Pausen an den Gitarrengriffen übt, die ich ihm beigebracht habe. Inzwischen kann er das schon sicher und sauber greifen, spielt in der Schülerband( eien Band ohne Noten) und beschäftigt sich auch zu Hause mit seinem neuen Hobby, in seiner choatischen Familie. Er prügelt sich nur nun ganz selten auf dem Schulhof. Um Schüler fördern zu können, muss ich ihre Persönlichkeit kennen, mich in sie hineinversetzen, die Ursachen der Lernstörung ergründen. Das ist harte Beziehungsarbeit von der ich sprach. Da reicht es nicht dem Regelschullehrer zu empfehlen, welche Wahrnehmungs- oder sonstigen Übungen mit ihm gemacht werden sollten. Ohne diesen persönlichen Zugang hätte dieser Schüler überhaupt keine Übungen gemacht. Ich habe erlebt, wie ein geistig behindertes Mädchen auf Wunsch der Eltern bis zum 10-ten Schuljahr in unserer Schule bleiben musste, völlig neurotisch wurde, von den Mitschülern in jeder Hinsicht ausgenutzt wurde und am Ende doch in der Werkstatt für Behinderte gelandet ist. Wo sie sich übrigens sehr wohl fühlt, Freunde hat und ihre Ticks vollkommen abgelegt hat. Ich habe meinen Beruf ausgewählt, um mit Schülern zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, Stärken zu fördern usw. Das kann ich nur ganzheitlich. Als Beratungslehrerin, die nicht mehr unterrichtet, bin ich völlig ungeeignet. Übrigens hat meine Schule nachweislich große Erfolge bei der Berufsveorbereitung. In Zeiten von facebook und wkw, bekomme ich immer Rückmeldungen über bestandende Prüfungen, Arbeitsstellen usw. Wie wird es im inklusiven ´Schulsystem sein?


    Lieben Gruß


    rotherstein

    Ganz richtig!


    Von inklusiver Schule ist hier keine Rede. Aber die Elterverbände von Kindern mit Handycaps fühlen sich jetzt seht stark, weil sie schon seit Jahren fordern, dass ihre Kinder im Regelschulsystem unterrichtet werden sollen und beharren auf der schnelle Umsetzung ihrer "Rechte". Dabei habe ich den Eindruck, dass es vielen Eltern nur um ihre eigenen Eitelkeiten geht, nicht sagen oder akzeptieren zu müssen, dass ihr Kind behindert ist. Egal wie effektiv das fürs Kind ist. Unsere gute Frau Bildungsministerin Fr. Löhrmann hat ein Gutachten in Auftrag gegeben wie inklusive Bildung in NRW umgesetzt werden könnte. Das liegt nur vor:


    http://bildungsklick.de/a/7933…-jahr-2020-als-zielmarke/


    Wenn das wirklich die Grundlage unseres neuen Schulgesetztes bilden sollte, werde ich mir wirklich einen anderen Wirkungskreis suchen müssen. Ich werde nicht nach 30 Jahren erfolgreicher Förderschularbeit als Vertreterin in Sachen Inklusion unterwegs sein. In Bremen ist es schon Wirklichkeit. Eine Katastrophe:


    http://213.71.18.104/nordwestr…lemenshillenbrand100.html


    http://www.weser-kurier.de/Art…remens+Foerderkinder.html


    Hier noch ein Beitrag aus Niedersachsen:


    http://www.dgs-ev.de/fileadmin…nklusion_Februar_2011.pdf


    oder Thüringen:


    http://www.tlz.de/startseite/d…und-ueberfordert-23560191


    Falls es in Zukunft in NRW doch noch Förderschulen geben sollten, so werden wir nach meiner Meinung wie die Schweiz, eine Rolle rückwärts machen.


    Wird uns ja oft als Vorbild inklusiver Bildung verkauft!


    http://www.lch.ch/dms-static/c…onderpaedagogik_regel.pdf


    Vielleicht kommen dann die Eltern freiwillig und wünschen zum Wohle ihrer Kinder eine Beschulung in einem kleinen, überschauberen System, mit Lehrern, die es gelernt haben. Wenn die Augenwischerei, die den Eltern von der Politik vorgegaukelt wird, offensichtlich wird.


    Würde mich mal interessieren wie dann die Ergebnisse der PISA Studie aussehen wird, wenn im im Gymnasium erst mal die Kinder sitzen, die mit Leichtigkeit den gesamten Unterricht schmeißen und Sie nur damit beschäftigt sind, die anderen Kinder vor größerem Schaden zu beschützen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Eltern der begabten Schüler genauso viel Macht haben und das Recht auf Förderung ihrer Kinder einfordern.


    Lieben Gruß


    rotherstein

    Hallo,


    im Zuge der planlosen, konzeptlosen und strukturlosen Umsetzungsversuchen der UN Konvention für Menschenrechte sind in NRW scheinbar auch Gymnasien davon betroffen, obwohl es noch gar keine Gesetzesgrundlage dafür gibt. Die soll erst Ende des Jahres "auf den Markt kommen". Am Montag gibt es übgrigens im Landtag eine Veranstaltung zu diesem Thema:


    http://dreifuerwuppertal.de/wp…ung-11.7.11-Inklusion.pdf


    hier könnte man prima solche Fragen unterbringen.


    Ich arbeite an einer Förderschule Lernen und bekomme gerade live mit, wie auch Kosten aller Beteiligten dem Aufruf der Bezirksregierungen Folge geleistet wird: "Im Rahmen der bestehenden Regelungen aller Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Elternwunsch nach Besuch der allgemeinen Schule von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf soweit wie möglich Rechnung zu tragen". Unsere tolle Schule wird gerade vor die Wand gefahren, weil einige unserer Kolleginnen und Kollegen zum "Inkludieren" in Hauptschulen müssen. ein Gymansium müssen wir noch nicht bedienen. Das läuft bei uns im Kreis folgendermaßen ab:


    -Unsere Föderkinder werden in Integrativen Klassen unterrichtet. Pro Förderkind mit dem Förderschwerpunkt Lernen gibt es 2,5 Std. vom Föderschullehrer. Da in unseren Klassen die Kinder zu min. 5 "gebündelt werden", fährt dann unser Kollegium 1-2mal oder auch mehrmals in der Woche mit der entsprechenden Stundenzahl mit dem eigenen Auto ( ohne entspr. Versicherung) in bis zu 17km entfernete Orte. Dabei macht es eigentlich jeder wie es will, weil es keine Konzepte gibt. Mit einer Hauptschule arbeiten wir schon seit 2000 zusammen. Hier läuft es noch am besten ( wobei ich nicht sagen will, dass es unbedingt effektiv ist). Diese Kinder werden nicht nach den Richtlinien der allgemeinen Schule unterrichtet, sondern arbeiten nach einem im Team ( Regelschule+Sonderschullehrer) erstellten Förderplan. Sie bekommen auch keine Noten, sodern es werden Berichte geschrieben. Es hängt natürlich vom Grad der Lernbehinderung ab, in welchem Maße man versuchen kann das Kind themengleich zu unterrichten. Wenn z.B. ein Kind im 5. Schljahr noch nicht sinnentnehmend lesen kann oder massive Schwächen bei den Grundrechenarten zeigt, hätte es wenig Sinn am Thema zu arbeiten. In diesem Fall stellen unsere egagierten Inklusionslehrer Materialen zur Verfügung an denen gearbeitet werden kann ( was nicht unbedingt alle Lehrer tun müssen) . Bedenken Sie, dass der Sonderschullehrer nur für 2,5 Std. bei Ihnen für 1 Kind /Woche erscheinen würde. Das große Problem ist, dass Sie den Rest der Zeit mit dem Kind alleine sind. Da ja die UN Konvention beinhaltet, dass alle Menschen unterschiedlich sind, haben sie gefälligst als Gymansiallehrer den individuellen Voraussetzungen aller Ihnen anvertrauten Kinder gerecht zu werden. Also den Überfliegern, die ständig gefordert werden wollen, genauso wie den Durchschnittschülern und eben auch den Kindern mit Förderderbedarf. Das sollen sie alles tun, ohne darauf weder im Studium noch in irgendwelchen Fortbildungen, die zwar angekündigt sind, jedoch nicht statt finden, vorbereitet worden zu sein. Wenn Sie mich fragen wäre das nur zu leisten, wenn der Sonderschullehrer ständig im Team vor Ort in der Klasse wäre. Davon könnten dann, denke ich, alle profitieren. Anders kann es nicht gelingen. Auch so könnte es gelingen:


    http://www.youtube.com/watch?v=x9q_IjzH4Ic&feature=related


    Auf der Suche nach funktionierenden Inklusionsmodellen, habe ich nur ein Land gefungen, in dem es einigermaßen läuft; Finnland. Hier gibt es Bedinungen von denen wir nur träumen können. ( Doppelbesetzungen, kleine Lerngruppen, Sozialarbeiter, Krankenschwester, Therapeuten usw.) Dafür müsste unsere Politk enorm viel Geld in die Hand nehmen. Das größte Problem ist, dass der Markt in puncto Sonderschullehrer leergefegt ist. Wir haben schon im 2. Jahr ausgeschrieben und keiner kommt. Jetzt müssen wir den Spagat vollbringen unsere Qualität an der Stammschule ( die es ja noch gibt ) zu halten und die Förderschüler im Regelschulsystem "bedienen". Nicht zu leisten!!


    Schauen Sie mal in dieses Forum rein. Hier gibt es eine Menge Erfahrungsberichte, auch aus dem Ausland:


    Gesucht: funktionierende Inklusions- oder Intergrationsmodelle


    Es ist so schrecklich zuschauen zu müssen, wie auf Kosten der uns anvertrauten Kinder irgendewelche Inklusionsmodelle aufprobiert werden. Ich jedenfalls werde nach Düsseldorf zu der Diskussionsrunde fahren, um wenigsten mir nicht sagen zu müssen, ich hätte es gewusst und nichts versucht. Falls wie geplant, die Förderschulen Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung geschlossen werden und wir nur noch als besserwissende Handelsreisende in Sachen sonderpädagogische Förderung unterwegs sein müssen, werde ich die Wege in den Ruhestand suchen. Die Erfolge unserer Arbeit sind größtenteils Beziehungs- und Erziehungsarbeit. Wass soll ich ausrichten, wenn ich gar nicht mehr unterrichte?


    Ich wünsche Ihnen viel Kraft


    rotherstein

    :cursing: Hallo,


    vielen Dank für den Bericht. So wie es scheint, ist das von mir erwähnte Modell in Ihrer Schule noch nicht umgesetzt worden. Das hört sich eher nach Integrationsgruppen an. Das mache wir seit Jahren mit eine HS vor Ort auch. Effektiv scheint das jedoch nur bei Schülerinnen und Schülern mit dem Förderschwerpunkt L zu sein. Was machen Sie mir den Kindern den anderen Förderschwerpunkten? Wir haben schon Kinder in den IL Gruppen mit den Förderschwerpunkten Sprache, emotionale Entwicklung, motorische Entwicklung und geistige Entwicklung. Das läuft zum Teil gar nicht gut und ist auch sehr davon abhängig wie das Team zusammen arbeitet. Falls sich in NRW der Vorschlag der Kommission durchsetzt, dass die Förderschulen LES bis 2020 aufgelöst werden sollen und wir nur noch als Besserwisser in Sachen sonderpädagogische Förderung tätig sein müssen, werde ich die Wege in den Ruhestand suchen und mich ehrenamtlich engagieren. Das kann und wird nicht funktionieren!! SonderPäd. Arbeit ist Beziehungs-und Erziehungsarbeit. Die Besserwisserei habe ich nicht gelernt.


    Lieben Gruß


    rothersten

    Hallo,


    ich verfolge die Entwicklungen zur Umsetzung von inklusiver Bildung in NRW sehr genau, weil ich direkt davon betroffen bin. Zum Jahresende soll in NRW das Schulgesetz geändert werden. Vorab wurde vom Bildungsministerium ein Gutachten in Auftrag gegeben, das nun vorliegt:


    http://bildungsklick.de/a/7933…-jahr-2020-als-zielmarke/



    Darin wird vorgeschlagen die Umsetzung nach dem Modell aus Schleswig-Holstein vorzunehmen. Was mich interessieren würde sind nicht irgendwelche Idiologien bzw. schönen Konzepte, sondern Erfahrungsberichte von der schulischen Basis.


    Im Voraus schon herzlichen Dank


    rotherstein

    Hallo,


    ich kann hier nur für NRW sprechen. Bei uns der Markt leergefegt. Bereits im zweiten mal haben wir eine Vollzeitstelle ausgeschrieben und keiner hat sich beworben. Im Zuge der kopflosen Umsetzungsversuche von Inkusion werden immer mehr Stellen notwendig sein. Allerdings gibt es bei uns auch eine "abspeckte Ausbildung" Inklusion und Weiterbildung;; überalle einsetzbar und wahrscheinlich viel, viel billiger:


    http://www.uni-siegen.de/zsb/a…klung_u_inklusion_ba.html


    Ich denke, dass in Zukunft sehr viele Sonderpädagogen gebraucht werden, wenn sie in allen allemeinbildenden Schulen zum Einsatz kommen sollen.


    Gruß


    rotherstein

    Hallo,


    nun ist die Bewerbungsfrist abgelaufen und wir haben wieder mal keinen/ Bewerber/ Bewerberin. Wo sind denn eigentlich die vielen Lehrer, die eingestellt werden sollen? Die Not ist riesengroß. Vor allen Dingen in Kleinstädten. Kann mir irgendjemand sagen, wie viele Sonderschullehrer in diesem Jahr ihre 2. Stastsprüfung ablegen? Wie viele Lehrer gehen in Pension? Ich habe gehört, dass im Herbst noch einmal Ausschreibungen laufen sollen. Also : Die Stelle ist noch aktuell.


    Lieben Gruß


    rotherstein

    Hallo,


    mangels ausgebildeter Sonderschullehrer haben wir am Anfang des Schuljahres eine Kollegin aus dem Grundschulbereich eingestellt. Diese musste sich verpflichten ein Aufbaustudium zu absolvieren. Weil jedoch keiner so genau wusste wie das vonstatten gegen soll ( UNI Dortmund sagte anfangs, dass diese Studiengänge nicht mehr angeboten werden, weil inzwischen nach mehrern Prüfungsordungen die Prüfungen abgenommen werden müssen) besucht diese besagte Kollegin die Angebote in der Sockelqaulifikation. Sie berichtet nichts Postives davon. Lernen würde sie dort nichts. Außerdem bietet diese Qualifikation keinen Abschluss. Wenn du Interesse hast, dann mail mich privat an. Ich würde dir dann die E-mailadresse oder die Tel. Nr. der Kollegin geben, dann hättest du die Infos aus erster Hand. Nun habe ich gehört, dass die UNI Dortmund doch Aufbaustudien anbietet, allerdings mit Warteliste.


    Ich hoffe dir geholfen zu haben


    rotherstein

    :thumbup: Hallo,


    wir sind eine Förderschule mit dem Förderschwerpnkt Lernen und suchen dringend Verstärkung. Wichtig ist uns, dass die Kolleginnen oder Kollegen auch die Ausbildung haben. Im Zuge der Inklusionsverordnung, ohne die entsprechenden Rahmebedingen, müssen die wenigen Sonderschullehrer allen Anforderungen gerecht werden. Das wird mit immer weniger Lehrern zusehens schwieriger. Macht euch selbst ein Bild über unserer Schule:


    http://www.vier-taeler-schule.de


    Bisher waren wir das "Gymnasium" unter den Förderschulen und möchten es auch weiterhin bleiben. Mit immer weniger Lehrern geht das nicht mehr lange gut. Bevorzugt werden Lehrer mit dem Fach Physik oder Hauswirtschaft. Plettenberg liegt im Sauerland.Ein nettes kleines Städtchen: A45 in der Nähe, Autobahnausfahrt Lüdenscheid Süd aus Dortmund kommen und Meinerzhagen,aus Richtung Frankfurt kommend, gebührenfreie Parkplätze, billger Wohnraum, meist schneesichere Winter ...................


    Würden uns freuen, wenn du unser engagiertes, nettes Team verstärken würdest!
    Ich drücke uns die Daumen!!


    rotherstein

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